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01.09.2012 – 03.09.2012 Singapur

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Blick auf das Marina Sands in Singapur

Warum Singapur? Ganz einfach. Bislang sind wir immer nur im europäischen Raum herumgeflogen. Unser längster Flug dauerte fünf Stunden. Wir hatten schon ein wenig Bedenken, wie wir den langen Flug nach Australien verkraften würden. Dann kam uns die Idee, die ganze An- und Abreise etwas zu entschärfen und Zwischenstopps einzulegen. Jeder von uns äußerte einen Wunsch, und so legten wir unsere Vorstellungen dem Reisebüro vor. Alles ist machbar. Beide sind wir nicht wirkliche Fans von Asien. Wir würden also niemals einen Urlaub dahin planen. Wenn man aber ohnehin schon einmal vor Ort ist, kann man sich ja wenigstens etwas dort umschauen. Ich wählte Singapur auf dem Hinweg und Jens entschied sich für Hong Kong auf dem Rückweg. Der Plan war, vom Flughafen zum Hotel mit der MRT zu fahren. Die Realität endete in einem Taxi. Wir hatten nach dem langen Flug und diesem unerträglichen Klima keine Lust auf Experimente. Der Taxifahrer war sehr redselig und hat uns gleich noch eine kleine Stadtführung geboten und alles erklärt (das haben wir natürlich auch bezahlt, aber erst bei der Abreise bemerkt, da wir da nur die Hälfte des Preises zahlen mussten!). Besonders stolz war Taxifahrer darauf, dass er uns die Formel 1 Strecke zeigen konnte. Hier war man schon fleißig am Aufbauen, da in drei Wochen hier das Stadtrennen starten sollte. Das gefiel uns beiden super, da man uns durchaus als Formel 1 Fans bezeichnen konnte.

Am Hotel angekommen, haben wir dann den puren Luxus erfahren dürfen. Das Taxi stand noch nicht einmal, da schwirrte schon eine Hand voll Personal um das Auto. Jedem von uns wurde die Tür aufgehalten, zack war das Gepäck aus dem Auto und wir hatten nur noch einen Zettel in der Hand.

Schon war die nächste freundliche Angestellte da, begrüßte uns und begleitete uns zur Rezeption. Nach einem völlig unkomplizierten check in führte uns die nette Frau zu unserem Zimmer. Sie erklärte auf dem Weg dorthin kurz alles Wichtige zum Hotel, gratulierte uns zum Hochzeitstag (das Reisebüro hatte das durchgestellt) und zeigte uns unser Zimmer. Blick auf die Marina Bay und das Marina Sands. Besser geht es nicht. Kurz darauf klopfte es und unser Gepäck wurde gebracht. Einen weiteren Augenblick später reichte man uns zum Jubiläum noch eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses. Eine Flasche Rotwein (ist hier sehr sehr teuer). Inzwischen war es dunkel und wir bekamen gleich das nächste Highlight dieser unglaublichen Stadt zu sehen. Beim Marina Sands gab es jeden Abend einer Lasershow. Der Hammer. Wir hatten ja mit unserem Ausblick schließlich einen Platz in der ersten Reihe. Nach einer kurzen Erfrischung haben wir uns auf den Weg gemacht, erste Eindrücke von Singapur zu sammeln. Es war inzwischen 20 Uhr. Das Klima war für uns sehr gewöhnungsbedürftig, ja schon ziemlich anstrengend. 30 Grad und 94% Luftfeuchtigkeit. Das muss man erst mal verkraften. Die Stadt ist atemberaubend. In doppelter Hinsicht sozusagen. Die Menschen sehr entspannt und freundlich. Die Straßen sauber. Hier essen zu gehen, für uns sehr schwierig. Man spricht zwar englisch, aber die Essgewohnheiten sind doch eher asiatisch (mit Ausnahme natürlich von bekannten Fastfood Tempeln, die es wohl weltweit gibt). Jedenfalls wird in jedem Restaurant anders bestellt, dann weiß man ja nicht, was man bestellt. Wir haben jedenfalls erst einmal schön die Leute beobachtet und uns dann für das Lokal entschieden, welches wir unserer Meinung nach „beherrschen“. Am einfachsten wäre natürlich Sushi gewesen (sehr preiswert), ist aber nicht Jens sein Geschmack. Am nächsten Morgen durften wir ein exquisites Frühstück genießen, einschließlich Sushi. Ist zwar etwas merkwürdig zum Frühstück, ich habe es aber trotzdem genossen. Heute stand eine Stadtbesichtigung auf dem Plan. Rein in den Touristenbus und die Stadt angeschaut. Zwischendurch sind wir mal in Chinatown ausgestiegen und haben uns einen Tempel angesehen. Mich verwunderte dabei, dass es sich um einen Hindu Tempel handelte und das mitten in Chinatown. Man musste die Schuhe ausziehen, um rein zu gehen. Ein komisches Gefühl, aber es standen schon jede Menge Schuhe davor, also hatten wir Vertrauen. Jens hat aber seine Strümpfe lieber angelassen. Damit ist er natürlich gar nicht aufgefallen. Nach unserem Rundgang waren unsere Schuhe tatsächlich noch da. Nun noch schnell eine Runde über den Markt. Irgendwie der gleiche unnütze Kram, den die Asiaten bei uns verkaufen. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Überall wurde Jens angesprochen. Es handelte sich dabei um Schneider, die ihm einen Anzug maßgeschneidert fertigen wollten. Die haben dort qualitativ und preislich wirklich einen sehr guten Ruf, aber wir waren ja erst am Beginn unserer Reise und was sollte Jens im Outback mit einem Anzug?

Am Nachmittag gab es noch eine Hafenrundfahrt. Es ist immer schön, eine Stadt am Meer auch vom Wasser aus zu betrachten.

Abends hatten wir wieder das Problem mit dem Essen und haben uns für Pizza Hut entschieden. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Nachdem wir uns gestärkt hatten, sind wir noch an der Marina Bay entlanggelaufen und haben das Nachtleben in uns aufgezogen. An der Bay gibt es eine Bühne, auf der Nachwuchskünstler ihr Können unter Beweis stellen dürfen. Eine sehr nette Abwechslung und teilweise gar nicht so schlecht. Lustig ist nur, wenn Asiaten versuchen europäisch auszusehen. Zum Ausklang des Tages sind wir noch zum Merlion rübergelaufen, um uns das Wahrzeichen der Stadt auch einmal aus der Nähe anzuschauen. Ich hatte ihn mir größer vorgestellt. Am letzten Tag haben wir noch einmal das tolle Frühstück genossen und dann ganz entspannt unsere Sachen gepackt. Um zwölf Uhr hieß es auschecken. Erster Englischtest für uns. Wir wollten ja unser Gepäck bis zum Abflug abends im Hotel lassen. Der Weg vom Hotelzimmer bis zum Fahrstuhl war ganz schön lang und wir beide bepackt wie die Esel. Die Arme wurden immer länger. An der Rezeption hat man uns gleich angeboten, dass Gepäck vom Zimmer zu holen und für uns aufzubewahren. Gerne können wir dann im Spa-Bereich vorm Abflug nochmals duschen.

Sehr nett und wir haben uns voll zum Trottel gemacht, als wir anmerkten, dass wir das Gepäck bereits dabei hätten. Na ja, wenn Dorfjacken in Luxushäusern absteigen … Entspannt haben wir die Formel 1 Strecke betrachtet und sind darüber gelaufen, bevor wir uns mit dem Fahrstuhl zum Dach der Welt haben katapultieren lassen. Ab aufs Skydeck des Marina Sands. 57. Etage und das in ca. zehn Sekunden. Da ist jeder Start mit einem Flugzeug Kinderkram gegen.

Die Aussicht, der Wahnsinn; die Temperaturen aber auch. Der Planet brannte und wir der Sonne völlig ausgesetzt. Lange aushalten ging da nicht.

Ruck zuck war auch dieser Tag um, ab zurück zum Hotel, unter die Dusche und dann zum Flughafen. Der Taxifahrer hat sich über ein üppiges Trinkgeld gefreut (wie soll man sich auch in so kurzer Zeit an die andere Währung gewöhnen). Was soll´s, wir brauchen dieses Geld ja eh nicht mehr. Die Einreisekarte hatten wir samt Pass immer schön bei uns. Nun, am Flughafen, landete sie im Mäppchen, wo alle Tickets, Eintrittskarten usw. fürs Album gesammelt werden sollten. Schnell noch die Rucksäcke flugfertig verpackt und dann eingecheckt. Jetzt durch die Sicherheitskontrolle und dann die ersten Grüße in die Heimat via Facebook. Hier auf dem Flughafen ist das Surfen kostenlos.

Dann der Schreck. An der Sicherheitskontrolle hatte eine Frau mit Kindern vor uns offensichtlich ein riesiges Problem, denn es fehlte eine Einreisekarte, die bei der Ausreise wieder vorgelegt werden musste. Man, hatten wir Glück, dass das oben genannte Mäppchen im Handgepäck war. Das hätte wohl Ärger gegeben. So konnte ich schnell reagieren und alle notwendigen Papiere waren zur Hand.

Dem Chat mit den Kindern stand nichts mehr Weg. Lange genug hatten sie zuhause mit uns geübt. In den letzten beiden Ferien mussten wir bereits unser Erlerntes Wissen anwenden, um zu zeigen, dass wir brav aufgepasst haben, damit wir während unserer Australienreise fit sind in Sachen Facebook und Skype.

Es waren noch Ferien und die Uhrzeit war auch christlich, so dass wir gute Chancen hatten, Kontakt zu bekommen. Und tatsächlich, Sandra war online. Große Freude auf beiden Seiten und Lisa kam auch noch um die Ecke gesprungen. Der erste Reisebericht konnte übermittelt werden und es rollten Freudentränen. Die Mädels fanden es natürlich super, das Haus für sich zu haben. Andererseits ist es schon ein Unterschied, ob Mami und Papi nur mal eben übers Wochenende einen Kurztrip machen oder eben wie jetzt, wochenlang am anderen Ende der Welt sind. Ein kleiner Junge neben mir (ca. zwei Jahre) war völlig begeistert von meinem Getue und kletterte mir fast auf den Schoß. Ich traute mich gar nicht, mich zu bewegen, um Jens ein Zeichen zum Fotografieren zu geben, da ich dachte, dass er dann verschreckt wird und ganz schnell wieder von meiner Seite weicht. Hase hatte die Situation aber bereits erkannt und ein Foto geschossen. Total süß so ein kleiner Asiate mit seinen Struwelhaaren. Die Zeit verging so schnell, dass wir uns dann auf dem Weg zum Gate schon beeilen mussten. Schade, keine Zeit mehr zum shoppen und das in einer zollfreien Zone. Mein Herr Gemahl hat sich, in Hinblick auf die Reisekasse, darüber sehr gefreut. Endlich war es soweit. Wir bestiegen das Flugzeug nach Sydney.

Acht Stunden Flug trennten uns noch von unserem Traum. Obwohl es ein Nachtflug war, war an Schlafen irgendwie nicht zu denken. Zu groß die Aufregung – für uns beide -. Immer wieder verfolgten wir am Monitor die Flugroute, um zu überprüfen, wie lange es noch dauert.

Nach 2 Filmen, wenig Schlaf und zwei Mahlzeiten landeten wir am

04.09.2012 um fünf Uhr 40 auf dem Kingsford Smith International Airport in Sydney.


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