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04.09.2012 – Sydney

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Skyline von Sydney – Blick von der Harbour-Bridge

Endlich angekommen. Keiner kann uns das mehr nehmen.

Die Einreisekarte gab es an Bord natürlich nur in Englisch, da die Maschine ursprünglich aus London kam. Ich hatte mich ja ordentlich vorbereitet und so war das kein Problem.

Erste Hürde, der Zoll. Schon in der Warteschlange wurden stichprobenartig Befragungen durchgeführt (ob es etwas zu deklarieren gäbe – ganz wie im Fernsehen bei „Achtung Zoll; Willkommen in Australien“). Ich war natürlich vorbildlich und hatte alles eingetragen: Medizin und Nahrungsmittel (Bonbons). Ich wurde auch befragt und habe brav geantwortet. Damit war ich dann schon mal uninteressant.

Bei der Zollkontrolle, auwei, der erste Fehler beim Ausfüllen der Einreisekarte. Ich hatte unsere Unterkunft in Australien nicht angegeben. Wie denn auch, die ändert sich doch alle paar Tage. Das habe ich dem netten Zollbeamten auch erklärt, aber er wollte die erste Anschrift wissen. Wusste ich natürlich wie aus der Pistole.

Ich habe ihm dann noch erklärt, dass der Herr hinter mir mein Ehemann sei und da dann das gleiche Problem besteht. Er hat es dann bei Jens auch eingetragen und schon gab es kein Problem mehr.

So, jetzt das Gepäck holen, durch die Quarantänekontrolle und immer schön nach den Spürhunden Ausschau halten. Irgendwo müssen sie doch sein. Hier ist es doch nicht ungewöhnlich, dass eine Maschine so früh landet. Die meisten Maschinen landen hier früh am Morgen. Rucksäcke sind da, aber noch keinen Hund gesehen. Ist vielleicht noch zu früh. Es ist unfassbar, wie schnell die Abfertigung hier geht. So viele Menschen sind gerade angekommen und unser Gepäck dreht bereits einsam seine Runden auf dem Gepäckband. Nicht wir warten auf das Gepäck, sondern umgekehrt.

Bei der Quarantäne wieder das gleiche Spiel, schon Fragen im Vorfeld. Ich habe wieder brav geantwortet. War auch für diese Beamten zu langweilig und wir wurden durch gewunken. Zack und schon standen wir am Ausgang des Flughafengebäudes.

Es war noch dunkel und kalt. Und da kamen sie endlich. Die Zoll- und Quarantänehunde. Aha, Dienstbeginn ist also erst um sechs Uhr oder sie hatten gerade PP-Pause. Wir standen da wie bestellt und nicht abgeholt. Mussten uns erst einmal sammeln, da wir noch gar nicht begreifen konnten, dass wir wirklich in Australien sind.

Schnell eine Telefonkarte gekauft, damit wir erreichbar sind und dann zum Hotel. Na ja, nicht schnell. Eigentlich wollten wir auch hier die öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, da wir ja erst um 14 Uhr einchecken konnten. Was sollten wir früh morgens um sechs in der Stadt. Alles hatte noch zu und es war dunkel. Letztendlich haben wir uns doch wieder für ein Taxi entscheiden, da wir nicht genau wussten, wie weit die Bahnstation vom Hotel entfernt ist und das Gepäck sich doch ganz schön anhängt, wenn man es schleppen muss. Langsam realisierte ich, dass ich endlich angekommen bin.

Tränen kullerten mir übers Gesicht. Freudentränen. Die Sterne waren auf unserer Seite. Wir konnten tatsächlich das Hotelzimmer schon beziehen. Auch hier wieder Glückwünsche des Hauses zum Jubiläum. Kurz frisch gemacht, umgezogen und dann nach Frühstück Ausschau gehalten (gab es im Hotel nicht). Haben schnell etwas gefunden, nun hieß es wieder erst einmal Leute beobachten, wie alles abläuft. Das klappte auf jeden Fall viel besser als in Singapur. Nur mit dem Kaffee, das müssen wir noch austesten. Cappuccino, Latte und so was gibt es hier auch, ist aber etwas ganz anderes, als wir es kennen. Inzwischen ist die Sonne aufgegangen und es wird warm. Ein wunderschöner Tag liegt vor uns. Nach dem langen Sitzen im Flugzeug war erst einmal ein schöner Spaziergang durch den Royal Botanic Garden angesagt.

Plötzlich durchstreift mich Panik bei den ganzen wundervollen fremden Pflanzen – Spinnen - wir sind in Australien. Jens sucht förmlich nach ihnen und ich versuche die Verdrängungstaktik.

Kurz eine kleine Anmerkung von mir, ich habe panische Angst vor Spinnen. Mir ist schon klar, dass unter diesen Umständen Australien vielleicht nicht der ganz so günstige Ort auf dieser Welt ist, aber ich bin bereit, mich dieser Angst zu stellen. Die Sehnsucht, diesen Kontinent zu bereisen und das Land kennen zu lernen, war eindeutig größer. Nach einer Kurve taucht sie plötzlich auf. Die Oper. Wau, wie groß sie doch ist. Wir sind wirklich hier. Nach ein paar weiteren Schritten sehen wir auch die Harbour Bridge. Atemberaubend. Schon wieder. Der Fotoapparat kommt gar nicht zur Ruhe. Jeder neue Blickwinkel muss festgehalten werden. Die Rocks, der Circular Quay, die Skyline, alles sehen wir live und in Farbe. Zeit ein Eis zu nehmen. Am Hafen, im Schatten. Die Sonne brennt zu sehr. Und das Anfang Frühling. Ich glaube, im Sommer kann man so eine Reise gar nicht machen. Viel zu heiß.

Wir schlendern von der Oper zum Circular Quay. Schon wird uns ein gravierender Unterschied zu Deutschland bewusst. Es gibt keine Abgrenzung, Sicherheitsvorkehrung oder sonst etwas, was den Spaziergänger davor schützt, direkt ins Wasser zu fallen. Wir schauen uns beide völlig entsetzt an. Für die Australier scheint das völlig normal zu sein. Jedes Mal, wenn Kinder herum tollen, müssen wir beide weg schauen. Die Aussies gehen damit ganz entspannt um. Scheint, als wäre hier noch nie etwas passiert.

Dann schauen wir hinunter zum Wasser. Es ist so sauber und klar. Völlig verwundert schauen wir uns an. Egal an welchem Hafen wir in unserem Leben schon waren, es war immer schmutzig. Das bedingt sich doch schon allein durch die ein- und ausfahrenden Schiffe. Und hier, glasklar und himmelblau. Ich glaube, es ist völlig ausgeschlossen, dass wir von diesem wundervollen Land enttäuscht nach hause zurückkehren werden.

Am Pier eins ist ein Eiscafé direkt am Wasser, mit vielen Sonnenschirmen. Das ist genau, wonach wir zum Rasten gesucht haben. Vorbildlich bleiben wir am Eingang stehen und warten, bis die Bedienung uns begrüßt und einen Tisch zuweist. Wir müssen nicht lange warten, da werden wir schon freundlich begrüßt. Ich trage unseren Wunsch vor, dass wir gern einen Tisch am Wasser, aber im Schatten hätten. Die nette Bedienung erklärt uns, bestellt und bezahlt wird am Eingang, dann bekommt man ein Blechschild mit Nummer drauf und sucht sich einen Tisch aus. Immerhin, die Verständigung war kein Problem. Und so wird das Eis kurz darauf serviert.

Man sind wir stolz auf uns. Unser Fazit am ersten Abend im Land unserer Träume, unser gelerntes Englisch hat nicht viel mit dem zu tun, was hier gesprochen wird. Teilweise heißen die Wörter schon gleich, werden aber ganz anders ausgesprochen. Die Aussies sind aber in dieser Hinsicht super nett. Wenn sie merken, dass man Verständigungsprobleme hat, sprechen sie langsam und helfen einem bei der Aussprache und das auf einer ganz bezaubernden Art und Weise. Don´t worry.


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