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Ein Interview mit Schoko-Expertin Julia Brodbeck Schoko made in meiner Küche

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Gesucht: Schokolade, die gesund ist und die man selbst zu Hause kreieren kann. Schokolade, die super schmeckt und nur die besten Zutaten enthält. Mit ChocQlate hat sich Geschäftsführerin Julia Brodbeck einen lang gehegten Lebenstraum erfüllt. Ihr Schoki-Team aus Freunden und Familie steht voll hinter der Powerfrau. Und das merkt man: Die Begeisterung färbt ab, der Geschmack überzeugt, die Idee fasziniert.

Schokolade selber machen liegt voll im Trend, wieso?

Weil man die Zutaten in der Hand hat – das heißt, man weiß, was in der Schokolade drin ist. Natürlich steht „Schokolade machen“ auch für Sinnlichkeit, für Selfmade, für Cocooning, für Kochen mit Freude, für Genießen, für was Schönes Erleben …

Ihre ChocQlate ist ja sogar gesund …

Kakao ist extrem reich an Mineralstoffen. In der Schokolade steckt achtmal so viel davon wie in derselben Menge Apfel. In der dunklen Schokolade, mit hohem Kakaoanteil, also mit mindestens 75 Prozent. Kakao ist (ungeröstet!) eine der Pflanzen mit der höchsten antioxidativen Kraft. Sie liegt bei Kakao weit höher als bei Goji- und Acai-Beeren. Kakao fördert also die Regeneration der Zelle, schützt vor Krankheiten, vor Zellabbau, Degeneration und somit vor dem Altern.

Darum verwendet ihr auch ungeröstete Kakaobohnen.

Ja, unsere Kakaobohnen werden unter 42 Grad getrocknet, denn Rösten bedeutet meistens: zwei Stunden lang auf 130 Grad erhitzen. Da verabschieden sich viele der wertvollen Biostoffe der Pflanze. Darum verwenden wir nur einen Teil geröstete Bohnen – aus Geschmacksgründen.

Gute Bitter-Schokolade macht glücklich …

Ja, weil die Biostoffe der Kakaopflanze unsere Neurotransmitter und Hormone beeinflussen. Zum Beispiel das Serotonin. Sie aktivieren die Produktion von Serotonin, und das hellt die Stimmung auf. Macht klar im Gehirn und bremst den Appetit.

„Schokolade ist Gottes Entschuldigung für Brokkoli.“

Richard Paul Evans, US-Schriftsteller

Schokolade macht wach und satt – super!

Genau. Auch das Theobromin macht wach, das ist dem Coffein aus dem Kaffee sehr ähnlich, wirkt aber nicht so extrem, dafür acht Stunden lang. Das hält uns auf langen Autofahrten fit und wach. Außerdem enthält Bitterschoko „raw“ Phenyläthylamine, die kennt man vom Verliebtsein. Die machen diese Schmetterlinge im Bauch, dieses Glücksglucksen. Und da kann man wirklich von Luft und Liebe leben, hat keinen Hunger. Genau diese Stoffe stecken auch in der Kakaobohne.

Heißt: Man kann essen, so viel man will – braucht aber nur ein kleines Stück?

Genau. Man ist mit wenig schnell und lange anhaltend satt. Auch weil sie einen niedrigen GLYX hat. Wir süßen nicht mit Zucker, sondern mit Agavensirup – und das süßt viel intensiver als Zucker, deswegen braucht man weniger. Unsere Schoko macht nicht dick. Sie löst den fettansetzenden Insulin-Mechanismus nicht aus, weil man einfach keine 100 Gramm davon isst – weil man schon nach 20 Gramm satt ist –, und die belasten auch den Insulinspiegel nicht.

Je bitterer, desto besser?

Je höher der Kakaoanteil, desto besser. Aber manche mögen zu bitter nicht. Darum ist die Agave wunderbar. Wir können stark süßen und haben trotzdem den hohen Kakaoanteil. 85 Prozent Kakaoanteil ist für Schokoladengenießer, die mit 75 Prozent Kakaoanteil ist süßer und schmeckt auch Kindern.

Immer wieder tauchen Warnungen vor dem Schwermetall Cadmium in der Bitterschokolade auf.

Die Kakaopflanze gilt als eine der nährstoffreichsten Pflanzen der Welt. Die Bohne hängt am Hauptstamm und an den großen Ästen. Über so etwas wie eine „Nährstoffautobahn“ ist sie direkt mit dem Boden verbunden. Je wilder das Umfeld der Kakaobohne, desto interessanter der Geschmack der Schokolade. Langweilig wird’s, wenn Kakao nicht im Dschungel wächst, sondern in einer Plantage nur zusammen mit Kautschuk – da ist dann auch nix mehr im Boden drin, also auch nix mehr in der Bohne. Heißt: Die Bohne zieht Gutes aus dem Boden und leider auch Schlechtes. Cadmium ist dort, wo Vulkangestein ist oder altes Gestein, wie in den Anden, Peru, Ecuador … In Panama, auf Sri Lanka sind keine Vulkane. Man muss da jetzt aber auch kein großes Thema draus machen. In jedem Bissen Toast, in jedem Müsli. steckt Cadmium. Und davon isst man viel mehr.

Woher stammen eure Bohnen?

Aus Panama, Sri Lanka, Peru. Wir kennen die Bauern – und zahlen ihnen weit mehr, als allen Fair-Trade-Bauern bezahlt wird. Das Fünf-bis Zehnfache. Natürlich lassen wir den Mineralstoffgehalt messen, und wir machen auch mikrobiologische Analysen.

Eure Schoko ist ja auch noch vegan …

Klar. Keine Milcheiweiße, die mitmischen. Das ist auch gut so, weil sie die wertvollen Antioxidantien neutralisieren. Vollmilchschokolade ist nicht mehr gesund.

Was braucht man, um Schokolade selber zu machen?

Man braucht keine speziellen Geräte … das ist alles völlig unkompliziert. Wir haben in das All-you-can-eat-ChocQlate-Set für deine Leser alles gepackt, was man braucht. Ein Stövchen, eine Metallschüssel, ein Kakaobutter-Pfännchen, vier Formen für Tafeln, Pralinen und Taler – und hübsche Tütchen. Dazu natürlich die fünf Grundzutaten: getrocknete, gemahlene Kakaobohnen, Kakaopulver, Kakaobutter, Agavensirup und Vanille.

Wie lange dauert’s?

Wir haben die Zeit gestoppt, und tatsächlich rührt und gießt man die kleinen und großen Taler und Tafeln in weniger als 20 Minuten. In weiteren 20 Minuten im Kühlschrank (oder 4 Minuten in der Tiefkühltruhe) erkalten sie und werden hart.

Hat man dann so richtig schön klebrige Finger?

Gar nicht. Ich zieh’ nicht mal eine Kochschürze an, wenn ich Schokolade mache.

Und was kostet eine 100-Gramm-Tafel dann im Endeffekt?

Gerade mal 3,30 Euro.

Kleine Schoko-Manufaktur

Das All-you-can-eat-ChocQlate-Set (Stövchen, Metallschüssel, Kakaobutter-Pfännchen, Formen, Tütchen und Grundzutaten) können Sie bestellen unter www.fidolino.com. Und für WiederholungstäterInnen gibt’s das All-you-can-eat-ChocQlate-Set mit den Grundzutaten für 1250 Gramm Selbermach-Schokolade.


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