Читать книгу Slow Slim - Marion Reddy, Iris Zachenhofer - Страница 7
Waffe Nummer 1:
Ghrelin
ОглавлениеEs klingt schon recht unfreundlich, Ghrelin. Von Beruf ist es Hungerhormon, was eigentlich eh schon alles sagt. Es ist der Stoff, aus dem der Appetit ist. Zumindest sehen wir das heute so. In der Steinzeit hatte das Hormon einen wesentlich besseren Ruf, ohne Ghrelin hätten wir die dürren Zeiten nicht überstanden.
Ghrelin entsteht in den Zellen der Magenschleimhaut und zwar abhängig vom Füllungszustand des Magens. Ist der Magen leer, läuft die Produktion auf Teufel komm raus, das Hormon dockt im Gehirn an und schreit: »Hunger!«. Der Körper gehorcht sofort. Umgehend knurrt uns der Magen und wir schauen, dass wir was zu essen finden. Damit füllen wir den Magen, bis er voll ist und wieder weniger Ghrelin bildet.
Aber das ist noch nicht alles.
Das Hungerhormon steigert nicht nur den Appetit, es reduziert auch die Fettverbrennung und senkt den Grundumsatz des Körpers. Das Ziel der steinzeitlichen Einrichtung ist es ja, den Hunger größer und gleichzeitig den Energieverbrauch kleiner zu machen. Beides verhindert, dass die Vorratsspeicher zu schnell zur Neige gehen.
Eine wunderbare Lösung für die Quartalsesser, die wir einmal waren. Eine gewaltige Hürde für die Überflussgesellschaft, in der wir jetzt leben.
Man kann sich gut vorstellen, was Ghrelin fürs Abnehmen bedeutet. Beim Fasten ist es in den meisten Fällen dauerhaft erhöht. Auch chronischer Stress oder psychische Belastungen feuern die Produktion an.
Aber auch das ist noch nicht alles.
Die Ghrelin-Ausschüttung ist nicht nur während des Abnehmens hoch. Es kann sein, dass sie auch danach nicht gedrosselt wird.
Dazu gibt es Studien an Testpersonen, deren Ghrelin-Spiegel vor und nach einer Diät mit großer Gewichtsreduktion gemessen wurde. Dabei zeigte sich, dass der Wert nach dem Abnehmen um bis zu 20 Prozent höher war als der vor der Diät. Das Hungerhormon schrie sich quasi die Seele aus dem Leib nach Futter. Das Hungergefühl der Versuchsteilnehmer war entsprechend quälend, womit sie nach Abschluss der Diät nun wirklich nicht gerechnet hätten. Genau wie Paula.