Читать книгу Pornographische Betrachtungen - Mark Rosenberg - Страница 5

1. Kapitel

Оглавление

Das pubertäre Paradies

Ich war keiner von den Alpha-Jungs in der Klasse, an der Schule; ich war keiner mit einer großen Klappe, keiner, der es wissen wollte. Ich sah nicht schlecht aus mit meinen dunklen Locken, aber Lydia hat mir damals einmal gesagt, ich habe ein freundliches etwas mädchenhaftes Gesicht. Lydia spann da schon immer ein bisschen. Mädchenhaft war sicher übertrieben. Manche meinten damals, ich sähe Richard Gere ähnlich, diese schmalen dunklen Augen. Vielleicht mit etwas runderem Gesicht. Heute ist nichts von dem Weichen übrig geblieben und von den Locken auch nicht.

Die ersten zwei Jahre schliefen wir nicht miteinander, wir küssten uns, wild, ich hatte bis zum Schluss das Gefühl, ich müsste sie verschlingen, aufsaugen, jeden Millimeter ihres Mundes erforschen. Und eigentlich ging es mir so mit ihrem ganzen Körper-.

Jungs sprechen im Allgemeinen nicht sehr viel über ihre sexuellen Erfahrungen. - Angeber, Machotypen wahrscheinlich schon, so in der Art: „Hey die ging echt ab im Bett, mit der konnte ich machen, was ich wollte." Ich weiß es gar nicht, ich war mit solchen Leuten nicht befreundet. Kann sein, dass Martin so war und so redete. Er ging in meine Schule, wir besuchten manchmal gemeinsam Kurse, wir gingen später in der Großgruppe weg, aber er war nie mein Freund. Dann wäre das alles noch mehr der Hammer gewesen. Jedenfalls mit meinen Freunden tauschte ich mich nur wenig aus, die hatten zu der Zeit, als ich mit Jasmin bereits zusammen war, noch gar keine Erfahrungen. Theo sagte irgendwann mal, dass er das weibliche Geschlechtsteil ein wenig gruselig fand, so feucht und glibberig, es habe irgendwas von einer Schnecke an sich. Mir ging es nicht so, nicht eine Sekunde. Ich fand Jasmins Möse wunderbar, ich fand ihren Geruch wunderbar, ich liebte die Haare darüber und ich fand nichts erregender, als wenn sie auseinandergingen, diese Doppellippen, die wie manche Blüten aussahen und dazwischen, eigentlich beängstigend klein, diese Öffnung, von der ich mir anfangs wirklich nicht vorstellen konnte, dass mein Schwanz da jemals reinpassen könnte, geschweige denn ein Kinderkopf oder was die Legenden sonst noch so berichteten. Ich hätte mich stundenlang mit diesem Teil beschäftigen können. Was heißt ich hätte, ich beschäftigte mich stundenlang damit. Ich streichelte sie in nur jeder möglichen Art, ich strich ganz zart darüber, mit einem Finger, mit zwei Fingern, ich strich stärker, ich nahm die Lippen zwischen die Finger, ich berührte ihre Klitoris ganz vorsichtig, ich strich stärker über das ganze Relief, ich erkundete mit meinen Fingern ihren Eingang, zuerst zaghaft, später konnte das auch mal heftig sein. Und natürlich beließ ich es nicht bei den Fingern. Meine Zunge liebte es sie zu schmecken, sie in jeder denkbaren Art dort zu stimulieren, nicht nur weil ich ihr Lust bereiten wollte, sondern weil es einfach das Beste war, was meiner Zunge je geschehen war. Ich schmeckte die Feuchtigkeit, die voll Lust aus ihr floss, und ich schmeckte sie gerne, nichts schmeckte mir besser. Das war der Nektar des Göttlichen. Alles was mich damals belastete, die Enge meines Elternhauses, meine Minderwertigkeitskomplexe, dass ich mich damals oft genierte, wenn mein Freund Arne erzählte, dass seine Vorfahren adelig waren, und wie wichtig feines Benehmen für seine Familie war, und ich damit natürlich nicht aufwarten konnte, mit meinen Generationen von Bauern, die wahrscheinlich direkt bis zur Steinzeit zurück reichten. Dazu noch die allgemeinen Schwierigkeiten der Pubertät, wer war man eigentlich, wer sollte man werden, was sollte man von dieser gottverdammten Erwachsenenwelt und ihren Erwartungen halten? Das alles fiel völlig von mir ab, wenn ich mit Jasmin im Bett, auf dem Boden oder sonst wo lag und alles an ihr küsste, streichelte, leckte, knetete, anbetete .- Habe ich schon von den Brüsten geredet? Das war der goldene Gral, das Beste.

Weibliche Brüste sind immer eine Freude, ich liebe sie bis heute uneingeschränkt, ich bin da nicht auf das absolute Optimum fixiert. Ich schlafe heute mit Frauen bis in das Alter von 55 und ich kann sagen, ich habe schon mit vielen verschiedenen Typen von Frauen geschlafen, Es gibt unglaublich individuelle Unterschiede, wie das Gewebe ist, wie die Form ist, wie die Brustspitzen sind. Brüste sind das primäre weibliche Kennzeichen einer Frau, sie erregen mich immer, egal, ob sie vielleicht schon ein wenig hängen, egal, ob die Brustspitzen größer, kleiner, heller, dunkler sind, Wenn ich die Büste einer Frau sehe, wenn ich ihre Titten (zum Sex gehört eine etwas derbere Sprache) berühre, dann macht mich das eigentlich immer geil. Wie gesagt, ich bin nicht auf das Optimum fixiert, aber damals, da hatte ich sechs Jahre das Optimum.

Die Brüste einer Fünfzehnjährigen bis hin zu einer Einundzwanzigjährigen,- sie wuchsen da nur noch unwesentlich. Es waren von Anfang an große Brüste, ganz prall mit rosa mittelgroßen Brustspitzen. Das Wort Brustwarze ist ein hässliches Wort. Da ist Nippel noch besser. Nippel, die leicht nach oben zeigten, wie es beim Optimum eben ist. Jasmins Titten waren die Erleuchtung. Ich hatte zwei Jahre gar nicht das Gefühl, als ob mir etwas entging, weil wir noch nicht richtig miteinander schliefen. Ich hatte zwei bis drei Male in der Woche die Gelegenheit diese zwei vollkommenen Wölbungen in meinen Händen zu halten, sie zu kneten, sie zu küssen, an ihnen zu saugen, was Jasmin ziemlich in Ekstase brachte. Was bitte sollte ich mehr wollen?

Wie sah es bei Jasmin aus? Ganz sicher bin ich mir immer noch nicht, was sie gut an mir fand. Ihr Vater war ein sehr dominanter Mensch, der seine Frau und seine zwei Töchter nach seinen Vorstellungen behütete und ihnen in fast allen Bereichen vorschrieb, was sie wie zu tun hatten. Er wollte, dass Jasmin Leichtathletik machte, er sagte ihr welche Leistungskurse sie machen sollte, er besorgte die Praktika im Ausland, und wahrscheinlich war ich als Antipode zu ihm erlaubt. Ich war nicht jemand, der ihm die Platzhirschposition streitig machte, mich konnte er zulassen. Sie dagegen konnte mich als ein anderes männliches Modell ausprobieren.

Sie probierte mich aus, in jeder erdenklichen Hinsicht. Vor mir war sie nie eingeschüchtert, ich war ein gleichberechtigter Partner, ich nahm jede Rücksicht, die sie haben wollte, und letzten Endes konnte sie sogar ausprobieren, wie sie es fand, mit einem anderen ins Bett zu gehen, und wie sie meine Reaktion darauf fand. Letzten Endes schien diese Reaktion ihr nicht gefallen zu haben, denn ich verließ sie damals zwar nicht, sondern sie letzten Endes mich, in dem sie sich in eine Distanz begab, die weitere Untreue quasi zwangsläufig mit sich brachte.

Vielleicht war das aber auch von meiner Reaktion ganz unabhängig, vielleicht brauchte sie einfach das Erlebnis dann eben doch auch, von einem Machotyp ohne jeden Respekt vor ihr durchgefickt zu werden. Manchmal muss man die Niederungen einfach kennen lernen. Ich denke, es passierte ein Jahr nachdem wir zum ersten Mal mit einander "richtigen" Sex hatten. Vielleicht war sie gar nicht so befriedigt gewesen, wie ich damals den Eindruck hatte. In der Pettingphase hatte sie ganz sicher Orgasmen, weil das so ganz zwanglos in eine sich immer weiter steigernde Entwicklung begeben hatte, die eigentlich ganz klar von ihrem Lustempfinden gesteuert war. Irgendwann mal kam ich auch an die Reihe, sie machte es mir mit der Hand und weil ich so von meinen Liebesdiensten an ihr erregt war, brauchte es dazu nicht viel. Wie gesagt, wir waren beide auf unsere Kosten gekommen, in dieser Zeit. Aber irgendwann musste es weiter gehen, das war der Lauf der Dinge. Es hätte auch kein Happy End gegeben, wenn wir noch zwanzig Jahre weiter nur Petting gemacht hätten. Irgendwann ist es eben dann passiert, es ist mir gar nicht mehr speziell im Gedächtnis, es gab auch kein sogenanntes Deflorationserlebnis, da war schon vorher so viel passiert, dass sich das alles irgendwie unbemerkt mehr und mehr aufgelöst haben musste. Selbstverständlich fand ich es nicht schlecht, und klar habe ich sie dann auch gefragt, „Bist du gekommen? War es schön?“ Die üblichen Fragen. Jasmin war nicht die große Rednerin. Sie sagte wenig. „Ja es war schön, wirklich schön.“, und dann machte sie ihr Kätzchengesicht und schmiegte sich an mich. Nach vier oder fünf Mal drängte sie aber danach ihre Möse an meine Hand, und ich begriff, dass ich es ihr mit der Hand machen sollte.

In der „Bravo“ der damaligen Tage stand, man solle sich ganz offen darüber unterhalten, wie man es gerne hätte. Aber hallo, das war doch ein bisschen viel verlangt, man hatte ja kaum einen Wortschatz dafür. Erst drei Jahre nach der Beziehung hatte ich den Umgang mit dem Wort „ficken“ erlernt, da war ich in Berlin. Da hieß das dann so, war total o.k., es so zu nennen. Es gefiel mir besser als dieses unbeholfene Wort „bumsen“, das mir immer ländlich angehaucht oder im Farbrikarbeiterjargon angesiedelt schien. „Ficken“, das war Großstadt. Und letzten Endes war „Penis“ ein wenig zu sehr Biologieunterricht, einfach kein sexuelles Wort. „Pimmel“ war in der Kiste von „Bumsen“ zu suchen. „Schwanz“, das war in Ordnung. Man brauchte Worte um beim Sex und über den Sex zu reden. Die hatten wir damals mit 17 nicht und auch noch nicht mit 21. Und so hatten wir dann regelmäßig Sex, inclusive von Papa bestimmter Verhütungsmethode, auf ein paar Hormone mehr kam es dann auch nicht mehr an.

Ich wollte auch nicht immer nachfragen, ob alles so lief, wie sie es sich vorgestellt hatte. Ich kannte ihr Gesicht beim Orgasmus, aber sie kannte es auch. Und das muss man als Mann eben irgendwann begreifen: Wenn sie selbst glauben, sie sollten einen Orgasmus haben, und sie haben ihn nicht, dann legen sie dir einen völlig glaubwürdigen gefakten Orgasmus hin, alles andere macht ihnen Stress. Vielleicht passierte die Sache mit Martin, weil sie zu oft unbefriedigt war und einfach sehen wollte, ob es mit einem anderen Mann anders war.

Ich bin nicht der Rammlertyp, ich habe einen eher langsameren Rhythmus, ich habe die Erfahrung gemacht, die meisten Frauen schätzen das. Aber die wirklich sicheren Tricks und Techniken hatte ich damals natürlich noch nicht im Repertoire, die bekam ich größten Teil später von Ramona mit, einer Ostdeutschen in Berlin. Ich würde heute noch gerne wissen, wie Jasmin das damals wirklich empfunden hatte.

______________________

Großartige Idee für eine Kommunikation auf facebook: " Hallo Jasmin, schön, dass du dich meldest. Schon seit vielen Jahren bewegt mich die Frage, wie der Sex mit mir damals für dich gewesen ist. Heute sind wir ja reif und unverklemmt und es wäre bestimmt nicht uninteressant für das Verständnis unserer weiteren Biografien, sich darüber auszutauschen." - Schrieb ich natürlich nicht.

Warum nicht? Macht man einfach nicht. Intimsphäre,- eigentlich ist man sich mittlerweile total fremd, da kann man nicht so offen sein. Vielleicht war man sich schon immer fremd. Man ist sich nicht nicht fremd, weil man seinen verdammten Schwanz soweit es nur ging in die andere Person geschoben hat.

Vielleicht wäre man sich nicht fremd, wenn man seine Seele aufmachen würde, wenn man den anderen informieren würde, was in einem passiert.

Bullshit, das ist sie nicht die Wahrheit. Man kann so was machen, und man ist sich nahe, und auf einmal verliert es sich wieder. Und man kann es nicht machen, und es können Momente entstehen ganz ohne Worte, und man weiß einfach, dass man dem anderen ganz nahe ist, gemeinsam in einem warmen orangenen Bad von Nähe.

Damals dachte ich, Jasmin und ich wir wären uns nahe, aber später war ich mir nicht sicher, ob das jemals so gewesen ist, oder ob sie einfach nur eine Projektion von etwas war, was ich hinter dem berauschenden Erlebnis mit ihrem Körper gesehen hatte.

Erste Botschaft in facebook. „Schön von dir zu hören, du siehst immer noch super aus. Immer noch sehr viel Sport oder? Erzähl mal ein bisschen von dir!"

_______________

Pornographische Betrachtungen

Подняться наверх