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Kapitel 2 Das Herz –Vermittler in Sachen Gefühle!

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Das reine Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.

Blaise Pascal

Selbstverständlich achten und hören wir auf das, was unser Herz uns mitzuteilen hat. Unser Herz „klopft bis zum Hals“, der Herzschlag „dröhnt in unseren Ohren“, das Herz „rast“ bisweilen und manchmal „stolpert“ es sogar und löst Angst aus. All das spüren wir und wir verstehen auch die darin liegende Botschaft.

Es sind aber nicht nur diese besonderen Situationen, in denen das Herz uns etwas über uns und unsere Befindlichkeit mitzuteilen hat – das Herz „spricht“ unablässig. Diese besondere Sprache ist jedoch nicht ohne Weiteres zu entschlüsseln. Interessanterweise sind wir – jedenfalls hier in der westlichen Welt – überhaupt erst in der Lage, die Sprache unseres Herzens zu verstehen, seit uns die moderne Informationstechnik dabei helfen kann. Und das liegt daran, dass die Auskünfte, die das Herz zu geben hat, in seinem Rhythmus verborgen sind.

Fühlt man den eigenen Puls, so wird man – im Normalfall – den Eindruck haben, als sei dieser vollkommen regelmäßig. Misst man ihn aber ganz genau aus, kann man feststellen, dass die Zeiträume zwischen den Herzschlägen doch unterschiedlich lang sind. Wobei sich diese Abweichungen lediglich im Millisekundenbereich bewegen, also nur mit sehr genauen Messinstrumenten überhaupt zu erfassen sind.

Moderne Messtechnik zusammen mit computergestützten Auswertungsverfahren bietet diese Möglichkeit. Schauen wir uns deshalb einmal genauer an, wie die „Kurve“ eigentlich aussieht, die Ergebnis eines Elektrokardiogramms (EKG) ist:


Diese Abbildung zeigt die unterschiedlichen Phasen des Herzschlags, wie sie durch ein EKG gemessen und aufgezeichnet werden. Die genaue zeitliche Dauer eines Herzschlags lässt sich am exaktesten durch den Abstand zwischen den scharfen Zacken (den sogenannten R-Zacken) ermitteln, die gleichsam den Höhepunkt eines jeden Herzschlags darstellen.

Mit dem Alltagsverstand betrachtet, könnte nun angenommen werden, dass ein möglichst gleicher Abstand zwischen den R-Zacken (eine exakt getaktete Herzfrequenz also) der Idealfall und jede Abweichung ein Übel sei. Tatsächlich jedoch ist der Zeitraum zwischen den R-Zacken immer unterschiedlich lang – und das ist auch gut so, wie wir später noch sehen werden.

Zunächst aber geht es darum, diese feinen Unterschiede in der Frequenz des Herzschlags so präzise wie möglich zu ermitteln – was dann etwa so aussehen könnte:


Da die Werte der Abweichungen sehr klein und deshalb für Berechnungen etwas umständlich zu handhaben sind, behilft man sich mit einem kleinen Trick: Die genaue Zeit zwischen einem und dem nächsten R-Zacken (zum Beispiel 0,811 Sekunden) wird umgerechnet auf die vertrautere Größe Herzschlag/Minute (das ergibt in diesem Fall = 74 Schläge/Minute).

Würde das Herz also beispielsweise immer genau mit der Frequenz des Abschnitts A in der obigen Abbildung schlagen (= 0,789 Sekunden), so ergäbe das einen regelmäßigen Puls von 76 Schlägen / Minute. Die Frequenz des Abschnitts B (0,769 Sekunden) entspräche hingegen einem Puls von 78 Schlägen/Minute und so weiter:


Und weil – wie oben zu sehen ist –, die Frequenzen des Herzschlags eben nicht gleichmäßig, sondern „variabel“ sind, wird dieses Phänomen „Herzfrequenz-Variabilität“5 genannt – ein Begriff, der in diesem Buch noch sehr häufig auftauchen wird.

Die bei der Messung der Herzfrequenz-Variabilität entstehende Zahlenreihe (in unserem Beispiel also 76,78,80,74 usw.) kann nun in Form einer Kurve einfach dargestellt werden. Das Bild, das dabei entsteht, kann allerdings höchst unterschiedlich aussehen – und spiegelt direkt und gut verständlich wider, in welcher emotionalen Verfassung sich eine Versuchsperson oder ein Patient befindet.

Es kann deshalb gesagt werden: Die Herzfrequenz-Variabilität ist immer dann ein Signal für einen positiven Gemütszustand, wenn sich die Zeitabweichungen zwischen den R-Zacken eines EKG in einem annähernd regelmäßigen, sinusförmigen Rhythmus wiederholen.

Negative Gefühlszustände (wie Ärger) führen zu einer uneinheitlichen, unharmonischen, unrhythmischen und scharf gezackten Kurve.


Positive Gefühlszustände hingegen (wie Wertschätzung) zeigen einen eher regelmäßigharmonischen, gleichsam „schwingenden“ Verlauf.

Gesundmacher Herz

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