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Kreative Strategien

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Der eine macht sich einen genauen Plan über den Handlungsablauf, der andere schreibt spontan drauflos – es gibt unterschiedliche Weisen und Strategien, eine Geschichte zu schreiben, und jeder muss für sich selbst herausfinden, welche die richtige für ihn ist.

Spontan

Hier hat der Autor eine ungefähre Vorstellung von dem Handlungspersonal und dem Ablauf der Geschichte. Er fängt einfach an zu schreiben - vielleicht hat er auch schon einen konkreten Anfang im Sinn - und lässt seine Fantasie im Schreibprozess zur Entfaltung kommen. Der Autor ist hierbei offen für spontane Einfälle, neue Wege und Handlungsstränge.

Diese Methode ist spannend und birgt viele Überraschungen während des Schreibens, denn man ist nicht zu sehr eingeschnürt in seinen ursprünglichen Plan und kann so richtig aus seiner Fantasie schöpfen. Genau darin aber liegt auch die Gefahr, dass man sich zu sehr berauscht an seinen spontanen Ideen und irgendwann den Überblick über den Stoff verliert. Und: Der spontane Schreibprozess erfordert mitunter eine intensive und aufwendige Nacharbeitung, denn nicht selten schleichen sich auch handlungslogische Fehler ein (Beispiel: Erst ist das Auto rot, dann blau; erst hat der Held eine Brille, dann nicht) oder man bemerkt irgendwann, dass man den roten Faden aus dem Blick verloren hat, und dann kostet es einige Mühe, genau den nachträglich in die Geschichte hineinzuschreiben.

Schreiben nach einem genauen Plan

Dieser Schreibprozess setzt voraus, dass sich der Autor eine genaue Vorstellung von dem Personal und dem Handlungsablauf gemacht hat. Er weiß, wie das Buch beginnt, wie sich die Handlung fortsetzt und entwickelt, und er weiß, wie sie endet. Der Autor hat das Buch gleichsam schon im Kopf und schreibt es dann nieder.

Diese Methode der präzisen Vorausplanung kann, wenn sie konsequent durchgeführt wird, der Kreativität während des Schreibprozesses entgegenstehen, da man sich stark an das bereits vorhandene „Handlungskorsett“ hält. Das Nacharbeiten, also die Korrektur nach dem Schreiben, fällt hingegen in der Regel weniger aufwendig aus als bei der Methode des spontanen Schreibens.

Auch möglich: Manch einer allein hat das Ende im Kopf und zäumt gewissermaßen das Pferd von hinten auf. Ein anderer hat nichts weiter als eine Figur, die ihn fasziniert und um die herum er eine Geschichte, die er selbst so genau noch gar nicht kennt, erzählen will.Übrigens: Der Literatur-Nobelpreisträger Elias Canetti hat einmal behauptet, eines seiner Bücher nur geschrieben zu haben, um einen ganz bestimmten Satz, der ihm wichtig war, unterzubringen.

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