Читать книгу Berge fotografieren - Markus Thek - Страница 26
1.6Körper und Geist vorbereiten 1.6.1Fitness
ОглавлениеKörperliche Fitness ist eine Grundvoraussetzung für Bergtouren, das liegt auf der Hand. Bei jeder geplanten Tour eine Gondel als Transportmittel zu verwenden, wäre zum einen teuer, zum anderen ethisch bedenklich wegen der damit einhergehenden Bebauung, und schließlich trifft man häufig schon beim Aufstieg auf tolle Motive. Leserinnen und Leser mit jahrelanger Bergerfahrung wird dieser Teil des Buchs weniger interessieren, weil sie ihren Körper gut kennen und wahrscheinlich häufig trainieren. Lesern, die bis jetzt kaum in den Bergen waren, empfehle ich ergänzend zu diesem Abschnitt ein Buch zum Thema »Outdoor«, ein weiteres zum Thema »Ausdauersport« sowie einen Kletterkurs.
Besonders mehrstündige Wanderungen, steile Wege oder Wintertouren mit Schneeschuhen oder Tourenski stellen eine Herausforderung bezüglich der Ausdauer dar. Da in den Bergen noch dazu der Sauerstoffgehalt der Luft gering ist, wird der Körper doppelt strapaziert.
Wir Fotografen müssen damit leben, dass wir ständig eine schwere Kameraausrüstung mittragen, die locker um die zehn Kilogramm auf die Waage bringt. Zählt man das Outdoor-Equipment, wie etwa ein Zelt, einen Schlafsack, Kochutensilien, warme Kleider und Nahrung hinzu, erreicht das Gesamtgewicht mitunter dreißig Kilogramm. Wer solch ein Gewicht tausend Höhenmeter hochschleppt und dabei den Willen und den Spaß an der Fotografie nicht verlieren möchte, sollte über eine entsprechende Grundfitness verfügen.
Seit vielen Jahren jogge ich drei- bis viermal in der Woche jeweils eine Stunde lang. Je nach Laune wechselt sich dieses Joggen mit regelmäßigem Fahrradfahren auf Bergstraßen ab. Im Winter, wenn es draußen weit unter null Grad hat, verlagere ich meine Trainingseinheiten ins Fitnesscenter, um dort Ausdauersport zu betreiben. Ein regelmäßiges Intervall von etwa drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche ist ausreichend, um über eine entsprechende Grundfitness zu verfügen und somit für eine Bergtour vorbereitet zu sein. Wenn Sie eine Familie mit Kindern haben sowie berufstätig sind, fragen Sie sich jetzt womöglich, wie Sie bei all diesen Sporteinheiten noch zum Fotografieren kommen sollen?
Ich fahre seit Jahren mit dem Fahrrad ins Büro. Dieser Fahrweg verläuft größtenteils steil bergauf und beträgt in etwa eine Stunde. Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln würde das nur eine halbe Stunde dauern, doch das Fahrrad bietet den Vorteil, mit etwas mehr Zeitaufwand zu einer Trainingseinheit zu kommen. Wer mit dem Fahrrad fährt, verbraucht zudem keinen fossilen Brennstoff. Hinzu kommen meine Fototouren, denn wenn ich einen Tag lang mit schwerem Gepäck den ganzen Tag in steilem Gelände unterwegs bin, hat sich die Trainingseinheit sozusagen von selbst erledigt. Regelmäßige Stabilitäts- und Dehnübungen runden meine körperliche Aktivität ab, sodass ich für den nächsten Berg immer optimal vorbereitet bin.