Читать книгу Magic Maila - Marliese Arold - Страница 8

Оглавление

Während sich Tante Juna im Wohnzimmer von Mailas Eltern auf der Couch ausruhte und Oma Luna ihre Sachen für die Reise packte, schlich Maila mit ihrem Bruder unauffällig in den Garten. Robin untersuchte interessiert den Schrank, und Maila erklärte ihm, wie er funktionierte. Robin bedrängte sie so lange, bis sie schließlich mit ihm zusammen im Innern Platz nahm.

»Glaub mir, Robin, so eine Reise ist nicht besonders angenehm«, sagte sie und hoffte, ihn umstimmen zu können. »Ich hätte mich unterwegs fast übergeben, und Tante Juna erging es genauso!«

Doch das schien Robin nicht von seinem Test abzuhalten.

»Ich will einfach wissen, ob es funktioniert«, beharrte er.

Zugegeben, auch Maila war neugierig. Sie schnallten sich an, und Maila nannte das Ziel. Inzwischen setzte Robin den Ohrenschwinger auf, befestigte die Klammern an seinen Ohren und schaltete das Gerät ein.

Der Schrank begann zu ruckeln. Aber gleich darauf ertönte ein Geräusch, das sich anhörte wie quietschende Bremsen. Eine Stimme über ihnen verkündete: »Leider verzögert sich der Start. Es ist eine Person an Bord, die nicht dazu befähigt ist, in die Menschenwelt zu reisen. Bitte wählen Sie ein Ziel innerhalb der Hexenwelt.«

Robin knurrte einen Fluch und riss sich den Ohrenschwinger vom Kopf. Er löste den Sicherheitsgurt, stieß die Türen auf und stürmte wütend ins Haus zurück.

Maila folgte ihm, nachdem sie den Schrank geschlossen hatte. Robin tat ihr fast ein wenig leid. Ob er wirklich daran geglaubt hatte, mit seinem Ohrenschwinger die Zauberbarriere zwischen der Menschen- und der Hexenwelt austricksen zu können?

Sie wusste, dass es Robin gewaltig wurmte, dass sie mehr Magie im Blut hatte als er. Sie musste sich viel weniger anstrengen, damit ein Zauber wirkte. Robin hingegen musste üben und nochmals üben, bis ihm ein Zauber reibungslos gelang. Schon eine leichte Unkonzentriertheit genügte, und der Stein, den er in ein Kaninchen verwandeln wollte, hatte keine Ohren. Oder wenn er einen Wetterzauber aussprach, um es schneien zu lassen, fielen statt Schneeflocken Marshmallows vom Himmel. Ob Robin hoffte, dass der Umgang mit schwarzer Magie seine Zauberkräfte stärkte? Maila merkte, wie es in ihrem Bauch grummelte. Sie machte sich Sorgen um ihren Bruder. Er konnte leicht auf dunkle Pfade geraten … Vielleicht sollte sie doch mit ihren Eltern darüber reden. Sie schluckte. Robin würde stinkwütend auf sie werden, wenn sie etwas verriet. Vielleicht waren es ja auch nur harmlose Zaubersprüche, die Robin und Ny im Wald ausprobierten. Die Zutaten zu schwarzer Magie waren außerdem nicht einfach zu bekommen. Im eigenen Laden hatten sie selten gefährliche schwarze Maglings, und wenn doch, dann wurden sie in einem sicheren Tresor verwahrt. Der Kunde musste außerdem eine Berechtigung für solche schwarzmagischen Gegenstände vorlegen. Auch bei MacMagic waren diese Sachen unter sicherem Verschluss. Die richtig gefährlichen Dinge bekam man nur in speziellen Läden, und davon gab es keinen in Großhexenfurt.

Maila versuchte, sich zu beruhigen. Robin kam bestimmt gar nicht an die nötige Ausrüstung heran. Vielleicht übten die beiden Jungs im Wald nur ein bisschen Schreckzauberei und bildeten sich ein, schwarze Magie zu wirken.

»Ich habe deinen Freundinnen Bescheid gegeben, dass du kurz zu Besuch da bist«, wurde Maila im Haus von ihrer Mutter empfangen. »Du willst Ophelia und Ninive doch sicher sehen, bevor du wieder abreist?«

»Na klar!« Maila nickte. »Danke, Mama!«

»Bevor die Mädchen kommen, könntest du den Phönix vielleicht wieder in die Tierhandlung bringen«, sagte Alma. »Dort gehört er nämlich hin.«

»Ich weiß.« Maila seufzte. Bei der Explosion waren auch aus der Tierhandlung nebenan einige magische Tiere verschwunden, darunter sogar ein Einhornfohlen. Zum Glück war die Besitzerin des Ladens mit Oma Luna befreundet. Sonst hätten die Espenlaubs noch größeren Ärger bekommen, als sie ohnehin schon hatten.

Maila schnappte sich den Käfig mit dem Phönix, durchquerte mit ihm den Garten und zwängte sich durch eine Lücke in der Lorbeerhecke.

Rucola Rau, die alte Ladenbesitzerin, stand gerade auf einer wackeligen Leiter und schnitt Mistelzweige von einem Apfelbaum neben dem Laden.

»Hallo Maila«, rief sie, ohne sich umzudrehen. »Wie schön, dass du meinen Phönix gefunden hast! Ich bin gleich bei dir!«

Maila fragte sich, wie Rucola sie bemerkt hatte. Manche Hexen hatten allerdings am Hinterkopf ein unsichtbares Auge. Vielleicht gehörte Rucola zu ihnen.

Ächzend stieg die alte Frau von der Leiter und wandte sich Maila zu, ein Büschel Mistelzweige in der Hand. Sie hatte leuchtend blaue Augen, die immer fröhlich dreinblickten. Ihre grauen Haare waren zu zwei Zöpfen geflochten, die ihr fast bis zur Hüfte reichten. Sie trug eine bunt gemusterte Schürze und grüne Gummistiefel. Ihre wettergegerbte Haut verriet, dass sie sich viel im Freien aufhielt.

»Möchtest du einen Kakao?«, fragte Rucola und nahm Maila den Käfig ab. »Ich habe gerade welchen gemacht.«

Maila folgte Rucola in die winzige Küche. Obwohl der Raum so klitzeklein war, war er sehr gemütlich. Rucola stellte den Käfig auf dem Tisch ab, legte die Misteln daneben und nahm von der Anrichte eine bauchige Kanne, aus der es herrlich nach Kakao duftete. Maila quetschte sich auf einen der beiden Stühle. Während die alte Hexe den Kakao einschenkte, musterte sie Maila neugierig.

»Du musst mir alles erzählen, was passiert ist«, verlangte sie. »Ich will sämtliche Einzelheiten wissen!«

Oje! Dann würde Maila vermutlich noch in zwei Wochen in dieser Küche sitzen! Sie überlegte kurz und berichtete dann, wie sie Onkel Justus kennengelernt und er sich schließlich als gefährlicher Hexer entpuppt hatte.

Rucola wiegte den Kopf. »Das klingt gar nicht gut. Wirklich nicht. Ich würde euch sehr gerne helfen, diesen Justus oder Jupiter zu jagen. Aber ich kann meine Tiere nicht im Stich lassen. Erst vorgestern habe ich wieder einige Lieblinge bekommen, die auf ein neues Zuhause warten. Willst du sie sehen?«

Maila nickte eifrig und trank hastig ihren Kakao aus, der eigentlich viel zu lecker war, um ihn so rasch hinunterzustürzen. Aber auch Rucola schien es nicht abwarten zu können, ihr die neuen Ankömmlinge zu zeigen. Maila ging hinter ihr her in den Nebenraum, der früher einmal ein Wohnzimmer gewesen war und jetzt der Unterbringung einiger magischer Tiere diente.

Kaum hatte Maila den großen Raum betreten, spürte sie, wie die Luft vor Magie vibrierte. Ihre roten Locken schienen sich elektrisch aufzuladen, und ihr Herz klopfte vor Aufregung und Neugier schneller.

Die Tiere befanden sich in Kisten und Käfigen, einige jedoch durften sich auch frei bewegen. Maila sah ein blau schillerndes Kätzchen mit gelben Augen, allerdings besaß es auf dem Rücken zwei ledrige Flügel. Er sprang sofort auf Rucola zu und kletterte auf ihre Schulter.

»Das ist Hieronymus, ein richtiger Schatz«, erklärte Rucola. »Wahrscheinlich werde ich den Kleinen selbst behalten, denn er hat sich sofort an mich angeschlossen. Und seit meine alte Romina über die Regenbogenbrücke gelaufen ist, fehlt mir ein Tier, das ich ganz für mich allein habe.«

Maila streckte die Hand aus, um den Kater zu streicheln. Doch dieser fauchte sie an und schlug mit der Tatze nach ihr. Maila konnte ihren Arm gerade noch rechtzeitig zurückziehen.

»Ich glaube, er mag mich nicht«, sagte sie enttäuscht.

»Er lässt sich vermutlich nicht von jedem anfassen«, meinte Rucola. »Nimm’s nicht persönlich! Komm mit, ich zeige dir die singenden Geckos.«

In einem Terrarium saßen zwei graue Echsen mit einem leuchtend roten Kopf. Sie sahen aus wie winzige Drachen, allerdings ohne Flügel. Als Rucola ihnen eine kleine Melodie vorsang, hörten sie aufmerksam zu – um sie dann wenig später im Chor zu wiederholen. Maila traute ihren Ohren kaum.

»Das ist ja süß!«, rief sie begeistert aus.

Rucola nickte. »Ich hoffe, ich finde einen Musikliebhaber, der sie auch artgerecht hält und ihnen ein möglichst großes Terrarium bietet.«

Sie führte Maila weiter herum. Maila staunte über Meerschweinchen, die die Farbe wechseln konnten, und über einen kleinen Hund, der sich jedes Mal, wenn er bellte, in die Luft erhob und schwebte. Den großen Spinnen, die im Dunkeln leuchteten, konnte sie allerdings wenig abgewinnen.

»Sie eignen sich gut als Nachtlichter für kleine Kinder«, erklärte Rucola. »Und das Beste ist, dass sie auch lästige Stechmücken wegfangen.«

Maila war schon bei einer Kiste mit weißen Kaninchen angelangt. Sie sah vier Stück, doch als sie wieder hinguckte, waren es auf einmal sieben.

»Oh«, sagte sie überrascht.

»Ja, sie können sich unsichtbar machen.« Rucola lachte. »Ich habe sie als Ersatz für die verschwundenen Kaninchen angeschafft, weil ich nicht glaube, dass du sie in der Menschenwelt finden kannst. Die magischen Kaninchen sind sehr beliebt, denn sie eignen sich als Haustiere für Kinder, deren Eltern ihnen kein Tier erlauben wollen.«

Maila lächelte. Rucola wurde ernst. »Ich hoffe allerdings, dass es euch gelingt, das Einhornfohlen zu finden. Es wäre auch schön, wenn ihr den Pegasus aufspüren könntet. Das Pferd ist so alt, dass es kaum noch fliegen kann. Hier bei mir sollte es sein Gnadenbrot bekommen.«

Maila nickte nachdenklich. Ein geflügeltes Pferd würde in der Menschenwelt für großes Aufsehen sorgen. Bestimmt würden eine Menge Leute kommen, um es anzustarren – und das Tier bekäme keine Ruhe.

»Wir werden unser Bestes geben, den Pegasus zu finden«, versprach sie.

Sie durfte Rucola noch helfen, die Tiere zu füttern. Am besten gefielen ihr Ayla, das Faultier, das gerade einen bunten Schal strickte, Morris, der Miniwolf, der in eine Schuhschachtel passte, Brina, die winzige Seejungfrau mit dem Froschkopf, und die hellsehende Kröte Johanna. Wenn man sie auf einen Spiegel setzte, konnte man einen Blick in die Zukunft werfen. Allerdings nur, wenn man sie regelmäßig mit Chilischoten fütterte.

»Jetzt muss ich aber dringend heim«, sagte Maila und stellte die letzte Futterpackung zurück. »Meine Freundinnen kommen gleich zu Besuch.«

»Dann will ich dich nicht aufhalten«, erwiderte Rucola. »Danke für deine Hilfe! Und viel Glück in der Menschenwelt!«

»Das können wir brauchen«, murmelte Maila, bevor sie sich auf den Rückweg durch den Garten machte.

Ophelia Mondfink und Ninive Meyrink waren schon da. Die Freundinnen fielen sich in die Arme.

»Wir wollten dich doch in der Menschenwelt besuchen«, rief Ninive. »Aber jetzt bist du uns zuvorgekommen!« Sie gab Maila links und rechts einen Kuss auf die Wange.

Ninive konnte wie Maila mit den Ohren wackeln, Ophelia dagegen besaß diese Gabe leider nicht. Deswegen schnitt sie jetzt auch eine Grimasse.

»Du bist gut«, sagte sie zu Ninive. »Wie soll ich denn in die Menschenwelt gelangen? Verwandelst du mich in einen Lippenstift und nimmst mich in deiner Handtasche mit?«

»Mir wäre schon etwas eingefallen«, meinte Ninive, die ihre Fähigkeiten manchmal ein bisschen überschätzte.

Maila musste lachen und erzählte von Robins Erfindung und dass er davon träumte, damit reich zu werden. »Die Sache hat nur einen Haken«, verkündete sie. »Der Ohrenschwinger funktioniert nicht!«

Ihre Freundinnen grinsten.

Die drei Mädchen hatten es sich in Mailas Zimmer gemütlich gemacht. Sie lagen auf dem Bett, und Maila musste haargenau berichten, was sie in der Menschenwelt erlebt hatte.

Maila erzählte natürlich gleich die Sache mit Onkel Justus und dass Tante Juna vorerst bei den Espenlaubs bleiben würde, um ihr Baby zu schützen. Ninive und Ophelia interessierten sich besonders für die Schule und was Maila lernen musste.

»Kaum zu glauben, dass die Menschen ohne Hexerei leben können«, meinte Ophelia kopfschüttelnd.

»Hast du schon eine Freundin gefunden?«, wollte Ninive wissen.

Maila zögerte kurz, dann erzählte sie von Emily Steigerwald, die mit ihr in dieselbe Klasse ging und die auch dabei gewesen war, als der neue Schulleiter Onkel Justus enttarnt hatte.

»Du hast ihr verraten, dass du eine Hexe bist?«, fragte Ninive. »Wie hat sie reagiert?«

»Sie wollte es erst nicht glauben, aber dann hat ihr Hund angefangen zu sprechen.« Maila grinste bei der Erinnerung. »Keine Sorge, Emily hat mir hoch und heilig versprochen, mich nicht zu verraten!«

Ninive und Ophelia wechselten einen nachdenklichen Blick.

»Ein Versprechen ist so eine Sache«, sagte Ophelia. »Ich würde einem Menschen niemals trauen.«

Maila hatte das Bedürfnis, Emily in Schutz zu nehmen. »Auch wenn Emily ein Mensch ist, ist sie eine Superfreundin!«

Es wurde auf einmal ganz still im Zimmer. Maila hatte das Gefühl, etwas Falsches gesagt zu haben.

Ninive holte tief Luft. »Willst du damit sagen, dass du mit ihr genauso befreundet bist wie mit uns?«

Jetzt war guter Rat teuer. Maila sah die ersten Anzeichen von Eifersucht in Ninives Augen aufblitzen. Ninive war bisher ihre allerbeste Freundin gewesen, und Ophelia kam gleich danach. Eigentlich bildeten sie ein unzertrennliches Trio. Es widerstrebte Maila, Emily irgendwo einzuordnen.

»Sie ist eben meine Menschenfreundin«, sagte sie ausweichend.

»Magst du sie lieber als uns?«, fragte Ophelia.

Maila schüttelte den Kopf und hatte das Gefühl, Emily zu verraten. »Ich kenne sie ja noch nicht so lange.«

Ninive und Ophelia schienen mit der Antwort zufrieden zu sein, aber Maila hatte ein mulmiges Gefühl im Bauch. Zum Glück wandte sich das Gespräch jetzt einem anderen Thema zu: nämlich Jungs. Ophelia schwärmte neuerdings für Gaston, einen von Robins Freunden. Sie spielten zusammen in einer Band.

»Gaston?« Maila tat so, als würde ihr gleich übel. »Der mit den fettigen Haaren und den Schuppen?«

Ophelia nickte und wurde rot. »Er gibt mir Nachhilfe in Freihändig-Zaubern.«

Freihändig-Zaubern war eine schwierige Disziplin. Man durfte kein Hilfsmittel wie einen Zauberstab oder einen anderen magischen Gegenstand benutzen, sondern musste den Zauber allein mit Gedankenkraft bewirken.

»Gaston hat mir neulich aus dem Nichts einen Strauß roter Rosen gehext«, gestand Ophelia. »Das fand ich megasüß. Aber wahrscheinlich hat es gar nichts groß zu bedeuten. Vermutlich wollte er mich damit nur motivieren, weiterzulernen.«

»Rote Rosen sollen nichts bedeuten?« Ninive zog die Augenbrauen hoch. »Ophelia, ich bitte dich! Rote Rosen stehen für die große Liebe, das weiß doch jedes Baby!«

Ophelia senkte verlegen den Blick. »Ach … Keine Ahnung! Jedenfalls hat er noch nie versucht, mich zu küssen, und wenn wir uns verabschieden, hat er es immer furchtbar eilig.« Sie schluckte. »Wahrscheinlich will er mit der Nachhilfe nur sein Taschengeld aufbessern. Er spart auf einen besonderen Zauberstab, den man erst mit achtzehn Jahren kaufen darf. Superteuer, aber bis dahin hat er das Geld bestimmt zusammen.«

»Und wie ist es bei dir?« Ninive wandte sich an Maila. »Wie sind die Jungs in der Menschenwelt? Auch so faule, stinkende Kotzbrocken wie bei uns?«

»Genau.« Maila verkniff sich das Lachen. »Es gibt weniger Unterschiede, als du denkst.«

»Aber hast du schon jemanden kennengelernt?«, hakte Ninive nach. »Hat Emily vielleicht einen Bruder? Oder gibt es sonst einen Typen, den du süß findest?«

Jetzt war es an Maila, verlegen zu werden. Spontan musste sie an Ben denken, den Jungen aus ihrer Klasse, der an ihrem ersten Schultag so nett zu ihr gewesen war. Jedenfalls netter als die anderen Jungs. Manchmal lächelten sie sich zu, aber bisher hatten sie wenig miteinander gesprochen. Maila freute sich einfach, wenn sie ihn sah.

»Er ist dir jedenfalls aufgefallen«, schlussfolgerte Ninive. »Ich behaupte nicht, dass du in ihn verliebt bist, aber vielleicht kann sich daraus ja was entwickeln.«

Maila zuckte mit den Schultern. Wollte sie das überhaupt? Sie war sich nicht sicher.

»Übrigens, Ny hat neulich nach dir gefragt«, verkündete Ophelia.

Ny! Ein heißer Stich schoss Maila ins Herz. Augenblicklich sah sie die hagere Gestalt mit den langen dunklen Haaren vor sich. Robins Freund und Schwarze-Magie-Kumpel. Sie erinnerte sich an den Blick, den Ny ihr während der Abschiedsparty zugeworfen hatte. Dunkel. Geheimnisvoll. Irgendwie verschwörerisch, obwohl sie gar kein Geheimnis teilten. Maila war bestimmt nicht in ihn verliebt. Sie fand ihn höchstens … interessant, und das auch nur aus der Ferne.

»Ny wollte wissen, wie es dir in der Menschenwelt gefällt«, sagte Ophelia. »Robin hat wohl nicht viel verraten. Und ich soll dir unbedingt Grüße von ihm ausrichten, wenn ich dich sehe. Das ist hiermit geschehen.« Sie und Ninive grinsten sich vielsagend an.

Maila überlegte, ob sie ihren Freundinnen von den Sorgen erzählen sollte, die sie sich um Robin machte. Wahrscheinlich war Ny ja sogar derjenige, der Robin dazu angestiftet hatte, schwarze Magie zu betreiben. Sie spürte ein seltsames Kribbeln bei dem Gedanken. Vermutlich war das ein Zeichen, dass sie besser schweigen sollte. Ophelia war manchmal so schrecklich korrekt, und es könnte passieren, dass sie Robin verpfiff.

»Wie lange bleibst du eigentlich?«, fragte Ninive unvermittelt.

»Oma Luna will so schnell wie möglich los«, antwortete Maila. »Ich denke, dass wir morgen oder spätestens übermorgen abreisen.«

»Wie schade!«, meinte Ophelia. »Wir hatten gehofft, dass du ein paar Tage bleibst.« Sie seufzte tief. »Aber besser als nichts. Wenigstens sehe ich dich jetzt für ein paar Stunden, wenn ich dich schon nicht in der Menschenwelt besuchen kann.«

»Außer, du setzt Robins sensationellen Ohrenschwinger auf«, entgegnete Maila, und die Mädchen lachten.

Magic Maila

Подняться наверх