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03 »Wo warst du?! Wo warst du?!«

»Warum schreist du so? Du weißt, dass ich dich höre.«

»Wo warst du?! Ich habe dich so gebraucht und du warst nicht da!«

»Bist du sicher, dass ich nicht da war?«

»Was? Nein, ich …«

»Höre ich da Verzweiflung? Warum? Und um deine Frage zu beantworten: Ich war da.«

»Wirklich? Natürlich, wenn du es sagst. Ich war mir nicht sicher. Ich hatte Angst.«

»Ich weiß. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.«

»Dann hast du alles gesehen?«

»Deine Fragen langweilen mich wirklich.«

»Entschuldige. Oh, ich sollte mich ja nicht ständig entschuldigen. Ich fühle mich jetzt jedenfalls so unglaublich lebendig!«

»Weil du es getan hast?«

»Nein, ja, auch, aber hauptsächlich, weil du da bist.«

»Das ist eine Selbstverständlichkeit! Komm mir nicht mit solchen Schmeicheleien. Denkst du, ich lege Wert auf so etwas? Ich bitte dich. Dazu solltest du mich besser kennen.«

»Kenne ich dich wirklich? Manchmal denke ich, ich kenne dich in- und auswendig, dann habe ich Angst, ich kenne dich gar nicht. Dann bist du so weit weg.«

»Gut, wir kommen der Sache schon näher. Du lernst dazu, denn du kennst mich wirklich nicht.«

»Bist du nun böse auf mich?«

»Böse? Ich? Das ist gut, das muss ich mir merken. Du denkst immer noch zu sehr in deinen Kategorien. Wieso sollte ich DIR böse sein?«

»Ich weiß nicht. Ich habe alles getan, was du mir gesagt hast.«

»Was ich dir gesagt habe? Habe ich dir gesagt, gehe hin und hacke ihm den Kopf ab? Das sollen meine Worte gewesen sein?«

»Nein, natürlich nicht. So hast du es nicht gesagt.«

»Gut, darauf lege ich doch einigen Wert.«

»Doch für mich waren deine Worte unmissverständlich. Also habe ich es getan. Es war grauenhaft, aber ich habe es getan. Für dich.«

»Meine Worte sind für gewöhnlich immer unmissverständlich. Und bettle nicht so sehr um Lob. Das stößt mich ab. Sieh her, schau mich an. Keine Angst. Sieh her. Es wird dir nichts passieren. Nicht jetzt und nicht später. Du bist sicher. Ich werde dich nun mit dir alleine lassen, aber du weißt, dass ich trotzdem immer bei dir bin.«

»Nein, geht nicht. Lass mich jetzt nicht alleine! Ich brauche dich doch.«

»Ich bin immer da. Doch du musst aufpassen. Konzentriere dich. Du muss ganz bei dir sein, damit sie nichts merken.«

Reine Nervensache

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