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Imagepflege

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Liebe Priester und liebe Bischöfe, Religionsmechanik ist kein Schicksalsschlag. Frauenfeindschaft ist kein religiöses Programm.

Willst Du in Deiner Religion aufräumen, dann mach das bitte auch. Mach das aufrichtig und herzlich und nicht verlogen und halbherzig.

Wer in seinem Keller aufräumen will, der muss auf jeden Fall in den dunklen Ecken putzen.

Brainstorming: Stellt Euch selbst die Fragen:

 Was ist an dieser Religion echt bekloppt?

 Was muss raus?

 Was kann rein, muss aber noch geradegebogen werden?

 Wie sieht es aus mit einer Entschuldigung?

(Ich meine keine Begnadigung!

Am 31. Oktober 1992 begnadigte Papst Johannes Paul IV Galileo Galilei, nachdem dieser unter Zwang der Inquisition im Jahre 1633 seiner Lehre der Erdbewegung um die Sonne abschwören musste. Das waren 359 Jahre später. Eine Entschuldigung fand jedoch bis heute nicht statt, nur eine Begnadigung. Fangt jetzt bloß nicht an, die Hexen zu begnadigen. Ketzer und Hexen zu begnadigen ist keine Entschuldigung, das ist zynisches Verhöhnen.

 Wie sieht es aus, mit Korrekturen an Gottes Image?

 Wie sieht es aus, mit Korrekturen an der alten Vulgata?

 Wie sieht es damit aus, die Bibel komplett zu entbrutalisieren?

Kommt schon, sie ist fast eineinhalb Tausend Jahre alt. Wird Zeit für eine Revision.

Ein guter Beginn wäre es zuerst einmal, das komplette Buch Mose und die Offenbarung aus der Bibel ganz zu löschen. Eigentlich gibt es nichts im Alten Testament, was irgendwie noch brauchbar wäre.

Sämtliche Textpassagen, die auf Strafe und Rache ausgerichtet sind: Jammernder Waschlappen: - Raus damit.

Sämtliche Textpassagen, in denen Gott reagiert, anstatt zu agieren: Opfer, keine Fähigkeit, in die Zukunft zu schauen – Weg damit.

Überall, wo Gott in Zorn und Rage seine eigene Kreation vernichtet: Kindischer Choleriker – peinlich.

Sämtliche Textpassagen, in der Gottes Macht gegenüber Satan unterlegen ist: verschrobene Dualität - Schrott.

Die Zeugung der Jungfrau Maria: Frauenfeindschaft – löschen.

Die Bestrafung von Sünden: beleidigtes Waschweib – weg damit.

Den gesamten Prophetenkram im Alten Testament: Unnötige Platzfüller, völlig uninteressant – das ganze Alte Testament: ersatzlos streichen.

Die vier Evangelien: Widersprüche ohne Ende - vereinheitlichen.

Wir werden bald sehen, dass wirklich nicht sehr viel übrig bleiben kann, wenn man in dieser Religion aufräumen will. Doch es gibt auch gute und schöne Stellen. Wir werden sie finden.

Schöne Stellen in der Bibel: Extrahieren, Hervorheben - Umtopfen, gestalten, wachsen lassen, gießen.

Es ist doch schön, wenn sich Menschen in ihrer eigenen Religion wohl fühlen dürfen und sich nicht immer davor verstecken müssen, oder ein schlechtes Bauchgefühl bekommen, weil da Sachen drin stehen, die man eigentlich ganz, ganz schrecklich findet.

Es ist schizophren, wenn Menschen in einer Religion die Augen vor dem Schlechten verschließen müssen und sich nur die Kirschen auf der Torte rauspicken, weil der Rest peinlich ist.

Wo gibt es Menschen, die ihren Priestern gegenüber sagen: Nö, das will ich nicht, da bin ich aber ganz anderer Meinung? Es sind leider viel zu wenig.

Die Autoritätsgläubigkeit in den Kirchen ist sehr hoch, dabei glaubt der Gläubige nicht die Religion eines anderen, sondern seine eigene.

Was in den Schriften steht, sind Aussagen einzelner und sie haben dennoch solch ein Gewicht.

Widerspruch ist notwendig. Das Schöne an einer Aussage ist, dass ihr erst dann widersprochen werden kann, wenn sie dasteht. Durch den Widerspruch entsteht Meinung. Meinungsbildung ist nicht die Bildung der anderen Meinung, sondern die der eigenen.

DIE BIBEL - entbrutalisiert

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