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Null Toleranz

Dass die Frauen-WM im jährlichen Wechsel als K.o.-Turnier und Zweikampf ausgetragen wird, ist umstritten. Glück spielt in einem K.o.-Modus mit nur wenigen Partien eine vergleichsweise große Rolle. Die Ukrainerin Anna Uschenina profitierte einmal davon und durfte sich im Jahr 2012 Weltmeisterin nennen. Bei der laufenden WM in Sotschi/Russland ist Uschenina wegen einer noch umstritteneren Regel bereits ausgeschieden. Sie war zur zweiten Runde einige Minuten zu spät gekommen, was den sofortigen Partie-Verlust zur Folge hatte. Es gibt wohl keine andere Sportart, in der eine Verspätung derart hart bestraft wird. Intolerante Funktionäre hatten diese so genannte Null-Toleranz-Regel vor einigen Jahren eingeführt. – Uschenina gelang es in der zweiten Partie nicht mehr, den 0:1-Rückstand wettzumachen. Sie eroberte gegen Marie Sebag einen Bauern, aber die französische Großmeisterin fand einen Weg, der ihr eine lange, mühsame Verteidigung ersparte: Wie sicherte sich Sebag mit Schwarz das gewünschte Remis?

Lösung: 1…Td5+! 2.Kxa6 Tf5! (Clever abgewickelt.) 3.Txf5 Kxf5 4.e4+ Ke5! (Nicht 4…Kxe4?? 5.Kb6 h4 6.a5 usw.) 5.Kb6 h4 6.a5 h3 7.a6 h2 8.a7 h1D 9.a8D Dxe4 (Auch nach Damentausch wäre es remis; der weiße König steht zu weit entfernt.) 10.De8+ Kf5 11.Dd7+ Ke5 12.Db5+ Dd5 13.f3 Dxb5+ 14.Kxb5 Kd4 15.Kc6 Ke3 16.f4 gxf4 17.gxf4 Kxf4 remis.

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