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WAS ICH VON DIESER REISE MITGENOMMEN HABE

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Ich halte für mich fest, dass es sich lohnt, die Angst zu überwinden. Gott kennt meine tatsächliche innere Verfassung, er kennt mein Herz und vor ihm brauche ich mich nicht zu fürchten. An den Gedanken, dass es Christen gibt, die mich für eine Gefahr halten, werde ich mich nie ganz gewöhnen können. Es ist manchmal anstrengend, sich bewusst zu machen, dass in dem Raum, der vor mir liegt, tatsächlich Menschen sitzen, die mich als einen grausamen Verführer ansehen, der besonders junge Menschen in die Hölle bringen will. Das ist aber auch ein typisch deutsches Problem. Es war nicht das erste Mal, dass mich ein Christ dem Satan übergeben hat, aber noch nie ist das direkt vor meinen Augen geschehen.

Im nächsten Kapitel möchte ich einen kurzen Rückblick auf meinen Dienst gewähren. Vor vielen Jahren konnte ich während eines Einsatzes eine Kirche auf dem afrikanischen Kontinent kennenlernen. In Kenia funktioniert die christliche Gemeinschaft gänzlich anders als in Deutschland. Ein Gottesdienst in der Form wie in Schneeberg ist dort vollkommen undenkbar. Die afrikanischen Christen haben einen sehr schlichten, einfachen, emotionalen und überaus schönen Glauben. Das Christentum ist dort aber auch immer etwas Existenzielles. Alles hängt davon ab, der gesellschaftliche Zusammenhalt, die Hoffnung, der Broterwerb, ja, sogar die medizinische Versorgung. Gottesdienste sind überlebensnotwendig und deswegen immer überfüllt. Von der Reise nach Kenia, durch große Städte und dürre Savannen, möchte ich als Nächstes berichten. Damals kannte ich die Angst noch nicht, sie war nicht so mächtig wie heute. Was war in der Zeit anders? War ich freier in der Ausübung meines Dienstes? Oder lag es an der fremden afrikanischen Kultur und Frömmigkeit?


Nachtrag: Einige Monate später bekomme ich einen Brief von den Eltern des Jungen, der in den Wald geflüchtet ist. Im Umschlag befinden sich mehrere Fotos und eine sehr große Geldspende. In dem Brief berichten mir die Eltern, dass nach dieser kurzen Begegnung mit mir ihr Junge irgendwie den Weg aus der Sucht herausgefunden hat. Ja, mehr noch, er kam zum Glauben, hat aufgehört zu dealen und macht nun eine Ausbildung zum Lkw-Fahrer. Er hat ein vollkommen neues Leben im Glauben an Gott begonnen und wurde vom Drogenkonsum vollständig befreit. Erstaunlich, aber doch ein guter Grund, laut »Halleluja« zu rufen.

Panik-Pastor

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