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Doch, du auch!

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Es war in meinem zweiten Jahr in Schöndorf, genauer: am 16. April 1995, Ostersonntag. Die Eheleute Angelika und Viktor Sorokin, fleißige Gottesdienstbesucher, hatten sich entschlossen, ihre fünf Kinder zur Heiligen Taufe zu bringen: Katharina, Christina, Anna, Daniel und Benjamin. Mit den größeren Kindern hatte ich einige Male zusammen gesessen und mit Ihnen über Gott und Mensch, Schöpfung und Verheißung, Schuld und Vergebung, Taufe und Glauben geredet. Das war ein sehr erfreuliches Erlebnis! Und über den Ablauf des Tauf-Gottesdienstes hatten wir natürlich auch gesprochen. Als nun die eigentliche Taufe erfolgte und sich ein Kind nach dem anderen über das Taufbecken beugte, die Taufformel hörte, mit Wasser übergossen wurde, den Segen empfing und mit strahlenden Augen die Taufkerze entgegen nahm, flüsterte der kleine Benjamin seiner Mutter zu: „Gelt, Mutti, ich nicht!?“ Und die Mutter antwortete seelenruhig und bestimmt: „Doch, du auch!“ Und so habe ich denn nach dem Wunsch der Eltern auch den Kleinsten getauft, obwohl er eine unbestimmte Furcht vor der Taufe hatte. Er hat weder geweint noch sich gesträubt. Vielleicht war ihm die Sache ja einfach etwas zu feucht? Denn nachdem vor Jahren einer meiner Kollegen eine Taufe von mir miterlebt und von einer „Tröpfeltaufe“ gesprochen hatte, habe ich fortan immer reichlich Wasser verwendet… Nun, die Menge macht’s nicht. Aber nach katholischem Ritus soll bei der Taufe Wasser fließen.

Immer noch Träume

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