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PROLOG

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Dezember 1918, ein Hospiz (eine kleine Raststätte am Wege, in der auch Kranke aufgenommen werden) in der Nähe von Reichenberg, Böhmen.

Karl lag im Graben. Die Wände um ihn Schlamm. War neben ihm jemand? Manchmal öffnete er den Mund, um Regenwasser zu trinken, wenn das Wasser vom Himmel stürzte. Karl wartete. Worauf? Seit Tagen. Manchmal von Weitem Geschützdonner. Einzelne Einschläge. Dann wieder Stille. Mit Stummheit geschlagen. Er wusste nicht, wie lange.

Geschrei um ihn. Plötzlich überall Geschrei.

Beißend drang ihm etwas in die Augen. Er sah nichts mehr. Wo befand er sich? In der Hölle?

Er zitterte am ganzen Leib. Seine Haut bildete mit dem Stoff seiner Kleidung eine Einheit. Alles klebte an ihm; es waren nur Fetzen. Er fühlte nichts mehr außer Taubheit und einer alles durchdringenden Kälte. Konnte ein Mensch so etwas aushalten? Er hätte es nicht geglaubt bis zu diesem Moment.

Dann erwacht er. Er braucht lange, bis seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnen und er etwas sieht. Bis er langsam begreift, dass er geträumt hat. Er erinnert sich an das Reizgas; er sei unversehrt, hatte der Arzt gesagt. Das sei ein Wunder. Er liegt im Bett. Die Laken kalt und weiß.

Karl steht auf.

Er holt die Waffe.

Er schießt.

Endlich.

Geschichte einer Tänzerin

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