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Kapitel 1
Die Elektrizität unseres Körpers und die Elektrizität der Erde

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aben Sie schon einmal gespürt, wie ein zartes Kribbeln oder ein Gefühl von Wärme durch Ihre Füße aufstieg, wenn Sie barfuß an einem Sandstrand oder auf einer Wiese im Morgentau spazieren gingen?

Fühlten Sie sich nach Ihrem Spaziergang erfrischt? Wenn ja, dann haben Sie erlebt, wie die Erde Ihrem Körper Energie gab.

Tatsache ist: Wir leben auf einem Planeten voll natürlicher Energieformen. Seine Oberfläche wimmelt nur so von sanft pulsierenden Schwingungen, ein Phänomen, von dem die meisten Menschen nichts wissen. Wer betrachtet schon den Sand, die Wiese, den Gehweg oder den blanken Erdboden unter seinen Füßen als Energiefeld? Doch genau das ist der Boden und er ist es immer schon gewesen!

Anders ausgedrückt: Ihr Planet ist sozusagen ein Akku mit einer Masse von sechs Trilliarden Tonnen (das ist eine 6 mit 21 Nullen), der ständig neu aufgeladen wird – von der Sonnenstrahlung, von Blitzen und von der Hitze seines geschmolzenen Kerns tief im Inneren. Wie eine Autobatterie den Motor laufen und die Räder sich drehen lässt, so verleiht die rhythmisch pulsierende natürliche Erdenergie, die die Erdoberfläche durchströmt und von ihr ausstrahlt, dem gesamten Leben auf der Erde – zu Wasser und zu Land – Rhythmus und Gleichgewicht. Das betrifft also Menschen, Tiere, Fische, Pflanzen, Bäume, Ungeziefer, Bakterien, Viren ...

Schon immer in der Geschichte sind die Menschen über die Erde gelaufen, sind auf ihr gesessen oder gestanden und haben auf ihr geschlafen. Dabei berührte die Haut ihres Körpers die „Haut“ der Erde und sie merkten gar nicht, dass ein so einfacher Kontakt ein natürliches elektrisches Signal an den Körper übermittelt.

Erst in letzter Zeit erforschen und erklären Experten die Zusammenhänge und die Bedeutung dieser Verbindung; es sind Wissenschaftler aus den Fachgebieten Geophysik, Biophysik, Elektrotechnik, Elektrophysiologie und Medizin. Sie teilen uns mit, dass die elektrische Energie der Erde die Ordnung unserer eigenen Körperschwingungen aufrechterhält, etwa so, wie ein Dirigent das Zusammenspiel und den Rhythmus eines Orchesters vorgibt. Wir alle leben und funktionieren elektrisch auf einem elektrischen Planeten. Jede und jeder von uns ist eine Ansammlung dynamischer elektrischer Schaltkreise. In der lebenden ­Matrix unseres komplexen Körpers übermitteln und empfangen Billionen von Zellen ständig Energie im Rahmen ihrer programmierten biochemischen Reaktionen. Stellen Sie sich die Zellen als winzige elektronische Maschinen vor. Elektrische Felder steuern den Transport von Nährstoffen und Wasser in die Zellen hinein und jeder Zelltyp arbeitet in einem bestimmten Schwingungsbereich. Unser Herz, Gehirn, Nervensystem, unsere Muskeln und unser Immunsystem sind die wichtigsten Beispiele für elektrische Subsysteme, die in unserem „bioelektrischen“ Körper tätig sind. Tatsache ist: Elektrizität ermöglicht alle unsere Bewegungen, Verhaltensweisen und Handlungen.

Unsere verloren gegangene elektrische „Verwurzelung“

Selbst in unserem „wissenschaftlichen“ Zeitalter sind sich die meisten Menschen ihrer bioelektrischen Natur überhaupt nicht bewusst. Praktisch niemand hat auch nur eine vage Vorstellung von der elektrischen oder energetischen Verbindung zwischen dem eigenen Körper und der Erde. In der Schule lehrt und lernt man nichts darüber. Deshalb weiß niemand, dass wir den Kontakt zur Erde größtenteils verloren haben und von ihr getrennt sind. Besonders in den Industrienationen haben wir im Grunde genommen unsere elektrische „Verwurzelung“ verloren. Unsere nackten Füße mit ihrem weitverzweigten Netz von Nervenenden berühren nur selten den Erdboden. Wir tragen isolierende Schuhe mit Kunststoffsohlen. Wir schlafen in erhöhten Betten aus isolierenden Materialien. Die meisten von uns in der modernen, industrialisierten Welt leben ohne Kontakt mit der Erdoberfläche. Wahrscheinlich haben Sie darüber noch nie nachgedacht, und doch leiden Sie wegen dieser fehlenden Verbindung vielleicht unnötig. Möglicherweise leiden Sie massiv und in mehrfacher Hinsicht, auch wenn Sie sich das überhaupt nicht vorstellen können.

Stellen Sie sich zum Vergleich eine Glühbirne mit einem „Wackelkontakt“ vor. Die Birne flackert, leuchtet schwach oder gar nicht. Viele Menschen gehen mit einer „flackernden“ oder schwachen, also schlechten Gesundheit durchs Leben.

Soweit wir wissen, ist dieses Buch das erste, das je über diese natürlichen elektromagnetischen „Schwingungen“ der Erde geschrieben wurde und darüber, wie sie uns gesund erhalten – wenn wir uns mit der Quelle verbinden. Abgekoppelt, abgetrennt erscheint der Körper anfällig für (und neigt zu) Fehlfunktionen, entzündungsbedingten Krankheiten und beschleunigter Alterung – eine spektakuläre Theorie, die in der Wissenschaft gerade erst Fuß fasst. Darum geht es in unserem Buch.

Die natürlichen Schwingungen oder Frequenzen der Erde, von denen wir hier sprechen, sind Energiewellen, hervorgerufen durch die Bewegungen subatomarer Teilchen, die man als freie Elektronen bezeichnet. Niemand hat schon einmal ein Elektron gesehen, doch Sie können sich Elektronen vor der Kulisse eines Bienenstocks vorstellen: Die Bienen, die um den Bienenstock summen, gleichen den Elektronen, die sich in einer „Energiewolke“ um den Atomkern bewegen. Eine andere, im Laufe der Jahre immer wieder benutzte Analogie ist die von Planeten, die um die Sonne kreisen. Der Atomkern enthält Protonen (Teilchen mit positiver Ladung), und Neutronen, die, wie ihr Name besagt, keine Ladung tragen. Elektronen sind negativ geladen.

Die elektrische Leitfähigkeit unseres Körpers

Um die grundlegende Beziehung zwischen Ihren bioelektrischen Eigenschaften und der elektrischen Qualität Ihres Planeten zu verstehen, führen Sie sich bitte kurz drei Klassen von Materialien vor Augen, die im Zusammenhang mit Elektrizität verwendet werden: Leiter, Nichtleiter und Halbleiter. Ein Beispiel für einen Leiter ist metallener Kupferdraht in den Wänden Ihres Hauses oder im Stromkabel eines Gerätes, das Sie an die Steckdose anschließen. In Leitern werden die äußeren Elektronen nur so lose zusammengehalten, dass sie sich leicht zwischen den Atomen bewegen – sie entsprechen damit, vereinfacht ausgedrückt, den Bienen, die ganz außen um den Bienenstock fliegen, oder den Planeten, die in großer Entfernung um die Sonne kreisen. Sie bilden eine Art Gas um die Atome und „fließen“ frei durch das feste, leitfähige Material. Deshalb bezeichnet man sie als freie Elektronen. Stellen Sie sie sich gewissermaßen als Freigeister vor, die mit keinem Atom, das das feste Material ausmacht, in fester Beziehung stehen.

In Nichtleitern haben die Atome ihre Elektronen fest im Griff. Es gibt keine freien Elektronen, deshalb kann in diesen Materialien kein Strom fließen. Beispiele für Nichtleiter sind unter anderem Plastik, Gummi, Glas und Holz. Jetzt erkennen Sie, inwiefern Sie die meiste Zeit von der Erde getrennt sind: Ihre Schuhsohlen sind meist aus Plastik oder Gummi gefertigt. Ihr Haus besteht zum größten Teil aus Holz. Und viele Teile unserer Häuser bestehen aus Holz oder Glas … Halbleiter stehen dazwischen: Mal sind sie Leiter, mal sind sie es nicht. Ihre Leitfähigkeit ist nicht so gut wie die eines Leiters, aber auch nicht so schlecht wie die eines Nichtleiters. Halbleiter sind wichtige Bestandteile moderner elektronischer Geräte, weil sich ihre Leitfähigkeit mit einem elektrischen Feld steuern lässt.

Wie die Erde besteht auch unser Körper überwiegend aus Wasser und Mineralien – beide sind hervorragende elektrische Leiter. Die freien Elektronen pulsieren unaufhörlich an der Oberfläche der leitfähigen Erde, gespeist von natürlichen Phänomenen, nämlich von der Sonnenstrahlung, von Tausenden ­Blitzeinschlägen pro Minute und von der Energie, die der Kern des Planeten erzeugt. Solange unsere Haut direkten Kontakt mit dem Erdboden hat, gelangen diese freien Elektronen leicht zu unserem Körper und in ihn hinein und verteilen sich dort.

Davon hatte der Homo erectus vor etwa hunderttausend Jahren keine Ahnung. Ebenso wenig die Sammler und Jäger, die ihm entwicklungsgeschichtlich folgten; genauso wenig die Zivilisationen, die vor etwa 400 Generationen das Land bestellten, und auch die Angehörigen des industriellen Zeitalters nicht. Selbst in der heutigen „drahtlosen“, elektronisch geprägten Zeit wissen nur wenige um das übersprudelnde Reservoir der Erde an freien Elektronen.

Im späten 19. Jahrhundert maßen Wissenschaftler die feinen Erdströme an verschiedenen Orten der Welt und beschrieben sie mit Begriffen wie „ruhig“ und „unauffällig“. Wissenschaftler von heute bezeichnen sie als tellurische Ströme und erkennen sie als Teil eines größeren Systems, das als globaler elektrischer Kreislauf bezeichnet wird und die Wolken und die gesamte Atmosphäre mit einschließt. Nach Ansicht der Geophysiker wird dieser Vorrat an fast unerschöpflicher Energie ständig mit freien Elektronen aufgefüllt, und zwar durch etwa 5000 Blitzeinschläge pro Minute, die unablässig rund um den Planeten auftreffen. Ohne allzu technisch zu werden, lässt sich sagen: Die elektrische Spannung an der Erdoberfläche steigt und fällt mit der Position der Sonne. Tagsüber ist sie stärker positiv und energiereicher und unterstützt so Ihre täglichen Aktivitäten vom Aufwachen bis zum Schlafengehen. In den Nachtstunden ist sie weniger positiv und energieärmer, sodass sie den Schlaf fördert. Dieses tägliche Hoch-tief-Muster initiiert und organisiert im Körper Prozesse, die den Schlaf-wach-Rhythmus und die Hormonproduktion steuern und die Gesundheit aufrechterhalten.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die grundlegenden Phänomene der Elektrizität sind schon seit der Antike bekannt, doch erst in den letzten etwa 120 Jahren wird Elektrizität in der Industrie und im Wohnumfeld des Menschen eingesetzt. Das Elektron selbst wurde erst 1897 entdeckt – die ganze Menschheitsgeschichte hindurch wusste bis dahin also praktisch niemand etwas von Elektronen. Allerdings ist schon seit Äonen wohlbekannt, dass der Boden eine spezielle Art von heilender Energie in sich trägt und buchstäblich die „Grund“-lage darstellt für unsere Verbundenheit mit der Natur. Die Erde galt als heilig. Dieses Wissen, das eine Generation an die nächste weitergab, hat in der einen oder anderen Form rund um die Welt überlebt. Überall haben Zivilisationen die Zyklen der Natur in ihrer Bedeutung für Überleben und Gesundheit erkannt und sich darauf eingestimmt. Sie waren sich der Grundrhythmen bewusst, die etwa den Schlaf-wach-Rhythmus steuern und die Gesundheit aufrechterhalten; und sie wussten, dass unser Organismus in Übereinstimmung mit den Zyklen und Rhythmen der Erde „funktioniert“. Das Bewusstsein dafür, dass Erde, Leben und Gesundheit prinzipiell zusammenhängen, war immer da und kam in der jeweiligen Sprache zum Ausdruck.

Qi ist das zentrale Prinzip in der langen Geschichte des chinesischen Wissens und wird als die Energie oder natürliche Kraft angesehen, die das Universum erfüllt. Aus der indischen Tradition der Veden stammt ein gleichwertiger Begriff, Prana, der „Lebenskraft“ bedeutet.

In der chinesischen Tradition setzt sich das Himmels-Qi aus den Kräften zusammen, die Himmelskörper auf die Erde ausüben, beispielsweise Sonnenschein, Mondlicht und die Wirkung des Mondes auf die Gezeiten. Das Erd-Qi, das vom Himmels-Qi beeinflusst und kontrolliert wird, besteht aus Energie­linien und Energiemustern sowie dem Erdmagnetfeld und der unter der Erde verborgenen Wärme. Und innerhalb des Erd-Qi haben alle Menschen, Tiere und Pflanzen ihr eigenes Qi-Feld. Nach diesem Konzept wachsen alle natür­lichen „Dinge“ nach den natürlichen Zyklen des Himmels- und des Erd-Qi und werden von ihnen beeinflusst.

Beim Barfußlaufen nehmen wir Erd-Qi auf, ohne darüber nachzudenken. Das könnte erklären, warum es so entspannend ist, keine Schuhe zu tragen, und warum Übungen zur Stärkung des Körpers und zur Beruhigung des Geistes oft ohne Schuhe praktiziert werden (etwa Yoga, Tai-Chi und Qigong). Bei den chinesischen Übungen liegt ein Hauptaugenmerk darauf, „sich zu verwurzeln“, wobei es darum geht, den Austausch zwischen der Fußsohle und der Erde zu ­eröffnen. Dieser geschieht durch den „Yongquan-Punkt“, in der Akupunktur auch bekannt als „Niere 1“.

Die alten Griechen wussten ganz sicher etwas von diesem Konzept. Herakles, einer der größten Helden der griechischen Mythologie, kämpfte gegen den Riesen Antaios, der als berühmter Ringer bekannt war, und bezwang ihn. Wie es im Mythos heißt, war Antaios unbesiegbar, solange seine Füße mit der Erde in Kontakt waren, aus der er seine Kraft bezog. Nie zuvor war er besiegt worden. Da Herakles Antaios’ Geheimnis kannte, hob er ihn in die Luft und erwürgte ihn.

Die amerikanischen Ureinwohner ehrten ganz eindeutig die Verbindung zur Erde. Der verstorbene Ota Kre (Luther Standing Bear), Schriftsteller, Lehrer und Häuptling der Lakota-Sioux, fasste es so zusammen: „Die Alten liebten die Erde buchstäblich. Sie saßen auf der Erde mit dem Gefühl, einer mütterlichen Kraft nahe zu sein. Es tat der Haut so gut, die Erde zu berühren, und die Alten zogen gern ihre Mokassins aus und liefen mit nackten Füßen über die heilige Erde. Der Erdboden beruhigte, stärkte, reinigte und heilte.“

Die Essenz dieses Buches: Erdkontakt heilt und hält fit!

Dieses Buch will Ihnen zeigen, wie beruhigend, stärkend und heilend die Erde ist. Es wird Ihre Sichtweise des Bodens unter Ihren Füßen völlig verändern und ebenso Ihre Beziehung zu dem Planeten, auf dem Sie leben.

Sich wieder mit der Erde verbinden, das bedeutet für die meisten Menschen normalerweise: zelten gehen, wandern, im Garten arbeiten, an den Strand ­gehen oder etwas Ähnliches tun, was uns – mit Körper und Seele – in den Schoß der Natur zurückbringt. Die „Wiedervereinigung“ mit der Erde, mit der wir uns in diesem Buch beschäftigen, ist aber etwas anderes. Mit diesem „Erdkontakt“ meinen wir, dass wir Schuhe und Strümpfe ausziehen und barfuß auf dem Boden sitzen, stehen oder laufen, also etwas, was absolut kostenlos und fast überall möglich ist (natürlich nur, wo es auch sicher und bequem ist). Wiederverbindung kann aber auch mit einschließen, dass wir leitfähige „Bettlaken“ (Schlafunterlagen) oder Bodenmatten verwenden, die über eine elektrische Leitung mit einem Erdleiter außerhalb unseres Hauses oder Büros verbunden sind oder mit einem modernen Erdungssystem an eine Steckdose angeschlossen werden.

In beiden Fällen bezeichnen wir diese Wiederverbindung mit den Synonymen Earthing (Erden) oder Grounding (Kontakt mit dem Erdboden). Beide Begriffe besagen lediglich, dass wir mit der Erde in Kontakt sind. Was wir da tun, ähnelt dem, was in der Elektrotechnik als „Erdung“ bezeichnet wird, nämlich der gängigen Vorgehensweise, Geräte mit der Erde zu verbinden, um sie vor Erschütterungen, Kurzschlüssen und Störungen zu schützen. Auf Menschen übertragen schützt das Erden den empfindlichen bioelektrischen Kreislauf vor elektrischen Ladungen und vor Störungen. Am wichtigsten aber ist: Er fördert die Aufnahme freier Elektronen sowie der stabilisierenden elektrischen Signale und der Energie der Erde. Erden hilft einem elektrischen Ungleichgewicht und einem Elektronenmangel ab, von denen Sie bisher gar nichts wussten. Es füllt und lädt Ihren Körper wieder mit etwas auf, wovon Sie bisher sicher nicht wussten, dass es Ihnen fehlte und dass Sie es brauchten.

Wenn man sich im Sonnenlicht aufhält, bildet der Körper das für die Gesundheit notwendige Vitamin D. Wenn man mit dem Erdboden in Kontakt kommt, stellt dieser einen elektrischen „Nährstoff“ in Form von Elektronen zur Verfügung. Stellen Sie sich diese Elektronen sozusagen als „Vitamin G“ vor – G für Grund, Erdboden. Wie Vitamin D brauchen Sie auch Vitamin G für Ihre Gesundheit!

Wie Sie in diesem Buch lesen werden, äußern sich die Resultate des Erdens als signifikante Verbesserung – ja sogar als völlige Verwandlung – der Gesundheit und Vitalität. Eine 36-jährige Patientin mit fortgeschrittener Multipler Sklerose (MS) war so glücklich über ihre Fortschritte nach dem Erden, dass sie aus dem Haus rannte, sich mitten auf die Straße stellte und alle Nachbarn lautstark aufforderte, sich ebenfalls zu erden. Sie wollte nach eigener Aussage die „Barfuß-Revolution“ ins Leben rufen und allen Menschen beibringen, wie man gesund wird. Sie selbst hatte Erden aus Verzweiflung probiert – jemand hatte ihr davon berichtet –, nachdem ein Arzt ihr geraten hatte, sich ein verstellbares Bett und einen Großbildfernseher zu kaufen und es sich möglichst gemütlich zu machen. Bei MS gebe es keine Besserung, so hatte der Arzt ihr mitgeteilt. In ihrem Fall hat sich ihr Zustand sehr wohl gebessert, und zwar enorm.

Eine andere Frau litt nach einem schlimmen Autounfall fünf Jahre lang an lähmenden Schmerzen, einer Entzündung, an Müdigkeit und Schlafproblemen. Obwohl sie viele Jahre lang im Gesundheitswesen gearbeitet hatte, mühte sie sich erfolglos damit ab, selbst wieder gesund zu werden. Sie ging von einem Behandler und einer Methode zur nächsten. „Wie Humpty Dumpty in dem Kinderlied“, sagte sie „alle Pferde des Königs und alle seine Leute konnten mich nicht wiederherstellen.“ Sie war arbeitsunfähig und lag instinktiv gern im Gras und ging gern barfuß am Strand spazieren. 1999 gab ihr ein Freund eine leitfähige Bettauflage. Sie schlief jede Nacht darauf und innerhalb von Monaten verschwanden ihre Schmerzen, die Müdigkeit und die Schlafprobleme.

„Nach jahrelangem Einnehmen von Tabletten und fehlgeschlagenen teuren Behandlungen legte ich mich einfach in mein Bett und schlief!“, sagte sie. „Ich glaube, unser Körper ist in der Lage, sich von praktisch allen Krankheiten zu erholen, wenn wir die von Stress verursachten Ungleichgewichte abbauen. Dafür müssen wir unserem Körper unentbehrliche natürliche Grundstoffe zur Verfügung stellen, etwa saubere Luft, eine vernünftige Ernährung, reines Wasser und – das fehlende Glied in der Kette – unsere Verbindung mit dem natürlichen elektrischen Rhythmus der Erde.“

Selbst Sportler, die es gewohnt sind, ihrem Körper alles abzuverlangen, haben es schätzen gelernt, sich zu erden und sich an die natürliche Energie der Erde anzuschließen. So waren die siegreichen von Amerikanern gesponsorten Radrennteams bei der Tour de France in den letzten Jahren der vielleicht eindrucksvollste Test für die Wirkung des Erdens. Der extreme körperliche und mentale Stress in diesem äußerst strapaziösen Rennen führt bei den Akteuren oft zu Krankheit, Sehnenentzündung und schlechtem Schlaf. Außerdem heilen nach Unfällen ihre Wunden nur schlecht. In den Jahren 2003 bis 2005 und dann wieder 2007 wurden die Teamfahrer nach ihrem Wettkampf jeden Tag geerdet. Sie gaben an, besser zu schlafen, waren signifikant weniger krank, hatten praktisch keine Sehnenentzündung, sie erholten sich wesentlich besser vom Rennen und ihre Verletzungen heilten schneller. Wie sich jetzt gezeigt hat, ist diese Praxis so nützlich, dass viele Spitzensportler – auch Schwimmer, Footballspieler der nordamerikanischen Profiliga, Triathleten und Motorsportprofis – sich regelmäßig selbst erden.

Auf einen Blick: Wie das Erden funktioniert

Was ist Erden?

Erden bedeutet, den Körper an die stets vorhandenen feinen Oberflächenenergien der Erde „anzukoppeln“, also ihn damit zu verbinden. Wir meinen damit vor allem: im Freien barfuß laufen und/oder am Boden sitzen. Erden kann man sich aber auch, wenn man in Räumen arbeitet oder schläft und dabei an ein leitfähiges Hilfsmittel angeschlossen ist, das die natürliche Heilenergie der Erde an den Körper weiterleitet. Seit mehr als zehn Jahren haben Tausende Menschen auf der ganzen Welt – Männer, Frauen, Kinder, Sportler – das Erden in ihren Alltag integriert. Die Ergebnisse sind dokumentiert – und sie sind außergewöhnlich.

Was ist Erden nicht?

Es hat in keiner Weise zu tun mit so etwas wie Sitzen auf einem „elektrischen Stuhl“. Erden gehört zum Natürlichsten und Sichersten, was Sie tun können.

Was geschieht beim Erden?

Ihr Körper wird „durchflutet“ mit negativ geladenen freien Elektronen, die an der Erdoberfläche im Überfluss vorhanden sind. Er gleicht sich dann sofort an das elektrische Energieniveau oder Energiepotenzial der Erde an.

Was werden Sie empfinden?

Manche spüren gleich ein warmes Kribbeln und oft Ruhe, Leichtigkeit und Wohlbefinden. Die meisten fühlen sich danach wohler, oft sehr schnell. Der Grad der Besserung ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Wichtig ist, das Erden langfristig in den Alltag zu integrieren und es so oft wie möglich zu praktizieren, um optimal davon zu profitieren. Hört man mit dem Erden auf, dann treten frühere Symptome oft allmählich wieder auf.

Was genau bewirkt das Erden?

Beobachtungen und Untersuchungen deuten auf die folgenden Nutzeffekte und Vorteile hin (– wir erwarten, dass mit den fortlaufenden Untersuchungen viele weitere hinzukommen):

Das Erden …

• lindert die Ursache von Entzündungen und bessert oder beseitigt die Symptome zahlreicher entzündungsbedingter Krankheiten.

• verringert oder beseitigt chronische Schmerzen.

• verbessert in den meisten Fällen den Schlaf.

• erhöht das Energieniveau.

• lindert Stress und fördert die Entspannung im Körper, indem es das Nervensystem und die Stresshormone beruhigt.

• reguliert die natürlichen Körperrhythmen.

• verdünnt das Blut und verbessert Blutdruck und Blutfluss.

• lindert Muskelverspannungen und Kopfschmerzen.

• bessert hormonelle Erkrankungen und Menstruationsbeschwerden.

• beschleunigt Heilungsprozesse enorm und hilft, Wundliegen zu verhindern.

• verringert oder beseitigt Jetlag.

• schützt den Körper vor möglicherweise gesundheitsschädlichen elektromagnetischen Feldern in der Umgebung.

• beschleunigt die Regeneration nach intensiver sportlicher Betätigung.

Erden ist einfach, grundlegend und wirkungsvoll. Wir betrachten es als ein Phänomen mit erstaunlichem „Potenzial“ (!), das der Menschheit sehr nützen kann. Sich mit der Erde zu verbinden – entweder indem Sie sich barfuß im Freien aufhalten oder indem Sie in Innenräumen mit geerdeten Hilfsmitteln in Kontakt sind – „heilt“ Sie nicht von Krankheiten oder Beschwerden. Jedoch verbindet es Sie wieder mit den natürlichen elektrischen Signalen aus der Erde, die alle Lebewesen beeinflussen. Erden stellt das natürliche innere elektrische Gleichgewicht des Körpers und die Körperrhythmen wieder her, die wiederum die Körper­systeme normal funktionieren lassen, etwa das Herz-Kreislauf-System, die ­Atmung, den Verdauungstrakt und das Immunsystem. Erden hilft einem Elektronenmangel ab und lindert dadurch Entzündungen – eine häufige Krankheitsursache. Es lässt das Nervensystem vom „Stressmodus“ in den „Ruhemodus“ wechseln, dadurch schlafen Sie besser. Indem Sie direkten Kontakt zur Erde herstellen, kann Ihr Körper wieder in seinen normalen elektrischen Zustand kommen, er kann sich besser selbst regulieren und selbst heilen.

Der herausragende Biologe T. H. Huxley behauptete 1863: „Die Hauptfrage der Menschheit, das Problem, das allen anderen zugrunde liegt und interessanter ist als alle anderen, ist, wie wir unseren Platz in der Natur und unsere Beziehung zum Kosmos bestimmen.“ Das vorliegende Buch betrachtet diese Frage aus der einfachen Perspektive, dass Ihr Platz in der Natur, in Ihrem unmittelbaren Kosmos, es erfordert, dass Sie regelmäßig direkt mit der Erde unter Ihren Füßen in Kontakt sind. Wir erkunden hier, welche Folgen es für die Gesundheit des Menschen hat, wenn er nicht mit der Erde in Kontakt ist; und wir stellen die ungewöhnliche Geschichte vor, wie dieses Nicht-verbunden-Sein und das Wiederverbinden entdeckt wurden. Sie werden Berichte von Ärzten und von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten über erstaunliche Heilungen lesen. Das Wichtigste aber ist: Sie erfahren, wie leicht es ist, den direkten Kontakt mit der Erde wieder herzustellen, sich also zu erden und sich besser zu fühlen.

Earthing - Heilendes Erden

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