Читать книгу Seelenfeuer - Marty Ramone - Страница 10

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Goslar war ein beeindruckendes Städtchen am Rande des Nordharzes. An diesem sonnigen Tag zog es wieder viele Touristen in das Weltkulturerbe. Das Bergwerk Rammelsberg oder die Kaiserpfalz luden ein, besichtigt zu werden. Wenn man keine Lust auf einen Kulturschock hatte, konnte man aber auch einfach nur in der mittelalterlichen, historischen Altstadt bummeln gehen.

Ein alter Bekannter verbrachte an diesem Tag auch seit den Mittagsstunden seine Zeit in der Stadt. Unweit des Bahnhofs befand sich die Niedersächsische Staatsbibliothek. Dort saß Sprengmeister Heinz Sattler auf einem bequemen Sessel und blätterte in einem Buch.

Ihm ging es heute gar nicht gut. Am Morgen hatte er sich noch Morphium gespritzt. Seine tödliche Krankheit schritt unaufhörlich voran. Er musste husten. Die vielen Jahre im Schachtbau und damit das ständige Einatmen von Staub und Dreck hatten doch ihre Spuren hinterlassen. Vor zwei Jahren erhielt Sattler in der Göttinger Uniklinik die Diagnose: Lungenkrebs im fortgeschrittenen Stadium. Ein Karzinom hatte in beiden Flügeln gestreut, welche dadurch nicht mehr operabel waren. Der Professor gab ihm noch zwei, vielleicht drei Jahre, die er bestmöglich nutzen sollte.

Der Sprengmeister besaß einen Plan. Er kannte diese alte Sage schon von Kindheit an. Sein Großvater hatte sie ihm schon als Bub immer wieder erzählt. Und jedes Mal war er erneut fasziniert gewesen, wenn er auf Opas Schoß gesessen und andächtig seinen Worten gelauscht hatte.

Dann fand Sattler in der Sagen-Zusammenstellung, wonach er gesucht hatte und begann zu lesen…

Seelenfeuer

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