Читать книгу Höllenfahrt - Horror-Thriller (Hardcore) - Marty Ramone - Страница 15
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ОглавлениеDie Gefährten stürmten in den Tunnel. Zurück blieben Sammi Curr und seine Band, deren Konzert so abrupt geendet hatte. Der Rocksänger grollte in seinem Inneren. Fuckin` Satan! Der Gig war doch so vielversprechend gelaufen! Er hatte wie ein Gott gesungen! Und dann waren da noch die Erdlinge. Was für unglaublich geile Pussys! Drei ultraheiße Chicks. Vor allem die Schwarzhaarige Tussie in den Netzstrümpfen hatte es ihm angetan. Wie gerne hätte er die Kleine klargemacht…
Schon bei Eddies erstem Gitarrensolo hatte sich Sammi vorgestellt, wie sie nach dem Konzert an seinen Eiern lutschten würde, während die anderen Beiden abwechselnd an seiner Nille saugten. Danach hätte er ihnen die Haut vom Körper gerissen und dann ihr Blut getrunken. Total mies gelaufen! Jetzt musste er sich mit den noch anwesenden Vampir-Schlampen vertrösten. Letztendlich wollten die ihm immer an seine Halsschlagader und sein „Bestes“; sein Lebenselixier, durch das sie weiter bestehen konnten. Curr griff in Richtung des Drum-Kits und nahm einen kräftigen Schluck aus der Jack Daniels-Flasche. Während vor ihm das Inferno tobte, brachte ihn der Alkohol ein wenig in die Spur.
Mittlerweile hatte er sich schon mit dem Gedanken vertraut gemacht, dass sein Schwanz noch heute Nacht in einem weiblichen Vampirarsch stecken würde, als der Blick auf den Typen mit der Warze im Gesicht fiel. Einer der größten Basser zu Lebzeiten. Zweifellos! Sammi war trotzdem sichtlich genervt, auch wenn er niemals die Schuld bei sich selber suchte. Dem Rock-Original hatte er damals den Gitarristen abspenstig gemacht, und trotzdem nuckelte der an seinem Wodka-O und zwinkerte dem Sänger zu, während sich zahlreiche wollüstige Dämoninnen um die präsente Gestalt Kilmisters scharten und ihn umgarnten. Gegen ihn war Curr wohl doch nur ein unbeschriebenes Blatt. What the Fuck! Shit happens!
*
„Schnell! Hier lang!“ Jana Sommer rannte gefolgt von ihren Freunden durch den von Fackeln beleuchteten Gang.
In dem Kerzenschein kristallisierten sich gequälte steinerne Gesichter an den Wänden, aus deren Augen bernsteinfarbene Tränen auf den Boden tropften und am Höhlenboden für kleine Pfützen sorgten. Pauline rutschte fast darin aus. Im letzten Moment bekam sie Marty zu fassen. Im Rücken spürten die Freunde die furchterregenden Kreaturen, die die Verfolgung aufgenommen hatten. Endlos ging die Hetzjagd weiter. Schließlich erreichten die Menschen einen Ausgang. Vor ihnen erstreckte sich eine riesige Kuppel. Der gewaltige blauschimmernde Dom, der vor ihren Füßen in einer endlosen dunklen Schlucht mündete und an dessen Felswänden unzählige Feuer leckten, breitete sich vor den Augen der Gefährten aus. Eine circa 100 Meter lange, mannsbreite Felsenbrücke schien der einzige Zugang zur anderen Seite zu sein. Würde dieser Weg der richtige sein?
Das Dämonengezücht hatte sich den Gefährten bedrohlich genähert. „Wir haben keine Wahl“, schrie Sturm, „wir müssen darüber!“ Er führte die Gruppe an. Pauline und Tim folgten ihm. Auf dem Felsgrat schien es wohl besser, schnell unterwegs zu sein. War doch die Querung derartig schmal, dass, wenn man dabei zu viel nachdachte, schnell das Gleichgewicht verlieren konnte. Die Menschen rannten panisch über den gefährlichen Pfad, während sich einzelne Gesteinsbrocken lösten und in die tiefe Schlucht fielen.
Dann nahm das Unheil seinen Lauf. Die Brücke begann unter den Füßen zu bröckeln. Sturm, Berger und Herrmann schafften es schließlich und kamen sicher auf der anderen Seite an. Aber als Marty und Jaqueline auf der dünnzulaufenden und porösen Mitte waren, brach sie berstend unter ihnen zusammen. Berger rannte zurück und versuchte noch die Hände der Sächsin zu erhaschen, doch war es bereits zu spät. Unter lautem Getöse krachten massige Steine in die Tiefe, und die Zwei stürzten mit lautem Geschrei hinterher. „Oh nein!“, schrie Pauline Herrmann. Sie weinte hemmungslos. Die Freunde waren verloren!
Auf der anderen Seite der Brücke befand sich noch Jana, der die Dämonen bedrohlich im Nacken saßen. Ihre X-1 flammte immer wieder auf. Die Patronen machten den Dämonen den Garaus. Doch waren es zu viele, die sich der Agentin bedrohlich näherten! Ihre Handkanten und Füße knallten in die Gegner und beförderten einige der teuflischen Wesen in die Schlucht. Schon bald war A-Girl umzingelt. Erneute Schüsse verließen den Lauf ihrer Pistole. Gelber Schmodder trat aus den Schusswunden der Bestien. Die Göttingerin stand unmittelbar am Abgrund der Schlucht. Nur ein kurzes Stück der kaputten Brücke war noch vorhanden. Die Dämonen stürzten sich auf sie. Wie durch ein Wunder konnte sie sich einigen gehörnten Geschöpfen entziehen und nahm Anlauf… Die EPO-Agentin sprang… und landete dank ihrer besonderen Kräfte nach 60 Metern auf der sicheren Seite bei Sturm, Berger und Herrmann. Tim war angesichts dieser Leistung schier fassungslos und doch erleichtert: Jana hatte es wenigstens geschafft.
Geschockt starrten die verbliebenden Vier in den Abgrund, in dem nur Stille herrschte. Pauline heulte noch immer hemmungslos. Jaqueline und Marty konnten den Sturz in die Tiefe unmöglich überlebt haben. Henning, der ebenso erschüttert, aber auf sein Umfeld genauestens konzentriert war, räusperte sich: „Wir müssen weiter! Dort vorne ist ein Gang. Für die Anderen können wir nichts mehr ausrichten, und hier sind wir nicht sicher!“ Natürlich hatte er Recht! Schließlich mussten sie alles dafür tun, um zu überleben.
Schienen die bisher erlebten Bilder aus einem Albtraum zu stammen, so waren sie doch pure Wirklichkeit. Am anderen Ende der Brücke schlugen schon die ersten Dämonen ihre Flügel auf. In wenigen Sekunden würden sie bei ihnen sein. Die Zeit drängte! Jana, Tim, Henning und Pauline rannten in den Tunnel und wussten nicht, was sie als nächstes erwartete…
*
Der Gang war stockfinster und nicht besonders breit. Sturm zückte die Taschenlampe aus seinem Umhängebeutel. Klick… nichts! Die Batterien hatten den Geist aufgegeben!
Tims ausgestreckte Arme berührten die feuchten Wände. Er tastete sich - gefolgt von seinen Freunden -blind durch die Dunkelheit. Plötzlich schrie der Göttinger auf. Verdammt!!! „Leute, ich habe da ein ganz mieses Gefühl!“ Etwas hatte sich in seinem Handrücken festgebissen. Mit der anderen Hand riss Tim an dem runden Knäul, dass sich pelzig anfühlte. Schließlich konnte er das Ding lösen, schmiss es auf den Felsenboden und trat gezielt darauf. Ein schmatzendes Geräusch erklang. Berger spürte sein eigenes Blut, welches aus der Wunde trat. Um ihn herum begann es gefährlich zu zischen.
„Was ist da vorne los? Die Flugdämonen sitzen uns im Nacken!“ Sturm, der die Nachhut bildete, vernahm hinter sich die grausigen Geräusche der Verfolgenden in dem unglaublichen Stress, dem er und seine Freunde in diesem Moment ausgesetzt waren.
Hab doch noch vom letzten Umtrunk das Feuerzeug in der Tasche. Unmittelbar nach der Erinnerung an einen Abend, an dem Berger wie ein Schlot gequalmt hatte, flammte das Raucherutensil auf. Wieder einmal hatte es sich als richtig erwiesen, auf die mittlerweile speckige und reinigungsbedürftige Jeans zu vertrauen. Seine Hand schwenkte durch den Gang und machte das umgebende Grauen sichtbar. Unzählige kugelförmige Köpfe, deren Gesichter nur aus messerscharfen Reißzähnen und zwei blinden Augen zu bestehen schienen, hingen unter der Decke und grinsten blutdurstig auf die Vier herab.
„Okay Freunde, wir müssen jetzt ganz schnell sein. Scheißt auf die Dunkelheit, rennt um euer Leben!“, gab Sturm den Startschuss für die Gefährten, während sich die kleinen Monster von der Höhlendecke auf die Menschen fallen ließen.
Unzählige Bestien versuchten sich jetzt im Fleisch der Fliehenden festzubeißen. Paulines Faust schmetterte einen der Dämonen an die Höhlenwand. Ein schmatzendes Splashen erklang. War es jetzt auch wieder dunkel, so sorgte doch das tierhafte Gekreische der Wesen für einen gruseligen Soundtrack. Messerscharfe Zähne gruben sich in die Haut der Erdlinge.
Henning kam eine Idee: Der EPO-Agent zog sein im Vatikan geweihtes Kreuz aus der mitgeführten Tasche. Auf der Stelle wurde die Umgebung kurzzeitig durch ein grelles Licht ausgeleuchtet. Dieses vertrugen die Biester, deren fast blinde Augen sonst nur absolute Dunkelheit kannten, überhaupt nicht. Sie fielen von den flüchtenden Menschen ab und rollten über den Höhlenboden, um sich eine dunkle Ecke zu suchen, in der sie sich verschanzen konnten.
Doch die Gefahr war noch nicht gebannt. Drei geflügelte Unholde waren den Menschen auf den Fersen, die sich hier in ihrem Territorium befanden und anscheinend problemloser mit der Düsternis klarkamen. Berger stolperte vorwärts und krachte mit einem Mal gegen einen Widerstand. Seine Hände erfühlten ein hölzernes Tor. Eine Tür! Die war jetzt ihre einzige Chance. In seiner Panik bekam er schließlich einen eisernen Knauf zu fassen. Ein Riegel! Tim schob ihn unter rostigem Knirschen zurück. Das Tor ließ sich öffnen. Knarrend schob es sich nach innen. Augenblicklich war da auch wieder ein Lichtschein, der von der anderen Seite kam.
Die Gefährten passierten gerade noch im richtigen Moment den Durchgang ins Ungewisse. Polternd fiel die Tür ins Schloss, als die Dämonen zu spät heran waren und wutentbrannt ihren ätzenden Geifer auf die Bohlen verspritzten.