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Das zwölfte Lebensjahr und der Zwölfer-Rhythmus

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Die Zahl Zwölf steht für Vollständigkeit. Etwas schließt sich zur Einheit, was bis dahin nur in verschiedenen Fragmenten anwesend war. Die Zwölf ist eine Zahl der Abrundung und des gegenseitigen Ausgleichs von Einseitigkeiten. Der erste Zwölfer-Punkt, kurz vor der Pubertät, schließt die Kindheit ab. Die weiteren Zwölfer-Punkte können durch innere Entwicklungsgänge das Fruchtbarwerden des bisher Erlebten bringen. Ideale können hier erstmals oder wieder auftauchen, Sehnsüchte, deren Streben dann in die weitere Zukunft führt. Sozusagen der geistige Gehalt des bisher Erlebten verdichtet sich zu einem Ideal, und zwar in sehr willensbetonter Weise.

Man findet den Zwölfer-Rhythmus als fortlaufende Struktur selten. Deutlich tritt er auf im Lebensgang der französischen Bildhauerin Camille Claudel. Bei ihr waren durch den Zwölfer-Rhythmus Lebensereignisse aufeinander bezogen, die ihr großes und sehr willenshaft verfolgtes Ideal der Überwindung einseitiger Männlichkeit und Weiblichkeit berührten. Sie wollte in ihrer seelischen Haltung und als Künstlerin beides sein können.6

Ich bin, was ich werden könnte

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