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EIN WIEGENLIED BEI MONDSCHEIN
ZU SINGEN

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So schlafe nun du Kleine!

Was weinest du?

Sanft ist im Mondenscheine,

Und süß die Ruh.

Auch kommt der Schlaf geschwinder,

Und sonder Müh:

Der Mond freut sich der Kinder,

Und liebet sie.

Er liebt zwar auch die Knaben,

Doch Mädchen mehr,

Gießt freundlich schöne Gaben

Von oben her

Auf sie aus, wenn sie saugen,

Recht wunderbar;

Schenkt ihnen blaue Augen

Und blondes Haar.

Alt ist er wie ein Rabe,

Sieht manches Land;

Mein Vater hat als Knabe

Ihn schon gekannt.

Und bald nach ihren Wochen

Hat Mutter mal

Mit ihm von mir gesprochen:

Sie saß im Tal

In einer Abendstunde,

Den Busen bloß,

Ich lag mit offnem Munde

In ihrem Schoß.

Sie sah mich an, für Freude

Ein Tränchen lief,

Der Mond beschien uns beide,

Ich lag und schlief;

Da sprach sie! »Mond, o! scheine,

Ich hab sie lieb,

Schein Glück für meine Kleine!«

Ihr Auge blieb

Noch lang am Monde kleben,

Und flehte mehr.

Der Mond fing an zu beben,

Als hörte er.

Und denkt nun immer wieder

An diesen Blick,

Und scheint von hoch hernieder

Mir lauter Glück.

Er schien mir unterm Kranze

Ins Brautgesicht,

Und bei dem Ehrentanze;

Du warst noch nicht.

Mich verlangt nach dir

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