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Soziale Gruppenarbeit

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Geschichte: Die soziale Gruppenarbeit ist insbesondere aus drei verschiedenen Richtungen hervorgegangen: aus der Bewegung der Nachbarschaftsheime, aus der Reformpädagogik und der Gruppendynamik.

Die Nachbarschaftsheime bzw. Settlements können als Vorformen der sozialen Gruppenarbeit angesehen werden und sind z. B. als englische Settlements entstanden, in denen Studenten gemeinsam mit »Nachbarn« neue Formen sozialer Unterstützung erprobten, oder konstituierten sich als amerikanische Nachbarschaftshäuser, die u. a. initiiert wurden von der Pionierin der Sozialarbeit Jane Addams.

Die Reformpädagogik gilt als jene Bewegung, die die Gruppe als Medium sozialer Erziehung (wieder)entdeckt hat. Ihr liegt die Idee zugrunde, dass der Gruppe eine zentrale Bedeutung bei der Erziehung und Sozialisation junger Menschen zur Selbstverantwortung und sozialer Orientierung zukommt. Ein bis heute fortlebendes Beispiel der Reformpädagogik ist die Pfadfinderbewegung.

Die Gruppendynamik ist eng mit dem Namen Kurt Lewin verbunden und entstand in den 1930er Jahren als eine Forschungsrichtung der Sozialpsychologie, die sich wissenschaftlich mit der Struktur, der Genese, der Entwicklung und nicht zuletzt mit Besonderheiten von Kleingruppen beschäftigte. Die Forschungsergebnisse dieser Richtung führten schließlich zur professionellen Nutzung der Gruppe für die Erziehung und die Therapie, z. B. in Form der Therapiegruppen, Trainingsgruppen oder Encounter-Gruppen.

In Deutschland etablierte sich die soziale Gruppenarbeit mit der Übernahme des sozialarbeiterischen Methoden-Dreigestirns – soziale Einzel(fall)hilfe, soziale Gruppenarbeit, Gemeinwesenarbeit – aus den USA nach 1945 und wird heute in allen Bereichen der Sozialen Arbeit angewandt, z. B. in der Kinder- und Jugendhilfe, s. dazu § 29 KJHG (Soziale Gruppenarbeit), wo es heißt: »Die Teilnahme an einer sozialen Gruppenarbeit soll älteren Kindern und Jugendlichen bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen helfen. Soziale Gruppenarbeit soll auf der Grundlage eines gruppenpädagogischen Konzepts die Entwicklung älterer Kinder und Jugendlicher durch soziales Lernen in der Gruppe fördern.«

Inzwischen hat die Konzeption der Gruppenarbeit unterschiedliche theoretische und methodische Grundlegungen erfahren. Bedeutend scheinen derzeit die systemisch-konstruktivistischen Ansätze der Gruppenarbeit zu sein, die Georg Nebel und Bernd Woltmann-Zingsheim (1997) in einem Werkbuch vorstellen.

Zwei Definitionen sozialer Gruppenarbeit: »Gruppenarbeit wird hier gesehen und beschrieben als eine der drei Methoden der Sozialarbeit. Durch sie will ein dafür besonders ausgebildeter Gruppenleiter die Menschen in der Gruppe dazu bereit und fähig werden lassen, als ganze Menschen sich zu entwickeln, zu wachsen und zu reifen. Dabei spielen die Beziehungen eine ausschlaggebende Rolle, die die Mitglieder zueinander, zum Leiter und zu anderen Gruppen haben. Von wesentlicher Bedeutung sind jedoch außerdem die Begegnung und Auseinandersetzung mit einem sachlichen Programm« (Lattke 1962).

»Soziale Gruppenarbeit ist eine Methode der Sozialarbeit, die den Einzelnen durch sinnvolle Gruppenerlebnisse hilft, ihre soziale Funktionsfähigkeit zu steigern und ihren persönlichen Problemen, ihren Gruppenproblemen oder den Problemen des öffentlichen Lebens besser gewachsen zu sein« (Konopka 1971).

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