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Vorwort

Tja, hier liegt sie nun vor, meine Biografie.

Ein Leben wird betrachtet, die Stationen werden recherchiert und inspiziert, dann niedergeschrieben. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mit so einem Projekt selbst mal beschäftigen „müsste“. Ich lese gern und viel – auch Biografien –, aber eine über mich? Ist es wirklich schon an der Zeit? Gibt es genug zu erzählen?

Am Anfang war ich skeptisch.

Als Musiker lebe ich immer ein Stück weit in der Zukunft. Das ist eine Berufskrankheit. Über viele Jahrzehnte gab es nur den Drang, besser zu werden, das nächste „beste Album“ aufzunehmen, den nächsten „Hammer-Song“ zu schreiben, die nächste Tour zu spielen. Viele Gefühle in Musik zu verwandeln. Immer das Beste zu geben und nie zu versagen.

Man sagt, ein Hit-Album oder einen Hit-Song zu schreiben, könne (fast) jeder. Das Glück, einen Hit zu landen, haben allerdings nicht viele.

Und noch weniger schaffen es, über so einen langen Zeitraum mit jedem Album noch einen draufzusetzen, sich immer wieder neu zu erfinden. Das meine ich ohne jede Arroganz, weil ich selbst erlebt habe, wie schwer es ist: Das gelingt wirklich nur wenigen.

Ich weiß, die Geschmäcker sind verschieden, und nicht alles, was ich gut finde, finden andere auch gut. Jeder hat andere Vorlieben. Bei den Onkelz war und ist genau DIES ein ewiges Ringen, und da bringt es nichts, ein Hardliner zu sein (auch wenn ich oft genug einer war): Du musst vielmehr immer offen für die Ideen der anderen und für deren Herangehensweise sein.

Bei meinen Solo-Aktivitäten lief das anders. Hier hatte ich immer das letzte Wort – auch wenn so manch diplomatisch begabter Mit-Musiker mich dann doch des Öfteren auch von seiner Meinung überzeugen konnte. Nun ja, die Details gibt es im vorliegenden Buch. Ich traue es mich immer noch kaum zu sagen: meiner Biografie.

Es ist viel passiert in den Jahrzehnten, seit ich als 13-Jähriger, Mitte der 1970er Jahre, zur Gitarre griff und mir in den Kopf setzte, das Instrument zu beherrschen. Und zwar sofort und auf der Stelle! Ich habe mir die Finger wund geübt, alte Röhrenradios zu Gitarrenverstärkern umgebaut, im Keller meines Elternhauses aus alten Möbeln Lautsprecherboxen gezimmert und meine Freunde und Klassenkameraden mit meinem Enthusiasmus angesteckt.

Heute weiß ich, dass das Lernen niemals aufhören wird. Ich freue mich über jede Note, die mir über das Hirn und die Finger aus dem kosmischen Resonanzfeld zufließt. Feeling und Passion sind das Allerwichtigste – und das Besondere. Im Leben wie in der Musik.

Ich hatte das riesige Glück, in meinem Leben einigen außergewöhnlichen und liebenswerten Menschen zu begegnen. Es ist unglaublich, wie lange ich schon mit meinen drei Freunden bei den Onkelz zusammen Musik mache. Ich habe sie doch tatsächlich noch vor der größten Liebe meines Lebens, meiner Frau Verena, kennengelernt.

Während unserer gemeinsamen Karriere wurden unsere Kinder geboren (ich meine die aller Onkelz), sie wuchsen auf, brachten die Schulzeit hinter sich und sind jetzt erwachsene Menschen mit ihren eigenen Zielen.

Die Zeit vergeht.

Ich habe auf unserer Reise durch die Jahrzehnte immer wieder neue Bekanntschaften gemacht. Die meisten sind irgendwann wieder aus meinem Blickfeld verschwunden, andere sind geblieben – Menschen, die noch heute unsere Weggefährten sind.

Geblieben ist aber vor allem eins: meine Familie.

Durch sie habe ich in all den Jahren immer wieder Kraft getankt, so viel geschenkt bekommen. Wir sind gemeinsam durch schöne und schwierige Zeiten gegangen. Immer mit der Gewissheit, dass wir uns selbst haben, egal was kommt.

Mein größter Dank und meine ganze Liebe gilt meiner Frau Verena und meinen Söhnen Vincent und Melvin. Ihr wisst, dies ist nicht nur mein Buch, sondern auch Eures.

Und dann, natürlich, meine zweite Familie: Stephan, Kevin und Pe. Dass mein Leben wie in diesem Buch beschrieben verlief, ist ganz klar auch Eure Schuld! Und ich danke Euch dafür.

Nun, jeden einzeln aufzuzählen, der mir etwas bedeutet, würde den Rahmen hier sprengen, besonders erwähnen möchte ich aber noch einen meiner Jugendfreunde, mit dem ich angefangen habe, in Bands zu spielen: Norbert Nebenführ. Seine Eltern haben uns in den frühen 1970er Jahren den Start ermöglicht und unsere ersten musikalischen Gehversuche ertragen. Im wahrsten Sinne des Wortes: Sie ließen uns im Keller ihres Einfamilienhauses proben. Leise waren wir damals schon nicht.

Danke an Dennis Diel und Marco Matthes, die über hundert Stunden Skype-­Interviews mit mir geführt und sehr gewissenhaft, stoisch und sachlich alle wichtigen Details aus meinem Leben zusammengetragen haben.

Danke an meinen Bruder Martin und seine Frau Anna, Sonja und Bobby Rüppel, Olli und Ossy Hoppe, Filz Erman, Norbert Nebenführ und Candy Back, die einen großen Beitrag zum Buch geleistet haben.

Genauso an alle anderen, die ihren Teil beigetragen haben und so freundlich waren, ihre Geschichten mit Euch zu teilen.

Danke an meine Mit-Musiker in meinen Solo-Bands, mit denen ich so viele schöne Zeiten erlebt habe: Ferdy Doernberg, Mike Mandel, Alex Wenn, Michael Ehré, Stephan Weiler, Glaucio Ayala, Marcelo Linhares, Charlie Huhn, Armando Marçao und Cesinha und an Otto DʼAgnolo, Michael Mainx und Mario Burkhard.

Danke an Gertrud Erman für Deine Liebe und Gebete.

So, und jetzt muss ich los, denn ich habe schon wieder eine Gitarre in der Hand. Die Zukunft ruft.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen. Wir sehen uns bestimmt irgendwann irgendwo da draußen.

Dublin, im August 2019

Matthias „Gonzo“ Röhr

Gonzo

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