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4Unterwegs im Musikantenland Von »de Schießbuud« und »de Grätz«

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Als Musikantenland wird die Region zwischen Kaiserslautern und Kusel, zwischen den Flüssen Glan und Lauter bezeichnet. Von hier machten sich ab 1830 die Westpfälzer Wandermusikanten auf ihre Touren in die ganze Welt. Auf der Burg Lichtenberg, der größten Burg der Pfalz, finden wir im dortigen Museum weitere Informationen zum Pfälzer Musikantenwesen. Das Auswanderer-Museum in Oberalben besichtigen wir am Schluss unserer Wanderung.


Tourencharakter

Einfache Rundwanderung mit nur kurzen An- und Abstiegen

Ausgangs-/Endpunkt

Oberalben, Sportplatz (309 m)

Anfahrt

Auto: Über die A 62 bis Ausfahrt Kusel; Landstraße 420 bis zum Ort Kusel. Über Blaubach und Mayweilerhof nach Oberalben. Parkplätze am Sportplatz in der Ortsmitte

Bahn: Mit Bus oder Anruf-Linien-Taxi von Kusel Bahnhof nach Oberalben

Gehzeiten

Oberalben – Burg Lichtenberg 1.10 Std. – Blaubach 0.50 Std. – Oberalben 1.05 Std.

Einkehr

Oberalben, Burg Lichtenberg, Blaubach

Landkarte

Westpfalz Mitte, Pfälzer Bergland, Wanderkarte des Pfälzerwald-Vereins, 1:25 000

Beste Jahreszeit

April bis Oktober

Informationen

Tourist-Information Landkreis Kusel, Bahnhofstraße 67, 66869 Kusel, Tel. 063811/42 42 70, landkreis-kusel.de


Oberalben ist eine Ortsgemeinde der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan. Der kleine Ort zählt etwas mehr als 200 Einwohner. Am örtlichen Sportplatz (Kuralb-Stadion) finden wir ausreichend Wanderparkplätze. Wir orientieren uns zuerst auf der Hauptstraße zur Ortsmitte; dort biegen wir in den Gehöllweg ein. Dieser steigt gleich an und führt uns durch Wiesen und Felder bis zum Waldsaum. Dort angekommen, weist uns ein Schild auf die »Römerstraße« hin. Ob es sich wirklich um eine Römerstraße gehandelt hat? Im Ergänzungsband zur Dorfgeschichte von Oberalben ist nachzulesen, dass auch Historiker Zweifel an der Existenz einer Römerstraße an dieser Stelle haben.


Die Burgruine Lichtenberg ist der Umkehrpunkt dieser Wanderung.

Burg im Blickfeld Egal wie, der Weg führt erst einmal ohne weitere Steigungen durch einen Eichenwaldbestand. Hinweise warnen hier vor dem Eichen-Prozessionsspinner. Dabei handelt es sich um einen Falter im Raupenstadium, dessen Brennhaare mit Widerhaken allergische Hautausschläge sowie Augen- und Atemwegsreizungen auslösen können. Der Schmetterling aus der Familie der Zahnspinner ist in ganz Deutschland verbreitet und frisst mit Vorliebe Eichen kahl. Auf der schmalen Straße (ab sofort mit dem gelb-roten Balken markiert) gehen wir weiter Richtung Westen. Auf der rechten Seite können wir den Ort Dennweiler-Frohnbach in lieblicher Landschaft erkennen. Unser Ziel ist aber der Ort Körborn, den wir schon nach etwas mehr als einem Kilometer Fußmarsch erreichen. Vor Erreichen des Ortes sehen wir schon den Bergfried der Burg Lichtenberg, der über einen Hügel hinausragt. Körborn gehört wie Oberalben zur Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan und zählt 360 Einwohner. Noch vor Erreichen des Ortes führt uns der Weg zur Nordseite der Bebauung. Dort überqueren wir die Kreisstraße 23; auf der Straße »Römerweg« geht es durch den Ort. Noch einmal geht es einen knappen Kilometer durch unbebautes Gelände – oberhalb der Burg Lichtenberg erreichen wir am Friedhof wieder die Kreisstraße. Auf dieser gehen wir die letzten Meter zur Burg hinunter. Lichtenberg ist die größte Burgenanlage der Pfalz und gilt als eine der größten Burgenanlagen Deutschlands. Ursprünglich gab es eine Ober- und eine Unterburg. Durch eine gemeinsame Ringmauer wuchsen beide Burgen zu ihrer heutigen Größe zusammen. Lichtenberg wurde nie erobert und galt nach dem Pfälzischen Erbfolgekrieg als einzige unzerstörte Burg der Pfalz. Während des ersten Koalitionskrieges wurde die Burg 1796 von französischen Truppen ausgeplündert. Der Niedergang der Burg rührt von Großbränden Anfang des 19. Jahrhunderts her. Im Jahr 1835 wurde sie auf Abbruch versteigert. 1894 kam sie in Staatsbesitz; seit 1895 steht die Burg unter Denkmalschutz. In ihr ist heute eine Jugendherberge untergebracht; daneben beheimatet die Zehntscheuer das Musikantenlandmuseum. Ferner ist in der Burg das Urweltmuseum Geoskop untergebracht. Die Burgruine kann ganzjährig besichtigt werden. Die Museen sind von April bis Oktober täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet.

Hinunter nach Blaubach Wir gehen zurück zur Kreisstraße, halten uns jetzt aber rechts. Dem mit einem roten Kreuz markierten Weg folgen wir über eine Strecke von etwa einem Kilometer. Zuerst geht es durch den Wald und dann durch freies Gelände; der Weg fällt stetig ab. Wir achten auf die Abzweigung, die von unserem Weg nach links abgeht und steil zur Kreisstraße 24 hinunter führt. Diese wird überquert – auf der anderen Seite des Tales geht es dann wieder steil aufwärts. Weiter auf dem Weg Richtung Osten überqueren wir den Weg, der das im Tal liegende Kusel zum Ziel hat. Noch ein Stück geradeaus; dann schwenkt unser Feldweg auch nach Süden und führt hinunter in den kleinen Ort Blaubach. Wir treffen auf die Kuseler Straße als Durchgangsstraße des Ortes. Ihr folgen wir nur wenige Meter und biegen gleich nach links in den Mauerweg ein.

Zurück nach Oberalben Der Weg führt jetzt oberhalb der Kreisstraße 22 in nordöstliche Richtung. Noch einmal durch Weideland erreichen wir die kleine Ansiedlung Mayweilerhof. Dort gehen wir die erste Abzweigung gleich nach links; der Weg führt uns zum örtlichen Friedhof. Anschließend biegen wir nach rechts ab; an der nächsten Wegverzweigung halten wir uns links. Dieser Weg führt dann hinunter zur Hauptstraße von Oberalben. Auf dieser gelangen wir direkt zum Auswanderer-Museum. Im Museum (Öffnungszeiten: am 1. und 3. Sonntag eines Monats von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr) wird nicht nur die Geschichte der westpfälzischen Auswanderer, sondern es werden auch die wirschaftlichen und sozialen Hintergründe der Auswanderung beleuchtet. Im Museum ist unter anderem ein Planwagen (Conestoga Wagon) zu sehen, dessen Kontruktion sich aus dem fränkisch-pfälzischen Bauernwagen ableitet. Ebenfalls im Museum befindet sich ein nachgebautes Schiffszwischendeck. Mit diesem sollen die Strapazen einer Seereise in die Neue Welt durch bedrückende Enge und schlechte sanitäre Verhältnisse dargestellt werden.


Ein Planwagen ist im Auswanderer-Museum in Oberalben ausgestellt.

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