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Du bist was Du isst

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Gehören Sie auch zu den Menschen, die gelegentlich im Supermarkt vor einem Regal stehen und sich ratlos fragen, worin denn nun der Unterschied zwischen Fluorid, Jodid und Jiddednitt (platt: gibt es nicht) besteht. Ist es sinnvoller frisches Gemüse einzukaufen oder besser in Dosen. Vielleicht ist aber auch die Tiefkühltheke der bessere Griff. Ist eigentlich Bio besser oder sollte man sich darum gar nicht kümmern, frei nach dem Gedanken: Alles nur Panikmache? Und wie sieht es mit Fisch, Milch, Brot und Fleisch aus?

Die Ernährung ist in jedem Lebensabschnitt von besonderer Bedeutung, ob man nun Senior oder Säugling ist. Mit dem richtigen Weg zu einer ausgewogenen Ernährung leisten Sie einen wichtigen und wesentlichen Beitrag zu Ihrem Wohlbefinden und Ihrer Gesundheit. Sind Sie mutig und selbstkritisch, hinterfragen Sie Ihren Lebensstil und Ihre Gewohnheiten. Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Zeitpunkt, etwas zu ändern. Holen Sie sich Ansatzpunkte und Anregungen, um den Weg nicht allein, sondern in Gemeinschaft gehen zu können.

Die Vielfalt an Informationen zur Ernährung macht die Entscheidung zur richtigen Ernährung schwierig, die Tipps sind nicht überschaubar, oft genug widersprechen sich die Berichte aus den Medien und selbst ernannte Ernährungsexperten.

Starköche geben laufend neue Trendkochbücher heraus, im Fernsehen vergeht kaum eine Minute, in der man nicht irgendwo sehen kann, wie in irgendeiner Pfanne etwas brutzelt. Die Sehbeteiligungen steigen auf Rekordniveau, die Bücher finden reißenden Absatz. Für viele Menschen ist Essen in der Hauptsache ein Genuss oder Kult. Wir belohnen uns gerne mit Essen, die Vielfalt in den Lebensmittelregalen macht es uns leicht. Das bedeutet jedoch noch lange nicht, dass wir uns gesund und ausgewogen ernähren. Das ist etwas, was uns ausgesprochen schwer fällt, da wir ständig von irgendeiner Versuchung gelockt werden. In der U-Bahn-Station duften die frischen Croissants, am Kiosk liegen unglaublich appetitlich aussehende Baguettebrötchen in der Auslage und die Firmenkantine bietet den ganzen Tag über leckeren Kuchen und andere kleine Teufelchen.

Jederzeit und überall kann man sich mit essbaren Dingen versorgen. Soziologen sprechen inzwischen schon gar nicht mehr von Mahlzeiten, sondern von Verzehrsituationen. Wir mümmeln ständig vor uns hin. Mal hier, mal da, zu jeder Zeit und zu allen Gelegenheiten, ob passend oder nicht. Verzehrsituation ist eigentlich für so etwas Delikates wie eine Mahlzeit ein sehr ungemütliches Wort. Andererseits trifft es jedoch ziemlich genau den Kern der Sache. Es ist ja auch keineswegs gemütlich oder irgendwie genüsslich, wenn wir uns auf dem Weg zum Bus Nudeln aus einer Pappschachtel zirkeln oder im Fast-Food-Restaurant vom Plastiktablett ein Menü verzehren und dabei Kaffee aus einem Pappbecher schlürfen.

Gemeinsam mit mehr Zeit


Da war doch noch was? Bestehende Traditionen zu gemeinsamen Mahlzeiten, wie das Mittagessen oder das Frühstück verschwinden langsam aber sicher aus unserem Leben. Statt dessen gieren wir nach einem Coffee to Go im Weiterlaufen und einer fertigen Suppe aus der Mikrowelle zu Mittag. Immerhin ist Zeit ja Geld. Dabei wäre jedoch das gemeinsame Essen am Tisch mit anderen die richtige Vorgehensweise. Wo kann man sich besser austauschen, treffen und Gemeinsamkeiten entwickeln als am Esstisch?

An der Universität Illionois haben Wissenschaftler untersucht, welche Auswirkungen gemeinsame Mahlzeiten von Eltern mit ihren Kindern auf die Gesundheit haben. Knapp 200.000 Kinder nahmen an der Studie teil. Dabei wurde festgestellt, dass schon drei gemeinsame Mahlzeiten wöchentlich ausreichend für eine positive Wirkung sind. Kinder, die an regelmäßigen und familiären Mahlzeiten teilnahmen, litten weniger unter Übergewicht, hatten ein geringeres Risiko unter Essstörungen zu leiden und ernährten sich gesünder.

Für unser Essen sehen Zukunftsforscher die verschiedensten Trends voraus. Allen voran geht es um die sogenannte bequeme Küche und Ethic Food. Das Erste geht schnell in der Mikrowelle oder wird geliefert, das Zweite sorgt in der Hauptsache für ein reines Gewissen beim Essen. Andererseits spielt es keine Rolle, was geforscht wird und welche Trends erkannt werden. Am Ende werden wir nicht drumherum kommen, uns mit unseren Ernährungsgewohnheiten auseinanderzusetzen. Die Zutaten für Genuss und Wohlbefinden bestehen aus einem größeren Bewusstsein für unseren eigenen Körper, die richtige Auswahl an Lebensmitteln und etwas mehr Zeit zum Essen. Letzten Endes bestimmen wir als Verbraucher, was bei uns auf dem Teller landet und niemand sonst. Wir geben gerade mal 12% unseres Einkommens für unser Essen aus und liegen damit europaweit auf dem letzten Platz. Jeder hat es selbst in der Hand, ob er bereit ist für Qualität und Genuss etwas mehr Geld auszugeben. Dabei muss es noch nicht einmal immer teure Feinkost oder Bioware sein, eine vernünftige Auswahl von frischen Lebensmitteln aus der Region kann auch schon mit einem guten Geschmack und günstigen Preis belohnt werden.


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