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Seine Schriften zur Wissenschaftslehre


Max Weber


Inhalt:

Max Weber – Biografie und Bibliografie

Seine Schriften zur Wissenschaftslehre

Roscher und Knies und die logischen Probleme der historischen Nationalökonomie

I. Roschers »historische Methode«.

II. Knies und das Irrationalitätsproblem.

III. Knies und das Irrationalitätsproblem.

Die »Objektivität« sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis

Kritische Studien auf dem Gebiet der kulturwissenschaftlichen Logik

I. Zur Auseinandersetzung mit Eduard Meyer.

II. Objektive Möglichkeit und adäquate Verursachung in der historischen Kausalbetrachtung.

R. Stammlers »Ueberwindung« der materialistischen Geschichtsauffassung

I.

II.

III.

IV.

Nachtrag zu dem Aufsatz über R. Stammlers Ueberwindung« der materialistischen Geschichtsauffassung

Die Grenznutzlehre und das »psychophysische Grundgesetz«

»Energetische« Kulturtheorien

Ueber einige Kategorien der verstehenden Soziologie

I.

II.

III.

IV.

V.

VI.

VII.

Die drei reinen Typen der legitimen Herrschaft

Der Sinn der »Wertfreiheit« der soziologischen und ökonomischen Wissenschaften

Soziologische Grundbegriffe

§ I. Begriff der Soziologie und des »Sinns« sozialen Handelns.

§ II. Bestimmungsgründe sozialen Handelns.

§ III. Die soziale Beziehung.

§ IV. Typen sozialen Handelns:

§ V. Begriff der legitimen Ordnung.

§ VI. Arten der legitimen Ordnung:

§ VII. Geltungsgründe der legitimen Ordnung: Tradition, Glauben, Satzung.

Wissenschaft als Beruf


Seine Schriften zur Wissenschaftslehre, Max Weber

Jazzybee Verlag Jürgen Beck

Loschberg 9

86450 Altenmünster


ISBN: 9783849612269


www.jazzybee-verlag.de

admin@jazzybee-verlag.de



Max Weber – Biografie und Bibliografie

Deutscher Soziologe, geboren am 21. April 1864 in Erfurt, verstorben am 14. Juni 1920 in München. Sohn eines Juristen und späteren Abgeordneten der Nationalliberalen Partei. Nach dem Abitur 1886 studiert W. an mehreren Universitäten Jura, Nationalökonomie, Philosophie und Geschichte. 1889 promoviert er zum Dr. jur. Nach seiner Hochzeit mit der Frauenrechtlerin und Soziologin Marianne Schnitger 1893 wird er ein Jahr später als Professor für Nationalökonomie an die Universität Freiburg berufen. Er wechselt 1897 nach Heidelberg und erkrankt psychisch. Nach sieben wechselvollen Jahren du einigen Reisen publiziert er ab 1904 seine wichtigsten Schriften. 1909 wird er zum Mitbegründer der "Deutschen Gesellschaft für Soziologie".


Wichtige Werke:


 Die römische Agrargeschichte in ihrer Bedeutung für das Staats- und Privatrecht, Stuttgart 1891

 Die Lage der Landarbeiter im ostelbischen Deutschland, Leipzig 1892

 Die "Objektivität" sozialwissenschaftlicher und sozialpolitischer Erkenntnis, in: Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik 19 (1904)

 Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus I. Das Problem, in: Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik 20 (1904)

 Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus II. Die Berufsidee des asketischen Protestantismus, in: Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik 21 (1905)

 Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen, in: Archiv für Sozialwissenschaften und Sozialpolitik 41-46 (1915-1919), 41 (1916)

 Wissenschaft als Beruf, München/Leipzig 1919

 Politik als Beruf, München/Leipzig 1919

 Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, 3 Bde., Tübingen 1920-1921

 Wirtschaft und Gesellschaft, Tübingen 1922

 Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1922

 Wirtschaftgeschichte. Abriß der universalen Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, München/Leipzig 1923

 Gesammelte Aufsätze zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, 4 Bde., Tübingen 1924

 Gesammelte Aufsätze zur Soziologie und Sozialpolitik, 4 Bde., Tübingen 1924


Seine Schriften zur Wissenschaftslehre

Roscher und Knies und die logischen Probleme der historischen Nationalökonomie

Vorbemerkung S. 1.– I. Roschers »historische Methode«. Roschers Klassifikation der Wissenschaften S. 3. Roschers Entwickelungsbegriff und die Irrationalität der Wirklichkeit S. 22. Roschers Psychologie und sein Verhältnis zur klassischen Theorie S. 30. Die Schranke des diskursiven Erkennens und die metaphysische Kausalität der Organismen bei Roscher S. 33. Roscher und das Problem der praktischen Normen und Ideale S. 38.


Das nachstehende Fragment will kein literarisches Porträt unserer Altmeister sein. Vielmehr beschränkt es sich auf den Versuch, zu zeigen, wie gewisse elementare logisch-methodische Probleme, welche im letzten Menschenalter in der Geschichtswissenschaft und in unserer Fachdisziplin zur Erörterung standen, in den Anfängen der historischen Nationalökonomie sich geltend machten1, und wie sich die ersten großen Leistungen der historischen Methode mit ihnen abzufinden versucht haben. Wenn dabei vielfach wesentlich auch deren Schwächen hervortreten, so liegt das im Wesen der Sache. Gerade sie können uns immer wieder zur Besinnung auf diejenigen allgemeinen Voraussetzungen führen, mit welchen wir an unsere wissenschaftliche Arbeit herantreten, und dies kann der alleinige Sinn solcher Untersuchungen sein, welche auf ein »künstlerisches« Gesamtbild ganz geflissentlich zugunsten breiter Zergliederung wirklich oder scheinbar selbstverständlicher Dinge verzichten müssen. –


Man pflegt heute als die Begründer der »historischen Schule« Wilhelm Roscher, Karl Knies und Bruno Hildebrand zusammen zu nennen. Ohne nun der großen Bedeutung des zuletzt Genannten irgendwie zu nahe treten zu wollen, kann er doch für unsere Zwecke hier ausscheiden, obwohl gerade er, in gewissem Sinne sogar nur er, mit der heute als »historisch« bezeichneten Methode wirklich gearbeitet hat. Sein in der »Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft« niedergelegter Relativismus verwertet in den Punkten, auf die es hier ankommt, nur Gedanken, welche schon vor ihm, teils von Roscher, teils von anderen, entwickelt waren. Hingegen kann eine Darstellung der methodologischen Ansichten von Knies einer vorherigen Darlegung des methodischen Standpunktes Roschers nicht entraten. Knies' methodologisches Hauptwerk ist mindestens ebensosehr eine Auseinandersetzung mit den bis dahin erschienenen Arbeiten Roschers – dem es zugeeignet war – wie mit den Vertretern des bis auf Roscher bei uns die Universitäten beherrschenden Klassizismus, als dessen anerkanntes Haupt damals Knies' Heidelberger Vorgänger, Rau, wirkte. Wir beginnen daher mit einer Darlegung der methodischen Grundanschauungen Roschers, wie sie sich in seinem Buch über »Leben, Werk und Zeitalter des Thukydides« (1842), seinem programmatischen »Grundriß zu Vorlesungen über die Staatswirtschaft, nach geschichtlicher Methode« (1843) und seinen Aufsätzen aus den vierziger Jahren finden, und ziehen auch die ersten Auflagen des ersten Bandes seines erst nach dem Kniesschen Buche erschienenen »Systems der Volkswirtschaft« (1. Aufl. 1854, 2. Aufl. 1857), sowie seine späteren Arbeiten insoweit heran, als sie lediglich die konsequente Ausgestaltung diesjenigen Standpunktes enthalten, mit welchem Knies sich auseinanderzusetzen beabsichtigte2.


I. Roschers »historische Methode«.

Seine Schriften zur Wissenschaftslehre

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