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3. Kapitel: Schlägerei

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Das Tor stand offen und der Dorfschulmeister lenkte seinen Wallach durch das Torhaus. Sie kamen in eine schmale Vorburg, denn der Grat war nur so breit wie das Torhaus und die beiden Türme links davon. Die dreieckige Befestigung ging auf der rechten Seite über eine Steinbrücke in den nächsten Teil der Burg auf der eigentlichen Klippe. Davor stand eine Baracke, aus der ihnen zwei Wächter in gelben Gewändern entgegentraten. Der Dorfschulmeister hielt sein Pferd an. Volker und der Rest der Karawane warteten dahinter. Einer der Wächter sprach den Lehrer an. »Die Jungen da rüber.«

Er deutete auf die Sackgasse auf der linken Seite der Vorburg, unterhalb der beiden Türme. Dort auf dem Rasen tummelten sich schon ganz viele Jungen, die offenbar ebenfalls warteten.

»So ihr zwei, dann steigt jetzt bitte ab und geht dort hinüber«, sprach der alte Lehrer.

»Und was dann?«

»Wartet dort auf Anweisungen.«

»Was ist mit meinem Pferd?«, fragte Volker.

»Das nehme ich mit hinein«, erwiderte der Dorfschulmeister. »Gebt Eure Zügel, einem der Männer.«

Volker nickte, stieg aus dem Sattel und lud mit einem Handzeichen einen der Reiter ein, die Zügel von Obsidan zu führen. Die Lederriemen hingen jungfräulich um dessen Hals. Volker hatte sie anlegen müssen. Benutzen tat er die Zügel trotzdem nicht, bei so einem Schlenderritt schon gar nicht.

»Ich gebe das Gepäck noch ab und gehe dann wieder«, erklärte der Dorfschulmeister.

»Alles klar.« Vigor sprang vom Wagenbock und lief zu Volker.

»Vigor, vergiss deinen Stab nicht.«

»Brauche ich den jetzt?« Vigor empfand es als sinnlos, dass Stück Holz herumzutragen.

»Natürlich«, antwortete der Lehrer.

Volker rollte die Augen.

»Ja, klar«, beschwichtigte Vigor, als er Volkers Blick sah. »Ich bin ja ein Magier. Schon verstanden.«

Während der Dorfschulmeister über die bewehrte Brücke verschwand schritten die beiden zu den Jungen auf der Wiese.

Fast vierzig Jugendliche, alle im Alter von Vigor und Volker, lungerten im Gras herum. Vierzehn war das Standardalter für den Einstieg in die höheren Abschlüsse der Sonnenakademie. Darüber gab es nur noch die akademischen Grade für den Fall, dass sich jemand für ein Studium entscheiden sollte. Dies war aber noch teurer, seltener und vor allem schwerer als die Ausbildungen. Einige waren schon eine ganze Weile hier und langweilten sich. Bis zum Nachmittag hatten alle neuen Schüler der Sonnenakademie Zeit anzureisen. Und vor dem Anreiseschluss schien sich niemand mit ihnen beschäftigen zu wollen. Während der letzten Stunde reiste niemand mehr an. Vigor und Volker waren wohl die Letzten. Aber das machte ja nichts. Die Jungen tauschten sich über ihre Herkünfte und Titel aus. Vigor fand das ein bescheuertes Thema. Offenbar hatte sich auch schon herumgesprochen, dass jemand niederer Herkunft aufgenommen werden sollte. Letztendlich versuchten sie diesen jetzt schon heraus zu sieben und eine Hackordnung anhand ihrer Familientitel festzulegen. Ein schlanker Junge, von ähnlicher Statur wie Vigor, war federführend. Im Gegensatz zu den meisten stand er und stellte sich den beiden Neuankömmlingen vor.

»Ich bin Graf Heribert von und zu Aura; Magier des Olivfarbenen Turms.«

Volker sah Vigor an und rollte gelangweilt die Augen. Vigor grinste.

»Und mit wem habe ich die Ehre?«, bestand Heribert.

»Volker, Großherzog von Starkenberg; Militärische Großmacht im Glockenbündnis.«

Heribert nickte und sah Vigor interessiert an.

»Äh, Vigor.« Er hatte absolut keinen Plan was er sagen sollte. Wenn er gewusst hätte, wie früh diese Spielchen anfingen, hätte er sich darauf vorbereitet, aber so.

»Vigor und weiter?«, hakte Heribert nach.

Vigor drehte sich zu Volker.

»Of Evil«, flüsterte er seinem Freund ins Ohr. Volker grinste, schüttelte dann aber den Kopf. Schade, dachte sich Vigor. Heribert hätte bestimmt ein Gesicht gemacht.

Heribert runzelte die Stirn. »Was gibt es da zu flüstern?«

»Hm«, überlegte Volker. »Geht dich unter Umständen nichts an.«

»Ich bin ein Magier, mich geht alles etwas an.«

»Er ist auch einer«, entgegnete Volker. »Und ansonsten geht dich das einen feuchten Dreck an.«

»Das soll ein Magier sein.« Heribert klang abwertend. »Der ist ja so arm, der kann sich nicht mal einen Nachnamen leisten.«

»Kann ich wohl!«, widersprach Vigor. Er überlegte, ob er sich als Of Shine ausgeben sollte. Aber er traute sich nicht, es wäre schließlich gelogen.

»Was willst du hier Bauerntölpel?« Heribert hatte sein Opfer gefunden.

»Halt die Klappe.« Vigor hatte nicht vor sich Ärgern zu lassen.

»Haltet Eure Klappe, Eminenz – heißt das«, erwiderte Heribert. »Und du musst dabei auf die Knie gehen.«

Viele der anderen Jungen lachten. Sie standen auf und versammelten sich im Kreis um die drei. Denn nun gab es wenigstens etwas zu sehen und ein handfester Streit, das war schon was, fast so gut wie ein Kampf. Aber der konnte ja noch werden.

»Vor dir gehe ich mein Leben nicht in die Knie.« Vigor sah ihn mit Verachtung an. Wieder einmal hatte er diese erhabene Entschlossenheit in den Augen, die Volker schon öfter bei seinem Freund entdeckt hatte. Dieses Feuer in Vigors Augen, welches ihm schon bei seiner ersten Begegnung mit dem kleinen Jungen aufgefallen war. Es gab Vigors Lausbubengesicht den Ausdruck von Intelligenz und Macht.

Heribert war damit sichtlich überfordert. Er gab Vigor einen Stoß vor die Brust. Vigor stieß reflexartig zurück.

»Lass deine Pfoten von mir«, drohte Heribert.

»Wäre besser«, erwiderte Vigor. »Sonst habe ich dein Damenpuder an den Fingern.«

Heribert zog seinen Umhang aus und legte seinen Stab darauf. »So, du willst kämpfen? Dann komm doch, feiger Bauer!«

Er sprach vom feigen Bauern. Dennoch wollte er kein magisches Duell mit dem Bauer versuchen. Heribert war bereits aufgefallen, dass sein Diopsid auf jeden Fall unter dem Edelstein lag, den dieser fremde Junge mit sich führte. Der klare Kristall könnte ein Quarz oder gar ein weißer Topas sein und da er die Vorkenntnisse von Vigor nicht kannte, wollte Heribert es nicht auf ein Duell ankommen lassen.

Vigor legte den Stab auf die Erde. Dann zog er sich kurz entschlossen den Umhang aus und streifte das Hemd über den Kopf. Dann baute er sich vor Heribert auf. Vigor war zwar klein und schmal, aber durchtrainiert und das bemerkte auch Heribert.

»Hier bin ich.«

Die beiden stießen sich erneut vor die Brust. Dann gingen sie zum Angriff über. Gerade als Vigor Heribert in den Schwitzkasten nahm, um ihn nieder zu ringen, tauchte plötzlich ein etwa dreißigjähriger Mann aus dem Nichts auf. Er packte Vigor und Heribert an einer Schulter und zog sie auseinander. Keiner der Jungen wusste wer er war. Doch der schlanke, braunhaarige Mann trug einen strengen Blick und ein goldgelbes Gewand, einen langen Mahagonistab mit einem gelben Moissanit im Treppenschliff an der Spitze. Er hielt sich nicht mit der eigenen Vorstellung auf. Wer er war, würden die Schüler bald genug erfahren. Stattdessen gab er Anweisungen. »Schluss mit der Rauferei! Schlag zwölf beginnen wir und ich erwarte ein ordentliches Erscheinungsbild.«

Dann verschwand er wieder.

»Da steht er unser Nackedei, wie unsere Bauern auf dem Felde«, stachelte Heribert. »Wahrscheinlich ist das sein einziges Hemd, also hat er Angst darum.«

Die umstehenden Schüler lachten wieder. Wer bitte schön besaß nur ein Hemd? Selbst ein Bauer hatte mehr davon, glaubten diese Jungen zumindest. Schließlich hatten sie Armut noch nie erlebt. Vigor erwiderte nichts, denn er wusste, dass Heribert zumindest zum Teil Recht hatte.

»Dieser Bauer verschmutzt unser Blut.«

Jetzt wurde es Volker zu bunt, der bislang unbeteiligt neben Vigor und Heribert stand. Er wandte sich Heribert zu und packte ihn am Kragen. Dann fuhr er mit ihm herum und riss den Jungen von den Füßen. Volker spannte den Oberarm an, beugte ihn und hob Heribert in die Luft.

»Wenn du nicht gleich die Klappe hältst, dann spuckst du den Rest des Tages Zähne mit jedem Wort.«

Heribert rührte sich nicht. Volker ließ ihn achtlos in den Dreck fallen. Heribert stand auf und ließ sich seinen Stab von einem Mitschüler reichen. Den Zauberstab richtete Heribert auf Volker und drückte dem deutlich größeren Jungen den Kristall gegen die Brust.

»So, wer spuckt hier was?«

Volker stand stocksteif da. Er bemühte sich um eine ruhige Stimme. »Und was nun? Willst du mich damit durchbohren?«

»Entschuldige dich«, forderte Heribert. »Du hast mich beschmutzt.«

»Und wenn nicht?« Volker war immer der Meinung, dass man die Alternativen kennen sollte. Heribert versetzte Volker mit seinem Stab einen Stoß gegen die Brust.

»Dann verbrenne ich dein Hemd auf deiner Haut.«

»So«, mischte sich Vigor ein. »Wer ist nun der Feigling? Stark nur mit der Waffe in der Hand.«

Einige Schüler lachten. Heribert drehte den Kopf und musterte Vigor.

»Du bist der Nächste.«

Dies war der Moment, den Volker gebraucht hatte. Er packte den Stab mit beiden Händen und schob den Kristall auf die Seite. Dann zog er Heribert an dem Holz zu sich ran. Dieser stolperte überrascht einen Schritt nach vorne. Heribert fand sich Auge in Auge mit dem großen Volker. Ohne Vorwarnung hämmerte Volker seine Faust in Heriberts Magengrube. Der schlanke Junge beugte sich vornüber. Zwei weitere Fausthiebe platzierte Volker an der gleichen Stelle. Heribert ging zu Boden, noch ehe Volker erneut zuschlagen konnte. Er beugte sich hinunter und pickte Heribert an den Haaren. Mit einem Knie nagelte Volker das Kreuz seines Gegners am Boden fest. Volker zog Heriberts Kopf nach hinten hoch.

»Richte nochmal eine Waffe auf mich«, zischte er ihm laut ins Ohr, »und ich drehe dir den Hals um!«

Heribert am Boden wimmerte. Dies wurde nun einem anderen Jungen zu viel. Er war kräftig gebaut mit blondem Haar und sprang Volker auf den Rücken. Es war Viktor, den Vigor von der Hochzeit in der Bash-Central-City erkannte. Er riss Volker nach hinten und erwischte dabei Volkers Kragen. Es gab ein lautes ratschendes Geräusch, als das Hemd riss, denn Volker drehte sich rasch um, ohne sich um Viktors Griff zu kümmern. Die beiden Jungen begannen am Boden zu raufen und zu schlagen. Viktor war stark, doch Volker genauso unterlegen wie Günther es war. Volker saß oben auf und bearbeitete Viktor mit den Fäusten. Es war ein Gefühl, das dem Prinzen neu war. Dafür mischte sich Heribert ein. Er verpasste Volker einen Tritt in die Seite. Volker zuckte kurz und Viktor konnte dem Griff entkommen. Nun packte Vigor Heribert und rang ihn zu Boden. Volker fiel auf die Seite und Viktor stürzte sich auf den am Boden liegenden Volker. Der Ringkampf brach erneut aus. Währenddessen prügelte sich Vigor mit Heribert. Heribert war überrascht, dass ein anderer auch eher schmaler Junge soviel Körperkraft mitbrachte. Doch Vigor war durch das Waisenhaus und die Schmiede harte körperliche Arbeit gewohnt und hatte in den dünnen Muskeln doch ziemlich viel Kraft. Er nagelte Heribert am Boden fest. Im Hintergrund konnten sie eine große Uhr schlagen hören. Volker und Viktor kämpften unverdrossen weiter. Dabei griff Volker bewusst Viktors Hemd, zerrte es ihm von hinten über den Kopf. Irgendetwas riss dabei.

Während Vigor Heribert am Boden hielt, beobachtete er, wie die anderen Schüler, interessiert Volkers Kampfkunst. Durch das Hemd halb über dem Kopf sah Viktor nichts mehr. Er konnte auch seine Arme nur noch eingeschränkt bewegen. Volker, der noch immer unten lag, hielt Viktor mit seiner linken Hand nach vornüber gebeugt. Die rechte Faust hämmerte Volker in Viktors Seite. Der Schlag in die Niere brach Viktors Widerstand und Volker konnte ihn mühelos auf den Rücken drehen. Wobei er nun mit der Rückseite von Viktors Hemd dessen Gesicht verdeckte. Unbewusst zählte Vigor die Glockenschläge mit, es waren zwölf. Schließlich tauchte der Magier wieder auf.

»Was ist hier los?!«, schimpfte er. »Aufhören! Sofort!«

Die Jungen ließen voneinander ab. Volker, der wie ein Reiter auf Viktors Brust saß, richtete sich auf und ließ Viktor aufstehen. Beide waren schmutzig, mit eingerissenen Hemden. Vigor hatte Heribert losgelassen. Sie waren ebenfalls aufgestanden.

»Ich hatte befohlen die Kämpfe zu unterlassen.« Er deutete auf Volker und Viktor. »Und wie seht ihr beiden aus?!«

Viktor machte ein betroffenes Gesicht. Volkers Gesichtsausdruck war nichtssagend. Er hätte jedes Kartenspiel damit gewonnen. Der Magier wandte sich an die beiden schlanken Jungen. »Und was ist mit euch?«

Dann sah er Vigor an. »Hast du kein Hemd?«

Vigor begann sich hastig einzukleiden. Heribert zog seinen Umhang wieder an.

»Als Schulleiter erwarte ich eine Erklärung«, forderte der Magier. Allen war nun klar, dass Sonnenorden Junior vor ihnen stand.

»Er hat angefangen.« Heribert deutete auf Vigor.

»Mann, du bist nicht nur feige, sondern auch noch doof«, brummte Volker. »Ich habe angefangen und nicht er. Und ansonsten war es deine Stachelei.«

Sonnenorden Junior sah Volker nachforschend an.

»Er hat mich mit einer Waffe bedroht«, erläuterte Volker. »Dafür habe ich ihn verprügelt. Dann ist der hier eingesprungen«, Volker deutete auf Viktor, »und hat sich Seine abgeholt.«

»Und ausgeteilt«, ergänzte Viktor. Es war ihm dann doch wichtig, kein Opfer zu sein.

Volker zuckte die Achseln. »Wer austeilen kann, muss auch einstecken können.«

Der Magier deutete auf Volker und Viktor. »Ihr zwei Raufbolde folgt mir. Die anderen warten auf die Einführungsmesse.«

»Aber der hier ist ein Bauerntölpel«, beklagte sich Heribert.

»Das ist uns bekannt«, erwiderte Sonnenorden Junior. »Wir verfahren entsprechend.«

»Gut.« Heribert sah Vigor triumphierend an. Vigor ignorierte ihn und sah seinem Freund nach. Der Magier führte Volker und Viktor ab. Viktor sah eingeschüchtert aus. Volker drehte den Kopf zu Vigor und winkte kurz mit breitem Grinsen.

Sonnenorden Junior führte Volker und Viktor über zwei Zugbrücken mit ihren Zwillingswehrtürmen an den Brückenköpfen in den Vorhof der Hauptburg. Nach einem zweiten Torhaus direkt neben dem mächtigen Bergfried gabelte sich der Weg. Auf einer schmalen Gasse quetschten sie sich an dem dicken Turm vorbei in den Innenhof. Dort standen noch etliche Nebengebäude und ein Brunnen. Dann führte ein viertes Torhaus mit einer Zugbrücke über einen Graben. Für den Rückweg bräuchte Volker wohl eine Karte. Volker und Viktor folgten dem Magier über die riesige Freifläche der Hinterburg. Sie liefen an der Südmauer entlang. Volker konnte die entfernte Küche in einem kleinen Gebäude mit vielen Schornsteinen erkennen, welche ein gutes Stück weiter nördlich von ihnen stand. Daneben stand eine große Halle und weit dahinter mehrere Gebäude und zwei Türme an der Ostmauer. Sie schlugen einen Bogen um einen prächtigen Bau mit vielen Fenstern, offensichtlich eine Unterkunft. Es herrschte sehr wenig Betrieb für eine Schule. Die Jungen folgten Sonnenorden Junior die gesamte Südmauer entlang, an einem kleinen Ausfalltor vorbei bis sie an den hohen Turm kamen, der die Ecke zwischen Süd- und Ostmauer bildete. Neben dem Bergfried war er der einzige eckige Turm. Der Bau war hoch, unfreundlich mit vergitterten Fenstern und eindeutig ein Gefängnis. Der geringe Umfang sprach für wenige Zellen. Die Jungen wurden an einer Treppe vorbeigeführt und zum Zellentrakt im Erdgeschoss hin. Volker war neugierig.

»Was ist denn da oben?« Er deutete die Treppe hinauf zum obersten Stockwerk.

»Das sind die Todeszellen«, antwortete Sonnenorden Junior.

»Und das heißt?«

»Dort werden jene eingesperrt, die zum Tode verurteilt wurden«, erklärte der Magier. »Auf den Zellen liegt ein Fluch. Es ist unmöglich zu entkommen. Nur der Tod kann den Gefangenen befreien.«

»Ah.«

»Wer lebend hinein geht, kommt nur tot wieder heraus.«

»Klingt gut.«

»Nein, du würdest es auch nicht überleben, selbst wenn du unschuldig wärst. Mit dem Einsperren ist die Todesstrafe also bereits vollzogen.«

Volker nickte. Die beiden Jungen wurden in einer normalen Zelle eingesperrt.

»Ihr beide habt Glück, dass ihr noch nicht dem Sonnenorden unterstandet. Sonst würde euer Verstoß gegen meine Befehle schwere Konsequenzen haben.« Sonnenorden Junior sah sie mit Nachdruck an. »Merkt euch das.«

»Warum werden wir dann überhaupt eingesperrt?«, fragte Viktor klagend.

»Weil ihr ausseht, wie Bettler«, begründete der Magier seine Entscheidung. »Niemand nimmt so am Bankett mit dem Goldenen Magier teil.«

»Wir können uns schnell umziehen«, schlug Viktor vor.

»Das hättet ihr euch vorher überlegen können«, erwiderte Sonnenorden Junior. »Der andere Junge hatte zumindest noch die Weitsicht seine Kleidung abzulegen.«

Viktor seufzte.

»Und nun entschuldigt mich, ich muss mich noch um ein anderes Problem kümmern.« Er verschwand wieder im Nichts.

»Was kämpfe ich auf in meinem festlichen Hemd?«, jammerte Viktor. »Ich hätte es doch auch ausziehen können.«

»Na ja, war halt doch sehr spontan«, antwortete Volker. »Dafür darfst du den Nachmittag mit mir verbringen. Das ist doch auch was.«

Viktor schwieg. Volker grinste frech.

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