Читать книгу Levi - Melanie Meier - Страница 5

Оглавление

INTRO

In seinen Augen stand Stille. Es war jene Stille, in der das ganze Dasein Platz findet.

Die Erzengel Michael und Gabriel blickten mit ihren steinernen Gesichtern von der Kirche auf ihn herunter und teilten sein Schweigen. Raphael und Uriel drehten ihm den Rücken zu.

Über ihnen drängten sich die Gewitterwolken ineinander wie Würmer im Eimer des Fischers.

Als die ersten Regentropfen auf sein Gesicht fielen, blinzelte er. Es waren fette Tropfen, und sie verlangten nach mehr. Innerhalb von Sekunden war seine Kleidung durchnässt.

Blind starrten die Monumente. Mit all seinem Sein starrte Levi zurück. Aber sie alle blieben stumm; Fleisch und Stein schwiegen.

Levi zog den Rucksack vom Rücken, holte seinen MP3-Player heraus und stopfte sich die Hörer in die Ohren. Als die Musik begann, wippte er leicht mit dem Kopf im Takt. Das Wasser lief ihm über das Gesicht, trommelte auf den Schirm seiner Mütze.

»Ach leckt mich doch.«

Im Umdrehen zeigte er den Statuen den Mittelfinger. Er ging zur Haltestelle, stieg in den nächsten Bus und fuhr nach Hause.

Levi

Подняться наверх