Читать книгу Tu’s doch einfach - Melanie T. Shetty - Страница 9
Kapitel 3
Оглавление… ich kann nicht kochen!
Ich stand daneben und konnte es nicht fassen. „Ich kann nicht kochen“, sagte mein Mann, und ich fragte mich, wie er sein Leben bis heute hin bekommen hatte? Und tatsächlich, ein Spiegelei gut, aber mal ein Stück Fleisch anbraten? Da wird nicht einmal gewartet, bis das Öl oder die Butter heiß ist, nein, alles direkt in die Pfanne. Genauso mit Tiefgefrorenem.
Ich gebe zu, ich musste nie kochen. Das hat bei uns immer mein Vater gemacht. Meine Küchenkarriere fand ihren Anfang, als ich mit 18 Jahren alleine ins Ausland bin. Ich war überzeugt: Wer es will, kann es auch. Denn Kochen hat mit ausprobieren zu tun, mit Mut und der Bereitschaft, Zeit und Mühe zu investieren. Und vor allem: mit Lust am Essen. Okay, auch hier ein Geständnis. Am Anfang waren es immer nur Reis oder Nudeln mit Tomatensoße. Aber dann versuchte ich, mich zu steigern.
Und so geht heute deine Mission los: Das wichtigste ist die Idee, dass Kochen nicht Zweckbeschäftigung ist, sondern freudeerfüllte Umsetzung von etwas, das wir ohnehin tun müssen, vergleichbar, auch im Genussfaktor, mit Duschen oder Schlafen.
Als zweites, kämpfe gegen die Idee, dass es komisch ist, wenn es länger dauert, ein Gericht zuzubereiten, als es aufzuessen. Das ist normal, denn wir essen grundsätzlich sehr schnell.
Der dritte Schritt: das Anfänger-Kochbuch, davon gibt es in jedem Buchladen mehrere Regalmeter, für alle Stufen des Anfängerdaseins. Wer nicht weiß, wie man ein Messer hält, wird da genauso fündig wie jemand, der schon mal das Wort „blanchieren“ in einem Rezept gelesen hat.
Am besten fängt man an, indem man mit jemandem zusammen kocht, der das sehr gut kann, deswegen habe ich meinem Mann letztes Jahr einen Kochkurs nur für Männer geschenkt. Und es hat ihm sehr gefallen, und Spaß gemacht!
Okay, nicht jedem liegt vielleicht ein toller Nudelauflauf, aber dafür hast du vielleicht Talent für einen tollen Salat.
Nächster Schritt daher: Was sind die drei wichtigsten Dinge zu Hause? Brot, Käse, Ei. Dann mit offenen Augen durch die Küche gehen. Was habe ich noch da? Was könnte wie zusammen passen?
Es muss ja nicht immer ein 5-Gang-Menü sein.
Und siehe da, vor einigen Monaten gab es ein super Dinner. Wenn man es gemein sagen will, Bratkartoffel. Wenn man es liebevoll sagt, die beste Freitagabendwohlfühlcouchmahlzeit, die ich in den letzten Jahren aß.
Also, wenn du das hier befolgst, bist du auf dem richtigen Weg. Und wenn nicht, kannst du es immer noch sein lassen.
Fünf Hinweise für Kochanfänger:
1. Such Dir ein Kochbuch aus, das Dir gefällt. Probiere fünf einfache Gerichte aus. Dann leg es weg und überlege, was Du gerne können würdest, weil Du es gerne isst.
2. Leg’ Dir einen Grundstock an Dingen zu, die in jedem Haushalt da sein sollten, also: außer Klassikern wie Salz, Pfeffer, einige Gewürze und Gemüsebrühe, Zwiebeln und Knoblauch, Hefe und Backpulver, Mehl, Zucker, Nudeln, Reis, pürierte Tomaten, tiefgefrorenes Gemüse für Notfälle.
3. Wenn Du das erste Mal Größeres kochst, dann für gute Freunde, die Dir ehrlich sagen, wie es geschmeckt hat.
4. Wenn etwas nicht funktioniert hat, probiere ein anderes Gericht aus. Es muss nicht immer alles perfekt sein.
5. Koche nie mit Heißhunger.