Читать книгу Sündige Verwandlung | Erotischer Roman - Michael Bennett - Страница 6
ОглавлениеKapitel 3
Wir schliefen bis zum frühen Nachmittag. Von der Terrasse vor dem Wohnzimmer konnten wir direkt an den Strand laufen. Dort sahen wir schon Stephanie und Peter, die uns zu sich winkten.
Es kam mir komisch vor, denn es waren doch erst ein paar Stunden vergangen, seit die beiden Frauen Sex gehabt hatten.
Stephanie lag in einem schwarzen Bikini auf ihrer Liege und lächelte, als sie uns zur Begrüßung zwei Küsschen auf die Wange gab.
Niemand sprach über die letzte Nacht.
Peter zeigte auf ein Boot, das an den Pier vom Hotel anlegte. Er erzählte von Bootsausflügen zu Korallenriffen mit Tauchen und Schnorcheln.
Unsere Frauen richteten derweil ihre Augen auf drei Männer, die das Tauchschiff verließen. Ich schätzte sie nicht älter als fünfundzwanzig Jahre. Sportliche, durchtrainierte Körper mit Sixpacks.
Als Peter bemerkte, dass die beiden auf die jungen Männer starrten, meinte er lachend zu mir: »Tja, Michael, scheint, als hätten wir Konkurrenz bekommen!«
»Konkurrenz? Das sind Top-Models! Die Typen sind unser Todesstoß!«
Wir mussten alle lachen.
»Ich liebe dich, mein Schatz«, sagte Stephanie zu Peter. »Und du weißt doch, im Herzen einer Frau ist nur Platz für einen Mann. Aber die drei sehen wirklich fantastisch aus!«
Peter stimmte seiner Frau zu, und das, ohne den geringsten Anschein von Eifersucht.
Ich schaute Sarah an.
Sie lächelte sanft. »Eifersüchtig?«
»Nein. Peter hat recht. Sie sind sehr attraktiv. Wenn ich eine Frau wäre, würde ich mir diesen Anblick auch nicht entgehen lassen.«
Ihr gefiel meine Antwort. Ich meinte es ehrlich.
Sie nahm meine Hand, führte sie zu ihrem Mund und küsste sie. Das hatte sie noch nie gemacht. Ich erwiderte es.
Der Butler kam mit den bestellten Cocktails.
»Auf unsere souveränen Ehemänner!«, sagte Sarah und hob das Glas.
Ich hob meins ebenfalls. »Auf unsere selbstbewussten Ehefrauen!« Ich wollte nicht hintenan stehen, war sogar beeindruckt davon, dass sie mich als souveränen Ehemann bezeichnete. Ich fühlte mich ihr auf einmal so verbunden. Es war ein wunderschönes Gefühl.
Wir verabredeten uns zum Abendessen.
***
Stephanie trug ein langes, weißes Kleid mit tiefem Ausschnitt. Dazu schwarze Pumps. Sarah hatte einen engen, dunkelblauen Rock an und eine weiße Bluse. Auch sie trug schwarze Pumps. Als hätten die beiden sich abgesprochen. Die Gespräche zwischen meiner Frau und mir waren seit dem Erlebnis der letzten Nacht anders geworden. Besser. Wir unterhielten uns über den Sandstrand, den guten Service, die Cocktails. Wir lachten wieder miteinander.
Nach dem Abendessen beschlossen wir, erneut in die Bar zu gehen. Wir fanden einen freien Platz direkt davor. Peter bestellte Caipirinhas für uns. Wieder gab es keine einzige Minute, in der man stumm dasaß und hoffte, dass irgendjemand etwas sagte. Kein Schweigen.
Peter erzählte von seinem Job. Er war mit einigen CEO´s von Großkonzernen per Du. Kein schlechter Kontakt, dachte ich mir. Aber bei Peter kam es mir nicht – wie sonst so oft – auf den geschäftlichen Nutzen dieses Kontaktes an. Ich mochte Peter – sofort, als ich sein ehrliches Lächeln gesehen hatte. Schon damals hatte ich das Gefühl gehabt, dass dies eine gute Freundschaft werden konnte. Aber da ahnte ich noch nicht, wohin diese Freundschaft führen würde ...
Die Frauen unterhielten sich über Klamottengeschäfte und die neuen Bio-Supermärkte in London.
Peter und mir fielen die drei Männer an der Bar auf, die auch am Strand die Blicke unserer Frauen auf sich gezogen hatten. Die beiden saßen mit dem Rücken zur Bar und hatten die Männer noch nicht bemerkt, so sehr waren sie in ihr Gespräch vertieft. Sie kicherten, während sie sich gegenseitig auf Oberschenkel und Schultern tatschten.
»Schaut, wer da hinter euch ist!«, sagte Peter.
Unsere Frauen drehten sich um.
»Oh, wie nett!«, gab Sarah beim Anblick der drei zu, die in ihr Gespräch vertieft waren.
Stephanie grinste. »Ist es nicht fantastisch, dass wir so souveräne Ehemänner haben, die nicht eifersüchtig sind?«
»Vor allem, sie engen uns nicht ein und lassen uns die Freiheit, die wir brauchen«, antwortete Sarah.
»Darauf trinken wir!«, entgegnete Peter und hob sein Glas.
Wieder ging es um das Thema Eifersucht. Stephanie fragte mich, ob ich eifersüchtig wäre, wenn meine Frau an der Bar mit den dreien flirten würde.
»Natürlich nicht!«, antwortete ich selbstbewusst.
»Du hast einen fantastischen Mann.«
Sarah lächelte mich an und sah mir in die Augen. »Manchmal ... aber immer öfter.«
Sie stand auf und reichte Stephanie die Hand. Das obligatorische »Frauen gehen gemeinsam auf die Toilette«.
Peter musterte die drei jungen Männer an der Bar, als Sarah und Stephanie sie passierten. »Unsere Frauen sind so attraktiv, dass selbst solche Modeltypen ihnen hinterherschauen«, stellte er fest.
Ich stimmte zu. Die beiden mussten sich nicht verstecken. Lange Beine, reine Haut, große, straffe Brüste, knackige Hintern, sexy Outfits mit hochhackigen Schuhen. Ein Männertraum!
Als sie zurückkamen, prostete einer der drei ihnen zu und machte mit dem Arm eine Geste zu zwei Barhockern, die sie in ihrer Mitte gerade freimachten. Sie saßen mit dem Rücken zu uns und hatten uns deswegen wahrscheinlich nicht bemerkt. Unsere Frauen schauten kurz zu uns herüber, unauffällig, sodass die drei es nicht bemerkten. Peter und ich waren uns einig und nickten kurz. Daraufhin setzten unsere Frauen sich zu ihnen an die Bar.
Der Kellner brachte eine Flasche Champagner.
Die jungen Männer waren nicht gerade zurückhaltend. Sofort wurden die Frauen mit Wangenküsschen begrüßt und an den Schultern angefasst. Unseren Frauen schien es zu gefallen. Sie waren nicht schüchtern.
Peter lehnte sich zurück. »Ist es nicht wunderschön, wie sie diese Aufmerksamkeit genießen?«
Ich schaute zu ihnen. Sie lachten, unterhielten sich angeregt. Peter hatte recht. Sie genossen die Aufmerksamkeit. Ist es tatsächlich so, dass wir Männer unsere Frauen zu sehr einengen? Ihnen nur aufgrund von Eifersucht nicht gestatten, zu flirten? Weil wir uns dann minderwertig vorkommen? Weil wir glauben, ein anderer könnte besser sein als wir, könnte unsere Frau wegnehmen? Sind wir der Meinung, dass die Frau unser Eigentum ist? Denken wir tatsächlich so? Manchmal wohl schon. Vielleicht sogar sehr oft. Selber trauen wir uns zu, alles tun zu dürfen. Aber unseren Frauen vertrauen wir nicht. Ist es das? Ist es fehlendes Vertrauen? Oder ist es ein Minderwertigkeitskomplex?
Ich beobachtete meine Frau. Umgeben von drei jungen Typen, die aussahen, wie die Typen, die auf Postern im Zimmer eines Teenagers hängen. Waren es Models? Schauspieler? Erfolgreiche junge Männer mit einem Haufen Geld? Reiche Eltern? Waren sie besser als ich? Oberflächlich betrachtet waren sie das. Aber war das ein Grund, eifersüchtig zu sein? Nie zuvor hatte ich mich selbstkritisch betrachtet. Es tat gut.
Die drei wurden warm. Tatschten bei jedem Lachen auf ihre Schultern oder den Rücken. Einer hatte kurz seine Hand auf dem Oberschenkel meiner Frau. Sie amüsierten sich, flirteten, genossen den Champagner. Die zweite Flasche stand bereits auf dem Tresen.
Ich konnte mich kaum auf das Gespräch mit Peter konzentrieren, da ich ständig im Augenwinkel versuchte, einen Blick zu erhaschen. Die Zeit verflog. Die Bar leerte sich. Wieder informierte der Kellner über die letzte Runde.
Bei den jungen Männern herrschte Aufbruchsstimmung. Unsere Frauen standen auf. Sie zwinkerten uns mit einem schelmischen Lächeln zu, das die drei nicht bemerkten. Sie folgten ihnen die Steintreppe hinunter. Wir beobachteten, wie sie am Pool vorbei in Richtung Strand liefen.
»Auf unsere Frauen!« Peter verstand die Information vom Kellner zur letzten Runde als Aufforderung, Cocktails zu bestellen. Er hatte es nicht eilig.
Ich war unsicher, was er mit diesem Trinkspruch meinte. Ich hob mein Glas und lächelte so souverän ich nur konnte. In Wahrheit schossen mir tausend Gedanken durch den Kopf: Wohin sind sie gegangen? Warum haben sie sich nicht von den dreien verabschiedet und sind zurück zu uns an den Tisch gekommen? Lassen sie sich von ihnen zum Zimmer begleiten? Sie sind aber in die andere Richtung gelaufen. Zum Pier. Dort ist eine Strandbar, die aber um diese Zeit schon geschlossen ist ...
Nach etwa fünfzehn Minuten folgten wir dem Weg, den die fünf genommen hatten. Die Strandbar stand inmitten eines aufwendig angelegten Gartens aus Steinen, Büschen und exotischen, bunten Pflanzen. Wir lauschten. Hörten Stimmen. Wir schlichen hinter den Steinen und Pflanzen, um nicht entdeckt zu werden. Das Licht der Messinglaternen vom Hauptweg reichte nicht bis hierhin. War aber nicht nötig, denn der Mond schien bei klarem Sternenhimmel und beleuchtete die Szene.
Wir sahen, wie unsere Frauen nebeneinander auf Barhockern saßen, umgeben von den drei jungen Männern. Einer stand hinter meiner Frau, küsste ihren Hals und streifte mit seinen Händen sanft über ihre Brüste. Ein anderer kniete vor ihr, schob ihren Rock nach oben, während er ihre Innenschenkel küsste.
Stephanie knutschte mit dem dritten, streichelte seine Brust durch das geöffnete Hemd.
Ich kam mir vor wie ein Spanner. Oder wie ein aufgeregter Junge, der beim Versteckspiel die anderen Kinder beobachtet und hofft, nicht entdeckt zu werden. Ich fühlte mich wie ein Stück von beidem. Voyeur und versteckspielender Junge.
Sarah griff hinter sich und streichelte über die ausgebeulte Stelle seiner Hose. Der vor ihr Kniende arbeitete sich mit seinen Küssen vor. Sie bäumte sich auf. Ich überlegte einen Moment, ob sie Unterwäsche trug. Sein Kopf bewegte sich langsam rauf und runter. Keine Unterwäsche. Er leckte sie. Schmeckte, was ich sonst schmeckte. Roch, was ich sonst roch. Spürte mit seiner Zunge, was ich sonst spürte. Sie wird sehr feucht. Er leckte auf, was ich sonst genüsslich aufnahm und schluckte.
Sie ergriff ihre Brüste über dem Kleid, presste sie zusammen.
Stephanie war in die Knie gegangen. Die Hose des jungen Mannes hatte sie bereits geöffnet. Eine Hand umklammerte sein steifes Glied. Die andere massierte seine Hoden. Ihr Kopf beugte sich nach vorn. Sein Penis verschwand komplett in ihrem Mund. Während sich ihr Kopf langsam zurückbewegte, bildeten sich Grübchen auf ihren Backen. Sanftes Stöhnen.
Der Typ, der meine Frau leckte, führte seine linke Hand zwischen Stephanies Beine. Sie stöhnte kurz auf. Lutschte dann weiter, während sie mit einer Hand nach hinten an die Hose des anderen griff.
Sarah hatte zwischenzeitlich den Kopf in den Nacken gelehnt und küsste leidenschaftlich mit dem Mann hinter ihr. Dabei öffnete er seine Hose. Sie griff nach dem steifen Schwanz, fing an, ihn zu massieren.
Ich konnte kaum glauben, was ich dort sah. Ich verspürte das Gefühl von Eifersucht. Und war dabei erregt. Mein Penis hart. Während mein Verstand eine rationale Erklärung für dieses irrationale Verhalten suchte, stand Stephanie auf und flüsterte Sarah etwas ins Ohr. Dann stellte sie sich hin und schob ihren Rock hinunter. Ich konnte nicht verstehen, was sie den Männern zuflüsterten.
Händchenhaltend kamen die Frauen in unsere Richtung. Ich war sicher, Sarah hatte uns gesehen. Zumindest kam es mir so vor, als hätte sie mir in die Augen geblickt. Wir wichen zur Seite, versteckten uns hinter einer Holzwand. Die Frauen liefen direkt daran vorbei, bemerkten uns nicht. Sie lachten und scherzten. Wie Teenager hielten sie sich an den Händen, tänzelten und kicherten. Vielleicht eine Mischung aus dem vielen Champagner, Übermut und Nervosität. Einen kurzen Moment glaubte ich, sie liefen zurück zur Bar, um uns dort abzuholen. Aber anscheinend wussten unsere Frauen, dass die Bar bereits geschlossen war, denn sie gingen in Richtung unserer Suiten.
Ich spürte Peters Hand auf meiner Schulter.
»Wir sollten ihnen einen Vorsprunglassen«, schlug er vor.
»Glaubst du, die gehen mit den Jungs aufs Zimmer?«
»Bestimmt!«
»Bestimmt? Die Typen wollen unsere Frauen ficken!«
»Ja, und unsere Frauen die Typen. Ist das nicht aufregend?«
Ich wusste nicht, was ich antworten sollte. Tatsächlich war ich aufgeregt. Immer noch diese Mischung aus Eifersucht und Erregtheit. Mein Kopfkino meldete sich. Pornokanal. Rudelbumsen. Orgie. Wichsende Typen, die um die knienden Frauen herumstehen. Dann gleichzeitig abwichsen, in ihre Gesichter, auf die Titten. Die Frauen haben ihre gierigen Münder geöffnet, die Zungen herausgestreckt. Sie gieren nach dem Sperma. Sandwich. Einer steckt vorn drin, einer hinten und einer schiebt ihn in ihren Mund. Alle Löcher werden gestopft ...
Es bildeten sich die verrücktesten Szenen in meinem Kopf.
Hardcore!
Sarah zuzuschauen, wie sie es trieb, hatte eine andere Qualität, als die Vorstellung, wie sie es mit anderen treiben würde. Beides sorgte für extreme Gefühlswallungen. Und ich wurde immer geiler.
Peter und ich gingen auf der Strandseite zu den Zimmern. Zuerst kamen wir an unserer Suite vorbei. Dunkel. Kein Licht.
Ein paar Meter weiter war die Suite von Stephanie und Peter. Parterre. Mit direktem Strandzugang. Jacuzzi auf der Terrasse.
Wir erkannten von Weitem, dass Licht brannte, und schlichen uns an. Die Vorhänge vom Wohnzimmer waren bis auf einen Spalt zugezogen. Wir huschten seitlich bis zum Spalt. Ich erhaschte einen kurzen Blick. Dann musste ich mich einen Moment sammeln, glaubte nicht, was ich da sah. Hatte ich gerade wirklich eine Szene vom Pornokanal meines Kopfkinos gesehen? Ein zweiter, kurzer Blick bestätigte es.
Da standen die drei jungen Männer, nackt. Die Frauen knieten nackt auf dem Boden, vor ihnen, lutschten und massierten ihre steifen Schwänze.
Ich blickte erneut hinein. Wandte mich nicht ab.
Die Frauen hielten sich gegenseitig die Schwänze hin. Wechselten sich ab. Stephanie blies ruckartig und schnell. Gierig. Sarah dagegen sanft und langsam. Genüsslich.
Nicht einmal vierundzwanzig Stunden war es her, dass ich das animalische Treiben von uns Männern hinterfragt hatte. Und nun spielte meine Frau vor meinen Augen die Hauptrolle in einem Hardcore-Porno. Ich hatte nicht den Eindruck, als wäre es ihr unangenehm.
Stephanie stand auf und schob einen Stuhl von der Wand in den Raum. Sie zwinkerte, als sie in unsere Richtung schaute. Offensichtlich war der Spalt am Vorhang kein Zufall. Sie streckte meiner Frau die Hand hin, deutete ihr, sich auf den Stuhl zu setzen. Der Stuhl stand schräg zum Fenster. Wir hatten einen guten Blick darauf. Unbemerkt von den Männern, zwinkerte auch Sarah in unsere Richtung, als sie sich auf den Stuhl setzte. Sie gingen also davon aus, dass wir zuschauten, ohne dass die Männer uns sehen konnten. Stephanie kniete sich vor sie, küsste sie zwischen den Beinen. Dabei bildete sie ein Hohlkreuz und streckte ihren Hintern hoch.
Ich fasste mir kurz an die Hose. Am liebsten hätte ich es mir jetzt gemacht. Aber ich wollte nicht, dass Peter mitbekam, dass ich erregt war. Besser gesagt, ich war notgeil! Ich stellte mir einen Moment lang vor, wie ich es mir selber machen würde. Neben dem Ehemann der Frau, auf deren Arsch ich starrte, während sie, umgeben von fremden, nackten Männern mit steifen Schwänzen, meine Frau leckte. Der Pornokanal meines Kopfkinos speicherte die Szene ab. Neues Material. Die Situation erschien surreal.
Ich blickte Peter an.
»Gute Aussicht?«, fragte er flüsternd mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht.
Ich quittierte mit einem Lächeln und wandte mich wieder der Szene zu.
Die drei Männer standen um den Stuhl herum, auf dem meine Frau saß. Sie lutschte und massierte die Schwänze abwechselnd. Zwischendrin bäumte sie sich immer wieder auf und stöhnte leicht, während sie in jeder Hand einen Schwanz hielt.
Einer kniete sich hinter Stephanie, fing an, ihren Hintern zu küssen, ihre Muschi. Er ließ sich viel Zeit. Einer warf ihm ein Kondom hin. Er legte es sich an und begann, seinen Schwanz über ihren Hintern zu streifen. Zwischen ihre Beine. Dann drang er ein. Langsam. Tiefer. Er ergriff ihre Hüfte. Bewegte sich vor und zurück. Kein Rammlertyp, so wie ich. Er genoss es. Er genoss Stephanie. Sie leckte weiter. Ließ sich nicht davon ablenken, dass sie von hinten genommen wurde.
Einer der Männer deutete meiner Frau, sich auf den Stuhl zu knien. Sie griff mit den Händen nach der Stuhllehne, streckte ihren Hintern raus. Sie stellte sich zur Verfügung. Er streifte sich ein Kondom über und drang in sie ein. Unglaublich. Nie hatte ich mir vorgestellt zu sehen, wie ein Fremder in meine Frau eindringt. Es sich an ihr besorgt. Denn genau das tat er in dem Moment. Er nahm sie. Besorgte es sich an ihr. Ein Rammler. Wie ich. Eine Hand hielt die Haare und zog ihren Kopf ins Genick. Die andere krallte sich in ihre Hüfte. Sie streckte eine Hand nach vorn. Der andere hielt seinen Schwanz hin. Sie wichste ihn, während sie genommen wurde.
Stephanie stand auf und unterbrach die Szene. Sie schaltete das Licht aus. Ich konnte nichts mehr sehen. Hörte aber die Geräusche der Stöckelschuhe auf dem Marmorboden. Beide Frauen schienen im Raum zu laufen. Dann öffnete sich auf einmal eine Seite des Vorhangs.
Erschrocken sprangen wir zurück. Aus ein paar Metern Abstand beobachteten wir das Fenster. Ich erkannte Handabdrücke. Erst einen. Dann vier. Die Frauen lehnten am Fenster. Die Konturen der Handabdrücke waren mal stärker, mal schwächer. Ich stellte mir vor, wie die Typen sie von hinten nahmen, ihre Hüften hielten, sie stießen und dabei immer wieder ans Fenster drückten. Ich konnte nicht erkennen, welche Hände die meiner Frau waren. Auf einmal ein lautes Stöhnen. Es war Sarah. Das war ihr Stöhnen, wenn sie kam. Und wenn sie kommt, dann sehr feucht. Besser gesagt, nass. Zwei Hände verschwanden vom Fenster. Nach ein paar Sekunden waren sie wieder zu sehen. Für einen Moment war etwas Licht im Raum. Ich hatte aber nichts erkennen können. Wusste immer noch nicht, welche Hände die meiner Frau waren.
»Einer ist gegangen«, flüsterte Peter.
Das erklärte das kurze Licht im Raum. Es kam vom Flur, als er das Zimmer verlassen hatte. War er in Sarah gekommen? Hatte er es auf sie gespritzt? Hatte sie es gar geschluckt? Oder war er gekommen, als er sich mit Stephanie vergnügt hatte?
Zu viele Optionen. Gedankenkollision.
Erneut lautes Stöhnen. Wieder meine Frau!
Peter grinste. »Was glaubst du, welche Hände von Sarah sind? Das linke Paar Hände oder das rechte?«
»Das frage ich mich auch die ganze Zeit!«
Tatsächlich hatte ich gerade überlegt, Peter zu fragen, ob er Stephanie erkannte. Aber damit hatte sich die Frage ja erledigt.
Die Hände verschwanden vom Fenster. Was ging da drin vor? Zwei waren noch bei ihnen. Aber meine Frau war gerade zum zweiten Mal gekommen. Hatte einer dabei abgespritzt? Im Schlafzimmer ging Licht an. Der Vorhang wurde wieder einen Spalt geöffnet. Die Show war noch nicht vorbei.
Ich schlich durch den Blumengarten ans Fenster.
Peter folgte.
Ein Mann lag mit dem Rücken auf dem Bett. Den Kopf in Richtung Fenster gedreht. Sarah ging in diesem Moment über ihm in die Hocke, während sie seinen Schwanz hielt und damit zwischen ihre Beine zielte. Als sie die richtige Position ausgemacht hatte, hockte sie sich etwas tiefer. Sie blickte mit offenem Mund zum Fenster, sah mich an. Konnte sie mich sehen? Sie schloss die Augen für einen Moment, als sie sich noch tiefer auf ihn herabließ, ihn sich ganz einführte. Wieder blickte sie zu mir. Ich erkannte Erregung. Wollust. Geilheit. Mein Verstand spielte alle Blicke, die ich von Frauen in hunderten von Pornos gesehen hatte, vor meinem geistigen Auge ab. Keiner war so intensiv. Keiner hatte mich so berührt. Ihr Blick war echt. Kein Schauspiel. Sie konnte mich nicht sehen, wusste aber bestimmt, dass ich da war. Spürte es vielleicht. Mit diesem Blick machte sie mich noch geiler. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich jemals so lange einen steifen Schwanz gehabt hatte.
Sie bewegte ihr Becken. Langsam. Genoss es. Der Mann griff an ihre Brüste. Sarah drückte seine Arme nach unten. Er war für sie nur ein Objekt, an dem sie es sich nun besorgte. Sie ritt ihn, bäumte sich auf, warf immer wieder einen Blick zum Fenster. Bewegte ihr Becken schneller. Vor und zurück. Kreisend. Krallte sich in seine Brust. Dann schnellte sie hoch und rieb ihren Kitzler. Stöhnen. Ein weiter Strahl. Dann noch ein paar kürzere, über seinen Bauch, bis in sein Gesicht. Es lief zwischen seinem Sixpack an ihm herunter.
Ich nenne es »Nektar«. Heißt aber »Squirting«, wenn eine Frau beim Orgasmus Flüssigkeit ausstößt. Tatsächlich können Frauen, genau wie Männer, abspritzten. Nur, dass es kein Sperma ist. Es ist auch kein Urin. Ich habe keine Ahnung, was es ist. Für mich ist es »Nektar«. Und es macht mich total an, wenn es aus ihr herausspritzt.
Sarah kroch vom Bett. Ging ins Bad. Ließ den jungen Mann einfach liegen. Vollgespritzt mit ihrem Nektar. Kein Blick. Kein Wort. Sie hatte sich genommen, was sie wollte. Er hatte seinen Zweck erfüllt. Ein paar Sekunden lang lag er verstört auf dem Bett. Entweder, weil sie ihn einfach hatte liegen lassen oder weil sie ihn vollgespritzt hatte. Vielleicht beides. Er hatte begriffen, dass es Zeit war zu gehen. In dem Moment, als ich darüber nachdachte, wie Stephanie es im Wohnzimmer trieb, sah ich sie aus dem Bad kommen, in das Sarah gerade gegangen war. Ein Handtuch umgebunden, nasse Haare. Sie hatte geduscht. Also waren zuvor zwei gegangen.
Wieder kurzes Licht im Wohnzimmer. Der dritte Mann verließ die Suite.
***
Als wir den Raum betraten, war die Tür zum Schlafzimmer geschlossen. Ich hörte die Dusche.
Peter stellte sich hinter die Bar und öffnete eine Flasche Champagner.
Auf dem Boden lagen die Kleider. Der Stuhl stand noch immer mitten im Raum. Ein pinkfarbener Tanga lag auf einem der Barhocker. Er gehörte nicht Sarah. Ich rückte den Stuhl zurück an die Wand.
Die Frauen trugen Bademäntel, als sie ins Wohnzimmer kamen. Beide grinsten.
»Und? Eifersüchtig?«, fragte Stephanie.
Sarah blickte mich gespannt an.
»Nicht doch. Kein Stück«, sagte ich.
Sarah wirkte erleichtert. Sie strahlte übers Gesicht, nahm mich in den Arm und drückte mich. Offenbar war sie sich ihrer Sache nicht ganz sicher gewesen. Aber das spielte keine Rolle. Denn ich musste mir eingestehen, dass es mich angemacht hatte. Extrem angemacht.
»Darauf trinken wir!«, sagte Peter und schob die Champagnergläser ein Stück vor.
Sarah blickte mir in die Augen, sprach kein Wort. Ich war von ihrem Selbstbewusstsein ergriffen. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass sie zu so etwas im Stande wäre. Ich hatte sie betrogen. Und wie es sich für einen Betrug gehört, hatte ich ihr nichts davon erzählt. Sie hatte gerade Sex mit drei fremden Männern gehabt und hat mir dabei in die Augen geblickt, als sie es tat. Hatte ihre Leidenschaft mit einem Fremden ausgelebt. War ganz sie selbst in diesem Moment gewesen. Hatte sich nicht stören oder beeinflussen lassen von meiner Anwesenheit, hatte mich daran teilnehmen lassen und mit ihren Blicken ihre Leidenschaft offenbart.
Ist es Betrug, es mit Fremden vor den Augen des Partners zu treiben? Ist es Betrug, wenn es den Partner geil macht, während er dem anderen dabei zuschaut? Vielleicht war es moralischer Betrug. Er verletzte nicht. Im Gegenteil. Es hatte mich angemacht. Die Gefühlswallungen, die meinen Körper durchströmten, ließen mich lebendig fühlen.
Das war das Selbstbewussteste und Mutigste, was ich jemals erlebt hatte. Ich hielt meine Frau immer – wie wir Männer es üblicherweise tun – für das »schwächere Geschlecht«. Auf einmal sah ich sie mit anderen Augen. Was mich erschreckte: Es gefiel mir!
Stephanie küsste und betatschte Peter im Schritt, als wir uns verabschiedeten.
***
Ich nahm eine Dusche. Kalt. Meine Frau hatte mich gerade betrogen. Oder? Hatte sie das? Wieso war ich dann erregt? Sichtbar!
Ich kam aus dem Bad. Sarah saß in halterlosen Strümpfen und schwarzen Pumps auf dem Bett.
Nylonstrümpfe in jeder Form machen mich willenlos.
»Setz dich auf den Stuhl.« Den Ton, in dem sie das sagte, kannte ich nicht von ihr. Bestimmend. Ein Befehl.
Automatisch reagierten die Synapsen in meinem Gehirn und ließen mich ihn ausführen. Wie von einer unsichtbaren Kraft geführt, setzte ich mich auf den Stuhl in der Ecke des Schlafzimmers.
»Schau dir deine Ehe-Muschi an«, sagte sie und spreizte ihre Beine.
Ich starrte.
»Gefällt sie dir?«
»Ja! Und wie!« Ich öffnete das Handtuch, das ich umgebunden hatte, und begann zu masturbieren.
»Finger weg! Du fasst dich erst an, wenn ich es dir erlaube!« Wieder dieser Befehlston.
Ich ließ ab und legte meine Arme auf die Stuhllehne.
»Hast du gesehen, wie deine Ehe-Muschi von drei fremden Schwänzen genommen wurde?« So vulgär. Dirty Talk. Es passte nicht zu ihr, wo sie sich sonst so gepflegt ausdrückte, fand ich.
Aber es machte mich an.
»Schau zwischen meine Beine! Sieh dir deine Ehe-Muschi genau an!«
Ich sagte nichts. Folgte der Aufforderung. Dem Befehl. Krallte mich in die Armlehnen.
»Hast du gesehen, wie sie geleckt wurde?«
»Ja.«
»Wurde sie gut geleckt?«
»Ja.«
»Wurde sie gut gefickt?«
»Ja!« Ich hielt es kaum aus. Wollte mich berühren.
»Hast du gesehen, wie deine Ehefrau die Schwänze geblasen hat?«
»Ja.«
»Hast du gesehen, wie diese Männer es genossen haben?«
»Ja.«
»Hast du gesehen, wie ich deinen Nektar auf ihn gespritzt habe?«
»Ja.«
»Dann schau jetzt genau hin!« Sie fing an, vor meinen Augen zu masturbieren. Streichelte ihren Kitzler. Führte sich zwei Finger ein. Nur einen Moment. Sie blickte mir in die Augen. Steckte ihre Finger in den Mund und saugte sie langsam wieder heraus. Führte sie wieder in ihren Unterleib. Immer schneller bewegte sich ihre Hand. Sie bäumte sich auf. Stöhnte laut. Der Nektar kam aus ihr heraus. Über das Bett. Bis zum Fußboden. Sie atmete schwer. Ihre Miene verfinsterte sich. »Knie dich vor mich.«
Ich folgte und kniete mich vor sie auf das Bett.
»Auf alle viere. Den Kopf nach unten.«
Ich beugte mich vor. Meine Ohren berührten ihre Innenschenkel. Ich spürte an den Armen das feuchte Bettlaken.
»Schau dir deine Ehe-Muschi genau an!«
Ich starrte. Hatte sie direkt vor mir. Großbildaufnahme.
Sie berührte sich. Streichelte sich. Führte ihre Finger ein.
Ich traute mich nicht, mich anzufassen. Meine Fäuste waren geballt. Ich wusste, was mich erwartete. Meine Erregung war auf die Spitze getrieben. Ich hatte das Gefühl eines Orgasmus’. Eines anderen, als ich ihn sonst hatte. Ich kann es nicht beschreiben.
Sie massierte sich mit ihren Fingern. Atmete schwer. Ich saugte den Geruch ein. Schweiß. Fisch. Meine Stirn war feucht. Ich schwitzte. Vor Erregung. Ohne aktiv etwas zu tun. Sie wurde lauter. Bewegte ihre Hand schneller. Bäumte sich auf. Ich öffnete meinen Mund. Atmete immer schneller. Sie gab mir meinen Nektar. Ins Gesicht. In den Mund. Auf das Bettlaken. Ich schluckte, was ich in den Mund bekam.
Sie sammelte sich ein paar Sekunden. Dann griff sie in meinen Nacken. Presste mich auf die Bettdecke, in die Wasserlache, die ihr Nektar hinterlassen hatte, rieb meinen Kopf darin. Wie einen Hund, dem die Nase in sein Urin gepresst wird, wenn er gemacht hatte, wo er es nicht durfte.
Dann zog sie mich hoch. »Du wirst ab jetzt ein braver Ehemann sein.«
»Ja.«
Es war unglaublich. Es machte mich an. So sehr. Alles was sie getan hatte, gab mir Befriedigung, obwohl ich nicht gekommen war.
Bis dahin war Sex für mich ein – sagen wir – sportlicher Akt gewesen. Schnelle, ruckartige Bewegungen. Ein animalisches Spiel. Mit zunehmender Geschwindigkeit wurde der Orgasmus eingeläutet. Endspurt auf der Zielgeraden. Noch einmal alles geben. Ins Ziel kommen.
Meine Frau beugte sich zu mir, gab mir einen leidenschaftlichen Kuss. Lange hatten wir nicht mehr so geküsst.
Ich kannte ihren Blick, mit dem sie mich nach diesem nicht enden wollenden Kuss ansah. Es war der der lieben, zuvorkommenden und fürsorglichen Frau, die ich geheiratet hatte. Als wäre alles, was sich seit unserer Hochzeit aufgestaut hatte, aller Streit, die Meinungsverschiedenheiten, das Gefühl des Auseinanderlebens, verschwunden. Es gab nur diesen Moment.
»Ich liebe dich. Betrüge mich nicht. Nie wieder«, sagte sie.
Endlich kam es zur Sprache. Es war erleichternd. Aber schon schaltete sich mein Verstand ein. War das etwa alles ein Racheakt? Der Sex mit Stephanie? Diese Orgie mit den drei jungen Männern?
Auf jeden Fall war ihr unsere Beziehung nicht geleichgültig. Ich hatte befürchtet, dass sie das alles tat, weil ihr unsere Beziehung nichts mehr bedeutete und sie deshalb keine Konsequenzen für ihr Handeln fürchtete.
Aber als sie erwartungsvoll auf meine Antwort wartete, als Stephanie fragte, ob wir eifersüchtig waren, hatte ich diesen Gedanken verworfen. Und nun hatte sie gesagt, sie liebte mich.
»Versprochen. Es tut mir alles sehr leid. Ich liebe dich!« Ich sagte das von Herzen. Ich meinte es, hatte mich in dem Moment frisch in meine Frau verliebt, spürte die Schmetterlinge im Bauch.
Was genau war mit unserer Beziehung passiert? Ich war es doch, der diese Beziehung bisweilen dominierte. Vor ein paar Minuten wischte sie mir, wie einem Hund, den Kopf in einer Lache auf dem Bett. Und es gefiel mir. Mir gefiel ihr Befehlston, ihre ganze neue Selbstsicherheit. Sie tat, was sie wollte. Ließ mich daran teilhaben. Wie konnte sie wissen, dass es mir gefiel? Sie hatte nicht gefragt. Ahnte sie es? War es ihr egal? Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Der Verstand, kurz vor dem »Tilt«. Wie bei einem Flipper, wenn man zu sehr die Knöpfe eindrückt. Irgendwann geht nichts mehr. Es führt zu nichts, zu heftig die Knöpfe zu drücken. Der Flipper schaltet aus. Nichts geht mehr. Der Ball rollt ins Aus.
»Tilt.«
»Wie bitte?« Sarah sah mich fragend an.
»Entschuldige. Ich habe laut gedacht. Zu viele Gedanken.«
»Geht mir genauso. Aber es fühlt sich gut an. Das ist das Wichtigste.«
So einfach? Wirklich? Ist ein Gefühl stärker als alle Gedanken? Es fühlte sich auch für mich gut an. Um nicht zu sagen, fantastisch!
»Jetzt möchtest du sicher kommen«, unterbrach sie meine Gedanken.
»Oh ja!«, grinste ich.
Sie setzte sich auf die Bettkante, zog die Pumps aus und streifte sich die Halterlosen von den Beinen. »Ich möchte, dass du mich in den Arm nimmst, bis ich eingeschlafen bin.«
Sie kuschelte sich an mich. Ich war ihr Beschützer. Der Mann, der seine Frau vor wilden Tieren beschützt. Bis dahin glaubte ich fest an eine Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern. Der Mann ist stark, die Frau ist schwach. Der Mann ist intelligenter und hat daher den besser bezahlten Job und sorgt für das Einkommen. Und schließlich hat sich das schwächere Geschlecht dem Stärkeren zu unterwerfen.
Auf einmal war alles anders. Hätte ich mich dasselbe getraut? Mit anderen Frauen vor ihren Augen zu schlafen? Natürlich nicht! Ich – als Vertreter des starken Geschlechtes – habe es heimlich getan. Warum? Natürlich aus Angst davor, ertappt zu werden. Weil es falsch ist, sagt die Gesellschaft. Es ist falsch, seinen Trieben nachzugehen. Es ist in dieser Gesellschaft nun mal fest verankert, dass man in einer Beziehung nur Sex mit dieser einen Person haben darf. Meine Frau hatte sich in den letzten zwei Tagen über jegliche moralische Regeln einer Beziehung hinweggesetzt. Sie hatte ihren Trieben freien Lauf gelassen. Vor meinen Augen. Offenbar war sie nun das stärkere Geschlecht. Ihre neue, starke Seite zog mich in den Bann.
Aber ich fühlte mich schlecht, dass ich sie betrogen hatte. Viele Male, von denen sie nichts wusste. Das alles kam in diesem Moment in mir hoch. Sie hatte meine Welt auf den Kopf gestellt, mein Verständnis von Rollenverteilung in der Beziehung, zu Frauen, zu meiner Sexualität ...
Ich erinnere mich selten an meine Träume. Aber in dieser Nacht war der Pornokanal im Traumland eingeschaltet. Die Erinnerung an den Traum verflogen. Nur Fetzen blieben, an die ich mich bis heute erinnere. Ich musste an einen ehemaligen Arbeitskollegen denken. Ein Spinner. Quatschte zu viel. Er erzählte, er könne seine Träume bewusst steuern. Wäre wach im Traum. Fliegt durch die Gegend. Besucht wunderschöne Orte. Verstorbene. Als er das erzählte, versank ich in Fremdschämen und dachte, wenn ich das könnte, würde ich nach Pornoland fliegen und die Hauptrolle spielen. Mit Marilyn Monroe.
Wir Männer sind einfach gestrickt. Zumindest einige von uns. Vielleicht war er gar kein Spinner.
Keine Ahnung, ob es stimmte, was er sagte. Ich weiß nicht, ob ich bewusst in meinem Traum war oder nicht. Auf jeden Fall spielten darin einige Frauen eine Rolle. Und einige Männer. Viele kannte ich. Einige waren gesichtslos. Es fand auf einem See statt. Auf dem Wasser. Wenn ich mich heute daran zurückerinnere, war die Szene surreal. Aber währenddessen war es völlig normal, auf dem Wasser laufen zu können. Darauf Sex zu haben, die Körper auszutauschen, indem man untertauchte, Räume aus dem Wasser aufstiegen und wieder verschwanden und Frauen, die Männer dominierten ...
Ich führte den Traum darauf zurück, dass ich in der Nacht zuvor nicht gekommen war. Ich verspürte an diesem Morgen ein anderes Selbstbewusstsein. Es fühlte sich gut an. Ich fühlte mich sicher. Erleichtert. Stark.
***
Wir gingen Händchen haltend am Strand entlang. Sie berichtete von ihrer Arbeit. Mir fiel auf, dass ich kaum etwas davon wusste. Sonst war ich es, der von der Arbeit erzählte. Ich hatte mich nie wirklich für das, was sie tat interessiert. Welch arrogante Einstellung ich hatte!
Als ich ihr zuhörte, musste ich feststellen, dass ihr Job sehr interessant war. Ihre Kollegen witzig. Das Unternehmen innovativ. Es gefiel mir, ihr zuzuhören. Wir sprachen miteinander als wären wir Freunde. Beste Freunde. Bis dahin – muss ich zugeben – interessierte ich mich nur für meine Arbeit, alles drehte sich nur um mich. Sie fragte jeden Tag, wie es bei mir auf der Arbeit lief. Ich plapperte wie ein Wasserfall. Sie wusste alles. Die Namen meiner Kollegen, meiner Kunden, alles, was in der Firma geschah ... Aber niemals kam ich auf die Idee, sie nach ihrer Arbeit zu fragen. Nie hatte ich sie zu Wort kommen lassen. Auf einmal war alles anders. Und es fühlte sich gut an.
Nach unserem Strandspaziergang legten wir uns zu Stephanie und Peter. Genossen ein paar Cocktails. Peter schlug vor, das Abendessen in einem anderen Hotel einzunehmen. Er hatte von einem speziellen Hotel gehört, in dem Männer mit nacktem Oberkörper und Frauen in knappen Bikinioberteilen das Essen servierten. Die Neugier war geweckt.