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1.3Klopfen üben, bis es klappt »wie im Schlaf«!

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Das Klopfen ist für den Umgang mit problematischen Gefühlen und Gedanken am Tag entwickelt worden, und man lernt es am besten zunächst einmal am Tag. Das ist durchaus auch für die Verbesserung des Schlafes hilfreich, denn am Tag sammelt sich oft Problematisches an, was uns dann nachts vom Schlaf abhält.

Am Tag können Sie das Klopfen bei allen unangenehmen Gefühlen und Gedanken nutzen und diese schon mal verarbeiten. Das ist sinnvoll, da das Gehirn nachts alles vom Tag abspeichert, und wenn tagsüber zu viel Belastendes passiert ist, stört es unseren Schlaf. Denn nachts träumen wir eventuell davon und werden unruhig oder wir werden nachts wach und denken sofort an dieses Unangenehme.

Es lohnt sich also, am Tag das Klopfen so oft zu üben, bis es wie »im Schlaf« klappt. Dafür können Sie alle unangenehmen Gefühle und Gedanken, die Sie tagsüber wahrnehmen, dafür nutzen, die im Folgenden erklärten Übungen zu lernen.

Wenn Sie die Übungen über zwei bis drei Tage bei verschiedenen Gelegenheiten geübt haben, dann können Sie den Ablauf in der Nacht »wie im Schlaf«. Danach ist es nicht mehr so schwierig, sich vorzustellen, nachts etwas zu tun, was einem ja eigentlich sehr fremd ist. Dann kann man direkt mit dem Klopfen in der Nacht beginnen.

Beim Erlernen der Übungen kann es hilfreich sein, sich das Thema auf einem leeren Blatt Papier zu notieren und während der Anwendung der Übungen die Aufmerksamkeit immer wieder auf zwei Ebenen zu richten, und zwar auf:

•störende unangenehme bzw. belastende Gefühle und

•störende und hemmende Denk- und Beziehungsmuster.

Beginnen Sie damit, dass Sie in sich hineinspüren, ob die schlaflosen Nächte schon am Tag ungute Erinnerungen und Gefühle wecken. Wenn Sie keine unangenehmen Gefühle am Tag bezüglich der Schlaflosigkeit in der Nacht spüren, dann nehmen Sie andere ungute Gefühle, wie z. B. Ärger, Traurigkeit, Ohnmacht, Ängste etc., um die Übungen zu lernen, damit es wie im Schlaf klappt.

Als Beispiel für das Vorgehen nehmen wir hier Gefühle des Nicht-schlafen-Könnens in der Nacht und zeigen auch die Anwendung in der Nacht. Zum Lernen der Übungen schreiben Sie sich diese am Tag auf:

•Welche Gefühle beschäftigen Sie nachts beim Nichtschlafen-Können. Was fühlen Sie, wenn Sie nicht schlafen können? Wie fühlt sich Ihr Körper an?

•Gibt es störende Gedanken über Sie selbst oder andere, die den Schlaf verhindern?

•Knacken Sie an einem Problem, dass Sie vom Tag mit in die Nacht genommen haben?

Das Vorgehen erfolgt nun auf zwei Ebenen:

•Bei den unangenehmen Gefühlen werden die Punkte (siehe S. 33) geklopft und dabei denken Sie an die unangenehmen Gefühle und spüren Sie im Körper, wo Sie diese wahrnehmen können.

•Bei störenden Gedanken reiben Sie den Selbstberuhigungspunkt (siehe S. 27) und nehmen sich selbst mit diesen Gedanken gleichzeitig an.

Sie haben nun vielleicht auf Ihrem Zettel einige der folgenden unangenehmen Gefühle oder etwas Ähnliches notiert, wie z. B.:

–Angst, am nächsten Tag nicht fit zu sein

–Angst, die Aufgaben nicht zu schaffen

–Angst vor der Erschöpfung und Müdigkeit am nächsten Tag

–Angst zu versagen

–Angst, die Kontrolle über das Leben zu verlieren

–Angst, verrückt zu werden

–Angst, sich so hilflos zu fühlen

–Angst vor Scham- und Peinlichkeitsgefühlen am nächsten Tag

–Ärger auf Menschen

–Ohnmachtsgefühle in erlebten Situationen

–Sorgen, die man sich um Menschen macht

–Sorgen, die man sich z. B. um Arbeitsabläufe macht

–etc.

Außerdem haben Sie vielleicht auch störende Gedanken über sich selbst oder die Beziehungen zu anderen aufgeschrieben, wie z. B.:

–Ich bin zu blöd zum Einschlafen.

–Andere schaffen das doch auch problemlos.

–Schlafen ist doch so einfach, nur ich krieg es nicht hin.

–Morgen bin ich bestimmt total fertig.

–Ich wusste es doch, dass ich schon wieder nicht schlafen kann.

–Bestimmt bin ich morgen nicht in der Lage, meine Aufgaben zu erfüllen.

–Ich werde scheitern.

–etc.

Jetzt können Sie mit diesen Gefühlen lernen zu klopfen und mit den gefundenen Gedanken die Selbstberuhigungsübung durchführen. Sie könnten jeden aufgeschriebenen Punkt einzeln behandeln oder einfach an das ganze Thema denken.

Checkliste zur Herausarbeitung des Themas:

•Um was für ein Gefühl handelt es sich genau?

•Welches unangenehme oder belastende innere Bild oder welche Erinnerung gehört zu dem Thema?

•Wo im Körper fühlt es sich besonders unangenehm an?

•Wie denke ich über mich, weil ich dieses Problem habe?

Bitte schlafen!

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