Читать книгу Potsdam MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag - Michael Bussmann - Страница 10

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Wege durch Potsdam

Potsdams historisches Herz

Tour 1

Willkommen im umstrittensten Stadt­teil Potsdams! Die einen wün­schen sich ein würdevoll-historisches Zentrum zurück. Die anderen scheuen sich vor der unaufhörlich fortschreitenden Disneylandisierung der Altstadt.

Neuer Markt, schön-stiller Barockplatz

Nikolaikirche, nicht verpassen: den Aufstieg zur Aussichtsplattform

Palais Barberini, hochkarätige Kunst zwischen russischem Impressionismus und Realsozialismus

Stadtschloss, hier darf man nicht nur reingehen, sondern sollte sogar


Kein Viertel der Stadt hat wohl in den ver­gangenen Jahren so sein Gesicht ver­än­dert wie das Eck um den Alten Markt. Fried­rich der Große hatte den Platz einst nach dem Vorbild einer rö­mi­schen Piaz­za anlegen lassen. Dann ka­men Krieg und Zerstörung, Abriss und Wie­der­auf­bau. „Zurück zu den Wur­zeln“ heißt die De­vise seit dem Mau­erfall. Aus der Ödnis zu DDR-Zei­ten wurde wieder ein Ort, der staunen lässt.

Rund um den Alten Markt versammelt sich auch so ziemlich alles, um was Pots­dam in den letzten Jahren bzw. Jahr­zehn­ten diskutiert und gestritten hat. Das Stadtschloss ist wieder da. Das Pa­lais Barberini wurde rekonstruiert - seit­dem bekommt Potsdam wieder ei­nen re­gen Strom an Kunst-Nerds aus der na­hen Hauptstadt und ganz Deutsch­land ab. Die Fachhochschule aus den 1970er-Jah­ren wurde abge­ris­sen, ein Wohn- und Ge­schäftsviertel in his­torischen Di­men­sio­nen soll auf dem Are­al entstehen - sehr zum Unmut de­rer, die in dem Ne­ben­einander aus DDR-Bauten und (pseu­do-)barockem Protz eine span­nen­de Melange sahen. Et­was weiter wird der Turm der Gar­ni­sonkirche wieder auf­ge­baut - vielleicht folgt auch noch das Kir­chen­schiff. Und so weiter und so fort.

Ein Sanierungsgebiet wird das Eck je­den­falls noch eine Weile bleiben. Die „Dis­neylandisierung der Potsdamer In­nen­stadt“, wie Kritiker meinen, ist noch längst nicht abgeschlossen. Sei es, wie es will: Den Potsdam-Touristen er­war­tet rund um den Alten Markt viel Span­nendes. Und eine enorme Dis­kre­panz: Zwischen hochkarätiger Kunst und abgerockten Plattenbauten, vor de­nen Omis mit Kittelschürze und Rol­la­tor sitzen, liegen oft nur ein paar Meter.

Hinweis zum Aufbau des Reiseteils

Der in den Spaziergängen bzw. Rad­touren und teilweise auch in den Eingangskapiteln auf­tau­chen­de Pfeil „→“ vor ei­ner Se­hens­wür­digkeit ver­weist auf eine ausführlichere Be­schrei­bung im an­hän­gen­den Kapitel „Se­h­ens­wertes“. Die an­ge­ge­be­ne Dauer ei­nes Spa­ziergangs bzw. einer Rad­tour bein­hal­tet nicht den Be­such von Museen oder Sehens­würdigkeiten.

Spaziergang

Länge ca. 2 km, Dauer ca. 1:40 Std., Karte.

Wir beginnen unseren Spaziergang am Al­ten Markt, dem heute wieder schöns­ten Platz der Stadt. Auf Fotos aus den 1950er-Jahren sieht er noch wie ein Ge­biss des Grauens aus: das Schloss in Rui­nen, die Nikolaikirche und das Alte Rat­haus ebenso. Noch leerer wurde der Al­te Markt, als das Stadt­schloss 1960 ab­gerissen wurde. Der Platz mutierte zu einer öden, weiten Fläche, über die der Wind pfiff, wie geschaffen für Groß­kund­ge­bungen. Heute, nach den Re­kons­truk­tio­nen, kann man dem Al­ten Markt eine gewisse Grandezza wahr­lich nicht absprechen. Urbane Le­ben­digkeit will sich aber nicht ein­stel­len. Trotz der vielen Touristen, die hier auf- und abmarschieren. Schauen wir uns um.

Rund um den Alten Markt

Dominiert wird der Platz von der → Nikolaikirche mit ihrer mächtigen Kuppel. Unterhalb der Kuppel gibt es ei­ne Aussichtsplattform. Gen Süden blickt man von dort auf Stuck und Gold rund um den Alten Markt, gen Osten auf düstere Modularbauten aus sozia­lis­tischer Zeit.

Vor der Kirche steht seit Mitte des 18. Jh. ein 25 m hoher, von barbusigen Sphin­gen bewachter Obelisk, den der Bild­hauer Benjamin Giese ursprünglich mit den Bildmedaillons preußischer Kur­fürsten und Könige verziert hatte. Zu DDR-Zeiten wurde der Obelisk we­gen Baufälligkeit bis auf den Sockel ab­ge­tragen und mit Marmor aus der Sow­jet­union und Jugoslawien wieder auf­ge­baut. Seitdem schmücken ihn keine preu­ßischen Herrscher mehr, sondern die Reliefs berühmter preußischer Ar­chi­tekten. Die Figuren an den Ecken stel­len antike Redner dar.

Der Bau rechts neben der Nikolaikirche mit dem vergoldeten Atlas auf dem Dach ist das Alte Rathaus, heute ein Teil des → Potsdam Museums. An der Süd­ostseite, zur Alten Fahrt hin, folgt das → Palais Barberini, der Promi unter den Potsdamer Palästen. Im Inneren wird hochkarätige Kunst gezeigt.

Links der Nikolaikirche fallen Bau­zäu­ne ins Auge. Hier stand bis 2018 ein drei­geschossiger Bau der DDR-Mo­der­ne, der zuletzt die Fachbereiche Sozial- und Infor­ma­tions­wesen der Fach­hoch­schule Pots­dam beherbergte. Das Ge­bäu­de war arg umstritten. Die einen lieb­ten es, die anderen hassten es. Die, die in dem Gebäude ein Stück er­hal­tens­werte DDR-Architektur sahen und für dessen Erhalt kämpften, kämpf­ten ver­gebens - die Hasser ge­wan­nen. Ab 2021 soll hier ein Block aus 15 Ge­bäu­den im historisierenden Stil ent­ste­hen. Ge­plant ist eine „Mi­schung aus Woh­nen, Einzelhandel, Gas­tronomie, Kunst und Kultur“.

Seinen würdigen Abschluss erhält der Al­te Markt gen Süden durch das lachs­ro­sa­farbene → Stadtschloss, ein Fake-Schloss, dessen Rekonstruktion 150 Mio. Euro kostete. Im Schloss hat heute der Land­tag seinen Sitz. An der West­sei­te des Schlosses, zur Friedrich-Ebert-Stra­ße hin, erblickt man den gol­de­nen Schrift­zug „Ceci n’est pas un châ­teau“. Auf Deutsch: „Das ist kein Schloss“. Und im Klartext: „Das ist kein Ab­klatsch, son­dern was Eigenes.“ Aus­ge­dacht hat sich den Satz die Pots­damer Res­tau­ra­to­rin Annette Paul. Da­vor steht die Rin­ger­kolonnade, eine Kolon­nade mit korin­thi­schen Säulen. Was ihr fehlt, sind die namengebenden Rin­gerskulpturen, die noch auf ihre Res­taurierung warten.

Sterne gucken

Das FH-Gebäude verschwand zwar. Ge­ret­tet aber wurde sein Fas­sa­den­schmuck, wa­benartig miteinander ver­netz­te Sterne aus weiß lackiertem Alu­mi­nium, einem Ori­gami-Kunstwerk ähn­lich. Bereits vor dem Abriss 2018 wa­ren die Sterne zum Sym­bol des Kamp­fes für den Erhalt des Bauwerks ge­worden: „FH bleibt!“. Und zum Zei­chen des Protests gegen die politische Kul­tur in der Stadt. Selbst auf Stoff­taschen wurden sie gedruckt. Ein Teil der Sternefassade ist heute auf dem FH-Cam­pus an der Kiepenheuerallee nörd­lich des Zentrums eingelagert und soll künf­tig u. a. bei der Verschönerung des Campus Verwendung finden. In der dor­tigen Bibliothek hängen schon wel­che. Auch anderswo schafften es die Ster­ne bereits in den öffentlichen Raum: Werfen Sie z. B. einen Blick auf das abgerockte Gebäude der Bibliothek konte◊ :x◊ t an der Ecke Hermann-Elflein-Straße/Gutenbergstraße (der Stern hängt hofseitig zur Guten­berg­stra­ße hin). Viel Spaß beim Sterne­gu­cken!

Entlang der Breiten Straße

Früher verband die Kolonnade das Stadtschloss mit dem → Marstall auf der anderen Seite der Stra­ßen­bahn­schie­nen. In dem imposanten Ge­bäu­de­rie­gel - länger als ein Fußballplatz, aber nicht mal so breit wie ein Tennis­platz - ist heute das Filmmuseum un­ter­gebracht. Direkt hinter dem Marstall ent­steht zur Friedrich-Ebert-Straße hin Pots­dams neue Synagoge, bis 2023 soll das Projekt abgeschlossen sein.

Wir umrunden den Marstall mit seinen zwei prächtigen Portalen samt wie­hern­den Pferden entlang der Breiten Stra­ße. Auf der Rückseite des Mar­stalls, bei der Sta­tue von General Steu­ben, biegen wir nach links in den Neu­en Markt ein. Apro­pos Steuben. Fried­rich Wilhelm von Steu­ben (1730-1794) war ein preu­ßi­scher Offizier. Als seine Homo­sexualität be­kannt wurde, flüch­te­te er nach Ame­ri­ka und machte im Ame­rikanischen Un­ab­hängigkeitskrieg Karriere. Er sprach bestes Denglisch, angeblich mit „oll korrekt“ statt mit „all correct“ zeichnete er seine Papiere ab - Kurzform: „o.k.“.

Neuer Markt

Gebäude in Potsdam-Gelb, Prin­zes­sin­nen­rosa und Mintgrün. Historische Stra­ßenlaternen, die das Kopf­stein­pflas­ter bescheinen. Der Neue Markt ist eine der charmantesten Ecken der Stadt. Gleich rechter Hand steht dort das Kabinetthaus (Hausnr. 1). Hier tag­te einst das königlich-preußische Kabi­nett, daher der Name. Zuvor schon, genau genommen 1770, wurde darin der spätere König Friedrich Wil­helm III. geboren.


Barockplatz at its best: Neuer Markt

Die Häuser am Platz sind größtenteils Ori­ginale. Die Bomben des Zweiten Welt­kriegs verschonten den Neuen Markt, der bereits seit 1722 so heißt. Heu­te sind hier Wissenschaft und For­schung zu Hause: Am Neuen Markt sit­zen u. a. das Leibniz-Zentrum für Zeit­his­torische Forschung Potsdam , das Mo­ses Mendelssohn Zentrum, das Einstein Forum und das Deutsche Kulturforum östliches Europa.

In der Mitte des Platzes steht die ehe­ma­lige städtische Ratswaage, die noch zu DDR-Zeiten in Betrieb war. Heute be­findet sich darin ein italienisches Res­taurant namens Waage. In der his­to­rischen Gaststätte zur Ratswaage in der Nachbarschaft hingegen serviert heu­te das Kochzimmer sternegekrönte Kü­che - also nicht den falschen Tisch im falschen Lokal buchen (mehr dazu → Essen & Trinken).

Ein Durchgang - über dem Portal eine Qua­driga mit Kutschern und Stall­bur­schen - führt vom Neuen Markt in den Hof des Kutschstall-Ensembles mit dem → Haus der Brandenburgisch-Preu­ßischen Geschichte. Verlässt man den Hof auf der gegenüberliegenden Sei­te, steht man vor einer Brache - oder viel­leicht schon vor einer Baustelle? Hier soll ein neues Kreativquartier na­mens Kreativ Quartier³ entstehen. In­te­griert wird darin auch ein „neuer“ Lan­ger Stall. Der „alte“ Lange Stall, ur­sprüng­lich 170 m lang, diente der Gar­ni­son für Winterübungen. Er wurde 1871 erbaut und im Zweiten Weltkrieg zer­stört. Einzig die Portalfassade mit Säu­len und Giebelschmuck blieb er­hal­ten - von hinten sieht sie aus wie eine frei stehende Brandwand.

Der Turm, der hinter der Portalfassade des Langen Stalls in den Himmel ragt, ist der wieder aufgebaute Turm der → Gar­nisonkirche. Mitte 2022 sollen die Ar­beiten an dem Turm fertig sein. Dann wird obenauf auch die ori­gi­nal­ge­treu rekonstruierte Wetterfahne aus ver­goldetem Kupferblech wehen. Bis da­hin wartet sie in einem van­da­len­si­che­ren Käfig vor dem benachbarten Re­chen­zentrum auf ihren Einsatz. Der Ad­ler steht dabei für die christliche See­le, die Sonne für Gott, hinzu kom­men die Initialen Friedrich Wilhelms I. Das → Rechenzentrum aus DDR-Zei­ten, heute ein Kunst- und Kreativhaus, er­streckt sich in Teilen auf dem Areal der früheren Garnisonkirche und wird im Falle eines kompletten Wie­der­auf­baus der Kirche abgerissen.

Weiter geht es auf der Breiten Straße, die ihrem Namen alle Ehre macht und lei­der nicht zu den schönsten Straßen un­ter der Potsdamer Sonne gehört. Ba­rock trifft Platte trifft Zweckbauten der Nach­wendezeit. Wir überqueren die Dor­tustraße. Benannt wurde sie nach dem Potsdamer Revoluzzer Max Dortu, ei­nem der führenden Aktivisten der 1848er-Revolution, die bürgerliche Rech­te einforderte. Am 31. Juli 1849 wur­de er im Alter von 22 Jahren wegen Hoch­verrats hingerichtet, Friedrich Wil­helm IV., der die Meinung vertrat: „Ge­gen Demokraten helfen nur Sol­da­ten“, hatte ein Gnadengesuch ab­ge­lehnt.

100 m weiter folgt rechter Hand das → Na­turkundemuseum im ehemaligen „Haus der Landstände der Havel­län­dischen und Zauchischen Kreise“ aus dem 18. Jh.


Das passt ja: Zuckertortenhäuser in der Bäckerstraße

Straßen in Pastell

Direkt hinter dem Naturkundemuseum bie­gen wir in die Lindenstraße ab, eine Stra­ße wie aus dem Bilderbuch - hier könnte man Historienfilme drehen. Gleich rechter Hand befindet sich der Ein­gang zum → ehemaligen Militär­wai­sen­haus, einem mächtigen Karree mit gro­ßem Innenhof. Kopf in den Nacken: Vom Monopteros des Barocktempels grüßt eine golden glänzende Caritas - ein Wahrzeichen Potsdams.

In der Lindenstraße verdienen zwei wei­tere Gebäude unsere Beachtung: zum ei­nen das frühere Lazarett der Leib­garde aus dem Jahr 1772, das sich einst in dem statt­lichen rosafarbenen Ge­bäude mit der heutigen Hausnr. 25 be­fand, zum an­de­ren schräg gegenüber die Alte Wache (1797 erbaut). In dem klas­sizistischen Ar­kadengebäude, das fast wie ein Fremd­körper in der ba­ro­cken Linden­straße wirkt, hat es sich heu­te die Commerzbank gemütlich ge­macht.

Vor der Wache geht es rechts in die pas­tellfarbene Bäckerstraße. An deren En­de halten wir uns rechts, dann links - und schon steht man in der Yorckstraße vor dem meist trockenen Stadt­kanal. Ja, der Kanal ... Wieder so eine Potsdamer Sache, die irgendwann ver­schwand und wieder „auferstehen“ soll (→ Kasten).

Von der Yorckstraße sollte man un­be­dingt einmal in die Wilhelm-Staab-Straße spitzen. Diese bildhübsche Kopf­steinpflasterstraße wurde nach dem Krieg als „Barockstraße der DDR“ fast komplett wieder aufgebaut. Hinter den historischen Fassaden verbirgt sich der Zeitgeist der 1950er-Jahre. In der Stra­ße befindet sich mit dem Nikolai­saal auch eine architektonisch span­nen­de Konzert- und Veran­stal­tungs­stätte (→ Kultur).

Am Ende der Yorckstraße queren wir die Friedrich-Ebert-Straße. Das grüne Recht­eck links voraus ist der Platz der Ein­heit, Endpunkt dieses Spaziergangs und Ausgangspunkt des nächsten (→ Tour 2). Falls Sie zurück zum Al­ten Markt wollen, können Sie die Fried­rich-Ebert-Straße Richtung Stadt­schloss hinabgehen. In diesem Fall pas­sie­ren Sie einen zartgelben Stuckaltbau auf der rechten Seite (Hausnr. 121). Hier lebte Heinrich Heine im Jahr 1829 für wenige Monate zur Untermiete und ar­beitete am dritten Teil seiner Rei­se­bil­der. „Hätt’ er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher“, soll sein Onkel Salomon einst über ihn gesagt haben. Klingt uns vertraut.

Projekt Stadtkanal: Klein-Amsterdam an der Havel


Alles in Reih und Glied: am historischen Stadtkanal

Es war einmal ein Potsdam, das hatte eine Gracht. Der ca. 2 km lange Kanal ver­lief vom damaligen Alten Wassertor ge­genüber den Planitzinseln bis zum Kel­lertor. Heute zeichnen die Dor­tu­stra­ße, die Yorckstraße und die Straße Am Kanal den Verlauf nach. Der Kanal war aus einem Entwässerungsgraben her­vorgegangen, den der holland­ver­lieb­te Soldatenkönig ab 1722 gracht­ar­tig anlegen ließ und schiffbar machte. Er ließ ihn mit Brücken überwölben und mit Bäumen an seinen Ufern ver­schö­nern. Das große Problem jedoch: Auf­grund mangelnden Wasser­aus­tauschs stank es abschnittsweise fürch­terlich kloakig, weswegen Teile des Kanals bereits 1889 wieder zu­ge­schüt­tet wurden. Vom Kellertor aber konn­ten die Fischer noch bis ins 20. Jh. zum Wilhelmplatz (heute Platz der Ein­heit) rudern, um dort ihren Fang zu ver­kaufen.

Der Aufbau eines sozialistischen Zen­trums in den 1960er-Jahren machte dem Kanal schließlich den Garaus. Nach der Wende hörte man die ersten Ru­fe nach einer Rekonstruktion. Sie führ­ten zur Bildung eines Förder­ver­eins - alles andere wür­de wundern in der Stadt der Bürgervereine. 2001 konnte ein erstes 130 m langes Teilstück des Kanals an der Yorck­stra­ße wiederhergestellt werden, das aller­dings bis heute nur zu besonderen Ver­an­staltungen geflutet wird. Bis zur Fertig­stellung des gesamten Kanals wird mindestens noch ein Vier­tel­jahr­hun­dert ins Land ziehen.

Tipp: An der ebenfalls rekonstruierten Keller­tor­wache am Havelzulauf stehen Infotafeln mit his­torischen Fotografien, die einen heute-damals-Vergleich ermöglichen.

Sehenswertes

Ein Tempel Gottes

Nikolaikirche

Nie­dergang und Wiederaufbau ist die ewi­ge Konstante Potsdams, so auch im Hin­blick auf die Nikolaikirche. Nach­dem der barocke Vorgänger 1795 ab­ge­brannt war, wurde das Gotteshaus zwi­schen 1830 und 1850 in zwei Phasen wie­der aufgebaut. Beteiligt waren die größ­ten Baumeister ihrer Zeit: Die Ent­wür­fe kamen von Schinkel, die Aus­füh­rung übernahm dessen Schüler Per­sius, und die Fertigstellung erfolgte, nach­dem Persius an Typhus verstorben war, durch Stüler. Das Ergebnis: ein neo­klassizistischer Portikus mit Gie­bel­drei­eck, der einem antiken Tempel gleicht. Der Kirchenbau selbst besteht aus einem kubischen Unterbau mit vier von Engeln bewachten Ecktürmchen. Da­rauf sitzt eine mächtige Kuppel wie die der St. Paul’s Cathedral in London.

Den Krieg überstand das Gebäude schwer beschädigt. Die Wie­der­her­stel­lung dauerte Jahrzehnte - erst 1981 wur­de die Kirche wieder geweiht. Das In­nere kommt heute recht nüchtern da­her, u. a. wurde beispielsweise auf eine er­neute Ausmalung der Kuppel ver­zich­tet. Das soll aber niemanden von ei­nem Besuch abhalten - gerade diese An­dersartigkeit macht die Kirche auch sehr spannend.

Zu Füßen der Kuppel, auf dem Säu­len­rund des Tambours, gibt es eine Aus­sichts­plattform auf 42 m Höhe. Über ei­nen Lift und enge Wendeltreppen mit Am­pelschaltung gelangt man hinauf. Wir haben 216 Stufen gezählt - über­prü­fen Sie es!

Di-Sa 11-19 Uhr, So ab 11.30 Uhr, Mo geschl. Turmbesteigung 5 € (Tickets am Automaten auf der Seitenempore). Am Alten Markt, www.nikolai-potsdam.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.


Alter Markt: Die Grandezza ist zurück

Geschichte einer Stadt

Potsdam Museum

Das Museumsgebäude besteht aus drei Tei­len: dem Alten Rathaus, das zwi­schen 1753 und 1755 in Anlehnung an ita­lienische Palazzi samt Säulen und Kup­pel entstand (Architekten: Jan Bou­man und Christian Ludwig Hil­de­brandt), dem kieselgrauen sog. Kno­bels­dorff-Haus, das in den 1960er-Jah­ren originalgetreu wieder aufgebaut wur­de, und einem Glasdurchgang, der an der Stelle eines völlig zerstörten Hau­ses errichtet wurde und beide Ge­bäu­de verbindet. Als Kulturhaus Hans March­witza war der Gebäudekomplex zu DDR-Zeiten einer der Dreh- und An­gel­punkte des Potsdamer Kultur- und Party­lebens. Zuvor war die Stimmung an diesem Ort nicht immer so dolle: Bis 1875 diente der Tambour, auf dem At­lan­ten die Weltkugel stemmen, als städtisches Gefängnis.

Heute zeigt hier das Potsdam Museum wech­selnde Ausstellungen zur Stadt­his­torie und zudem die Dauer­aus­stel­lung „Potsdam. Eine Stadt macht Ge­schich­te“. Der Parcoursritt durch die 1000-jährige Stadtgeschichte ist sehr text­lastig, birgt aber einige spannende his­torische Fotografien.

Di/Mi und Fr 10-17 Uhr, Do 10-19 Uhr, Sa/So 10-18 Uhr. Zuletzt freier Eintritt, was sich aber wie­der ändern kann. Am Alten Markt 9, www.potsdam-museum.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.


Skulpturen über Skulpturen: vorne Obelisk, hinten Potsdam Museum

Hassos Schatzkästchen

Palais Barberini

Die Geschichte des Gebäudes ist schnell erzählt: In den 1770er-Jahren wur­de es auf Geheiß Friedrichs II. nach dem Vorbild des gleichnamigen rö­mi­schen Palazzo errichtet, 1945 zerstört, 1948 gesprengt und zwischen 2013 und 2016 rekonstruiert. Seitdem teilt darin der SAP-Mitgründer, Wahl-Potsdamer und Mäzen Hasso Plattner seine be­ein­dru­ckende Kunstsammlung mit der Öf­fent­lichkeit. Und diese liebt das Haus: Kein Schloss, kein anderes Museum Pots­dams zieht mehr Besucher an. Bei den hochkarätigen Ausstellungen steht man zuweilen bis zur Nikolaikirche Schlange.

Im Gegensatz zum historisierenden Ex­te­rieur präsentiert sich der Palast im In­neren klar und minimalistisch. Schwer­punkte der wechselnden Aus­stel­lungen: Impressionismus und Kunst der DDR-Zeit. Angeschlossen sind ein netter Museumsshop und ein sty­lishes Café. Nach Süden öffnet sich der dreiflügelige Bau zur Alten Fahrt hin. Den dortigen Innenhof beherrscht die Bronzeskulptur Jahrhundertschritt des Künstlers Wolfgang Mattheuer (1927-2004) aus dem Jahr 1984. Eine Hand der kopflosen Figur ist zum Hit­ler­gruß erhoben, die andere zur kom­mu­nistischen Faust geballt - ein Mensch, zerrissen zwischen den tota­li­tä­ren Systemen des 20. Jh.

Tägl. (außer Di) 10-19 Uhr. 14 €, erm. 10 €, wer War­tezeiten vermeiden möchte, sollte online bu­chen. Humboldtstr. 5-6, www.museum-barberini.com. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.

Phönix aus der Asche zum Ersten

Stadtschloss

Nach langem Hin und Her und viel Ge­zan­ke wurde das Potsdamer Stadt­schloss zwischen 2010 und 2014 wie­der­aufgebaut. Der Bürgerwille, der wie­der eine historische Mitte haben wollte, hatte sich durchgesetzt. Zu den pro­mi­nen­testen Befürwortern in Sachen Schloss­neubau gehörten Günther Jauch und Hasso Plattner. Hasso Plattner, des­sen Stiftung auch für den Wie­der­auf­bau des Palais Barberini ver­ant­wort­lich zeichnet, spendete gar 20 Mio. Euro für die Wiederherstellung der historischen Fassade. Das hört sich nach viel an. Ist es auch. Aber für je­man­den, dessen Vermögen auf über 14 Milliarden Euro geschätzt wird, ist das in etwa so viel wie für jemanden, der 14.000 € auf dem Konto hat und 20 € spendet. Wie dem auch sei - er hat ge­spendet. Und fördert anderswo. Das zeich­net ihn als einen großen Mäzen aus.


Traute Eintracht: Stadtschloss und Nikolakirche

Äußerlich erinnert das Schloss an die Zeit, wie es nach dem Knobelsdorff-Um­bau Mitte des 18. Jh. aussah. Da­mals regierte Friedrich II. Das erste Schloss an jener Stelle hatte der Große Kur­fürst erbauen lassen, nachdem er Pots­dam zu seiner zweiten Residenz er­ho­ben hatte. 1945 - es residierten der Ober­bürgermeister und die Kreisleitung der NSDAP im Schloss - wurde es zer­bombt. 1960 abgerissen.

Beim Wiederaufbau ließ der Dresdner Ar­chitekt Peter Kulka hinter der ba­ro­cken Fassade ein hochmodernes Land­tags­gebäude entstehen: minimalistisch, schnör­kellos, makellos weiß, ein bis­schen Zahnarztpraxis. Gleichzeitig wur­den Originalteile des alten Schlos­ses verwendet, sofern vorhanden und wo es möglich und sinnvoll war. Dazu ge­hören z. B. die Reliefs im sog. Kno­bels­dorff-Treppenhaus, das man auf dem Weg zum Landtagsfoyer passiert.

Das Gebäude präsentiert sich trans­pa­rent und ist öffentlich zugänglich. Im Foyer zeigt man wechselnde Aus­stel­lun­gen, außerdem gibt es ein Café. Im 4. OG befinden sich die außerordentlich gute Kantine (→ Essen & Trinken) und der Zugang zur Dachterrasse. Darüber hinaus können kostenlose Führungen ge­bucht werden, bei denen man auch den Plenarsaal zu Gesicht bekommt. Oder wie wäre es mit einer Ple­nar­sitzung? Diese kann man als Gast von der Besuchertribüne aus verfolgen.

Im Rücken des Schlosses lag einst der ba­rocke Lustgarten mit dem Nep­tun­bas­sin. In sozialistischer Zeit wurde das Bassin zugeschüttet und als Park­platz missbraucht - mittlerweile gibt es wie­der ein bisschen Wasser und Grün. In sozialistischer Zeit entstand dort auch das Hochhaus des heutigen Mercure Hotels. 1969 wurde es als Interhotel Potsdam eröffnet. „Einen wun­derschönen Ausblick auf Potsdam und die es umgebende seenreiche Land­schaft hat man von der Café-Bellevue-Bar im 16. Stock.“ (VEB Tourist Verlag 1978). Die Bar gibt es leider nicht mehr. Wie lange es das Hotel noch geben wird, ist ebenfalls fraglich. Vorerst wird es auf jeden Fall nicht abgerissen. Die Linke und andere politische Grup­pie­run­gen machen sich für den Erhalt des Ge­bäudes stark.

nnenhof: Tägl. 8-20 Uhr, Foyer: Mo-Fr 8-18 Uhr. Kantine → Essen & Trinken, Dach­ter­rasse: Mo-Fr 8-10 und 13-18 Uhr. Füh­run­gen i. d. R. Fr 16 Uhr (1 Std.), eine Anmeldung über die Webseite oder unter Tel. 0331-9661260 ist nö­tig. Auch für eine Plenarsitzung ist eine Anmeldung unter Tel. 0331-9661251 oder oeffentlichkeitsarbeit@landtag.brandenburg.de nötig. Alter Markt 1, www.landtag.brandenburg.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.


Prunkbau in Lachsfarben: Im wieder aufgebauten Stadtschloss tagt heute der Landtag

Manfred Krug im Pferdestall

Marstall/Filmmuseum

Das älteste erhaltene Gebäude der Stadt wur­de im Jahr 1685 als Orangerie er­rich­tet. Im frühen 18. Jh. wurde es auf Ge­heiß des Soldatenkönigs in einen Stall für die königlichen Reitpferde um­gewandelt. Die fast schon dra­ma­tischen Pferdeskulpturen über dem Ein­gangsportal erhielt das lang ge­streck­te Gebäude im Jahr 1746. Sie ent­stam­men den begnadeten Händen des Bild­hauers Friedrich Christian Glume.

Noch bis 1945 war in dem Gebäude das Gar­nisonmuseum untergebracht, wo man der preußischen Armee huldigte, spä­ter ein Heimatmuseum. Seit 1981 dreht sich hier alles um Film und Fern­sehen. „Traumfabrik - 100 Jahre Ba­bels­berg“ nennt sich die etwas düster-enge, etwas verstaubt wirkende, aber durch­aus kurzweilige Dauer­aus­stel­lung im Erdgeschoss. Filmsequenzen er­innern an den jungen Krug, die Garbo und die Knef. Man erfährt, wie Mas­ken­bildner, Cutter oder Filmarchitekten ar­beiten. Das Obergeschoss dient span­nen­den Wechselausstellungen. Mehr zum Film und Babelsberg → hier.

Tägl. (außer Mo) 10-18 Uhr. 5 €, erm. 4 €. Breite Str. 1A, www.filmmuseum-potsdam.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.


Filmmuseum: Parcoursritt durch die Potsdamer Filmgeschichte

Jüngere und jüngste Historie

Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

Wo man sich heute der Geschichte Bran­denburgs widmet, standen einst kö­nigliche Kutschen und Pferde. Zu DDR-Zeiten und noch bis 1997 gab es in den historischen Gewölbehallen ei­nen Großmarkt: Obst, Gemüse, Spei­se­kar­toffeln. Zuletzt wurde hier fleißig res­tauriert, bis zu Ihrem Besuch sollen aber die nächsten Ausstellungen zur jün­ge­ren und jüngsten Geschichte Bran­den­burgs auf dem Programm ste­hen. An­ge­schlossen ist ein Café.

Am Neuen Markt 9, www.hbpg.de. Tram 91, 92, 93, 96, 98 bis Alter Markt/Landtag.

Phönix aus der Asche zum Zweiten

Garnisonkirche

Die Garnisonkirche ist eine Se­hens­wür­dig­keit, die es noch gar nicht gibt. Aber schon mal gab. Und vielleicht ir­gend­wann wieder geben wird. Oder auch nicht? Eine verzwickte Angelegenheit.

Die im Jahr 1732 geweihte Gar­ni­son­kir­che des Baumeisters Philipp Gerlach galt als einer der Höhepunkte des deut­schen Barock. Sie war die Hofkirche der preu­ßischen Könige und eine Art preußisches Nationalheiligtum, in dem die sterblichen Überreste des Sol­da­ten­kö­nigs Friedrich Wilhelms I. und Fried­richs des Großen aufbewahrt waren. Wil­helm I. ließ hier die erbeuteten Fah­nen der Dänen, der Donaumonarchie und ihrer Verbündeten als ein Zeichen des Ruhmes seiner Armee auf­be­wah­ren. Hier wurden Soldaten gesegnet, die in die Kolonialkriege zogen und am Völ­kermord an den Herero und Nama be­teiligt waren.

Hingucker war der fast 90 m hohe Turm der Kirche mit einem Glo­cken­spiel. Jede halbe Stunde erklang Üb’ immer Treu und Redlichkeit. Zu jener Zeit galt die Kirche als Zentrum deutsch­nationaler, demo­kra­tie­feind­li­cher Kräfte. Hier verbeugte sich Hitler vor Hindenburg und besiegelte damit ein Bündnis, das als „Tag von Potsdam“ in die Geschichte einging.

Beim Luftangriff auf Potsdam am 14. April 1945 brannte die Kirche aus, die Außenmauern aber blieben stehen. Der Kirchturm stürzte einen Tag später ein. Gottesdienste wurden noch bis 1968 in einer Kapelle im Turmstumpf ab­gehalten. Dann ließ die SED Kirche und Turmstumpf trotz der Proteste der Be­völkerung sprengen.

Seit den Nullerjahren setzen sich Bür­ger­initiativen für einen Wiederaufbau der Kirche ein. 2017 nahm dieser mit dem Wiederaufbau des Turmes Gestalt an. Doch das auf 40 Mio. Euro ver­an­schlag­te Projekt ist aufgrund der his­to­rischen Vergangenheit des Gottes­hau­ses höchst umstritten. Gegen den Wieder­aufbau der Kirche engagieren sich Denk­malpfleger, Wissenschaftler, Künst­ler, Architekten, Kirchenvertreter und Kulturschaffende. Online-Peti­tio­nen laufen.

Zurückversetzt vom Turm kann man eine kleine Ausstellung in der tem­po­rä­ren, verglasten Nagelkreuzkapelle be­su­chen und sich über den aktuellen Stand des Projekts informieren.

Falls Sie sich noch fragen, was aus den Ge­beinen der beiden Preußenkönige ge­worden ist: Sie wurden im Krieg in Sicher­heit gebracht und schlafen heute im Park Sanssouci ihren ewigen Schlaf.

Ausstellung in der Nagelkreuzkapelle: Tägl. (außer Mo) 11-17 Uhr. Eintritt frei. Breite Str. 7. Termine für Gottesdienste und Bau­stel­len­führungen (anmelden!) auf www.garnisonkirche-potsdam.de. Bus 606 bis Natur­kun­de­museum.

Provisorisches Kreativhaus

Rechenzentrum

Der vielfenstrige, fünfgeschossige Qua­der entstand zwischen 1969 und 71 als Da­tenverarbeitungszentrum für den VEB Maschinelles Rechnen. Das Sockel­ge­schoss wird geschmückt von dem 18-tei­ligen realsozialistischen Glasmosaik Der Mensch bezwingt den Kosmos von Fritz Eisel. Auf den Mosaiken: Kos­mo­nau­ten, Raketen, Frauen in der Tech­nik, ein Marx-Zitat. Seit 2015 wird das ma­rode Gebäude von rund 250 Künst­lern und anderen Kreativen belebt, die da­rin Ateliers, Büros und Werkstätten ein­gerichtet haben. Immer wieder gibt es Konzerte, Ausstellungen, Workshops und Vorträge. Doch die Tage des Krea­tiv­zentrums scheinen gezählt zu sein, Ende 2023 laufen die Mietverträge aus. Doch das tun sie nicht zum ersten Mal. Und ob das Gebäude wirklich ab­ge­ris­sen wird, damit es dem Wiederaufbau der Garnisonkirche nicht im Weg steht, wird man noch sehen.

Dortustr. 46, Veranstaltungen auf www.rz-potsdam.de. Bus 606 bis Naturkundemuseum.


Realsozialistisch: Glasmosaik von Fritz Eisel am Rechenzentrum

Bei Nancy & Co

Naturkundemuseum

Der Sammlungs- und For­schungs­schwer­punkt dieses Museums, dem ein Face­lifting zu wünschen wäre, liegt auf der Tierwelt Brandenburgs. Wer ein Herz für ausgestopfte und aufgespießte Tiere sowie Dermoplastiken hat, ist hier genau richtig. Im Erdgeschoss be­geg­net man u. a. Maulwurf, Wiesel und Schlei­ereule, außerdem der Eisbärin Nancy. Die Ziehtante des legendären Knut verstarb 24-jährig im Jahr 2014 im Berliner Zoo. Das 1. OG bevölkern hei­mische Fell- und Federtiere wie Wild­schwein und Eisvogel. Hier erfährt man auch, dass es 2017 sage und schrei­be 16 Elch-Sichtungen in Bran­den­burg gab. Das 2. OG ist Tieren aus aller Welt vorbehalten. Im Keller schließ­lich wird’s nass - dort schwimmt u. a. die große Welsdame We­line in einem kleinen Aquarium.

Tägl. (außer Mo) 9-17 Uhr. 4 €, erm. die Hälfte. Breite Str. 13, www.naturkundemuseum-potsdam.de. Bus 606 bis Naturkundemuseum.

Großes Haus für kleine Menschen

Ehemaliges Militärwaisenhaus

Der spätbarocke, von vier Straßen um­ge­bene Gebäudekomplex entstand zwi­schen 1771 und 1777 für Waisen und un­ge­wollte Kinder von Militär­an­ge­hö­ri­gen. Ar­chitekt war Carl von Gontard, der auch für das Neue Palais und die Dom­tür­me auf dem Berliner Gen­dar­men­markt verantwortlich zeichnet. Die Ini­tia­tive dazu ging von einer Stiftung aus, die der Soldatenkönig Friedrich Wil­helm I. bereits 1724 hatte gründen las­sen. Abgesehen von einer langen Pau­se zwi­schen 1952 und 1992 exis­tiert die Stif­tung bis heute und fördert als „Gro­ßes Waisenhaus zu Potsdam“ noch im­mer Kinder- und Jugend­hilfe­pro­jek­te. Ne­ben der Stiftung sitzen heu­te u. a. meh­rere Ministerien in dem Ge­bäu­de­kom­plex.

In preußischer Zeit lebten in dem Ge­bäu­de bis zu 2000 Jungen und Mäd­chen in teils überaus beengten Ver­hält­nis­sen. Zwar bekamen die Kinder Schul­unterricht, mussten aber auch auf den Maulbeerplantagen oder in der Tex­tilindustrie schuften - und das bis zu zehn Stunden täglich. Die Nazis un­ter­hielten im Komplex eine natio­nal­po­li­tische Erziehungsanstalt (Napola), eine brutale Kaderschmiede. Dann fie­len die Bomben. Schwer in Mit­lei­den­schaft gezogen wurde der Haupttrakt samt seinem 46 m hohen Torturm (Monop­teros) und der auf sechs Säulen schwe­benden Kuppel. Die güldene Ca­ri­tas obenauf fiel ab und ward nie mehr ge­sehen, erst 2004 wurde sie durch eine Ko­pie ersetzt. Erhalten blieb das un­ge­mein elegante Treppenhaus darunter - eine architektonische Meisterleistung mit schmiedeeisernem Rokokogitter. Werk­tags ist ein Blick ins Treppenhaus mög­lich. Das Waisenhaus-Museum im In­nenhof ist nur nach vorheriger An­mel­dung zugänglich.

Treppenhaus: Mo-Fr 8-17 Uhr. Waisenhaus-Mu­seum: Nur nach Anmeldung Mo-Fr 10-17 Uhr. 3 €. Breite Str. 9A (Eingang zum Treppenhaus jedoch von der Lindenstr. 34A), www.stiftungwaisenhaus.de. Bus 606 bis Naturkundemuseum.


Goldig: Caritas krönt den Monopteros des ehemaligen Militärwaisenhauses

Sehenswertes abseits des Spaziergangs

Grün-bunte Oase im Zentrum

Freundschaftsinsel

Auf der 7 ha großen Freundschaftsinsel zwi­schen Altem Markt und Haupt­bahn­hof riecht Potsdam im Sommer ein wenig nach Berlin. Studenten sit­zen auf der Wiese zusammen, trinken Bier­chen, kiffen. Verliebte säuseln sich auf schneeweißen Bänken süße Worte ins Ohr. Angler hoffen am Havelarm Alte Fahrt auf den großen Fang. Aber es ist doch nicht Berlin. Was fehlt: der Siff der großen Nachbarstadt.

Ihren heutigen Namen erhielt die Insel Mit­te des 19. Jh. Damals gab es hier das Aus­flugslokal Insel der Freundschaft, das für seine rauschenden Rosenfeste be­kannt war. Zwischen 1938 und 1940 leg­te der Staudenzüchter Karl Foerster (1874-1970) einen Schau- und Lehr­gar­ten mit zigtausenden von Blüten­stau­den, Seerosenbecken, Rosenbüschen und hohen Gräsern an - bis heute das High­light der Insel. Zahlreiche Skulp­tu­ren, Überbleibsel der Ausstellungen „Plas­tik im Freien“ aus den Jahren 1963-1969, kamen als zusätzlicher Schmuck hinzu.

Staudenfans aufgepasst: Karl Foerster wohnte im Vorort Bornim. Dort sorgte er mit meh­reren 100 Sorten Neuzüchtungen (da­run­ter viele winterharte Blüten­stau­den) da­für, dass die Welt auch in der kal­ten Jah­res­zeit bunter wird. Der Foerster-Gar­ten kann tägl. von 9 Uhr bis Sonnen­unter­gang be­sich­tigt werden. Eintritt frei. Am Raub­fang 6, www.foerster-stauden.de. Bus 614, 692, 698 bis Amund­sen­stra­ße/Pots­damer Straße.

Kunst bietet auch der gläserne Pavillon des Brandenburgischen Kunstvereins Pots­dam, der zeitgenössische Künstler aus der Region und den Dialog zwi­schen Kunst und Naturwissenschaften för­dern will. 100 m weiter liegt, eben­falls zur Alten Fahrt hin, das nette Insel­café samt Terrasse.

Übrigens: Von der Liegewiese auf der Freund­schaftsinsel blickt man auf einen Turm, der wie ein Sendemast aus­sieht. Er gehört zur Senio­ren­resi­denz Heilig Geist Park. An gleicher Stel­le stand früher die barocke Heilig-Geist-Kirche, deren Kriegsruine 1974 ge­sprengt wurde. Die stählerne Spitze des heutigen Turms ahmt die Konturen der ver­schwun­de­nen Kirchturmspitze nach.

Park: Mai-Aug. tägl. 8-22 Uhr, März/April und Sept./Okt. 8-20 Uhr, Nov.-Feb. 8-17 Uhr. Rad­fah­ren ist nur auf gekennzeichneten Wegen er­laubt. Pavillon des Kunstvereins: Mi-So 13-17 Uhr. Eintritt frei. www.freundschaftsinsel-potsdam.de und www.bkv-potsdam.de. Tram 91, 92, 93, 94, 96, 98, 99 bis Lange Brücke.

Nach Minsk und zum Kreml

Brauhausberg

Das Eck südlich des Potsdamer Haupt­bahn­hofs wird Teltower Vorstadt ge­nannt. Ein für Potsdamer Verhältnisse fast schon mächtiges Gebirge tut sich dort auf, bestehend aus dem Brau­haus­berg (88 m) und dem Tele­gra­fenberg.

Zum Brauhausberg gelangt man, wenn man gegenüber dem Haupt­bahn­hof am Schwimmbad Blu vorbei der Brau­haus­berg­straße (= B 2) bergauf folgt. Dabei pas­siert man 100 m oberhalb des Schwimm­bads das ehe­malige Ter­ras­sen­restaurant Minsk, einen Flach­dach­bau aus den 1970er-Jahren, an dessen Er­richtung Hand­werker aus Minsk beteiligt waren. In Minsk entstand als Gegenleistung das Restaurant Potsdam. Das Minsk war ein sog. Natio­na­li­tä­ten­res­taurant, das die Küche des sozia­lis­tischen Bruder­landes Weißrussland ser­vierte. Mit Jeans kam man hier nicht rein. Anfangs wurde gar von weiß­rus­sischen Tellern gegessen, später ver­wen­dete man herkömmliches Inter­hotel-Gaststätten-Geschirr (zu viele Gäste hatten Teller mitgehen las­sen). Seit 2000 steht der as­best­be­las­te­te Bau, unter dem sich ein Bunker be­fin­det, leer. Im Herbst 2021 soll er, frisch saniert, als Museum für zeit­ge­nös­sische Kunst wiedereröffnen. So zu­min­dest die Ankündigung der Hasso-Platt­ner-Stiftung. Auch wenn es ein hal­bes Jahr später wird: Potsdam wird in jedem Fall um einen großen Kultur-Hotspot reicher sein.

Oberhalb des Minsk steht ein eklek­ti­zis­tischer Monumentalbau aus rotem Klin­ker, einst der Potsdamer „Kreml“. Der Volksmund nannte das Gebäude so, weil zu DDR-Zeiten die SED darin saß, so­zusagen der verlängerte Arm des Kremls. Die Umrisse des einstigen SED-Emblems samt Händedruck sind am Turm noch heute auszumachen. Er­baut wurde das Riesending um die vor­letzte Jahrhundertwende als preu­ßi­sche Reichskriegsschule. Zur letzten Jahr­hundertwende saß noch der Bran­den­burger Landtag darin. Zwischen 2015 und 2018 kamen hier Flüchtlinge un­ter. Seitdem steht das Gebäude leer und wird langsam zum spooky Lost Place. Ein Umbau ist jedoch geplant, 200 Privatwohnungen soll der Komplex mal beherbergen.

Minsk: Brauhausberg 24. Kreml: Am Ha­vel­blick 4. Tram 92, 93, 99 bis Haupt­bahn­hof/Heinrich-Mann-Allee.


Über den Dächern Potsdams

Forschungscampus in Traumlage

Telegrafenberg

Auf dem Telegrafenberg (96 m) steht der Einsteinturm, eine Ikone der Ar­chi­tek­tur des 20. Jh., weltberühmt. Man kann um ihn herumspazieren, mehr aber i. d. R. nicht (für Führungen s. u.). Doch alles der Reihe nach.

Der Telegrafenberg hat seinen Namen von einer Signalstation obenauf, einer von 62 Signalstationen, die es in der ers­ten Hälfte des 19. Jh. zwischen Ber­lin und Koblenz gab. Etwa 10 Min. dau­er­te es, bis ein optisches Signalzeichen auf der 550 km langen Strecke über­mit­telt war. Mitte des 19. Jh. machte die elek­trische Telegrafie die Signalstation über­flüssig.

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde der Telegrafenberg zum Wissen­schafts­stand­ort erkoren. Institute, Labo­ra­to­rien und Beobachtungsstationen rich­te­ten sich in schmucken Klinkerbauten ein. Darunter das erste astro­phy­si­ka­lische Observatorium der Welt (heute das Michelsonhaus an höchster Stelle), ein geodätisch-astronomisches Ob­ser­va­torium (dazu gehören auch die sog. Meridianhäuser und der vom Verfall be­drohte Helmerturm), ein Mag­ne­tisches und ein Meteorologisches Ob­ser­vatorium, der Große Refraktor (ein Lin­senteleskop, Durchmesser der Lin­sen 50-80 cm) und natürlich der Ein­stein­turm, erbaut 1919-1924 für den Physiker Albert Einstein und den Astronomen Erwin Finlay-Freund­lich. Entworfen wurde der Turm mit einem Sonnenteleskop (Brennweite 14,5 m) von Erich Mendelsohn. Der Bau des Turmes sollte die Einstein-Theo­rie der Verschiebung der Spek­tral­li­nien im Schwerefeld der Sonne ex­pe­ri­mentell bestätigen. Klappte aber nicht.

Dafür wurde auf dem Telegrafenberg die Seismologie begründet (1889) und der „Potsdamer Schwerewert“ ermittelt, der von 1909-1971 weltweit der Re­fe­renz­wert für die Erdanziehungskraft war.

Heute trägt der Wissenschaftspark den Na­men Albert Einsteins. Ihm an­ge­schlos­sen sind das Deutsche GeoFor­schungsZentrum, das Alfred-Wegener-Ins­titut für Polar- und Meeresforschung, das Potsdam-Institut für Klima­fol­gen­forschung, das Leibniz-Institut für Astro­physik Potsdam (Hauptsitz in Ba­bels­berg) und der Deutsche Wetter­dienst. Über 1000 Leute arbeiten hier.

Am Eingang zum Wissenschaftspark gibt es zwar einen Pförtner und eine Schran­ke, tagsüber darf aber jeder­mann das Areal betreten. Kopf­stein­ge­pflas­terte Sträßlein führen zwischen Bu­chen, Kastanien und Ahornbäumen zu den Forschungseinrichtungen. Info­ta­feln vor den Gebäuden klären auf. Es gibt auch einen Rundgang mit 14 Sta­tio­nen, ausführliche und spannende Infos dazu auf geschichte.telegrafenberg.de.

Einsteinturm: von Sept.-April finden jeden ers­ten Sa im Monat um 10 Uhr Führungen durch den Turm statt, 8 €, erm. 6 €, eine An­mel­dung unter Tel. 0331-291741 ist erfor­der­lich. www.urania-potsdam.de. Vom Hbf. fährt Bus 691 alle 20 Min. auf den Telegrafenberg. Zu Fuß sind es vom Hbf. 1,3 km bis zum Ein­stein­turm, einfach der Albert-Einstein-Str. berg­auf fol­gen.


Architekturikone: der Einsteinturm auf dem Telegrafenberg


Essen & Trinken

36 11-Line 37 Café Ricciotti 39 Globus Grill-Bar 42 Restaurant Waage 43 Kochzimmer 45 Genusswerkstatt 46 Landtagskantine 47 Café Freundlich

Nachtleben

1 La Leander 13 Hafthorn 14 Bar Fritz'n 31 Club Laguna 34 Olga 41 Unscheinbar 44 Pub à la Pub 48 Archiv

Shopping

38 Fischerhof Potsdam 40 LEDO

Praktische Infos Karte

Essen & Trinken

Restaurants

Kochzimmer 43, mit einem Michelin-Stern ge­adel­te neupreußische Küche. Cool-edles Am­bien­te ohne eine Spur von Piefigkeit in der his­to­rischen „Gaststätte zur Ratswaage“, in der Gäs­te schon seit 1783 bewirtet werden. Da­zu ein romantischer Innenhof samt Brun­nen. Was man so isst? Challans-Entenbrust mit Reis­cre­me und anatolischen Datteln, Bee­lit­zer Ka­nin­chen mit glasiertem Kohlrabi oder Ma­krele mit Al­genkrokant. Menüs 76-104 € ohne Wein. Di-Sa ab 18 Uhr. Am Neuen Markt 10, Tel. 0331-20090666, www.restaurant-kochzimmer.de.

Restaurant Waage 42, Edelitaliener mit hüb­scher Sommerterrasse (deutlich schöner als das Interieur!) in der ehemaligen königlichen Malz- und Kornwaage auf dem idyllischen Neu­en Markt. Hier isst man Carciofi Modena mit Tomatencarpaccio, Fettuccine mit Garnelen und Hummersud oder Saltimbocca alla Ro­ma­na. Hg. 11,50-23,50 €. Di-Fr 16-24 Uhr, Sa/So ab 12 Uhr. Am Neuen Markt 12, Tel. 0331-8170674, www.restaurant-waage.de.

Genusswerkstatt 45, im Marstall. Innen nettes, fast hipstereskes Ambiente mit langen Holz­ti­schen unter hohen Decken, draußen mit Topf­pal­men bestückte Terrasse mit Blick auf Schloss, Ho­tel Mercure und Straßenbahn. Ge­fäl­lige Karte mit Pasta, Risotto, Salaten, aber auch ein paar Exo­ten wie pakistanisches Curry oder Bobotie (süd­afrikanischer Hack­fleisch­auf­lauf). Günstiger Bu­siness-Lunch, sonst Hg. 9-17,50 €. Tägl. (au­ßer Mo) 10-22 Uhr. Breite Str. 1A, Tel. 0331-74037707, www.genusswerkstatt-potsdam.jimdo.com.

Cafés

11-Line 36, Café, Bar und Ver­an­stal­tungs­raum im Vintage-Stil. Nett, licht, faire Preise. Es gibt u. a. Pasta, Quiches und Kuchen. Tägl. 11-1 Uhr. Charlottenstr. 119, Tel. 0176-70241338, www.11-line.de.

Café Ricciotti 37, neben dem Nikolaisaal. Ein stil­voller Ort mit lauschigem Innenhof. Früh­stück, wechselnder Mittagstisch. Mo-Fr 8.30-18 Uhr, Sa/So ab 9.30 Uhr. Wilhelm-Staab-Str. 11, Tel. 0331-58565220, www.cafe-ricciotti.de.

Café Freundlich 47, eine sehr hübsche Loca­tion mit Gartenterrasse. Der Backsteinbau aus dem Jahr 1926 diente dem Physiker Erwin Fin­lay-Freund­lich einst als Wohnhaus. Em­pfeh­lens­wer­ter Mittagstisch und viel gescheites Pub­likum. Mo-Fr 8-18 Uhr, Do bis 19 Uhr. Tele­grafenberg, Haus 34, Tel. 0331-2882720, www.cafefreundlich.wordpress.com.

Kantine/schnelle Küche

Landtagskantine 46, zeitgemäß-sterile Kan­tine im 4. OG des Stadtschlosses. Von dort auch Zugang zur Dach­ter­ras­se. Ausgesprochen gute Kantinenküche, jung und innovativ, auch gibt es stets etwas Ve­ge­ta­risches. Gehobenere Kantinenpreise, Hg. 6-7 €. Mo u. Fr 11-14.30 Uhr, Di-Do 13-14.30 Uhr.

Globus Grill-Bar 39, Schnellrestaurant mit le­cke­ren Goldbroilern aus einem Branden­bur­ger Be­trieb. Das DDR-Relikt im gläsernen Vor­bau ei­nes Plattenbaus kommt trotz so einiger Res­tau­rie­rungsversuche (man beachte die Spiel­auto­ma­ten!) noch immer sehr oldschool daher. Kul­tig! Abgerocktes Mobiliar, die Be­die­nungen teil­wei­se so charmant wie der Eiserne Vorhang. Hal­bes Hähnchen mit Pommes 6 €. Alle Ge­rich­te auch zum Mitnehmen. Tägl. 10-21 Uhr. Am Kanal 52, Tel. 0331-293363.

Einkaufen

Lebensmittel

LEDO 40, in schlichtem Ambiente wer­den außer­gewöhnliche russische und ost­eu­ropäi­sche Lebensmittel verkauft. Was gibt es nicht alles? Sguschtschönka (gezuckerte Kon­dens­milch), Kwas Lidskij (Erfrischungsgetränk aus Belarus), eingelegte Waldpilze, ein­ge­fro­re­ne Pelmeni, Original Krimsekt, Wein aus Mol­da­wien, Sprotten aus Riga, Schnaps in bären­för­migen Flaschen, russische Brühwurst und dazu jede Menge bunte Matroschkas. Mo-Fr 8.30-18.30 Uhr, Sa bis 16 Uhr. Am Kanal 50, www.ledo-supermarkt.de/angebote/ledo-potsdam.

Mein Tipp Fischerhof Potsdam 38, Mario Weber ist der einzige Fischer Potsdams, der sein Me­tier noch hauptberuflich ausübt. In seinem urigen Hof an der Havel samt Reusen, Fischernetzen und am Steg vertäuten Booten gibt es auch eine klei­ne Verkaufsstelle. Der ge­räu­cherte Saibling ist der Wahnsinn! Im Som­mer werden zudem Fisch­bröt­chen verkauft. Auch Angelkarten und Fang­tipps. Di-Do 12-16 Uhr, Fr 11-17 Uhr, Sa 10-13 Uhr. Große Fischerstr. 12, www.fischerhofpotsdam.de.

Potsdam MM-City Reiseführer Michael Müller Verlag

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