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Kapitel: 2 Treffpunkt - Chiemsee

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Walter Broder ist der erste, der bei der kleinen Pension am Chiemsee eintrifft. Sein Zug war pünktlich und ein Taxi, das ihn zur Pension bringen sollte, wartete bereits auf ihn. Es sind einfache Zimmer, aber mit viel Liebe zum Detail hergerichtet. Sogar einen neuen Fernseher gibt es auf jedem Zimmer. Als Broder das Quartier vor drei Monaten besichtigte, gab es diese neuen Flachbildschirme noch nicht. Aber wann ist man schon auf dem Zimmer, denkt Broder. „Im Urlaub vor der Glotze sitzen, wer denkt denn an so etwas“, brummelt er vor sich hin. Walter Broder spricht auch heute wieder gerne mit sich selbst. Es gibt Tage, da führt er sogar Streitgespräche mit einem imaginären Gegenüber.

Er beginnt seinen Koffer auszuräumen und überlegt, ob er nicht für eine Bergwanderung besser eine Regenjacke mitgenommen hätte. Aber er beruhigt sich. Eine Bergwanderung machen sie sowieso nur bei schönstem Wetter. Die Vermieterin Helene klopft leise an die Türe und fragt, ob er nicht eine Tasse Kaffee möchte. Einige Plätzchen gäbe es dazu. „Selbst gemacht“, wie sie betont. Da muss man natürlich Walter Broder nicht zweimal fragen. Für Plätzchen stirbt er, besonders wenn sie so lecker schmecken, wie sie aussehen. Zusammen mit Helene, sitzt er auf der Veranda der kleinen Pension. „Sagen sie ruhig Helene zu mir“, meint sie auffordernd zu ihrem neuen Gast. „Dann müssen sie aber auch Walter zu mir sagen.“

„Dann besiegeln wir das mit einem Cognac“, meint Helene. Sie ist gerade in der Küche um Gläser zu holen, da hört Broder einen Wagen vorfahren. „Natürlich, ich dachte es mir doch gleich, es ist der Kollege Gerd Wildfang.“ Er erkennt den Wagen schon von weitem an seinem lauten Dieselgeräusch. Kommissar Wildfang hat sich vor einigen Monaten einen neuen Wagen zugelegt. Broder empfahl ihm einen Peugeot Diesel. Die sind sehr sparsam und sehr bequem. Wobei ihm das „Bequem“ am wichtigsten schien, denn er ist ein häufiger Beifahrer.

„Helene… bring bitte noch ein Glas mehr, mein Kollege ist soeben eingetroffen!“, ruft Broder in den Raum, an den sich die Küche anschließt. Bei schlechtem Wetter gibt es dort das Frühstück, aber wenn die Sonne es gut mit seinen Gästen meint, dann sitzt man an langen Tischen auf der Terrasse. Nachdem Wildfang die Stimme von Broder hört, geht er direkt auf die Terrasse. „Cognac schon so früh am Morgen, das muss ja ein besonderer Tag sein.“

„Wir stoßen gerade auf das „Du“ an“, erklärt Walter Broder seinem Freund. „Okay, ich bin der Gerd“, so stellt sich Wildfang bei Helene vor. „Dann lasst uns mal anstoßen…Prost….und runter damit!“ Helene fragt die beiden, ob sie wirklich bei der Mordkommission seien. Walter und Gerd beantworten die Frage mit einem erstaunten „JA“. „Hast du denn einen Toten hier irgendwo herumliegen?“, scherzt Wildfang. „Nein eigentlich nicht, aber ich bin halt neugierig. Ich habe die Pension nun fast zwanzig Jahre, aber einen echten Kommissar hatte ich noch nicht im Haus und jetzt sind es sogar zwei.“ Walter Broder bittet Helene um eine Straßenkarte, damit sie für die kommenden Tage besser planen können. Wildfang hat zwar eine Karte dabei, aber es fehlen die kleinen Orte darauf. „Du hättest beim Kauf auf den Maßstab achten müssen“, meint Walter Broder etwas bissig.

Helene ist aber gut vorbereitet, da sie oft Radfahrer als Gäste beherbergt, weiß sie schon, dass eine gute Straßenkarte helfen kann. „Was habt ihr beide euch denn für die nächsten Tage vorgenommen?“, will Helene von ihnen wissen. „Wenn ihr Abendessen wollt, müsst ihr mir das natürlich rechtzeitig sagen, sonst gibt es nur ein Wurstbrot mit Bier oder Wein.“

Gerd Wildfang erhält einen Anruf auf seinem Handy. „Das wird mein Schatz sein, sicher hat sie es sich anders überlegt und kommt morgen nach.“ „Was denn… anders überlegt?“, fragt Broder.

„Na sie wollte morgen früh nach Aschaffenburg zu ihrem Bruder.“ „Ja mein Schatz, was gibt es?“, säuselt Gerd Wildfang in sein Handy.

„Hier ist nicht dein Schatz, hier ist Heiner Brandstetter, ich habe gehört, dass sie ein richtiger Kommissar aus München sind.“ „So ist es, sie sind doch nicht von der Presse?“

Tres Amigos 2

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