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Einer der Ritter brummte belustigt: „Ein kleines Mädchen soll den Drachen suchen?“
Die edle Landgräfin Jutta erhob jedoch die Hand. „Ihr alle habt Recht, wir sollten den
Drachen aufspüren. Aber sag, kleines Mädchen, wer bist du?“
„Ich bin das Ziegenherzchen. Einst jonglierte der Drache mit meinen Schäfchen, aber
wir wurden Freunde und ich glaube, er erkennt mich wieder.“
„Für ein Kind wie dich kann das sehr gefährlich werden“, gab die Herrin Jutta zu
bedenken.
„Meine Fürstin, ich würde es trotzdem gern versuchen. Auch würde man mich bei der
Belagerung nicht missen.“
„Ausgeschlossen!“, protestierten die Ritter. „Das muss einer von uns machen. Wer weiß,
was dem Mädchen zustößt. Es hat keine Waffen und keine Rüstung.“
„Nein, Ihr Ritter“, warf nun der ehemalige Klosterbruder Wolfgang ein, der mittlerweile
zum Bischof berufen worden war und der Landgräfin zur Seite stand. „Das Ziegen-
herzchen hat Recht. Wahrscheinlich gelingt es nur ihr, gerade weil sie kein Ritter in
Rüstung ist, sich unbemerkt durch die Reihen der Feinde zu schlagen.“
„Bischof Wolfgang“, sprach nun die Landgräfin, „Ihr seid ein kluger Mann. Wir werden
auf Euren Rat hören. So soll es denn sein. Gehe, Mädchen, und suche den Drachen Emil
und rette Thüringen!“