Читать книгу Sky-Navy 15 - Das Seuchenschiff - Michael Schenk - Страница 4
Kapitel 2 Die Verborgenen
ОглавлениеWrack der Sillara-Gerrun, leichter Kreuzer der Norsun der kleinen Mutter Gerrun
„Meridanischer Käse. Verdammt, ich mag keinen meridanischen Käse. Er hängt mir schon zum Hals heraus“, knurrte Sergeant-Major Mario Basari missmutig, während er in die offene Kiste mit den spärlich gewordenen Vorräte starrte. Er nahm eine der Packungen heraus und betrachtete die Beschriftung mit einem Blick, der die ganze Verachtung eines Mannes verriet, der stolz auf seine italienischen Wurzeln war. „Das Zeug taugt nicht einmal, wenn man es zerrieben über Spaghetti streut oder geschmolzen auf eine Pizza gibt. Oh, verdammt, ich darf jetzt nicht an die Küche meiner Mama, die Heilige Mutter Gottes sei ihr gnädig, denken. Meridanischer Käse, nur echt mit dem Grünschimmel. Ah, meine Mama würde in ihrer Urne rotieren, wenn sie wüsste, was ihr armer Mario hier in den Händen hält.“
„Nun ja, schön schimmelig ist er ja“, meinte Gunnery-Sergeant June Galley trocken. „Jedenfalls hat er so viele Haare angesetzt, dass sich eine Rasur sicherlich lohnen würde.“
„Du könntest auch wieder eine Rasur vertragen“, stellte Basari fest.
June strich sich automatisch über den Schädel und nickte. „Das erste scharfe Messer, dem wir begegnen, gehört mir.“
Die meisten Sky-Troopers waren schon an ihrer bescheidenen Haarpracht erkennbar. Eine Haarlänge von kaum mehr als drei Millimeter war unter ihnen üblich, was der Tatsache zu verdanken war, dass die in den Helmen der Kampfanzüge verbauten Sensoren guten Kontakt mit der Kopfhaut benötigten, um auf die Hirnströme des Trägers und dessen Implant reagieren zu können. Nur wenige Raumkavalleristen ließen sich ein zusätzliches Implantat einsetzen, welches die Impulse verstärkte und damit erlaubte, die Haare länger zu tragen. Major Joana Redfeather, die Befehlshaberin der drei, gehörte dazu, da sie inzwischen die langen Haare und die beiden geflochtenen Zöpfe schätzte, wie sie traditionell von den Angehörigen der Sioux-Indianer getragen wurden. Galleys Haarschnitt dagegen war langsam fällig, denn jeder zusätzliche Millimeter konnte für sie den Kontakt zu den Helmsensoren negativ beeinflussen.
Basari warf nun dem Dritten in ihrem Bunde einen tadelnden Blick zu. „Du hättest dir einen von unseren Vorratsbehältern schnappen sollen und keine Kiste von diesen dämlichen Party-Zivilisten, Bear.“
Corporal Holger „Bear“ Bremer nickte schuldbewusst. „Ich werde das nächste Mal daran zu denken versuchen, Sir.“
„Nenn mich nicht Sir, verdammt“, brummte der Sergeant-Major. „Ich bin kein Offizier und muss daher für meine Credits arbeiten.“
Der uralte Scherz entlockte keinem von ihnen mehr ein müdes Lächeln, obwohl dies sicher die Absicht gewesen war. Sie alle versuchten, ihre Stimmung und Moral möglichst weit oben zu halten, doch das fiel zunehmend schwer, denn ihre Lage war wenig beneidenswert.
Ihre missliche Situation beruhte auf der Tatsache, dass sich die Menschheit im Krieg mit den Negaruyen der verborgenen Welt befand, in welchen auch das insektoide Volk der Norsun verwickelt war. Die beiden Alien-Völker kämpften schon seit Jahrhunderten gegeneinander und es schien, als hätten die Negaruyen die Menschen angegriffen, da sie ein Bündnis zwischen diesen und ihren Erzfeinden fürchteten. Nun zeichnete sich genau dieses Bündnis ab und man suchte intensiv nach der Heimatwelt der Negaruyen, deren Lage selbst den Norsun nicht bekannt war. Der Tarn-Kreuzer D.S. Blackwing war zu diesem Zweck mit zwei stark verbesserten Nullzeit-Ortungsgeräten aufgebrochen. Die so aufgespürten Schiffsbewegungen der Negaruyen sollten den entscheiden Hinweis liefern.
Im Rylon-System war man auf die Überbleibsel einer rund fünfhundert Jahre zurückliegenden Schlacht gestoßen, in der die Norsun einst offensichtlich eine vernichtende Niederlage erlitten hatten. Dies bezeugten massenweise Wracks von Hantelschiffen der Insektoiden und einige Dutzend zerstörte Walzenraumer der Negaruyen.
Der Kommandant der Blackwing, Captain Jen-Li und Major Joana Redfeather von den Sky-Troopern der fünften Raumkavallerie waren sich sofort darin einig gewesen, dass es kaum eine bessere Gelegenheit geben konnte, die Technik der beiden Völker zu studieren. Selbst wenn diese inzwischen veraltet war, so ließ sie doch in jedem Fall interessante Rückschlüsse zu. Im Wrack eines riesigen 1200-Meter-Hantelschiffs hatten sie daraufhin den geheimen Vorposten einrichten und eines der Nullzeit-Ortungsgeräte installieren lassen. Die Blackwing selbst war mit dem zweiten Gerät abgeflogen, um ihre Messungen in einem anderen Sternensystem vorzunehmen. Während die Scanner liefen, waren verschiedene Gruppen zu einigen der Wracks aufgebrochen, um sich darin umzusehen.
Basari und Galley hatten zu einer gemischten Gruppe aus Sky-Troopern und Zivilangestellten des Direktorats gehört, die an Bord der 400-Meter-Hantel Sillara-Gerrun gegangen war. Unglücklicherweise war ausgerechnet dieses Wrack das Ziel zweier Negaruyen-Schiffe geworden, die überraschend aufgetaucht waren. Die meisten Mitglieder der Gruppe waren von einem FLV gerettet worden, doch die Zeit hatte nicht mehr ausgereicht, auch Basari und Galley an Bord zu nehmen. Bremer hatte die Situation erkannt, blitzschnell die nächstbeste Vorratskiste an sich genommen und einen gewagten Sprung durch das Weltall durchgeführt, der ihn vom FLV in eine Schleuse der Sillara-Gerrun befördert hatte. Nun waren sie alle drei an Bord gefangen und als wäre dies nicht genug gewesen, hatten die Negaruyen das Wrack soweit instand gesetzt, dass es seinen Schwingungsantrieb aktivieren konnte.
Im Augenblick flog es, in Begleitung der beiden Negaruyen, fernab des Rylon-Systems durch den Weltraum und lud den Antrieb für den nächsten Sturz durch die Nullzeit auf.
Mario Basari öffnete seufzend eine Packung von Schnitten, die mit Meridana-Käse belegt waren. „Die verdammten Zivilisten, die an Bord dieses Wracks eine Privatparty veranstalten wollten, waren bestimmt Meridana-Fetischisten. Grundgütiger, ich habe oft auf die Feldverpflegung der Streitkräfte geschimpft, aber jetzt sehne ich sie mir herbei.“
„Ich auch“, räumte June bereitwillig ein. „Aber wir müssen uns ja nicht mehr lange mit dem Käse herumplagen.“
„Yeah“, knurrte Bremer. Seine Vorfahren stammten aus Deutschland, aber es war nicht zu überhören, dass sie, irgendwann einmal, in das nordamerikanische Texas ausgewandert waren. Der breite Slang war einfach unverkennbar. „Selbst der Käse geht zur Neige. Wenn wir haushalten, dann kommen wir noch eine knappe Woche damit aus. Danach bleiben uns nur noch die Nahrungspillen unserer Kampfanzüge.“
Immerhin brauchten sie sich um das Trinkwasser nicht zu sorgen. Die Wiederaufbereitungen ihrer Kampfanzüge funktionierten bestens und in der Kiste befanden sich noch immer einige ungeöffnete Wasserbehälter.
„Hoffentlich erreichen wir bald das Ziel dieses Schiffs.“ Bear erhob sich und trat zu der kleinen Sichtluke in der Außenwand des Raums. „Wir müssen hier raus. Früher oder später werden uns die Negaruyen finden.“
„Glaube ich nicht.“ Basari kaute bedächtig und spülte den Bissen mit einem kleinen Schluck Wasser hinunter. „Die wissen nichts von unserer Anwesenheit und suchen daher auch nicht nach uns.“
„Und sie scheinen das Schiff auch generell nicht besonders gründlich abzusuchen“, kam es von June. „Das haben sie nur mit dem Bereich getan, in dem sie sich aufhalten, und den haben sie gesichert, damit ihnen die Zecken nicht an die Hälse gehen.“
Eines ihrer eigenen Teams dagegen hatte nach gründlicher Suche überlebende Norsun in einem der Wracks entdeckt und in die Geheimstation gebracht. Eine Handvoll Insektoiden, welche die Jahrhunderte im Kälteschlaf überdauert zu haben schienen. Zunächst waren sie jedoch noch nicht geweckt worden, da das Risiko sehr hoch schien, die Schläfer könnten doch noch zu Tode kommen. Ansonsten hatte man in den Wracks nur die sterblichen Überbleibsel der Besatzungen vorgefunden und jene Kreaturen, die Galley schlicht als Zecken bezeichnete.
Ihre flachen und linsenförmigen Leiber waren ungefähr zwei Meter lang und bewegten sich auf acht Beinen voran, von denen die vorderen beiden mit Händen versehen waren, die für einfache Arbeiten geeignet schienen. Der kleine Kopf wies die Form eines flachen „T“ auf, wobei die Verlängerung des „T“ aus einem harten Stachel bestand, mit dem die Wesen ohne Frage ihre Beute töteten und dann aussaugten. Ihre silbrige Körperflüssigkeit musste ein äußerst wirksames Kälteschutzmittel enthalten, das es ihnen erlaubt hatte, an Bord des Wracks zu überleben. Zudem schien sie Kannibalismus am Leben erhalten zu haben und nun betrachteten sie die Menschen und die Negaruyen wohl gleichermaßen als Nahrungsquelle.
„Wir sind jetzt seit einer guten Woche an Bord dieses Wracks“, sagte Bremer mit düsterer Stimme und sah in den Weltraum hinaus. „Ich frage mich wirklich, was das Ziel unserer Reise ist und was die verdammten Negaruyen planen.“
„Jedenfalls nichts Gutes.“ June Galley betrachtete ihren M73-E-Karabiner und bedauerte zum wiederholten Male, nicht ihre geliebte Gatling verfügbar zu haben. So effektiv der Multifunktions-Karabiner auch sein mochte, sie schätzte die hohe Feuerkraft ihrer tragbaren Kanone. „Aber Bear hat recht, Basari. Wir sollten herausfinden, was die Negaruyen mit diesem Wrack vor haben. Das gibt uns vielleicht die Möglichkeit, einen vernünftigen Fluchtplan zu schmieden.“
„Wir haben nur noch drei unserer Scout-Drohnen und mit den Energie-Packs für unsere Kampfanzüge sieht es auch nicht üppig aus“, erwiderte der Sergeant-Major. Diese drei Scouts hatten sie an strategischen Positionen in den Gängen positioniert, um rechtzeitig vor einer Annäherung der Negaruyen gewarnt zu werden.
Die kleinen, nur handtellergroßen Fluggeräte verfügten über eigene Antriebe, Scanner, Sensoren, Kameras und alles, was es einem Sky-Trooper ermöglichte, mit ihrer Hilfe einen sehr sorgfältigen Blick in jeden Raum zu werfen, dessen Tür oder Schott man ihnen öffnen konnte.
„Leider können wir mit den Scouts nicht durch die Wände blicken“, brummte Bear.
„Bei unseren Schiffen sind ja nur die Außenwände gegen Weltraumstrahlung abgeschirmt, aber die Norsun haben jede Innenwand isoliert.“
„Ich vermute, dass sie noch weitaus strahlungsempfindlicher sind als wir.“ Basari beendete seine spartanische Mahlzeit und schloss die Kiste sorgfältig. „Also schön, Leute. Wir sind uns darin einig, dass wir herausfinden müssen, was die Negaruyen vorhaben. Unsere Möglichkeiten sind allerdings ein wenig, äh, eingeschränkt.“
„Fassen wir einfach zusammen, was wir bislang herausgefunden haben“, schlug Galley vor. „Derzeit ist noch ungefähr eine Hundertschaft ihrer Gardisten an Bord. Dazu die gleiche Anzahl an technischem Personal und die Flugbesatzung.“
„Die meisten von diesem angeblichen technischen Personal kümmern sich aber nicht um Geräte oder Maschinen“, wandte Bear ein. „Die halten sich in dem Bereich auf, den wir als Medo-Station und Labor identifiziert haben.“
Basari nickte. „Ja, eine seltsame Sache. Sie haben die Sillara-Gerrun nur gerade so weit repariert, dass sie durch die Nullzeit gehen kann und dass jene Bereiche von der Lebenserhaltung versorgt werden, in denen sie aktiv sind. Der Rest des Schiffs scheint sie nicht zu interessieren.“
„Was mich zu der Vermutung veranlasst, dass sie wegen der Labore an Bord gekommen sind.“ June Galley reckte sich und ächzte dabei wohlig. „Mann, wäre das schön, mal wieder aus dem beschissenen Anzug herauszukommen.“
Der Raum, den sie sich diesmal als Versteck ausgesucht hatten, befand sich in Äquatorhöhe der Bugkugel, unmittelbar an der Außenwand. Er lag in der Nähe jenes Bereiches, den die Negaruyen nutzten. Das war zwar ein Risiko, aber dafür wurden sie hier durch die notdürftig reparierte Lebenserhaltung mit Atemluft versorgt. In ihrem vorherigen Versteck hatten sie die Anzüge nur öffnen können, nachdem sie den Raum versiegelt und etwas Atemluft aus ihren Anzugvorräten geopfert hatten. Doch sie wollten ihre Vorräte und Energie aufsparen, da sie nicht wussten, wie lange sie darauf angewiesen sein würden.
„Wie gut, dass wir einen unserer Scouts ausgerechnet in jenem Gang deponiert haben, der die Zentrale im Bug und den Laborbereich verbindet, sonst wüssten wir nicht viel über die Aktivitäten an Bord.“
„Wir müssten einen Blick in den Laborbereich werfen.“
Bear sah June Galley spöttisch an. „Toll, Gunny. Wenn die uns dabei erwischen, dann schwärmen die wie die Hornissen aus und wenn die wirklich ernsthaft nach uns suchen, dann finden sie uns auch. Wir sind ihrer Aufmerksamkeit bisher nur durch Glück entgangen und durch den Umstand, dass sie nichts von uns ahnen.“
„Das wurde schon erwähnt, Bear“, knurrte Basari. „Komm wieder runter, Mann. Tatsache ist, dass wir tatsächlich die Absichten der Negaruyen herausfinden müssen, wenn wir bessere Karten haben wollen.“
Die drei Sky-Troopers waren sicherlich ein ungewöhnliches Gespann. Die dunkelhäutige June Galley war eher klein und zierlich und man traute ihr sicher nicht zu, eine tragbare Gatling-Kanone und deren Munitionsbehälter nahezu spielerisch zu handhaben. Der braunhaarige Holger „Bear“ Bremer war hingegen ein Hüne. Überdurchschnittlich groß, überragte er die meisten anderen um mindestens eines Kopflänge und seine Statur war dermaßen muskulös, dass man beinahe von ihm erwartete, auf die bionische Verstärkung eines Kampfanzuges verzichten zu können. Er gehörte zu jenen Troopern, welche ihre bescheidene Frisur durch einen sauber gestutzten Vollbart ergänzten. Mario Basari schließlich war von durchschnittlicher Größe, schlank, aber durchtrainiert. Sein weißgraues Haar und die ebensolchen Augenbrauen verrieten, dass er sich wohl dem Pensionsalter näherte. In seinem ausdrucksstarken Gesicht dominierten ein paar stahlgraue Augen.
June liebte die Action, Bear eine gewisse Ruhe und Gemütlichkeit, und Basari war jene Sorte Unteroffizier, die nahezu jede Art von Truppe zusammenhalten und führen konnte.
„Wie stellen wir es an, ohne erwischt zu werden?“ Bear kehrte von der Sichtluke zurück, nahm seinen Karabiner und überprüfte ihn zum wiederholten Male. Es verriet dem Eingeweihten, wie sehr der Corporal durch ihre Situation beunruhigt war. „Soll sich einer von uns zum nächsten Verbindungsschott zu den Negaruyen schleichen, es einen Spalt öffnen und die Drohne schwirren lassen? Schön, dann melde ich mich freiwillig.“
„Ich bin die Kleinste und am leichtesten zu übersehen“, hielt June lächelnd dagegen.
„Galley geht“, entschied Basari. „Bear, du bleibst in einiger Entfernung hinter ihr und gibst ihr Rückendeckung. Ich halte hier die Stellung und behalte unsere anderen Drohnen im Auge. Nicht, dass sich etwas anschleicht, während wir beschäftigt sind.“
„Tarnmodus, Sarge?“
Basari nickte. „Besser wir opfern ein bisschen Energie und bleiben dafür unentdeckt.“
Der Kampfanzug eines Sky-Troopers verfügte über ein ausgeklügeltes Tarnsystem, welches allerdings einiges an Energie beanspruchte. Die Oberfläche des Anzugs war photosensitiv und mit Kamerazellen bestückt. Jede Kamera nahm das Bild vor sich auf und projizierte es auf die gegenüberliegende Seite, wodurch der Trooper praktisch unsichtbar wurde. Nur wenn er sich sehr schnell bewegte, war ein leichtes Flimmern zu erkennen, wie es bei großer Hitze in der Luft entstehen konnte. Ein Kapillarsystem winzigster Röhren ermöglichte es zudem, die Temperatur des Körperpanzers exakt an die der Umgebung anzugleichen. Es war nicht möglich, ihn anhand seiner Wärmesignatur ausfindig zu machen und dies galt ebenso für etwaige Fußspuren, es sei denn, der Träger wollte, dass man diesen folgte. Außerdem absorbierte der Anzug nahezu jegliche Art von Strahlung, so dass er auch mit Scannern nicht zu erfassen war. Im Grunde war er die nahezu perfekte Tarnkappe, wenn man, wie schon erwähnt, vom Energiebedarf absah. Die zuschaltbare bionische Kraftverstärkung verlieh dem Träger enorme Kraft und Geschwindigkeit. Der Helm war ein kleines Wunderwerk tetronischer Technik und verfügte, neben einem leistungsstarken Funkgerät, auch über eingebaute Scanner und Sensoren, die alles anzeigen konnten, was sich im Umkreis von bis zu zwanzig Kilometern befand, sofern eine Sichtlinie hergestellt werden konnte. Die große transparente Helmscheibe war phototrop und passte sich der äußeren Helligkeit an, wobei sie auch auf einseitige Transparenz geschaltet werden konnte, wollte man sein Gesicht verbergen. Auf der Innenseite der Scheibe wurden wichtige Daten oder auch Grafiken wiedergegeben. Am wichtigsten war hierbei sicher die Freund-Feind-Kennung der Anzüge. Jeder Trooper strahlte, auf einer ganz speziellen Frequenz, eine Individualkennung ab, so dass die Position von Freunden ebenfalls auf dem Display der Helmscheibe abgebildet werden konnte und sie sofort von gegnerischen Einheiten unterscheidbar machte. Der Kampfanzug eines Sky-Troopers konnte also im Grunde selbst als Waffe gesehen werden, doch er machte einen Raumkavalleristen nicht unverwundbar, auch wenn die Molekularpanzerung, aufgrund ihrer Verdichtungsfähigkeit, eine Menge aushielt.
June Galley leckte sich über die Lippen. „Okay, Bear, wir schalten die Tarnung aber erst ein, wenn wir das Schott zum Sektor der Negaruyen öffnen. Wir werden die so eingesparte Energie später vielleicht noch bitter nötig haben. Ich gehe auf Check, Basari.“
Automatisch ließen die drei die System-Checks ihrer Kampfanzüge durchlaufen. Alle Anzeigen zeigten die Farben Blau und Grün, es gab kein warnendes Gelb und kein Panik-Rot.
„Also gut, legen wir los.“ Basari sah auf die Übertragungsbilder der drei ausgebrachten Scout-Drohnen. „Draußen ist alles ruhig. Keine Negaruyen und keine Zecken.“
Eine 400-Meter-Hantel bestand aus zwei Kugeln des betreffenden Durchmessers und einem verbindenden Mittelteil von gleicher Länge. Das Wrack besaß somit eine Gesamtlänge von zwölfhundert Metern. Es gab Tausende von Räumen, die in den vielen Dutzend Sektionen lagen, in welche die Kugeln eingeteilt waren. Jede Sektion konnte von der anderen abgeschottet werden und dies war einst in der Gefechtssituation geschehen, um die Besatzung bei Hüllendurchschlägen besser zu schützen. In etlichen Sektionen war die Energieversorgung vollständig ausgefallen. Dort gab es keine zirkulierende Atemluft, keine Heizung, die vor der ewigen Kälte des Weltalls schützte, keine künstliche Schwerkraft und keine Beleuchtung. In jenem Sektor, in dem das Versteck der Menschen lag, funktionierte immerhin die Notversorgung, was allerdings nur daran lag, dass sie von den selben Energieerzeugern gespeist wurde, mit denen die Negaruyen die Bereiche versorgten, in denen sie aktiv waren.
Mario Basari schaltete die kleine Lampe aus, die innerhalb des Verstecks gedämpftes Licht verbreitete und gab Holger „Bear“ Bremer ein Zeichen. Der Corporal nickte bestätigend. Er betätigte den Mechanismus, mit dem sich das Schott zum Gang öffnen ließ. Ein Spalt wurde breiter, durch den das Licht der Notbeleuchtung hereinfiel.
Im Grunde war es erstaunlich, dass die drei so verschiedenen Völker der Menschen, der Negaruyen und der Norsun eine nahezu identische Zusammensetzung der Atemluft, einen absolut identischen Luftdruck und sehr ähnliche Ansprüche an die Lichtverhältnisse stellten. Selbst die Schwerkraft ihrer bevorzugten Lebensräume unterschied sich nur unwesentlich. Vielleicht war genau dies aber auch der Grund, warum es einst zur Auseinandersetzung zwischen den humanoiden Negaruyen und den insektoiden Norsun gekommen war. Möglicherweise hätte es keinen Konflikt gegeben, wenn eines der Völker nur auf Welten existieren könnte, die ganz andere Lebensbedingungen erfüllten. Auf jeden Fall waren Basari und seine Begleiter nun froh darüber, dass sich die Ansprüche so frappierend glichen. In einem anderen Fall wären die Atemluftvorräte ihrer Anzüge längst aufgebraucht gewesen.
Die drei Menschen kannten Aufnahmen aus modernen Hantelschiffen und hatten rasch bemerkt, dass sich die Bauweise der alten und neuen Schiffe sehr ähnelte, sich die ästhetischen Ansprüche hingegen geändert hatten. Die Wände, Decken und Böden moderner Hanteln waren glatt, in der Sillara-Gerrun zogen sich hingegen unverkleidete Rohre und Leitungen an Decken und Wänden entlang. Die Helligkeit der Notbeleuchtung wurde üblicherweise stark reduziert, entsprach aber selbst dabei noch dem gewohnten Spektrum. An Bord des Wracks hatte sich das Notlicht hingegen zu einem trüben gelb-roten Schimmer gewandelt, der viele Bereiche in Dunkelheit beließ. Diese punktuellen Bereiche erstreckten sich durch die gesamte Sektion.
June Galley gefiel das überhaupt nicht. „Achte mir bloß auf die Zecken, Bear. Durch diesen merkwürdigen Frostschutz, den sie haben, ist ihre Körpertemperatur mit der Umgebungstemperatur identisch. Wir können die Biester nicht anhand ihrer Wärmesignatur erkennen und unsere Scanner erfassen sie erst, wenn sie in Bewegung sind.“
„Brauchst mich nicht daran zu erinnern“, erwiderte der Corporal. „Keine Sorge, ich decke dir den Hintern.“
Die beiden Sky-Troopers traten in den Gang hinaus und folgten ihm in Richtung der Negaruyen-Sektion. June konzentrierte sich auf alles, was sich vor ihr befand, während Bear sich immer wieder umwandte, um ihren Rücken zu sichern. In den vergangenen Tagen waren sie vereinzelt auf die fremdartigen Wesen oder auf die Überreste ihrer Mahlzeiten und Verdauung gestoßen.
„Bear, ich mache Licht“, sagte Galley unvermittelt. „Mir ist die Sache nicht ganz geheuer.“
Die starken Scheinwerfer an Stirn und Seiten ihres Helms flammten auf. Bear folgte prompt ihrem Beispiel. Nun folgten hell erleuchtete und scharf umrissene Bereiche den Blickrichtungen ihrer Köpfe.
„Glaubst du, sie sind hier? Hast du etwas gesehen?“
June wusste, dass er sich auf die Kreaturen bezog. „Nur so ein Gefühl, Bear.“
Das Gewicht der Karabiner und das sanfte grüne Leuchten der Ladestandsanzeige vermittelten ihnen ein begrenztes Gefühl an Sicherheit. Den Wesen war es bereits gelungen, einige Menschen zu töten. Allerdings waren es zivile Angestellte des Direktorats gewesen, die nur leichte Raumanzüge, keine Kampfanzüge getragen hatten. Bei den bisherigen Begegnungen mit Troopern waren diese stets die Sieger geblieben.
June Galleys Gefühl trog sie nicht.
Die drei Kreaturen hatten sich zwischen den Rohren und Leitungen verborgen gehalten und nicht gerührt. Die Scanner der Helme erfassten sie erst, als sich die Wesen bereits im Sprung befanden.
„Zecken!“, rief Bear warnend und riss instinktiv seinen Karabiner herum.
June tat es ihm gleich, doch dann zögerte sie, den Abzug zu betätigen. Sie befanden sich nun relativ nahe der Negaruyen-Sektion. Wenn diese eine Patrouille ausschickten und diese die Anzeichen von Karabinerfeuer entdeckte …
Es waren nur Augenblicke und dann war es auch schon zu spät.
Das erste Wesen war fast so groß wie ein Mensch, die beiden anderen deutlich kleiner und vielleicht dessen Nachkommenschaft. Die Kreatur prallte mit voller Wucht gegen Junes Brust und warf sie nach hinten. „Nicht schießen!“, rief sie während des Sturzes. „Mach sie platt, Bear!“
Der Corporal begriff, ließ seine Waffe in das Gurtsystem fallen und griff mit reiner Muskelkraft an.
June war von der Körperkraft des Angreifers überrascht, die ihrer fast gleichwertig schien. Dadurch war ihr Gegner jedoch im Vorteil, da er über immerhin acht Beine verfügte, denen sie nur zwei Arme und zwei Beine entgegensetzen konnte. Die Hände an den beiden vordersten Beinen der Kreatur glitten über ihren Helm. Das Wesen schien instinktiv zu begreifen, dass der Schwachpunkt des Kampfanzuges im Übergang zwischen Helm und Körperpanzer lag. Zugleich stieß der T-förmige Kopf immer wieder mit dem stachelartigen Rüssel gegen die Helmscheibe.
June glaubte nicht, dass der Angreifer in der Lage war, den Anzug ernsthaft zu beschädigen, aber sie hatte einen Job zu erledigen und wollte keine Zeit verschwenden. Sie aktivierte die bionische Verstärkung und tötete das Wesen mit zwei kraftvollen Hieben.
Bear hatte auf die Kraftverstärkung verzichtet, die beiden kleineren Angreifer gepackt und mit aller Gewalt gegen eine der Wände geschleudert. Nun lagen sie am Boden und aus ihren aufgeplatzten Leibern sickerte silbrige Körperflüssigkeit.
„Gut, dass du nicht geschossen hast“, lobte June.
Das Schulterzucken des Corporals war unter dem Körperpanzer kaum zu erkennen. „War mir schon klar, dass du den Negaruyen keine 1-Millimeter-Einschläge hinterlassen willst.“
Sie klopfte ihm anerkennend gegen die Schulter und deutete dann vor sich. „Erledigen wir unseren Job. Noch rund zweihundert Meter bis zum Schott. Kurz davor gehen wir auf Tarnung.“
„Positiv“, bestätigte Bear.
Der Gang verlief in einer sehr sanften Kurve, da er der Krümmung der Außenhülle folgte. Als der Bereich des trennenden Schotts sichtbar wurde, war von der Stelle mit den toten Aliens nichts mehr zu sehen.
„Unmittelbar am Schott ist ein Notlicht“, stellte June fest. „Falls sich ein paar Schlitznasen bei ihm aufhalten, werden die sofort bemerken, dass sich was tut. Verdammter Dung, dass wir die Scanner nicht einsetzen können.“
„Können wir schon“, erwiderte Bear grinsend. „Sie liefern nur keine brauchbaren Ergebnisse.“
„Jetzt wirst du aber kleinlich“, erwiderte sie. Knapp ein Dutzend Meter vor dem geschlossenen Schott hob sie die Hand und sie blieben stehen. „Okay, Bear. Licht aus, Tarnung ein. Ich mache die Drohne bereit und öffne das Schott, und du gibst mir Deckung.“
„Positiv.“ Die Stimme des Corporals klang nun ein wenig angespannt. Die Negaruyen waren weitaus gefährlichere Gegner als die zeckenartigen Kreaturen. „Bin bereit.“
Die Scheinwerfer erloschen. Ein kurzes Flimmern lag in der Luft, als die Kampfanzüge in den getarnten Modus gingen. June Galley zog die Scout-Drohne aus ihrer Halterung am Gurtsystem und vergewisserte sich, dass diese voll aufgeladen und bereit war. Dann legte sie die freie Hand an den manuellen Öffnungsmechanismus des Schotts.
Noch während sie ihn betätigte und sich ein erster schmaler Spalt bildete, übertrugen die Außenmikrofone plötzlich ein dumpfes Brummen und der elektrische Öffner ließ die beiden Schotthälften mit unerwarteter Schnelligkeit auseinandergleiten. Helles Licht traf sie.
June Galley und Holger „Bear“ Bremer machten dieselbe unerfreuliche Entdeckung.
„Kontakt!“, rief June prompt, als sie sich zwei völlig verblüfften Negaruyen gegenübersah.
„Negative Tarnung!“, kam gleichzeitig der Warnruf von Bear.
Der Gesichtsausdruck der Fremden zeigte June, dass sie keineswegs so unsichtbar war, wie sie eigentlich hätte sein sollen. Sie handelte instinktiv.
Mit einer Bewegung aus dem Handgelenk schleuderte sie die Drohne über die Köpfe der beiden Gardisten hinweg, packte beide am Brustteil der Anzüge und zerrte sie mit einem kraftvollen Ruck auf ihre Seite des Schotts. „Das Schott!“
Noch während die beiden Negaruyen zu Boden stürzten, sprang Bear bereits an die Schottsteuerung, stoppte den Öffnungsvorgang und betätigte die Taste, die es wieder schloss.
Einem der Negaruyen war der Raketenkarabiner entglitten und die Waffe schlitterte, einige Meter entfernt, über den Boden. Der andere hielt die seine hingegen fest umklammert und kaum berührte er den Boden, warf er sich auch schon herum, um sie auf Galley zu richten.
June trat zu und der heftige Tritt zerschmetterte den Brustkorb des Humanoiden, der auf den Rücken sackte und qualvoll zu atmen versuchte, während er starb.
Das Schott fiel zu und Bear übernahm den zweiten Negaruyen, der den Fehler beging, sein Gewehr aufheben zu wollen. Er hätte besser nach seiner Energiepistole gegriffen, denn der kräftige Corporal packte den Gardisten im Nacken und am Waffengurt und schmetterte ihn, wie zuvor die Kreaturen, gegen die Wand. Knochen brachen und auch dieser Gegner stürzte tot zu Boden, als Bear seinen Griff löste.
„Verdammt, das wäre fast schiefgegangen“, kam Basaris Stimme über den Helmfunk. Er hatte die Ereignisse über sein eigenes Display und die Helmkameras seiner Kameraden mitverfolgen können. „Gunny, wie konnte das passieren?“
„Wir konnten ja nicht durch das verdammte Schott hindurchsehen“, knurrte June. „Da muss man halt mit Überraschungen rechnen.“
„Wäre wohl nicht geschehen, wenn deine Tarnung nicht defekt wäre“, kam es von Bear. „Ich habe noch versucht, dich zu warnen, aber es ging alles zu schnell. Habe es ja erst bemerkt, als das Licht von drüben nicht durch dich hindurchging.“
Die Tarnungen waren noch aktiv. June konnte keines ihrer Körperteile mit den Augen sehen und aktivierte die Systemanalyse. Prompt leuchtete die Anzeige für die optische Tarnung in Orange auf. „Verdammt.“
„Schalte ab und spar die Energie, Galley“, kam es von Basari. „Ich sehe das Bild der Helmkamera von Bear. Ein Teil deines prachtvollen Rückens ist deutlich sichtbar. Du musst einen Schaden an der Vorderseite des Kampfanzuges haben. Check das.“
Besagter Schaden war rasch gefunden und ebenso ein Verdacht, wie er entstanden war.
„Als dir dieses Ding vorhin auf die Brust gesprungen ist, da muss es wohl seine Verdauungssäfte abgegeben haben und die haben die Oberfläche deines Kampfanzuges getroffen“, vermutete Bear nachdenklich. „In dem Bereich sind die Kamerazellen und die photosensitive Oberfläche zerstört, auch wenn der Panzer selbst intakt geblieben ist. Dadurch konnte das Bild der Rückenkameras nicht auf deine Brust projiziert werden und wegen der zerstörten Brustkameras fehlte natürlich das Tarnbild auf dem Rückenteil. Verdammtes Pech, von so etwas habe ich noch nie gehört. Angeblich sollen die Anzüge doch ziemlich unempfindlich gegen alle möglichen Säuren und Laugen sein.“
„Wir sind auch noch nie Kreaturen begegnet, die in der absoluten Kälte des Weltraums nicht einfrieren und am Leben bleiben“, kam es von Basari über den Helmfunk. „Okay, ihr beiden, jetzt haben wir ein ziemliches Problem.“
„Tut mir leid, Sarge“, meinte Bear bedauernd, „aber mit unseren Mitteln lässt sich der Anzug nicht reparieren.“
June Galley seufzte. „Basari meint auch nicht meinen Anzug und dessen Tarnung, sondern die beiden Leichen der Negaruyen.“
„Verdammt, ja, daran habe ich gar nicht gedacht“, gab Bear schuldbewusst zu. „Wir müssen sie loswerden. Schön, hier gibt es ja jede Menge Räume. Wir können sie in einem davon verstecken.
„Können wir nicht“, widersprach June. „Im Gegenteil, Bear, wir müssen dafür sorgen, dass die Negaruyen sie finden, sonst durchstöbern sie vielleicht das ganze Schiff nach ihnen und stoßen doch noch auf uns.“
„Sehe ich ein.“ Bear versuchte, sich im Nacken zu kratzen, da er für einen Moment nicht an den geschlossenen Helm gedacht hatte. Verlegen zog er die Hand zurück. „Dann müssen wir aber dafür sorgen, dass die Negaruyen keinen Verdacht schöpfen, wenn sie ihre toten Kameraden finden. He, wie wäre es mit den Kadavern der Kreaturen?“
„Ausgezeichnete Idee, Bear“, kam es wieder über den Helmfunk. „Galley, ihr müsst die Negaruyen zu den Zecken bringen. Umgekehrt geht nicht, da es die Negaruyen sicher misstrauisch macht, wenn alle Leichen hier herumliegen, aber das Blut der Zecken an einer ganz anderen Stelle zu finden ist. Ihr müsst die Toten so drapieren, dass man glaubt, sie hätten sich gegenseitig umgebracht.“
„Positiv, Sergeant-Major“, bestätigte June Galley förmlich. „Nur gut, dass wir nicht geschossen haben. Na schön, Bear, pack mal mit an.“
Sie beeilten sich, die beiden toten Gardisten dorthin zu tragen, wo die Überreste der toten Kreaturen lagen und richteten alles so gut als möglich her, damit ein Suchtrupp der Negaruyen davon ausgehen würde, dass ihre Kameraden von den Fremdwesen überfallen und getötet worden waren. June nahm eines der Raketengewehre und gab ein paar Schüsse auf die Kadaver und die Wände ab, damit eine Gegenwehr der Gardisten plausibler erschien.
„Okay, Bear, mehr können wir nicht ausrichten“, meinte June schließlich. „Ich hoffe, die Negaruyen schlucken es. Machen wir, dass wir wieder zu Basari kommen.“
„War verdammtes Pech“, sagte der Corporal leise. „Wären die beiden Typen nicht so überraschend aufgetaucht und wäre deine Tarnung intakt gewesen, dann hätte unser Plan geklappt.“
„Das Leben ist nun einmal kein Wunschkonzert“, lachte June auf. Sie schlug Bear freundschaftlich gegen die Schulterpanzerung. „Und mache dir keine Sorgen. Unser Plan hat durchaus geklappt. Unsere Drohne ist nämlich auf der anderen Seite des Schotts.“