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Kapitel 3 Die Blauröcke

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Josefine von Trauenstein betrieb eine Mischung aus Gemischtwarenladen für die Einwohner von Farrington und Salon, wobei letzterer, ganz wie es den Gepflogenheiten aus der alten Heimat entsprach, in einen rechts liegenden Herren-Club und einen links liegenden Damen-Club geteilt war. Der jeweilige „Club“ bot den Geschlechtern spezifisches Vergnügen und das Gefühl, ein wenig „unter sich“ zu sein. Auf der einen Seite konnten die Herren Pfeife oder Zigarre rauchen, in Zeitschriften blättern und sich in Ruhe unterhalten, wobei sie Kaffee, Tee oder das in Farrington selbst gebraute Bier oder einen gebrannten Obstler genossen. Im gegenüberliegenden Bereich fanden die Damen einen Hort gepflegter Ruhe, bei Kaffee und Kuchen, wobei ihre Konversation, nach fester Überzeugung der Männer, eher einem Schwätzchen entsprach.

Graf von Trauenstein und seine Tochter waren der festen Überzeugung, dass die beiden Clubs dazu beitrugen, ein Mindestmaß an Kultur des alten Europa zu erhalten und die Siedler daran zu erinnern, dass es mehr gab, als den alltäglichen Kampf ums Überleben.

Spiel und Alkohol waren limitiert, denn die von Trauensteins waren mit den Siedlern, vornehmlich dem weiblichen Anteil, darin einig, dass es angeraten sei, dem „Sauffteuff“ zu begegnen, dem Männer doch so leicht verfielen. Dies war womöglich der Grund, warum es bei den gelegentlichen Tanz- und Theaterabenden zu ausgesprochen regem Zuspruch der Alkoholbestände kam.

Josefine hatte vor allem den Damen-Club mit viel persönlichem Engagement ausgestattet. Auch wenn die meisten Möbel selbst gezimmert und geschreinert waren, so lagen doch Deckchen aus bester Brüsseler Spitze auf den Tischen und es wurde mit feinem Porzellan eingedeckt. Jede der Frauen hatte ihre Spezialität beim Backen und mancher dieser Genüsse fand seinen Weg in den Laden von Pecos Bill und den Magen eines indianischen Kunden.

An diesem Nachmittag war Nähstunde. Josefine saß mit einem Dutzend Frauen im Club, während Marianne Seiler, eine überaus begabte Schneiderin, ein paar ihrer Kenntnisse weiter gab. Es ging nicht alleine um Näh- und Schneiderkünste, sondern auch um die Möglichkeiten, die Kleidung zu säubern, zu pflegen und frei von Ungeziefer zu halten.

„Früher hat man die Sachen über offenem Feuer geräuchert, um die Plagegeister zu vertreiben“, erklärte Frau Seiler, „und musste sie anschließend natürlich waschen, um den lästigen Geruch los zu werden. Das Problem bei Läusen ist ihr Nachwuchs. Die winzigen Nissen können sich in jeder Naht versteckt halten. Daher müsst ihr darauf achten, mit dem Bügeleisen jede einzelne Naht sorgfältig zu erhitzen und zu glätten.“ Die Schneiderin nahm zwei Bügeleisen und stellte sie nebeneinander auf den Tisch. „Bei dem hier ist es ganz simpel. Ein einfaches Glätteisen, welches man auf den Ofen stellt und mit dem man, wenn seine schmiedeeiserne Bodenplatte genug erhitzt ist, über die Kleidung fährt. Aber dieses Modell hier, bei dem klappt man das Oberteil zurück und gibt glühende Kohlestückchen hinein. Es klingt ein wenig umständlich, meine Lieben, aber dafür bleibt die Unterseite sauber und man beschmutzt die Kleidung nicht mit Rückständen von der Ofenplatte.“

Josefine nickte und schob sich das letzte Stück Apfelkuchen in den Mund.

Eine der Frauen sah dies mit sichtlichem Wohlgefallen. „Noch ein Stück, meine Verehrte?“

„Grundgütiger, Sie bringen mich wahrhaftig in Versuchung“, gestand Josefine. „Ihr Apfelkuchen ist wirklich ganz exquisit, meine Liebe. Ich möchte behaupten, dass Ihr Rezept weit besser ist, als das meine. Aber ich muss doch ein wenig auf meine Linie achten.“

„Ach, Unsinn.“ Die Frau schob ein zweites Stück auf Josefines Teller. „Das Geheimnis ist übrigens der Schmand. Ich gebe immer ein wenig saure Sahne hinzu. Nun nehmen sie schon, liebe Josefine, eine Frau braucht ihre Rundungen. Männer mögen es, wenn an uns Weibern auch etwas dran ist.“

Auch wenn die Siedlerin es nicht beabsichtigte, so berührte sie damit einen wunden Punkt bei Josefine. Unter den unverheirateten Bewohnern von Farrington befand sich kein Mann, der ihr ernstes Interesse gefunden hätte. Wenn sie ihr Leben nicht als Jungfer beenden wollte, so konnte sie nur auf einen zufälligen Besucher des Ortes hoffen oder musste, was durchaus den Gepflogenheiten entsprach, ihr Interesse an einem passenden Gemahl über eine Annonce äußern. Ein Problem, welches sich jungen Damen in den großen Städten wohl kaum stellte, wie Josefine betrübt vermutete.

Frau Seiler verstummte in ihrem Vortrag und hob lauschend den Kopf. „Habt ihr das gehört? War das nicht ein Hornsignal?“

Die Gespräche verstummten und alle lauschten.

Dann hörten es auch die anderen.

„Das ist kein Hornsignal“, meinte Josefine. „Das ist eine richtige Melodie.“

„Aber sie kommt aus einem Horn“, fügte die Schneiderin hinzu.

Die Damen erhoben sich. Aus dem Herren-Club war das Rücken von Stühlen zu vernehmen. Gemeinsam traten Männer und Frauen auf den Vorbau hinaus.

„Das kommt vom anderen Ende der Straße“, stellte einer der Männer fest. „Vom Osten.“

Inzwischen war das Horn sehr deutlich zu hören. Eigentlich waren es sogar zwei Hörner, die eine beschwingte Marschmelodie ertönen ließen. Keiner der Deutschen kannte „The Spanish Guard Mount“ oder „The American Flagg“, aber am fernen Ende der Straße wurden Reiter erkennbar, die eine geordnete Kolonne bildeten. Über blauen Uniformen wehte ein Wimpel, der an das Sternenbanner der Union erinnerte, dessen Sterne jedoch in Kreisen angeordnet waren.

„Militär? Kavallerie? Hier?“ Josefine trat dicht an den Handlauf des Vorbaus. „Was hat die Armee hier verloren?“

„Eine Patrouille?“, vermutete die Schneiderin.

„Die blasen keinen Marsch, wenn sie durch die Gegend reiten“, behauptete einer der Männer, obwohl er die Gepflogenheiten amerikanischer Kavallerie eigentlich nicht kannte.

„Gütiger Gott, ob die Krieg mit den Indianern machen?“ Die Fragestellerin legte erschrocken die Hand vor den Mund.

„Das fehlte noch“, ächzte ein Mann.

„Hauptsache, die verschwinden wieder“, kam es von einem anderen. „Soldaten bedeuten niemals etwas Gutes.“

„Das hier ist kein königliches Militär, welches die Demokratiebewegung zerschlagen will.“ Der Sprecher erinnerte sich noch gut an das Ende der deutschen Revolution im Jahr 1848. „Wir sind hier in Amerika.“

„Trotzdem ist das Militär und das hat nichts Gutes zu bedeuten“, bekräftigte eine Frau, die schützend die Arme um ihren Jungen legte.

In den Klang des Horns mischte sich nun das Pochen zahlreicher Hufe. Sattelleder knarrte, Ausrüstungsteile schlugen aneinander und mischten sich zu dem typischen Geräusch einer trabenden Kavallerieabteilung. Das Horn verstummte nun, während die Abteilung langsam näher kam.

Immer mehr Siedler von Farrington traten vor ihre Häuser. Schräg gegenüber von Josefine´s Saloon verließ nun Graf Wilhelm von Trauenstein die Bürgermeisterei und blickte den Soldaten, unter dem Schatten des breiten Vorbaus hervor, entgegen.

Vor der Bürgermeisterei hingen zwei Fahnen, welche sie als amtliches Gebäude hervorhoben. Eine war das Sternenbanner der Union, die andere das alte schwarz-rot-goldene Banner der gescheiterten Demokratiebewegung. Die Neuankömmlinge würden sich an den Fahnen orientieren und dort ihren Ansprechpartner suchen. Als Josefine dies erkannte, verließ sie den eigenen Vorbau und eilte über die Straße zu ihrem Vater. Die anderen zögerten kurz, doch dann folgten sie ihr.

Vor dem zweigeschossigen Haus bildete sich eine zunehmende Menschentraube, als der Offizier an der Spitze der Kolonne den Arm hob und sie zum Halt befahl. Hinter ihm hob ein junger Hornist sein Instrument und blies das entsprechende Signal, dessen Befehl von den Stimmen der Sergeants aufgenommen wurde und die Viererkolonne entlang wanderte. Am Ende der Formation waren die hellen Planen mehrer Gespannfahrzeuge sichtbar.

Der Offizier trug die Schulterstücke eines Captains und die rote Feldbinde um die Taille, deren Quasten an der linken Seite baumelten, wo der Säbel an seinen Riemen hing. Er trug den einreihig geknöpften langen Rock eines Kompanieoffiziers und, im Gegensatz zu seinen Männern, dunkelblaue Hosen mit wollenem Reitbesatz und einem schmalen gelben Nahtstreifen. Der Mann war schlank und das gebräunte Gesicht zeigte die Falten des Alters. Haar, Augenbrauen und Bart waren grau und der Vollbart reichte, obwohl er sichtlich gepflegt wurde, bis auf die Brust hinab.

„Captain Sam Larner. Ich befehlige die „H“-Kompanie vom fünften Regiment der Wisconsin-Freiwilligen-Kavallerie“, stellte er sich vor.

„Wilhelm von Trauenstein“, entgegnete der Graf. „Ich bin der Bürgermeister unserer Gemeinschaft. Ich bin ein wenig überrascht, Captain. Wir leben nun schon einige Jahre hier und in der Zeit sind hier nur wenige Patrouillen der Armee durchgekommen. Niemals mehr als neun Reiter. Wenn ich es recht bedenke… Im letzten halben Jahr kam überhaupt keine Patrouille mehr durch Farrington. Ich hoffe, Ihr Aufmarsch gibt mir keinen Anlass zur Sorge.“

Sam Larner ließ sich aus dem Sattel gleiten und reckte sich ächzend. Man konnte nun sehen, dass er nicht besonders groß war und die Form der Beine verriet, dass er wohl die meiste Zeit des Lebens im Sattel verbracht hatte. „Nun, das will ich ebenso hoffen, Mayor.“ Larner war das deutsche Wort Bürgermeister fremd und so nutzte er das amerikanische Äquivalent des Begriffs. „Lesen Sie denn hier keine Zeitung?“, fuhr er fort. „Seit zwei Jahren herrscht Krieg zwischen der Union und der Rebellen-Konföderation.“

„Das ist uns durchaus bekannt“, antwortete der Graf leicht verärgert. „Seit einem Jahr führt die Linie der Postkutsche durch Farrington und wir sind hier keineswegs isoliert.“

„Nun ja, Mister von Trauenstein, wegen dem Krieg haben Sie so lange keine Patrouille mehr zu Gesicht bekommen. Die U.S.-Armee hat die meisten Forts und Camps in den Indianerterritorien geräumt.“

„Um die Truppen zu sammeln und gegen den Süden Krieg zu führen?“

„Selbstverständlich. Das ist ja der Grund, warum wir jetzt hier sind.“ Der Captain lächelte. „Es war ein verdammt langer Ritt. So langsam machen sich meine alten Knochen doch bemerkbar, Mister von Trauenstein. Wenn Sie gestatten, lasse ich meine Männer absitzen. Auch wenn deren Knochen jünger sind, wir waren nun drei Tage unterwegs.“

Von Trauenstein räusperte sich. „Selbstverständlich. Verzeihen Sie meine Unaufmerksamkeit, Captain, aber der Anblick so vieler Soldaten…“ Der Graf sah seine Tochter an. „Josefine, Liebes, sei so gut und öffne den Gentlemen den Saloon und organisiere ihre Bewirtung.“

Larner schüttelte den Kopf. „Entschuldigung, Miss, wir nehmen das Angebot gerne an, doch zuerst müssen die Pferde versorgt werden.“ Er wandte sich der Kompanie zu. „First-Sergeant Heller, lassen Sie absitzen und die Pferde versorgen. Danach eine halbe Stunde Rast. Die Männer dürfen ein Glas trinken, Sarge, aber nur eines. Mister Prentiss, zu mir.“

Ein schlanker und sehr junger Second-Lieutenant kam an Larners Seite, während der First-Sergeant seine Befehle gab. Die Reiter saßen ab und ihre Bewegungen verrieten, dass ihr Drill keineswegs perfekt war. Doch das hätte von Trauenstein auch nicht erwartet. Dies war eine Freiwilligentruppe und keine reguläre Armeeeinheit. Umso wissbegieriger war der Graf, nun zu erfahren, was Larner mit seinen Männern in Farrington wollte.

„Darf ich nach dem Ziel Ihrer Truppe fragen?“, erkundigte sich der Graf. „Eine so starke Abteilung reitet ja nicht zum Vergnügen durchs Land, nicht wahr?“

„Da haben Sie allerdings recht, Mayor. Doch wir sind glücklicherweise an unserem Ziel angelangt.“

„Farrington?“ Die ungläubige Frage kam aus der Gruppe der Stadtbewohner.

Der Captain wandte sich den Männern und Frauen zu und nickte. „In der Tat, Ladies und Gentlemen, Farrington.“

Raunen erhob sich, während der konsternierte Graf um Ruhe bat. „Captain, ich würde es begrüßen, wenn Sie mir das erklären könnten.“

„Lassen Sie uns hinein gehen“, schlug Larner vor. „Nach dem harten Sattelleder würde ich gerne die Vorzüge einer weichen Polsterung genießen. Ich werde Ihnen alles erklären und im Anschluss können wir beide es dann Ihren Leuten mitteilen.“

Der Graf spürte sofort, dass Larner einen triftigen Grund haben musste, zunächst unter vier Augen mit ihm reden zu wollen. „Nun, äh, wie Sie meinen.“

Lieutenant Prentiss und der junge Hornist folgten dem Captain in das Bürgermeisteramt. Dass der Trompeter mitkam, verwunderte den Grafen nicht. Er hatte einst bei den Kürassieren gedient und kannte die Bedeutung der Signalbläser. Er wusste, dass sie sich stets in der Nähe ihres Offiziers aufhielten.

Larner bemerkte den Blick, den der Graf dem Hornisten zuwarf. „Das ist Mark Dunhill, Mayor. Noch recht jung, aber so ist das nun einmal in einer Freiwilligentruppe. Ein Drittel meiner Kompanie ist eigentlich zu alt für den Felddienst, ein Drittel eigentlich zu jung. Und jene, die im richtigen Alter sind, müssen das Reiten erst noch lernen.“

„Sie zeichnen da ein düsteres Bild über die Leistungsfähigkeit Ihrer Truppe, Captain.“ Von Trauenstein sah dankbar zu Tür, als Josefine mit einem Tablett herein kam und den Männern Kaffee ausschenkte. Als sei dies selbstverständlich, nahm die junge Frau auf einem der gepolsterten Stühle platz.

„Die Truppe ist gut, auch wenn sie noch etwas Feinschliff gebrauchen kann.“ Larner nippte an dem Kaffe und nickte Josefine anerkennend zu. „Ausgezeichnet, Miss. Der hebt einen müden alten Krieger wieder in den Sattel.“

Von Trauenstein trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Schreibtischplatte. „Mister Larner, wenn Sie bitte die Freundlichkeit hätten…?“

„Verzeihung, natürlich.“ Der Captain stellte die Tasse auf einem kleinen Tisch ab. „Nun, sehen Sie, Mayor, ich erwähnte vorhin, dass die U.S.-Armee viele Forts und Camps geräumt hat. Diese Truppen fehlen nun in den Indianergebieten und man sorgt sich über die Möglichkeit, dass die Abwesenheit von Truppen die Indianer zu Aufständen ermuntern könnte.“

„Unsinn, Captain. Wir leben hier seit vielen Jahren in Frieden mit den Sioux.“

„Kein Unsinn, Mister von Trauenstein. Es ist die bittere Wahrheit. Haben Sie von Neu Ulm gehört? Eine nette kleine Stadt in Minnesota, die vergangenes Jahr von den Santee-Sioux angegriffen wurde. Man berichtet von fünfhundert bis achthundert ermordeten Weißen.“

„Gütiger Herrgott“, ächzte Josefine.

Der Graf war sichtlich erschüttert. „Ich versichere Ihnen, dass unsere Indianer hier friedlich sind.“

Larner seufzte vernehmlich. „Das waren die Santee wahrscheinlich auch. Aber man hat dem Stamm sehr übel mitgespielt. Seitens der Regierung und seitens der Siedler. Man ist immer wieder in das Stammesgebiet eingedrungen und die Regierung hat nicht geliefert, was den Santee vertraglich zugesichert worden war. Schließlich kam es bei dem Stamm zu einer Hungersnot, weil Lebensmittel fehlten. Bei der Suche nach Nahrung sind ein paar Krieger und ein paar Siedler aufeinander losgegangen. Das Ganze gipfelte dann im Angriff der Indianer auf die Stadt. Sie konnten Neu Ulm zwar nicht einnehmen, aber die Lage für die Siedler wurde so bedrohlich, dass über 2.000 Menschen evakuiert werden mussten. Schließlich hat Colonel Sibley die Santee am Wood Lake entscheidend geschlagen. Achtunddreißig von ihnen wurden öffentlich gehenkt.“

„Gütiger Herrgott“, kam es erneut von Josefine. „Das ist ja schrecklich.“

„Sie scheinen Verständnis für die Indianer zu haben, Captain Larner“, stellte von Trauenstein fest.

Larner zuckte mit den Schultern. „Nicht für die Morde, die sie an Frauen und Kindern begangen haben, Mayor. Aber es war nicht das erste Mal, das man Indianer betrog und wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein. Ich bin Soldat und kein Narr. Letztlich sind es die einfachen Siedler und die Armee, welche es ausbaden müssen.“

„Und die Indianer“, fügte Josefine hinzu.

„Ja, und die Indianer.“ Der Captain nippte erneut an seinem Kaffee. „Mag sein, dass der Stamm hier friedlich ist, doch das muss nicht so bleiben. Es gibt eine ganze Menge Stämme, unter denen es zu Unruhen kommen kann. Jetzt, da sie glauben, dass sich die Armee von der Indianergrenze zurückgezogen hat. Was allerdings ein Irrtum ist.“

„Ich verstehe. Sie und Ihre Kompanie wollen also Präsenz zeigen.“

„Mehr als das, Mayor. Überall in den Grenzgebieten werden Freiwilligen-Regimenter aufgestellt. Kavallerie, Infanterie und auch Artillerie, um die geräumten Armeeposten zu besetzen oder sogar neue zu errichten. Farrington liegt strategisch günstig, Mister von Trauenstein, und der Gouverneur von Wisconsin hat sich entschlossen, hier ein Fort zu bauen.“

Die Pferdesoldaten 06 - Keine Gnade für Farrington

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