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2. High Noon

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Stanford kniff die Augen zusammen. Er durfte jetzt nur nicht aufgeben. Seine Gegner würden es auch nicht. Das waren knallharte Gangster. Er war bereits zu weit gegangen, um jetzt noch umzukehren. Es wäre auch viel zu spät gewesen, er steckte bereits mitten im Schlamassel. Er konnte nur weiter machen, eine andere Option gab es nun nicht mehr.

Noch einmal analysierte er seine Chancen. Keiner der anderen hatte bisher eine Schwäche gezeigt. Doch das war noch kein Grund zur Sorge, wenn Stan von einem mehr als genug hatte, dann von seinem typisch englischen Stolz. Andere nannten es Überheblichkeit. Er selbst eine Tatsache. Aus seiner Sicht war er fast allen anderen in diesem Teil der Welt, zumindest geistig, überlegen.

Wenn er es geschickt anstellte und er war sicher, dass ihm das Gelingen würde, konnte er das alles hier noch zu einem guten Ende bringen. Zumindest für sich.

Er zog vorsichtig seine Hände an seinen Oberkörper und linste auf das, was sich in ihren Innenflächen befand. Full House! Zwei Asse und drei Damen. Er war zufrieden, aber auch erfahren genug, um zu wissen, dass es immer einen gab, der noch ein weiteres Ass im Ärmel hatte…


Die vier Kontrahenten hatten die ganze Nacht über gespielt. Sie waren einfach nacheinander hereingekommen, hatten ein paar Worte miteinander gewechselt und sich dann an den runden Tisch ziemlich in der Mitte des Saloons gesetzt. Doch was als harmloser Zeitvertreib einiger Durchreisender begonnen hatte entwickelte sich schnell zum knallharten Nervenkitzel.

Das Geld wechselte ständig hin und her, so dass keiner von ihnen aufgeben wollte. Die Stimmung, auch unter den anderen Gästen des Hauses, wurde immer gereizter. Der Barkeeper hatte sich nicht getraut, sie rauszuschmeißen, und hatte sich deshalb sogar extra zwischendurch ablösen lassen. Ein paar Schaulustige, hatten ebenfalls die Nacht über durchgehalten. Manche hatten sogar eine kurze Pause gemacht, nur um dann wieder vorbeizukommen. Auch die einschlägig bekannten Damen des Ortes hatten sich zwischenzeitlich abgewechselt, die Hoffnung auf, zahlende Kundschaft, jedoch langsam aufgegeben. Die vier Kontrahenten kümmerten sich gar nicht um die anderen Anwesenden, sie interessierte nur ihr Spiel. Dennoch schien der Anblick der Chips Stapel, die gleichwohl für echtes Geld standen, eine geradezu hypnotische Wirkung auf die jungen Frauen zu haben.

Der Saloon des kleinen Goldgräberstädtchens Nojust ähnelte eher einer Spelunke. Der einzige Raum wirkte vor allem durch die Deckenhöhe von geschätzten vier Metern, riesig. Dennoch war so ziemlich die gesamte Fläche mit kleinen Runden Tischen für maximal 4 Personen und den dazugehörigen Stühlen vollgestellt. Fast die ganze rechte Seite vom mittig gelegenen Eingang wurde von einem massiven Holztresen eingenommen, der bis zur hinteren Wand reichte. Dort gab es noch eine Art Hintereingang, der zu einem Nebengebäude führte, in welchem die Küche und Lagerräume lagen. Auf der anderen Seite, links von der Eingangstür gab es eine lange Holztreppe nach oben, von dort gelangte man durch eine weitere Tür zu einem Holzgerüst, welches zu den oberen Zimmern des zweiten Gebäudes führte, welche ausnahmslos von alleinstehenden Damen bewohnt wurden. Das einzige Mobiliar, das kein Tisch oder Stuhl war, war ein Klavier in der hinteren linken Ecke unter der Treppe. Es schien jedoch bisher niemanden zu geben, der darauf spielen konnte oder wollte.


Stanford hatte das Gefühl seit Tagen dort festzusitzen und nichts anderes zu tun als auf diese Karten zu starren. Wie lange sie wirklich schon dort gesessen hatten, wusste er gar nicht. Er konnte kaum noch die Augen offenhalten. Dennoch musste er durchhalten, musste weiter machen. Immer wieder schob er die Finger seiner beiden Hände zusammen und bewegte ihre Gelenke, bis sie knackten. Er hoffte nur, dass die anderen nicht merkten, wie erschöpft er bereits war.

Für eine unendlich scheinende Weile gingen die Pokerchips, die ihnen der Wirt freundlicherweise gegen ihr echtes Geld eingetauscht hatte, immer wieder hin und her, es zeichnete sich lange Zeit keiner ab der als erster die Segel streichen müsste. Doch irgendwann in der Nacht hatten die Chips Stapel der zwei Mexikaner begonnen immer höher zu werden. Aber Stanford und auch der andere hatten sich davon nicht beirren lassen und die Ruhe bewahrt. Sie spielten immer weiter, Runde für Runde. Jede Straße, jedes Pärchen, jeder noch so kleine Bluff brachten ihn seinem Ziel näher.

Und so hatte sich schließlich das Blatt gewendet. Das Glück schien nun endlich dem Engländer hold zu sein und sein Stapel begann wieder anzuwachsen, während die der anderen allmählich schrumpften. Er legte drei Damen vor sich auf den Tisch. Schon wieder gewonnen. Unter den mürrischen Blicken der anderen zog er die Chips aus der Mitte zu sich herüber.

Er war von den vier Männern am ordentlichsten gekleidet und erweckte eher den Eindruck eines durchreisenden Geschäftsmannes. Während die zwei Mexikaner eher wie Viehdiebe aussahen, hatte der Deutsche etwas von einem typischen Holzfäller. Seine kurzen dunkelblonden Haare und das schmale faltenlose Gesicht ließen ihn trotz der breiten Schultern, jünger wirken.

Das mexikanische Großmaul und sein stiller Begleiter verloren nun allmählich nicht nur ihre Chips, sondern auch die Geduld. Während der Deutsche Taugenichts hingegen immer mehr auf die Verliererstraße geriet. Stanford war zufrieden und hoffte, dass es nun bald vorbei sei.


Stanford sah zu dem Deutschen hinüber. Der verzog keine Miene, wie schon den ganzen Abend. Stan wusste, dass er nichts auf der Hand hatte, er bluffte. Der, den sie Gringo nannten, war leicht, zu durchschauen, bisher war er es gewesen, der am häufigsten die guten Karten bekommen hatte. Jedoch meist nichts dabei herausholen konnte. Der andere wurde Chico genannt und was ihm an Kraft und Körpergröße fehlte, machte er mit seiner großen Klappe und seiner ungeheuren Dummheit wieder wett. Er war der Schwierigste, weil unberechenbarste Gegner. Er hatte zurzeit noch das meiste Geld von ihnen allen vor sich liegen. Und nun wollte er natürlich das ganze Spiel gewinnen. Das war Stanfords Chance. Chico konzentrierte sich aufs Gewinnen, nicht aufs Spielen. Und wer nicht voll bei der Sache ist – verliert!

Der Deutsche war ein gutaussehender Junge, jedenfalls den Blicken der Damen nach zu urteilen. Doch wenn man genau hinsah, verbarg sich unter dem Dreitagebart, dem schmuddeligen Cowboyhut und dem markigen Westernlook ein ziemlicher Milchbubi. Stan lachte bei dem Gedanken. Er ging All In. Stan ging mit. Und er behielt recht, er hatte tatsächlich geblufft. Stanford griff unter den strengen Blicken der Anderen, den ganzen Pott in der Tischmitte ab. Er selbst verzog, wie schon während des gesamten Spiels, keine Miene.

Der Deutsche strich die Segel und war raus. Er nahm es wie ein Mann und verließ den Saloon eher erleichtert als enttäuscht. Ein fairer Verlierer?

„Wussten sie das der Begriff Pokerface nur wegen mir entstanden ist?“ Stan versuchte vom Abgang des Deutschen abzulenken und gleichzeitig die Stimmung wieder etwas anzuheben, indem er sein ausdrucksloses Gesicht erklärte.

„Nein,“ erwiderte Chico genervt. „Woher auch, du hast es uns ja gerade erst zum dritten Mal erzählt.“

„Innerhalb der letzten zwei Stunden,“ ergänzte der Andere. „Und jetzt halt deine verdammte Klappe und spiel weiter.“

„Warum habe ich das Gefühl, dass hier niemand an anständiger Konversation interessiert ist?“

„Weil wir Pokern und nicht Konwa... Konfer... Dingsen…“ Anstatt die Stimmung etwas aufzulockern, hatte er Chico offensichtlich nur noch wütender gemacht.

„Jetzt sag doch auch mal was.“ Schimpfte er in Gringos Richtung.

„Ja genau, äh…“

„Fresse!“ erwiderte Chico genervt. Bevor es noch Streit geben würde, teilte Gringo lieber Karten aus.


Die Mexikaner ergriff jedenfalls neuer Ehrgeiz und vor allem Chico begann immer offensiver zu spielen. Zunächst schien seine Taktik aufzugehen und er strich eine Handvoll Pokerchips ein. Doch dann gewann der Engländer Runde um Runde. Chico wurde immer unruhiger und sein Stapel immer kleiner.

Inzwischen war es früh am Morgen. Die Bewohner des kleinen Ortes schienen allmählich wach geworden zu sein und interessierten sich für das, was im Saloon vorging. Ein alter Mann auf Krücken und mit nur einem Bein humpelte mit seinem Hund an ihnen vorbei und versuchte dabei jedem der drei in die Karten zu sehen. Chico sah ihn so böse an, als wolle er ihn gleich hier vor Ort auffressen.

Manche Leute hatten sogar Kinder dabei. Eine mexikanische Familie war mit ihren vier Töchtern und einem Sohn aufgetaucht und hatte sich an den Nachbartisch gesetzt. Der Vater sah immer wieder freundlich zu Stan hinüber, als wolle er ihm damit andeuten, dass er auf seiner Seite war. Ein hochgewachsener dürrer Mann mit langem schwarzem Mantel und einer Art Zylinder auf dem Kopf redete nacheinander mit allen Leuten in dem Gebäude, außer den drei Pokerspielern. Besonders intensiv zuerst mit dem Barmann dann mit der Familie. Die Frau und die Kinder versuchten ihn, zu etwas zu überreden, und schließlich gab er nach, setzte sich ans Klavier und begann zu spielen. Nicht besonders gut, aber zumindest klang die Musik fröhlich. Die Menschen hier schienen sonst nicht viel zu erleben, wenn ein paar Pokerspieler, die die ganze Nacht durchgespielt hatten, bereits eine solche Attraktion für sie darstellten. Die Drei spielten jedenfalls weiter, doch ihren Zusehern schien es auch nach einer ganzen Weile noch nicht langweilig geworden zu sein.

Gringo hatte ausgeteilt und Stanford sah sich seine Karten an. Mit dem Blatt war durchaus etwas machbar, dachte er sich. Er begann zu setzen und Gringo ging jedes Mal mit. Du armer Tölpel, lachte er in sich hinein. Du bist einfach, zu leicht zu durchschauen. Gringo ging All In und wollte sehen. Stan hatte vier Buben und Gringo nur drei sechser. Damit waren es nur noch zwei. Doch Gringo lies den anderen nicht alleine, schob nur seinen Stuhl ein wenig zurück. Wollten sie Stan etwa verunsichern?

Der Barkeeper stellte jedenfalls schon einmal vorsorglich die Flaschen seines teureren Gesöffs unter die Theke und einige Besucher rückten näher an die Hintertür. Der Mann am Klavier hörte auf zu spielen und der Hund legte die Pfoten über seine Schnauze. Nur die Damen schienen sich zu freuen. Hofften sie vielleicht, dass bald einer von ihnen seinen Gewinn wieder loswerden wollte?

Stanford behielt die besseren Karten. Zweimal Sieben und drei Asse. Wieder ein Full House. Genau wie Chico, nur das seines kleiner war. Drei achten und zwei – Asse? Verflucht. Das waren fünf. Er hatte nicht aufgepasst.

Plötzlich sprang der Mexikaner auf und beschimpfte den Engländer. Dabei riss er den ganzen Tisch um und alles darauf fiel scheppernd zu Boden. Jeder im Raum sah verstohlen in eine andere Richtung, doch keiner hatte den Mut, sich zu rühren.

„Du spielst falsch, Engländer.“ Schimpfte Chico.

„Sie bezichtigen mich der Arglist?“

Die beiden Mexikaner sahen sich verwundert an.

„Ähm?“

„Zeig deine Ärmel her.“ Befahl der Mexikaner. Fand jedoch nichts. „Wie hast du es gemacht?“

„Sir, ich betrüge nicht.“

„Und ob du betrogen hast. Du hast es doch auch gesehen Gringo.“ Sein Kumpan nickte eifrig. „Also los, zeig es ihm.“ forderte der Mexikaner den verdutzten Cowboy auf und schubste ihn zu dem Engländer.

„Ein Duell?“ fragte der Mann im Anzug erstaunt, aber nicht ängstlich. Ein Duell? Die zwei sahen sich verunsichert an. Aber Chico kam wohl zu dem Entschluss, dass es genau das war, was sie jetzt wollten.

„High Noon. Zwölf Uhr mittags!“ erwiderte er. Gringo sah noch immer nicht begeistert aus. Im Gegensatz zu Chico war er wohl nicht so scharf auf ein Duell um Leben und Tod.

Der Engländer nahm eine Taschenuhr aus seiner Hemdtasche und sah genervt darauf.

„Oh je, es ist doch grad erst Nachmittag geworden, da müssen wir ja noch einen ganzen Tag warten, bis es wieder Zwölf wird.“ Die zwei sahen ihn wieder so verwundert an, als käme er von einem anderen Stern oder so etwas, während er gemächlich seine Uhr wieder zurücksteckte. „Sorry Peoples aber da hab ich keine Zeit.“ Er sah in die verwirrten Gesichter der Desperados. Chico lief rot an wie eine Tomate und setzte zu einem wütenden Schrei an. Doch Stanford ließ sich nicht aus der Ruhe bringen.

„Aber warum eigentlich immer High Noon? Weshalb denn nicht gleich?“ Die zwei Mexikaner sahen sich nervös an. Sie fragten sich wohl, ob er nur so tat oder tatsächlich so dumm war.

„Ok, warum eigentlich nicht!“

Stanford klatschte aufmunternd in die Hände.

„Na dann los. Lasst uns die Klingen kreuzen.“


Fast der ganze Ort war nun vor dem Saloon auf der Straße. An die Hundert Menschen vielleicht. Der Besitzer des Saloons versprach dem Sieger ein Freibier. Die Damen versicherten dem Engländer, dass sie auf seinen Sieg hofften und er später noch gerne auf ihre Zimmer kommen dürfe. Im Gehen zwinkerten sie jedoch dem anderen zu. Ein schlanker Mann in einem gepflegten hellen Anzug kam auf die drei zu. Es war der ebenfalls mexikanisch aussehende Familienvater. Er wirkte auf Stan anders als der Rest der Leute hier, irgendwie intelligenter. Er hatte etwas von einem Bürgermeister. Er sagte, er sei Arzt und bot den Kontrahenten Medizinische Versorgung an, sofern diese hinterher noch von Nöten sein würde.

„Dr. Mendoza mein Name. Tut mir zwar leid, aber ich hoffe sie verstehen, dass eine umfangreiche Behandlung teuer werden kann. Daher müsste ich vorher abrechnen.“ Doch Stanford sah dafür keine Veranlassung.

„Wir werden abrechnen, und zwar mit dem hier,“ erwiderte Chico und schwang seinen Colt. Er und Gringo nahmen auf der Breiten Straße Aufstellung. Eigentlich handelte es sich nur um einen plattgetretenen Pfad, der mitten durch den Ort führte. Welcher wiederum lediglich aus ein paar teils kargen Hütten bestand. Es gab ein paar kleinere Läden, Stallungen für die Pferde und bei ihrer Ankunft hier hatte Stan hinter den Häusern der Hauptstraße eine Mühle und ein Sägewerk gesehen. Sie nannten den Ort Nojust. Kein Gesetz! Das schien zu stimmen. Ein Sheriffs Office gab es zwar, doch von einem Gesetzeshüter keine Spur. Gleich schräg gegenüber, praktisch als Mittelpunkt des ganzen Ortes stand eine etwas heruntergekommene Kirche. Sie war wohl als Erstes hier und man hatte den Rest einfach Drumherum gebaut.

Chico rief etwas auf Mexikanisch und spuckte dann verächtlich auf den Boden. Der Doc sah zu den beiden Mexikanern und dann wieder besorgt zu Stanford. Er wiederholte sein Angebot, nun etwas energischer.

„Sie sollten sich das wirklich gut überlegen, die zwei sehen aus wie echte Revolverhelden und sie…“

„Und ich mein Herr, wie sehe ich aus?“

„Sie nicht.“

„Ich bin auch keiner.“ Mendoza sah nicht aus, als würde ihn das Beruhigen. „Ich bin Spieler. Also, die Karten sind verteilt. Lasst uns spielen.“ Mendoza lächelte nun, doch noch immer nicht beruhigt, eher resigniert.

„Armer Irrer. Aber er hat wohl recht, er wird keinen Arzt brauchen.“ sagte er zu dem Mann im schwarzen Anzug, der auf dem Klavier gespielt hatte. „Das ist dein Kunde.“ Der Bestatter lächelte und überprüfte noch einmal, ob der eilig herbeigeholte Sarg die richtige Größe hatte.


Gringo hatte sich inzwischen in Stellung gebracht und Chico war zu den anderen Schaulustigen unter das Vordach des Saloons zurückgekehrt. „Können wir endlich anfangen?“ rief er ungeduldig.

„Gemach!“ erwiderte Stanford ruhig und schlenderte zur Straße. Der Engländer sah dabei nach oben zur Sonne.

„Lassen sie uns die Plätze tauschen. Ich kann um diese Uhrzeit immer so schlecht Richtung Norden zielen.“ Klagte er.

Der Mexikaner sah ihn verächtlich an.

„Ein Betrüger und ein Feigling noch dazu. Pah.“ Er spuckte erneut vor ihm aus.

„Na gut, wenn sie unbedingt wollen.“ Er ging nun doch zu der Stelle, wo er stehen müsste. Ganz gemächlich. Der Engländer hatte es eindeutig nicht sehr eilig. „Aber dann kann ich für nichts garantieren. Möglich das ich dann seeehr weit am Ziel vorbeischießen würde.“ Er zielte mit dem Finger auf Gringo und begann dann zu taumeln, als sei er betrunken, dabei wanderte der Finger hin und her und schließlich zeigte er auf seinen großspurigen Kumpan Chico.

„Okay, okay,“ gab dieser schließlich nach. „Dann tausch halt den Platz mit ihm. Ist doch völlig egal auf welcher Seite der Straße er im Staub liegt.“

Eiligst begab sich der Engländer auf den von ihm bevorzugten Platz. Als die zwei sich dabei etwa in der Mitte begegneten, sahen sie einander grimmig an. Wer von ihnen würde wohl schneller ziehen und als Sieger aus diesem Duell hervorgehen? Der steife Engländer, der nicht aussah, als wisse er überhaupt was er hier tat oder der stille Gringo, der von seinem Kumpan Chico zu diesem Duell gedrängt wurde?

Nun waren beide bereit. Doc Mendoza vergewisserte sich noch einmal davon und gab das Duell dann frei. Gringo zog seinen Revolver einen Bruchteil schneller und ging fast im selben Augenblick getroffen zu Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt er sich sein blutendes Bein.

„Aber wie?“ keuchte Chico entsetzt. Die Menge starrte nur fassungslos auf den Mann am Boden. Der Engländer gab sich große Mühe seinen eiligst gezogenen Colt wieder wegzustecken. Während der Doktor zu Gringo lief, um ihn notdürftig zu versorgen.

„Du hast schon wieder betrogen.“ Schrie Chico nun entsetzt auf. Stan tat jedoch vollkommen unschuldig.

„Entschuldigt vielmals mein Herr, aber wie soll ich das bitte gemacht haben. Wie ihr seht, habe ich ihn zuerst getroffen.“

„Aber er hatte seine Waffe noch gar nicht gezogen.“ Der Mexikaner wandte sich an die aufgebrachte Menge, die dicht an dicht hinter ihm stand. Der Engländer lachte falsch und musste plötzlich unsicher husten.

„Da habt ihr wohl etwas Falsches gesehen, das kommt davon, wenn man um diese Uhrzeit gen Norden blickt.“

„Mach mich nicht wütend.“ Der Mexikaner baute sich bedrohlich vor ihm auf, obwohl er ein gutes Stück kleiner war. Der Engländer ließ sich jedoch wie immer nicht aus der Ruhe bringen. „Zeig mir deinen Colt.“ Forderte Chico. Stan wich aus, als der Mexikaner danach griff. „Ich wette, die Trommel ist noch voll.“


„Jetzt geh doch endlich aus der Schusslinie.“ Der Deutsche lag gegenüber dem Saloon in dem Glockenturm der alten Kirche, direkt neben dem Büro des Sheriffs auf der Lauer. Er hatte alles beobachtet, was vor dem Saloon geschehen war. Von hier oben hatte er einen perfekten Blick. Alles hatte gut funktioniert. Genauso wie Stanford es von Anfang an geplant hatte. Zuerst hatten sie Chico gewinnen lassen, damit er anbeißen würde, dann hatte Wilhelm angefangen für Stan zu spielen. Der brauchte schließlich nur noch dafür sorgen, dass ihn Chico für einen Betrüger hielt, und schon schnappte ihre Falle zu. Stanford hatte bisher alles wie vereinbart hinbekommen. Als ihr Zielobjekt jedoch an der falschen Stelle stand, hatte er kurz gezweifelt, aber der Engländer war ein gewitzter Bursche, das musste er ihm wirklich lassen. Er hatte dafür gesorgt, dass Wilhelm wieder freies Schussfeld hatte und ihn von hier oben direkt ins Bein treffen konnte. Doch nun wurde es brenzlig, Stanford war nicht schnell genug gewesen und der Mexikaner hatte bemerkt, dass nicht er es war, der geschossen hatte, sondern der Deutsche mit seinem maßgefertigten Präzisionsgewehr. Er musste es noch einmal tun und auch den anderen Mexikaner erwischen, doch Stanford stand nun wieder in seiner Schusslinie.

Plötzlich herrschte Aufruhr, die Menge geriet durcheinander. Stan nutzte die Situation, um ihm wieder freies Schussfeld zu ermöglichen. Doch nun war es dafür zu spät.

Es war nur eine Sekunde, die er zu ihm hochsah, doch sie reichte aus, um dem Deutschen verständlich zu machen, dass die Sache aus dem Ruder gelaufen war. Irgendetwas stimmte nicht, aber was war schief gegangen? Was hatten sie denn bloß übersehen?

Er überlegte kurz abzuhauen, doch es war zu spät. Jemand hielt ihm den Lauf einer Winchester an die Stirn.


Gerade in dem Moment, als der Mexikaner den Colt des Engländers zu fassen bekam, steckte ihm jemand den Lauf eines anderen in die Nase.

„Fallen lassen!“ brummte eine mürrische Stimme. Unter den Bürgern von Nojust machte sich eine gewisse Unruhe breit.

Stanford konnte nicht anders, entgegen ihrer Regeln sah er zu seinem Partner hoch. Hinter dem Deutschen auf dem Glockenturm standen zwei Bewaffnete. Es war zu spät, sie hatten ihn bereits erwischt.


Kleine Kinder spielten fröhlich jauchzend am Wasser des kleinen Baches oder ließen zufrieden die nackten Füße in selbigem baumeln. Die Erwachsenen Männer fischten mit langen Holzspießen oder groben Netzen, welche von den Frauen noch vor Ort immer wieder repariert wurden. Einige der älteren Frauen sammelten im nahe gelegenen Wäldchen Beeren und Früchte, während sich einige der älteren Kinder um die Pferde kümmerten, die auf einer Wiese bei ihrem Dorf grasten. Alles war so friedlich und ruhig, die perfekte Idylle. Wie in einem Traum den man nie wieder loslassen will.

Doch dann hatte sich alles von einem Moment auf den anderen vollkommen verändert. Ganz plötzlich waren da diese Schreie, diese entsetzlichen Schreie. Und Blut überall Blut. Tot und verderben, wohin man blickte. Es war so unvorstellbar grausam. Über das ganze Dorf verstreut lagen tote Körper. Aus allen Richtungen hörte man winseln und flehen. Alle, die nicht tot waren, lagen im Sterben oder litten Höllenqualen, schlimmer als der Tod. Pferde wieherten, trampelten alles nieder, während sie panisch flohen. Vögel kreischten, als spürten sie den Schmerz der Opfer mit. Plötzlich wurde es heiß, Feuer loderten auf, immer stärker und verbrannten die blutgetränkte Erde.

Dann war stille, kein Windhauch war mehr zu spüren, alles war kalt und tot. Alles ausgelöscht in einem einzigen Flügelschlag des mächtigen Adlers.

Und mittendrin stand da ein kleines Mädchen. Zart und unschuldig. Es verstand nicht, was da gerade geschehen war. Warum war das alles passiert? Was hatten sie getan? Womit hatten sie das verdient? Sie waren einfache Jäger, nahmen sich nur das von der Natur, was sie zum Überleben brauchten. Für gefällte Bäume pflanzten sie neue. Töteten nur so viele Tiere einer Art, dass genug übrigblieben, um sich weiter fortzupflanzen. Sie ehrten alles Leben, waren im Einklang mit allem um sie herum. Weshalb bestraften die Geister sie dann?

Sie spürte die Hitze, als alles zu brennen begann. Und dann sah sie ihn, wie er über ihnen beugte, ihre Eingeweide herausriss und sich an ihnen labte wie ein Tier. Er genoss es, sie zu töten, als ernährte er sich von ihrem Schmerz. Er war so voller Zorn und Hass, als sei er das Böse in Menschengestalt.

Er hatte sie gehört, drehte sich zu ihr herum und seine kalten starren Augen blickten sie verächtlich an, als würde sie ihn allein durch ihre bloße Existenz zutiefst beleidigen. Er kam auf sie zu, immer näher, am ganzen Körper mit dem Blut ihrer Familie beschmiert und völlig von Feuer umschlossen. Seine ekelhafte schwarze Hand griff nach ihr. Düstere Dämonen hielten sie fest, rissen ihr die Kleidung vom Leib. Dann schändeten sie das Mädchen, fügten ihr unmenschliche Qualen zu und lachten dabei, sie lachten. Dieses Lachen, sie hasste dieses lachen.

Schweiß tropfte an ihren Haaren herunter, als sie aus ihrem Albtraum hochschreckte. Es war derselbe Albtraum wie an jedem Tag in den letzten fünf Jahren.

Tampka stieg aus dem Bett, in das sie sich gerade erst hineingelegt hatte, um sich noch einmal kurz auszuruhen, nachdem sie, mal wieder, die ganze Nacht nicht geschlafen hatte. Sie ging zu dem kleinen Tisch hinüber der an der Wand neben der Tür stand. Der Raum war gerade groß genug das ein Bett und dieser Tisch hineinpassten, das einzige Fenster war eine Dachluke. Sie goss Wasser aus einem Krug in die Schale daneben und befeuchtete damit ihren vom Schweiß glänzenden Körper. Sie trug nur einen Rock aus Tierleder, der ihr nicht einmal bis zu den Knien ging und ein knappes bauchfreies Oberteil aus demselben Material, dennoch glaubte sie, vor lauter Hitze zu verbrennen.

Eigentlich verbrachte sie jeden Tag seitdem die Pilger sie gefunden und ihre Wunden versorgt hatten mit dem Versuch, irgendwie schlaf zu finden. Sie war einfach nur müde, doch sobald sie die Augen schloss, kamen die Bilder zurück. Nur manchmal, wenn sie die Hitze nicht mehr aushielt, ging sie nach draußen an die Luft. Doch selbst die kälteste Nacht half nicht, das schwelende Feuer in ihrem Innern zu bekämpfen. Sie rieb die Brandnarben an ihrem Arm und beschloss, es noch einmal zu versuchen und nach unten zu gehen.

Am Nachmittag hatte sie ein ungewöhnlicher Lärm von der Straße schon einmal nach draußen gelockt. Ihre Fähigkeit, sich so zu bewegen als wäre sie quasi unsichtbar, half ihr nicht entdeckt zu werden. Niemand durfte wissen, dass sie sich hier bei den Amüsierdamen versteckte.

Nun hörte sie wieder ungewöhnliche Geräusche, aber diesmal kamen sie nicht von draußen. Jemand war hereingekommen, jemand Fremdes. Sie öffnete die Tür und ging einen Schritt hinaus auf die Brüstung und dann in das Gebäude daneben. Für einen Augenblick blendete sie alles andere aus, konzentrierte sich nur auf den Raum unter ihr, auf jedes Geräusch, auf jeden Geruch, alles, was sie von dort spüren konnte. Sie schreckte zusammen. Konnte es wirklich sein? Sie brauchte all ihre Kraft, um sich selbst daran zu hindern, einfach durchzudrehen. Sie schlich so unauffällig, wie es ihr möglich war die Treppe hinunter.

Der große Raum mit den vielen Tischen war fast leer.

Jemand hatte aufgeräumt, an dem Tisch der Pokerspieler saß nun nur noch ein großer schwarzer Mann, davor standen der Engländer, der sich duelliert hatte und der gutaussehende Blonde.


Der grimmige Schwarze saß im Saloon an dem wieder aufgestellten Pokertisch. Vor ihm lagen die Steckbriefe des Mexikaners und von seinem Kumpel Gringo, dem sie ins Bein geschossen hatten.

„Also?“ fragte er. „Was machen zwei Halunken wie ihr mit einer Satteltasche voll von dem hier?“ Er kippte auch die restlichen Fahndungsplakate über dem Tisch aus.

„Na raten sie mal.“ Ätzte der Deutsche zurück. „Die fehlten mir noch für mein Poesiealbum.“

Der kräftige Mann Mitte fünfzig und mit Glatze, hatte eindeutig keinen Humor. Er sah die Zwei nur düster an. Verzog aber keine Miene.

„Wieso werden zwei Versager wie ihr Kopfgeldjäger?“ Die beiden sahen ihn nur verwundert an. Wie kommt er darauf, dass wir Versager sind? Fragte sich der Engländer Stanford. Ohne ihn und seine Meute säßen die beiden gesuchten Kriminellen längst in einer Zelle im Sheriffs Office. Okay, da waren sie jetzt auch. Aber trotzdem waren sie keine Versager.

„Also gut, wer seid ihr?“ Der Schwarze polterte weiter.

„Unsere Namen finden sie sicher nicht darunter,“ erwiderte Stanford und zeigte auf den Papierstapel.

„Da bin ich mir sicher.“ Er nahm einen der Steckbriefe und wedelte damit herum. „Für so einen muss man schon einiges auf dem Kerbholz haben.“ Er sah sie wieder mit diesem ausdruckslosen Gesicht an und wiederholte dann seine Frage von eben.

„Stanford Riley. Spezialagent. Auf Verbrecherjagd im Namen der Krone.“ Verkündete der Engländer stolz. Der Schwarze blieb unbeeindruckt. Er hatte die beiden längst durchschaut und wusste um Stanfords, große Klappe.

„Hau doch nicht so auf den Putz.“ Scherzte der andere. „Deine Majestät schert sich einen Dreck um dich.“ Natürlich war er kein Geheimagent. Zumindest nahm er das an. Die zwei waren schon so lange befreundet, dass er davon ganz sicher gewusst hätte.

„Und sie sind?“

„Wilhelm Braun.“ Er räusperte sich. „Ganz ohne den anderen Quatsch, ich bin einfach ich.“

„William Brown?“ Fragte der Schwarze nach, während er etwas in einen kleinen schwarzen Notizblock kritzelte.

„Nein, B R A U N, Braun. Wilhelm Braun.“

Der andere zog eine Braue hoch und sah ihn nachdenklich an.

„Braam?“

„Braun!“

„Ach, ich nenn dich einfach Will!“ Wilhelm kniff die Augen zusammen und sah den Schwarzen böse an. Nicht mehr lange und es wäre zum nächsten Duell gekommen. Doch Stanford ging lieber dazwischen. Ihm wurde die Konversation der beiden ohnehin zu eintönig, also übernahm er vorsichtshalber wieder das Reden. Was er auch eigentlich immer für besser hielt, als Wilhelm das Wort zu überlassen. Die zwei waren beste Freunde, doch von dem, was sonst dabei herauskam, konnte er sich soeben überzeugen.

„Nun kennen sie unsere werten Namen. Dürfen wir auch den ihren erfahren, Sir.“

Der Mann, der ihnen gegenübersaß, schob direkt über seinem Herzen, ein wenig seinen weiten schwarzen Mantel zur Seite. Darunter kam etwas Glitzerndes zum Vorschein.

„Nennt mich einfach Marshall.“


Nachdem sie nun ihre Namen geklärt hatten, fragte sich Wilhelm natürlich schon, wie es jetzt mit ihnen beiden weiter gehen würde. Stanford hatte zugegeben, dass es nicht sehr ehrenwert war die zwei Gangster derart hereinzulegen, sie jedoch gegen kein Gesetz verstoßen hätten.

„Auf dem Steckbrief vor ihnen steht tot oder lebendig. Kein Wort darüber das man sie auf ehrenhafte Art fangen muss.“ Obwohl er wusste, dass Stanford eindeutig der Klügere von ihnen beiden war, kam sich Wilhelm gerade sehr schlau vor.

Der schwarze Riese blieb dennoch unbeeindruckt.

„Eure Methoden sind trotzdem fragwürdig.“ Er sah sie dabei nicht einmal an, sondern kritzelte nur wieder etwas in sein Notizheft.

„Da steht tot. Toooot! Egal wie.“ Wilhelm begann sich allmählich in Rage zu reden. „Davon abgesehen haben wir ihn doch am Leben gelassen, also was wollen Sie?“

Stanford hielt es wohl für besser, erneut dazwischen zu gehen.

„Was haben sie jetzt mit uns vor?“ fragte er vorsichtig.

Dem schwarzen Marshall schien es Spaß zu machen den Überlegenen zu markieren, denn er erbarmte sich noch immer nicht zu ihnen hoch zu sehen. Er beendete zuerst, was immer er aufgeschrieben hatte, und lehnte sich dann erst herausfordernd langsam in seinem Stuhl zurück. Endlich sah er ihnen direkt in die Augen. Es war nichts Bösartiges in den seinen zu erkennen. Egal wie schroff und unbequem er sich benahm, er war eindeutig ein ehrenwerter Mann.

Der Marshall kramte schließlich in seiner Jackentasche und erzählte ihnen dabei etwas über die zwei Kerle, hinter denen sie her waren.

„Die beiden gehören zu einer Bande, der ich schon seit Jahren auf den Fersen bin. Ein paar meiner besten Leute sind bei dieser Mission umgekommen.“ Er legte zwei paar Handschellen und einen kleinen Beutel auf den Tisch. „Meine Deputys waren gute, zähe und loyale Männer. Einige kannte ich bereits mein halbes Leben, andere habe ich selbst ausgebildet. Wir haben diese Verbrecher kreuz und quer durchs ganze Land gejagt. Doch sie sind nicht nur ehrlose und brutale Kriminelle, sondern auch gut ausgerüstet und einfach zu viele für eine Handvoll schlecht bewaffnete Gesetzeshüter.“ In seinen Augen spiegelte sich ehrliches Bedauern wider. „Vor ein paar Wochen hätten wir sie fast gehabt. Es war uns gelungen ein paar von ihnen aufzuspüren. Doch anstatt sie dingfest zu machen, folgten wir nur ihrer Spur. Wir wollten ihr Lager finden. Es muss irgendwo hier draußen sein. Ich weiß es. Ich spüre es, ich spüre ihn. Seine Anwesenheit.“ Er fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, als berühre er etwas Unsichtbares. „Es ist fast so, als könne ich es fühlen, das Böse, das von ihm ausgeht. Er muss aufgehalten werden. Er darf nicht weiter sein Unwesen treiben, das habe ich geschworen.“ Er wurde wieder ruhiger und hörte auf in der Luft herumzufummeln.

„Haben sie das Lager gefunden?“ fragte Stanford neugierig. Es fiel dem Marschall sichtlich schwer, darüber zu reden, denn er zögerte eine Weile, ehe er antwortete.

„Er hatte uns gefunden. Er musste irgendwie gewusst haben, dass wir da waren. Wir gerieten in einen Hinterhalt. Er tötete einen Großteil meiner Leute, bevor dem Rest von uns die Flucht gelang.“ Er sah die beiden wieder ernst an. „Das wird mir nicht wieder passieren.“


Der Schwarze massierte nachdenklich seine Schulter. „Wir haben diese Zwei hier, bemerkt und sind ihnen dann zu diesem Ort gefolgt. Sie sind für uns unersetzlich, um über sie an den Anführer zu gelangen. Diesmal werden wir es richtig machen. Wir werden sie solange bearbeiten bis sie uns, das Versteck verraten. Die werden uns nicht noch einmal in einen Hinterhalt locken.“

„Was wollen sie dann von uns?“

Stanford nahm den Beutel des Marshalls und griff hinein.

Wilhelm bemerkte ein Geräusch und aus dem Augenwinkel etwas vorbeihuschen. Er sah zur Hintertür, doch dort war niemand. Hatte da nicht eben noch ein Mädchen gestanden?

„Ihr zwei.“ Der schwarze Marshall sah sie noch immer grimmig an. Stanford nahm die Hand aus dem Beutel. „Arbeitet jetzt für mich.“ Es waren zwei Deputy Abzeichen darin.

CHUWANGA

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