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Der Autor unserer Lebensgeschichte

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Ich habe mich gefragt, ob es etwas Besseres gibt, als nur ein spannendes Buch zu lesen oder zu hören. Tatsächlich ist mir etwas eingefallen, und zwar den Autor selbst kennenzulernen und ihn Schritt für Schritt auf seinem Weg bis zum fertigen Buch zu begleiten. Ich stelle mir das richtig spannend vor!

Ich kann mir denken, dass es dich genauso faszinieren könnte, vor allem, wenn es um die realste Geschichte geht, die du dir vorstellen kannst: deine persönliche Lebensgeschichte! Stell dir vor du dürftest den Autor deines Lebens kennenlernen. Welcher Autor? Sind wir nicht selbst die Autoren unserer Geschichte?

Ich möchte dir schildern, wie ich das erlebe:

Seit vielen Jahren schreibe ich Tagebuch. Der Auslöser war ein Einsatz in Rostock. Ich wollte Gottes tägliches Wirken festhalten. Eigentlich erwartete ich spektakuläre Dinge, wie z. B. Heilungen oder Bekehrungen, aber es verlief ganz anders. Meine Einträge beschrieben oft normale Begegnungen mit Menschen, welche wenig von Gott wussten, und erzählten auch von peinlichen Momenten. Am Ende des Einsatzes hatte ich viele kleine Geschichten zu Papier gebracht, und obwohl die meisten davon unseren „stinknormalen“ Alltag beschrieben, entdeckte ich Gottes wunderbare Handschrift darin. Damals war ich so begeistert, dass ich meinen Alltag weiterhin in Tagebüchern festhielt. Ich weiß, das ist nicht „jederMANNs Sache“! Für mich persönlich ist es eine meiner liebsten Beschäftigungen.

So habe ich Gottes Handschrift in meinem Leben entdeckt und wie sie meine Geschichte auf wundersame Art und Weise gestaltet. Je mehr ich mein eigenes Leben verfolge und aufschreibe, desto deutlicher wird das. Gott selbst ist der große Geschichtenschreiber – der mich ins Schreiben meiner Lebensgeschichte mit hineinnimmt. In der Bibel macht er nichts anderes. Mit einzelnen Menschen schreibt er Geschichte, welche Auswirkungen für den engen Bekanntenkreis, für ein ganzes Volk und letztendlich für die ganze Welt hat. Gott schreibt Weltgeschichte, und du und ich sind Teil davon. Ja, wir dürfen diese sogar mitgestalten. Was für ein Privileg!

Je tiefer ich das erkenne, desto mehr liebe ich es, den großen Geschichtenschreiber in den kleinen und unscheinbaren Dingen zu entdecken und mir so meinen Alltag wertvoll zu machen.

Beim Schreiben vor ein paar Tagen tauchte beispielsweise die Frage in mir auf, für was ich Sportwissenschaften studiert hatte. Auslöser war die E-Mail einer ehemaligen Mitstudentin. Sie arbeitete mittlerweile in der Sportbranche, wie viele andere Mitstudenten auch. Ich selbst konnte mir damals nicht so richtig vorstellen, im Sportsektor zu arbeiten und machte mich auf die Suche, wie es weitergehen könnte. Über „Umwege“ bin ich an die Evangelische Missionsschule Unterweissach gekommen und mache nun eine Ausbildung zum Jugendreferenten.

Es wird also noch ein paar Jahre länger dauern, bis ich arbeite, mehr als mir lieb ist. Wieso hatte sich der Verlauf meiner Geschichte so drastisch geändert, und wo wird sie nun hinführen? So kam es, dass ich in meinem Tagebuch meinen Gefühlen nachging.

Immer wieder erinnert Gott mich daran, dass es einfach unsinnig ist, meine Geschichte mit anderen zu vergleichen. In den meisten Fällen scheinen die anderen besser abzuschneiden, und ich bin mal wieder entmutigt und stelle Gottes Wege in Frage. In solchen Momenten hilft es mir immer wieder, mich daran zu erinnern, dass wir schon einige Kapitel Lebensgeschichte geschrieben haben. Mal ging ich aus Angst, einen falschen Weg einzuschlagen, keinen Schritt weiter. An einem anderen Punkt ging ich ein Risiko ein und stellte im Nachhinein fest, dass Gott meine Wege irgendwie doch vorbereitet hatte. So ist das mit den Geschichten – man kann meistens nur erahnen, wo es hingehen könnte.

Das begeistert mich an Lebensgeschichten, und deshalb würde ich auch gerne deine Geschichte hören. Egal wo du stehst, was du erlebt oder (noch nicht) erreicht hast … deine Geschichte lohnt sich, gehört zu werden. Und solange der große Geschichtenschreiber noch am Schreiben ist, wird deine Geschichte weitergehen.

Wenn du dir schon mal überlegt hast, Tagebuch zu schreiben, dann möchte ich dich dazu ermutigen, damit anzufangen. Es ist egal, ob du das jeden Tag machst, einmal die Woche oder einmal im Monat. Falls du nicht so gerne schreibst, verfasse ein Audio, mache eine Bilderkollage etc. Wie du Gottes Wege mit dir reflektierst, ist dir überlassen, es wird sich auf jeden Fall lohnen.

Ich will dich dazu ermutigen, die kleinen und oft unbedeutenden Geschichten deines Alltags wahrzunehmen, denn in diesen wirst du den Autor deiner persönlichen Geschichte entdecken. Ja, du wirst Gottes Handschrift in deinem Leben mehr und mehr erkennen.


Emmanuel Kyeremeh | Jg. 1995 | ledig | Weissach im Tal | Schüler (Evang.

Missionsschule Unterweissach)

MännerMutMacher

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