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Über
Haferreis

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Haferreis ist roher Hafer, der zu reisähnlichen Körnern geschliffen wird. Unpoliert hätte er eine Schale, die das Einweichen und eine lange Kochzeit erforderte. Außerdem bestünde die Gefahr, dass der Hafer ausflockt. Er wird in einer speziellen Mühle geschliffen. Dieses Verfahren ist zu Hause nicht möglich.

Haferreis wurde schon im Ersten Weltkrieg als Allround-Produkt für Suppen, Vor- und Hauptspeisen, Beilagen und Nachspeisen eingesetzt. Er dürfte als Reisersatz gedient haben und ist danach in Vergessenheit geraten. Schon damals wusste man um die Bedeutung von Haferreis in der Küche, auch aus ernährungsphysiologischer Sicht.

Das Getreide ist nahezu spelzfrei (die Spelze ist die harte, trockene Hülse des Getreidekorns). Bei der Verarbeitung entfällt daher der mechanische Schälprozess, wichtige Nährstoffe bleiben erhalten.

Haferreis ist die ideale Grundzutat in der modernen Slow-Food-Küche. Ideal, weil man ihn vor dem Kochen nicht einweichen muss. Somit kann man schnell darauf zugreifen und hat nach 20 Minuten eine perfekte Zutat für Suppen, Vor- und Hauptspeisen, Beilagen oder Nachspeisen parat.

Hafer hat seit jeher eine große Bedeutung als Volksnahrungsmittel und in der Vollwerternährung. Er ist nährstoffreich, hat einen hohen Anteil an Eiweiß und Mineralstoffen, wie etwa Kalzium, an Spurenelementen, wie Phosphor, Magnesium, Mangan, Zink, Eisen und Fluor, sowie an Kieselsäure. Auch die Vitamine B1, B2, B5 (Pantothensäure), B6 und E sowie das seltene Vitamin B7 (auch Vitamin H oder Biotin genannt) finden sich im Hafer. Er steigert die körperliche und geistige Leistungskraft und hält den Blutzuckerspiegel konstant.

Das Hafereiweiß wird vom Darm besonders gut aufgenommen, was das Getreide leicht verdaulich macht. Hafer/Haferreis lässt sich deshalb auch gut als »Diätkorn« verwenden. Ihm werden günstige Auswirkungen bei Darmerkrankungen und auf den Cholesterinspiegel zugeschrieben.

Der Fettgehalt des Hafers ist relativ hoch, doch mit 80 Prozent ungesättigten Fettsäuren auch von hohem gesundheitlichen Wert.

Hafer sättigt lang anhaltend und liefert dem Körper über längere Zeit wichtige Energie. Wer abnehmen will, sollte das Getreide in seinen Ernährungsplan einbauen. Es verfügt über einen niedrigen glykämischen Index (Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel) und kurbelt die Verdauung an.

Gluten-empfindliche Personen vertragen Hafer meist gut, sofern er in Maßen konsumiert wird. Allergiker sollten jedoch aufpassen, denn wo ein Haferfeld steht, ist der Weizen oft nicht weit. Somit kann es sein, dass sich das eine oder andere Weizenkorn im Hafer findet. Deshalb dürfte wohl auch der »glutenfreie« Hafer nicht als solcher bezeichnet werden.

Hafer enthält kaum Klebereiweiß. Reines Hafermehl ist deshalb zum Backen nicht geeignet. Die Haferkörner sind für die Herstellung von Brot nur dann verwendbar, wenn man andere Mehlsorten beimengt. Ein Tipp: Haferreis selbst mahlen und mit einem anderen Mehl mischen – somit wird jede Backware aufgewertet.


Natürlich einfach – Kochen mit Haferreis

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