Читать книгу Natürlich einfach – Kochen mit Haferreis - Michaela Hansl - Страница 7
ОглавлениеInputs – gesunde Ernährung
Die Ernährung spielt für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden eine äußerst wichtige Rolle. In vielerlei Hinsicht sind wir das, was wir essen. Meine Philosophie zum Thema Essen lautet: »Wenn es wächst, esse es, wenn es nicht wächst, esse es nicht.«
Getreide, Gemüse, Obst, Nüsse wachsen, alles andere wächst nicht.
Darum ist es wichtig, unserem Körper gesunde, frische, nur mäßig verarbeitete Lebensmittel zuzuführen. Um unser Wohlbefinden zu gewährleisten, sind einige weitere Punkte zu beachten, die ich hier zusammengestellt habe.
Gehen Sie mit der Zeit!
Alles, was gerade Saison hat, ist auch gesund. Unser Körper ist danach ausgerichtet. Frische, saisonale Obst- und Gemüsesorten sind vom Wachstum und von der Verfügbarkeit genau auf uns abgestimmt. Ihre Wirkungsweise auf den Körper ist unterschiedlich, es gibt wärmende Lebensmittel und Kräuter, aber auch kühlende. Die TEM (Traditionelle Europäische Medizin) teilt die Kräuter in ihrer Wirkung den Qualitätenmischungen feucht/warm, warm/trocken, trocken/kalt und kalt/feucht zu. Eine große Rolle spielen die vier Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde. Auch in der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) wird großes Augenmerk auf die thermische Wirkung der Lebensmittel gelegt, ebenso in der Slow-Food-Küche.
In diesem Sinn sind nicht nur meine Rezepte »im Gleichgewicht«. Auch Ihr Körper sollte es sein. Viele Nahrungsmittel bringen durch falschen Einsatz und Zusammensetzung unseren Organismus aus der Balance. Säuren und Basen, Wärme und Kälte, Feuchtigkeit und Trockenheit – gerät dies aus dem Gleichgewicht, ist Unwohlsein die Folge. Die Leistungsfähigkeit lässt zu wünschen übrig, man fühlt sich müde und schwer. So soll und muss es nicht ein. Gesunde Ernährung beginnt genau hier, und es ist im Prinzip »natürlich einfach«!
Ich habe einen Saisonkalender erstellt, der Ihnen zeigt, welches Obst und Gemüse zu welcher Jahreszeit frisch erhältlich ist. Somit können Sie sich besser orientieren. Je mehr Sie über Ernährung wissen, umso gesünder werden Sie leben.
Saisonkalender
Heimisches Obst
Mai bis Juli: | Ribisel (Johannisbeeren) |
Mai bis August: | Erdbeeren |
Juni, Juli: | Kirschen |
Juni bis Oktober: | Himbeeren |
Juli, August: | Marillen (Aprikosen) |
Juli bis September: | Pfirsiche |
Juli bis Oktober: | Äpfel, Birnen, Brombeeren, Heidelbeeren |
August, September: | Zwetschken (Pflaumen) |
September: | Weintrauben |
Oktober: | Quitten |
Heimisches Gemüse
Januar bis Dezember: | Erdäpfel (Kartoffeln), Karotte, Knoblauch, Rote Rüben (Rote Beete), Sellerie, Zwiebel |
April bis Juni: | Spargel |
April bis Juli: | Spinat |
April bis Oktober: | Radieschen |
Mai bis Oktober: | Häuptelsalat (Kopfsalat), Karfiol (Blumenkohl), Kohlrabi, Lollo rosso |
Mai bis November: | Mangold |
Juni bis August: | Erbsen, Feldgurke |
Juni bis September: | Fisolen (Grüne Bohnen) |
Juni bis Oktober: | Brokkoli, Fenchel, Paprika, Paradeiser (Tomaten), Stangensellerie, Zucchini |
Juni bis Februar: | Kohl, Kraut |
Juni bis April: | Porree (Lauch) |
Juli bis September: | Mais |
Juli bis Oktober: | Melanzani (Auberginen) |
August bis Dezember: | Endivien |
August bis Februar: | Chinakohl |
August bis März: | Kürbis |
September, Oktober: | Radicchio |
September bis Februar: | Kohlsprossen |
September bis April: | Pastinaken, Vogerlsalat (Feldsalat) |
Benutzen Sie Ihre Hände und Finger!
Um im Einklang mit der Natur und den selbst zubereiteten Speisen zu sein, ist es wichtig, die Hände zu benutzen. Sich mit der Materie auseinanderzusetzen, bewirkt Erfolgserlebnisse beim Kochen. Denn man fühlt doch zuerst immer, ob etwas richtig oder falsch is(s)t. Darum ist die Fingerprobe sehr wichtig und in meinen Rezepten extra angeführt. Gerade bei Teigen, oder um den Haferreis-Kochvorgang zu stoppen oder beim Blanchieren von Gemüse ist es unumgänglich, mit dem (sauberen) Finger hineinzufühlen. Zum Beispiel beim Germteig, bei dem die Milch nicht wärmer sein darf, als der Finger es aushalten kann. Auch der Haferreis würde vielleicht ein bloßer Batzen, und Sie wären mit dem Resultat nicht glücklich. Darum Finger hinein und testen!
Fragen Sie nach! Nehmen Sie nicht alles vom goldenen Tablett
Unsere Supermärkte sind voll von Lebensmitteln, von guten und schlechten Versuchungen und Dingen, die die Welt nicht braucht. Eine Folgeerscheinung davon ist, dass wir als verantwortungsvolle Menschen bald nicht mehr wissen, was gut oder schlecht is(s)t. Auch wenn wir uns bemühen, ist es schwer, dem Kreislauf der Zeit zu folgen. Die Jäger sind heute zugleich Sammler, die Sammler demnach Jäger. In diesem Ernährungsdschungel blickt bald keiner mehr durch.
In die Irre geführt werden wir heute an jeder Ecke. Deshalb ist es an der Zeit zu hinterfragen, anstatt hinzunehmen.
Es ist »natürlich einfach« zu wissen, welches Gemüse, Getreide und Obst gerade Saison hat. Setzen Sie sich doch etwas mit der Thematik auseinander, anstatt beim Einkaufen nur zuzugreifen. Fragen Sie zum Beispiel nach, wo das gewünschte Gemüse oder das Fleisch herkommen, wie das Tier aufgewachsen ist. Achten Sie auf Regionalität. Jedes Produkt, das Sie aus regionaler Herkunft beziehen, schont die Umwelt und fördert die heimischen Betriebe. Überdenken Sie Ihr Konsumverhalten, Sie haben es ganz allein selbst in der Hand. Ich möchte Sie durch meine Rezepte wieder näher zur Natürlichkeit in der Küche und ein großes Stück näher zu sich selbst bringen.
Bitte vergessen Sie nicht: Wir sind Teil eines Kreislaufs
Der Mensch kann ohne Kreisläufe nicht überleben. Zwei Kreisläufe sind für uns unmittelbar lebensnotwendig, der Herz- und der Lungenkreislauf. Wenn einer der beiden nicht tadellos funktioniert, herrscht im Körper Ausnahmezustand. Alles ist fein aufeinander abgestimmt.
Das gesamte Leben ist ein ewiger Kreislauf.
Tag und Nacht, Ebbe und Flut, die Jahreszeiten, die Mondphasen. Wir sollten alles dafür tun, diese natürlichen Kreisläufe zu unterstützen, und vor allem danach leben. Sich mit den Kreisläufen zu bewegen, is(s)t »natürlich einfach« und lehrt uns, (wieder zurück) zu uns selbst zu finden.