Читать книгу Im Netz der Macht - Michelle Mommertz - Страница 3

Kapitel 1

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Ein milder Windhauch wehte ihr durchs Haar und gab ihr unvermittelt das Gefühl von Freiheit. Zielstrebig schritt sie den Weg entlang, wobei ihre Hüften elegant in dem engen Rock wippten und jeder Schritt das Klacken ihrer High-Heels verlauten ließ. Ihr dunkles Haar war streng nach hinten gebunden, wobei sich eine Strähne gelöst hatte und nun auf ihrer weißen Bluse ruhte. Passend zu ihren Schuhen trug sie einen dunklen Mantel, der jedoch geöffnet und weniger ein Schutz vor Kälte als vielmehr ein modisches Accessoire war. Ihr Rock endete knapp über ihren Knien und betonte mit einer durchsichtigen Strumpfhose ihre schlanken Beine. Eine teure Handtasche baumelte an ihrem Arm, und ihr Blick war geradeaus gerichtet, ohne sich von den gaffenden Augen der Männer beeindrucken zu lassen. Auch Frauen blickten ihr hinterher, teils neidisch, teils respektvoll. All das kümmerte sie jedoch nicht im Geringsten, denn sie kochte vor Wut, auch wenn man es ihr nicht ansah. Sie hatte gelernt ruhig zu bleiben und immer einen kühlen Kopf zu bewahren, bis sie all ihre Wut an der Person auslassen konnte, die dafür verantwortlich war. Diesmal würde er leiden, nicht länger wollte sie sich das bieten lassen. Einen kurzen Moment konnte man einen nahezu angsteinflößenden Blick in ihren Augen erkennen, doch bereits beim nächsten Wimpernschlag war dieser ihrer kühlen Geschäftsmäßigkeit gewichen, die sie an den Tag zu legen gewohnt war. Sie schminkte sich nur dezent, ein wenig Kajal, Lidschatten und zum heutigen Anlass tiefroten Lippenstift, der ihre vollen Lippen angenehm betonte. Ein großes Bürogebäude erhob sich am Ende der Straße, und sie hielt direkt darauf zu. Davor war ein Schild angebracht, welches sie jedoch nicht beachtete, da sie die Aufschrift auswendig kannte. Neu waren nur die bunten Wahlplakate, welche die großen Fenster der Kanzlei schmückten. Ein junger Mann hielt ihr die Tür auf, und sie trat schwungvoll in die imposante Eingangshalle. Das Klacken ihrer Absätze hallte in der Stille wider, so dass sich die Arbeitenden nach ihr umschauten. Sie steuerte auf einen der Aufzüge zu. Bevor sie einsteigen konnte, wurde sie jedoch von einer älteren Dame angesprochen: „Kann ich Ihnen vielleicht behilflich sein?“. „Nein, vielen Dank“, erwiderte sie in kühlem Tonfall und wandte sich ab. „Zu wem müssen Sie denn?“, fragte die Dame weiter. „Herr Ferguson, er erwartet mich“, versuchte sie erneut, die ältere Frau abzuwimmeln. Diese machte jedoch nur ein überraschtes Gesicht und sagte: „Es tut mir leid, aber Herr Ferguson möchte nicht gestört werden.“ „Gut, ich werde ihm sagen, dass sie mich davon in Kenntnis gesetzt haben.“ Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, betrat sie den Aufzug und fuhr in die oberste Etage. Dort erwartete sie eine Sekretärin, die ebenfalls bestrebt war, sie nicht hindurchzulassen. Bevor ihr Geduldsfaden riss, las sie den Namen auf ihrem Schild, setzte ein breites Lächeln auf und sagte in ruhigem Ton: „Jeanette, rufen Sie ihn doch kurz an, ich bin sicher es ist in seinem Interesse, wenn ich jetzt zu ihm gehe.“ Ein wenig widerstrebend setzte die Sekretärin sich hinter ihren Schreibtisch und nahm den Hörer auf. Bevor Jeannette überhaupt gewählt hatte, war die Unbekannte an ihr vorbeigerauscht und in das Büro von Herrn Ferguson gestürmt. Von innen schloss sie die Tür ab, so dass Jeannette nichts anderes übrig blieb, als sich telefonisch bei ihrem Chef zu entschuldigen, welcher sie jedoch beruhigte, dass alles in Ordnung sei.

Nach dem kurzen Telefonat blickte er in ein mehr als wütendes Gesicht und wusste, dass bei weitem nicht alles in Ordnung war. „Sie sehen sehr gut aus“, versuchte er, sie ein wenig zu besänftigen. „Spar dir das Süßholzraspeln für deine Sekretärin auf“, fuhr sie ihm über den Mund und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige: „ Du hättest dich heute melden müssen, das weißt du verdammt gut.“ Es kostete sie Mühe nicht zu laut zu schreien. Er war aufgestanden und bemühte sich um entschuldigende Worte: „Ich habe es versucht, wirklich, doch zur Zeit ist hier einfach die Hölle los. Außerdem sind mir ständig Reporter auf den Fersen. Meine Konkurrenten warten doch nur auf einen Skandal, der mir jede realistische Chance in der Wahl nimmt.“ Erneut fuhr sie ihn an: „Deine jämmerlichen Entschuldigungen interessieren mich nicht. Du weißt genau, dass wir woanders ein Treffen hätten vereinbaren können. Zumal ich dir deine Ausreden noch nie geglaubt habe. Unseren letzten Termin hast du auch schon ignoriert.“ Sie war hinter den Schreibtisch getreten und bei jedem Wort einen Schritt auf ihn zugegangen. Der Versuch, Abstand zu wahren, ließ ihn zurück treten, bis er mit dem Rücken an die Wand stieß. „Sie müssen mir glauben, es war wirklich keine Absicht. Es ist schließlich auch nicht nur mein Wunsch, dass ich die Wahl gewinne.“ Da hatte er natürlich Recht, und das wusste sie, dennoch konnte sie ihm das nicht durchgehen lassen. Sie packte ihn unterm Kinn und drückte mit der Handfläche gegen seine Kehle, bis ihm die Luft wegblieb. Sicherlich war sie nicht stärker als er, doch etwas hielt ihn davon ab, sich zu wehren, etwas das ihn immer davon abgehalten hatte. Es war als würde sie irgendetwas Machtvolles umgeben, eine Art Bann, dem er nicht entkommen konnte, der es ihr erlaubte, mit ihm zu tun, was sie wollte. Vor über 20 Jahren war es so gewesen und heute war es immer noch so. Obwohl sich langsam Spuren des Alters in ihrem Gesicht zeigten, war sie jedoch in keiner Weise unattraktiv. Er schüttelte leicht den Kopf, einerseits um diese Gedanken aus seinem Kopf zu drängen, andererseits, um nach Luft zu ringen, doch ihr Griff war unnachgiebig und erbarmungslos, genauso wie der Blick, mit dem sie ihn wieder bedachte. Seine Beine begannen zu kribbeln und er fühlte sich immer schwächer, er drehte den Kopf wie wild umher, konnte ihre Hand so jedoch nicht lösen. Als er in einem Nebel der Bewusstlosigkeit zu versinken drohte, ließ sie ihn los, und er rutschte an der Wand entlang auf den Boden, wo er sitzen blieb und gierig nach Luft schnappte. Sie trat ihm in die Seite und drehte sich von ihm weg. Daraufhin schritt sie grazil zu seinem Schreibtisch und setzte sich auf seinen Stuhl. Die Handtasche hatte sie bereits neben sich abgestellt und forderte ihn nun auf, sich ebenfalls zu ihr zu setzen. Aufmerksam beobachtete sie ihn, wie er aufstand, noch immer ein wenig geschwächt. Sein maßgeschneiderter Anzug zeigte, dass er weiterhin regelmäßig trainierte und sich nicht von der Trägheit des Büroalltags beeinflussen ließ. Sein Haar war voll und dunkel, und der freche Charme war auch noch nicht aus seinen Augen gewichen, was ihn vermutlich jung hielt. Er war mittlerweile auch schon Ende 30, kaum zu glauben, wo die Zeit geblieben war, doch wirklich gebessert hatte er sich keinen Deut. Noch immer hielt er sich nicht an die Vereinbarung, was schließlich der Grund für ihren Besuch in seinem Büro war. Er setzte sich ihr gegenüber und vermied es, sie direkt anzuschauen. „Also, Miguel, bist du bereit, die Liste durchzugehen?“, fragte sie, woraufhin er nickte. Verärgert zog sie die Augenbrauen hoch und bedachte ihn mit einem strengen Blick. Als er aufblickte und es bemerkte, beeilte er sich, entschuldigende Worte zu finden und fügte dem hinzu: „Ja, ich bin bereit.“ Von Beginn an hatte sie darauf bestanden, dass er sich an einfache Formen der Höflichkeit hielt und ihrer Ansicht nach, gehörte die Beantwortung von Fragen in ganzen Sätzen, dazu. Sie holte einen Notizblock hervor, auf dem eine Liste notiert war, welche sie nun Punkt für Punkt ablas. „Hast du wenigstens an die medizinischen Untersuchungen gedacht“, fragte sie in vorwurfsvollem Ton. „Ja, alle Ergebnisse sind in der oberen Schublade“, antwortete er. Sie zog ein ganzes Bündel an Dokumenten und Negativen hervor. Mit geschultem Blick überflog sie die Blutuntersuchung, das Röntgenbild der Lunge und das psychologische Gutachten und machte mehrere Kreuze in ihrem Notizblock. „Dennoch wirst du dich spätestens nächstes Jahr von unseren Ärzten noch einmal untersuchen lassen müssen“, erwähnte sie, wobei sie sich Mühe gab, dass er die Zufriedenheit in ihrer Stimme nicht hörte. „Ja, kein Problem“, erwiderte er nur. „Beruflich gibt es keine Probleme, oder?“, las sie die nächste Frage vor. „Nein, die Kanzlei läuft gut.“ „Deine Zahlungen sind alle regelmäßig eingetroffen“, stellte sie fest und machte ein Kreuzchen auf dem Block: „Und wie sieht es mit der Wahl aus?“ „Nun ja, prinzipiell läuft es gut. Soweit es mich betrifft, gab es noch keinen Skandal, mein Hintergrund wurde auch schon überprüft und als gut befunden. Die Ehe war eine sehr gute Idee und hat mir zusätzliche Stimmen bei Umfragen eingebracht. Eine Schwierigkeit sehe ich zurzeit eigentlich nur bei meinem Alter, also laut Umfragen hätten die Leute lieber einen älteren Kandidaten“, erklärte Miguel und zuckte dabei mit den Schultern, als würde er beteuern wollen, dass er sich bemühte, alles richtig zu machen. Sie notierte sich das und versprach, dass sie sich darum kümmern würde. „Wo du gerade schon das Thema Ehe angesprochen hast, ich hoffe, du hältst dich an deine ehelichen Pflichten…“, sie ließ den Satz so im Raum stehen. Beide wussten, dass es nur eine Scheinehe war, um seinen Stand zu sichern, dennoch wäre sie nicht davon angetan, wenn sie hörte, dass er ein Verhältnis hatte. Zu groß war die Gefahr, dass dies einen Skandal geben würde, und zu groß ihre Moral, als dass sie ihm das durchgehen ließe. Er nickte behutsam und wandte den Blick zu Boden, als er dies zögerlich bejahte. Sie durchschaute seine Lüge sofort und verlangte, dass er sie anschauen solle, um dies zu wiederholen. Er hob den Kopf, und sie ohrfeigte ihn erneut: „Bist du wahnsinnig, sprichst hier groß davon, du willst die Wahl nicht in Gefahr bringen und fängst eine Affäre an?! Mal ganz abgesehen davon, dass sich das einfach nicht gehört. Wie kannst du es nur wagen?!“ Ihre Stimme bebte vor Zorn, und sie war immer lauter geworden. Miguel hob zu Entschuldigungen an, doch sie funkelte ihn nur wütend an und brachte ihn so zum Schweigen. „Wer ist sie? Ich will den Namen!“, brüllte sie ihn an. Er antwortete nicht gleich und nickte zögerlich zur Tür. Sie schloss für einen kleinen Augenblick die Augen und atmete tief ein. Beim Ausatmen öffnete sie die Augen wieder und stand auf, vor Wut schäumend. Sie ging um den Schreibtisch herum und stellte sich seitlich hinter ihn. Miguel spürte ihre Hand im Nacken, und dann ihren Atem an seinem Ohr, als sie bedrohlich flüsterte: „Du willst mir doch wohl nicht erzählen, dass du ganz klischeehaft mit deiner Sekretärin schläfst, was jeder, der hier arbeitet, mitbekommen kann?! Sie weiß nicht nur, wer du bist, sondern auch, dass du verheiratet bist, dich zur Wahl aufstellst und so weiter. Wenn du schon so eine idiotische Nummer abziehen möchtest, hättest du dir nicht irgendeine Unbekannte nehmen können?! Was ist denn, wenn du keine Lust mehr auf sie hast? Sie wird der ganzen Welt brühwarm von deinem Betrug erzählen, dass du doch nicht der gute Ehemann bist, für den dich deine Wählerschaft hält und…“ Er unterbrach sie wutschnaubend: „Das ist etwas anderes, ich bin in sie verliebt. Sie bedeutet mir wirklich etwas, und sie wird mich auch nicht verraten, ich habe das mit ihr geklärt.“ „Du Narr, ich hoffe du hast ihr nicht noch weitere deiner Geheimnisse offenbart. Wie verblödet bist du eigentlich?! Die Hochzeit war nur zu deinem Besten, und das weißt du ganz genau. Du hättest dich wenigstens zügeln und deine Hormone bis nach der Wahl zurückstellen können. Es sind nur noch ein paar Tage, und die setzt du aufs Spiel wegen einer schnellen Nummer?“, ihre Stimme wurde immer bedrohlicher, und am Ende war es nur noch ein Zischen, was ihn schaudern ließ. Ihre Fingernägel bohrten sich in die Haut am Nacken, und er bekam eine leichte Gänsehaut. Sein ganzer Körper war angespannt, denn er wusste instinktiv, was gleich passieren würde, und dennoch schien die Zeit still zu stehen, kurz bevor sie mit voller Wucht seinen Kopf auf die Tischplatte donnerte. Er schlug mit der Stirn auf, und die Erschütterungen in seinem Kopf schienen kein Ende zu nehmen, es dröhnte und schmerzte. Er sah ein wenig verschwommen und schloss die Augen, um das Schwindelgefühl zu vertreiben, bevor er sich wieder aufsetzte. Ihre Hand ruhte mittlerweile auf seiner Schulter, und der Daumen bohrte sich schmerzhaft hinter sein Schlüsselbein, so dass er leicht einknickte. „Ich erwarte, dass du die Sache augenblicklich beendest, nein, ich verlange es. Danach werde ich mich um sie kümmern und dir eine neue Sekretärin suchen, hast du das verstanden“, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen, drückte sie noch ein wenig fester zu. „Ich will…“, begann er, durfte den Satz jedoch nicht zu Ende bringen. „Falsche Antwort, es heißt einfach nur Ja!“, fauchte sie. Bedrückt blickte er auf seine Schuhe, obwohl er Jeanette liebte, konnte er nicht anders, als jetzt zuzustimmen. Sie nickte zufrieden und ging wieder um den Schreibtisch, um sich langsam in den Stuhl zu setzen. Die Beine übereinander geschlagen, legte sie eine Hand auf die Lehne und griff mit der anderen nach dem Telefonhörer. Intuitiv benutzte sie die Kurzwahltaste 1 und wurde wie erwartet mit Jeanette verbunden. „Kommen Sie bitte herein!“, bat sie in einem Tonfall, der jedoch keine Widerrede duldete, und legte wieder auf. „Miguel öffne ihr die Tür!“, befahl sie streng, woraufhin er sich sofort erhob, die Tür aufschloss und diese öffnete.

Jeanette trat ein und betrachtete Miguel mit einem argwöhnischen Blick. Sie hatte ihn noch nie so gesehen, er blickte sie nicht an und wirkte fast schon verschüchtert. Jeanette hielt Ausschau nach der ominösen Frau, die vor einer halben Stunde an ihr vorbei gestürmt war, und entdeckte sie auf Miguels Stuhl. Geradezu hoheitsvoll thronte sie darauf und tippte ungeduldig mit den Fingern auf die Lehne. Miguel schloss die Tür, und mit einem Nicken bedeutete sie den beiden, dass sie sich setzen sollten. Jeanette setzte sich zögerlich, sie wusste nicht, was sie von der Szene halten sollte, die sich ihr hier bot. Miguel gab keinen Ton von sich, und die Fremde begann zu sprechen: „Ich weiß von Ihrem Arrangement und muss Ihnen mitteilen, dass sie damit nicht nur Miguels Ehe, sondern auch seine politische Karriere gefährden und dass dies nun beendet ist.“ „Was?“, entfuhr es Jeanette erstaunt, sie schaute Miguel verwirrt an. Sie versuchte, in seinem Gesicht eine Antwort zu finden, doch er hielt es weiterhin gesenkt. „Des Weiteren werden Sie hier gekündigt, doch wir haben einen idealen Ersatz für Sie, sogar besser vergütet als bisher.“, fuhr sie unbeirrt fort. „Das kann doch nicht Ihr Ernst sein. Miguel sag du doch mal was dazu. Ich dachte, du liebst mich!“, entrüstete sich Jeanette vor ihrem Liebhaber. Dieser blickte auf, jedoch nicht ihr in die Augen, sondern der Fremden hinter seinem Schreibtisch. Mit einem leichten Kopfnicken, gab sie ihm ihre Zustimmung, und er räusperte sich, um zu einer Erklärung anzusetzen: „Das tu ich, nur es geht zurzeit einfach nicht, bitte versuch, es zu verstehen.“ Jeanette schüttelte missbilligend den Kopf, sie war enttäuscht von der Reaktion Miguels und gleichzeitig verwirrt. Sie wusste nicht, in welcher Beziehung er zu dieser Frau stand oder was sie überhaupt hier zu suchen hatte. Dies platzte jetzt auch aus ihr heraus: „Wer sind Sie eigentlich, und warum mischen Sie sich in unsere Beziehung ein?“ Die fremde Frau lächelte, doch ihre Augen waren kalt: „Zunächst einmal haben Sie keine Beziehung, und den Rest lassen sie mal Miguels und meine Sorge sein. Ich würde Sie jetzt bitten mitzukommen, damit ich Sie in Ihren neuen Arbeitsplatz einweisen kann.“ „Ich werde nirgends mit hinkommen. Wenn es wirklich dein Wunsch ist, mich loszuwerden, Miguel, dann gehe ich, aber ich will es hören und zwar von dir!“, forderte Jeanette. Sie blickte ihn an, er schaute jedoch immer nur die Fremde an, welche eine Augenbraue hob und erwartungsvoll zurückschaute. Daraufhin nickte Miguel sichtlich verletzt und wandte sich Jeanette zu: „Ja, es ist so, wie sie sagt.“ „Gut“, meinte Jeanette eingeschnappt und stand auf. Sie blickte Miguel noch einmal an, bemerkte nicht, wie die fremde Frau indessen aufstand und zur Tür ging. Er blickte auf seine Hände, konnte sie nicht ansehen, es machte ihn zu traurig. Jeanette wandte sich ab und ging zur Tür. „Es tut mir Leid, aber ich kann Sie wirklich nicht gehen lassen“, stellte die Fremde mit einem halben Lächeln fest, doch Jeanette verstand nun gar nichts mehr. Sie blickte zurück zu Miguel, welcher sich jedoch weiterhin nicht rührte.

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