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Sonntag, 10.6.2018 – Noch in den Vorbereitungen

2 Tage bis zum Start

Die Vorbereitungen für unser irisches Abenteuer sind fast abgeschlossen: Die Fähren von Calais nach Dover und von Fishguard nach Rosslare hin und zurück sind gebucht (über Gaeltacht, ein Anbieter für Irlandreisen; war ein Tip von Jaqueline, der sich gelohnt hat, sie bieten wirklich einen bemerkenswerten Service). Hotels für die beiden geplanten Zwischenstop-Übernachtungen auf der Hinfahrt sind über Booking.com reserviert und über PayPal bezahlt (für mich alten Sack ist es immer wieder ein Erlebnis, was heut so alles völlig problemlos übers Internet möglich ist. Bei aller berechtigter Kritik über Datenklau und Big Data: Ist das Alles trotzdem nicht einfach sa-gen-haft? Wenn mir das einer vor dreißig Jahren erzählt hätte!).

Die Servicearbeiten an den Maschinen sind erledigt, Öl und Filter sind neu, Ersatzseilzüge für Kupplung und Gas, Kerzen und noch ein paar lebensnotwendige Kleinigkeiten sind eingepackt, und Helgas „Eagle“ hat sogar noch ein Paar frische Reifen bekommen. Christian Hopf aus Traunwalchen hat meinen Motor so super eingestellt – mein alter "Moodchanger" ist noch nie so gut gelaufen. Und obwohl ich nach wie vor ein wenig – nein, das stimmt nicht: Gehörig Muffensausen habe bei der Vorstellung, dass wir Zwei übermorgen tatsächlich nach Irland fahren: Ich freu mich riesig auf die Fahrt!

Beim Probeanziehen der Regenklamotten (es geht ja nach Irland, was haben wir nicht schon alles über das Wetter dort gehört und gelesen) stelle ich fest, dass an einem Regenhandschuh eine Naht aufgegangen ist. Mann, wenn ich das erst unterwegs gemerkt hätte: Ich bin einmal siebenhundert Kilometer mit nassen Händen gefahren, das hat mir mehr als gereicht! Also, morgen noch neue besorgen. Das andere Gepäck ist alles gepackt, und morgen nachmittag werden die Moppeds damit beladen.

In den letzten Monaten haben wir immer wieder unsere Reiseführer über Irland und den Süden von England gewälzt: Unsere Reiseroute soll, von unserem Heimatort am Chiemsee startend, über Luxemburg und Belgien – dort eine erste Übernachtung - nach Calais führen, dann rüber nach Dover. Mit dem Schiff über den Kanal, natürlich. Wir wollen schließlich was erleben und sehen für unser Geld: Vielleicht mit einem Kaffee an der Reling stehend aufs Meer schauen, dann ein zweites Frühstück haben – und nicht eine halbe Stunde in einem merkwürdigen Zugwagon hocken, der unter dem Ärmelkanal durchrast. Denn: Reisen bedeutet auch, den Weg ohne Zeit zu genießen! Wollt ich nur noch mal so drauf hinweisen. Und dazu ist es per Fähre auch noch billiger. O.k. - nur, wenn man das Frühstück auf dem Schiff weglässt.

Dann quer durch England, in Stonehenge eine Pause und Besichtigung einlegen, danach weiter bis nach Cardiff in Wales, und dort ins Hotel, zum zweiten Stopp. Am dritten Tag dann Mittags in Fishguard auf die Fähre nach Rosslare im Südosten Irlands. Mittags deshalb, weil die Fähre nur zwei mal am Tag fährt. Und dann die letzten 358 Kilometer nach Fahan im County Kerry auf der Dingle-Peninsula, bis zu Jaquelines und Michaels Haus: Einmal quer durch Èire, durch Irland.

Auf der Rückreise nehmen wir uns vier Tage Zeit für den Süden von England: Englische Landschaften genießen, Gärten anschauen.

Dann wieder übers Meer zurück nach Calais, noch einen kurzen Abstecher ins Ruhrgebiet zu meinem Vater, und dann wieder nach Haus. Wird schon klappen!

Aber, ganz ehrlich: Wir sind schon ziemlich aufgeregt. Das ist jetzt doch eine ganz andere Hausnummer als unsere bisherigen Touren durch Deutschland. Und: Ich hab zum letzten Mal vor 44 Jahren Englisch geredet, danach nur ab und zu und mit einem komischen Gefühl der Hilflosigkeit ein paar wenige Brocken geschäftlich. Und dann noch der Linksverkehr! Wie DAS wohl wird?

Egal – Helga versteht sowieso jeder: Sie hat mit ihrer offenen und freudigen Art genau das Talent mit den Menschen umzugehen und auf sie zu zugehen, was mir leider völlig fehlt.

Für die ersten Tage Linksverkehr habe ich einen Tip bekommen: Auf einem Motorrad-Treffen hab ich einen Engländer kennengelernt der mir verriet, dass er, als er das erste Mal auf den Kontinent kam, sich ein Band an den rechten Spiegel band – als Erinnerung daran, dass er sich ab jetzt auf der für ihn falschen Straßenseite fortzubewegen habe. Das mach ich bei uns auch; aber an die linken Spiegel!

Übrigens: Es sind gut 2.080 Kilometer von Truchtlaching im Kreis Traunstein, Deutschland, bis nach Fahan bei Ventry, County Kerry, Irland. Unsere armen Hintern!


Zweimal Fish and Chips, please!

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