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Montag, 11.6.2018 – Fast schon unterwegs

1 Tag bis zum Start


4.00 Uhr früh – und ich bin hellwach. Auch meine Versuche mich mit Plänen für meine neuen Buchprojekte abzulenken bleiben erfolglos: Die Gedanken an die bevorstehende Fahrt lassen mich nicht wieder einschlafen. Irgendwann geb ich auf, setz mich in unsere Küche und ess was.

Eigentlich wollt ich ja nachts nicht mehr an den Kühlschrank. Helga hatte schon mal laut überlegt, dass sie wohl am besten ein Schloss dran machen würde.

Ach, was soll‘s, einmal ist keinmal. Nehm ich halt später ab. Oder auch nie.

Nach dem Frühstück mach ich mich auf den Weg ein paar Regenhandschuhe zu bekommen: Mein bevorzugter Motorradzubehör- und Gebrauchtteile-Lieferant Hofschaller in Garching an der Alz hat Montags zu; und die anderen örtlichen Händler haben nichts im Sortiment, außer den heut üblichen Lederhandschuhen mit Membrane - aber die will ich nicht.

Also, ab nach Rosenheim, zur nächsten Louis-Filiale, die werden doch sicher…. denkste, nix da in meiner Größe „Kuchenteller“, alles ausverkauft. Noch eine letzte Chance, Polo, auch in Rosenheim, und ganz in der Nähe. Wenn die auch nichts haben muss ich Plastiktüten nehmen - oder eben doch Membranhandschuhe.

Im Laden rennt der Verkäufer durch den Laden - „...ich weiß nicht, ob ich noch was da hab… Moment… ah da!“. Glück gehabt: Für 12 Euronen genau solche Dinger, wie ich sie zuvor hatte; nur mit dichten Nähten. Geht doch!

Zurück zu Hause war die Post mittlerweile da, und hat mir das in letzter Minute bei Motea bestellte Gelkissen gebracht: Meine erst letztes Jahr neu gepolsterte und bezogene Sitzbank ist doch fester geworden als gedacht; seit ich damit unterwegs bin kann ich genau beschreiben, wo mein Steißbein liegt. Und drei Tage mehr oder weniger ununterbrochen darauf unterwegs sein…!

Das mit einem atmungsaktivem Stoff bezogene Teil ist kleiner als vermutet, auf dem PC sah es irgendwie größer aus. Die erste Sitzprobe ist auch nicht so doll – ob es das wirklich bringt? Aber, um es vorweg zu nehmen: Das Ding hat mir im wahrsten Sinne des Wortes auf der Reise den Arsch gerettet! Die 59,- Euro für ein Stück Kunststoffgel in Gummi und Textilbezug, nur wenig größer als zwei Hände, waren die beste Investition neben dem neuen TomTom Rider 450, dass wir erstanden haben; mit den neuesten internationalen Kartenupdates sind wir gut gerüstet. Also, Helga hat ein weiches Lammfell auf dem Sattel, und für meinen Hintern ist jetzt auch gesorgt.

Auf dem Heimweg fahr ich noch mal bei Christian vorbei, mein Anlasser macht seit einiger Zeit immer mal wieder Geräusche. Der Freilauf des Anlasserritzels gäbe so langsam seinen Geist auf, erklärt er mir; kein Wunder bei der Laufleistung. Und: Das sei eine richtig große Reparatur, der halbe Motor muss dafür auseinander genommen werden. Na, das sind ja tolle Aussichten! Das macht mir doch etwas Kopfzerbrechen - aber jetzt ist es eh zu spät noch was zu richten. Wenn es also tatsächlich unterwegs zum Ernstfall kommen sollte, hab ich ja für alle Fälle die ADAC-Plus-Karte in Gold.

Christians Vater ist auch in der Werkstatt, er fährt eine große Trude (für Nicht-Biker: Das ist nicht seine Angetraute, sondern eine Suzuki VL 1500 Intruder). Er erzählt mir von seiner vor vielen Jahren geplanten Motorradreise nach Irland, die er damals wegen einer schweren Erkrankung absagen musste - und nie mehr umgesetzt hat. Obwohl er ein großer Liebhaber der irischen Musik und Kultur ist und immer mal hin wollte, hat‘s nie mehr so richtig gepasst.

Ja - das kennt wohl jeder: Man hat einen Traum, und weil immer wieder was anderes dazwischen kommt, ist es irgendwann zu spät dazu.

Damit es uns nicht auch so geht – geht‘s morgen früh los!


Zweimal Fish and Chips, please!

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