Читать книгу Clockwork: Damit dein Unternehmen läuft wie ein Uhrwerk - Mike Michalowicz - Страница 9
[17] Kapitel 1
Warum dein Unternehmen (noch) feststeckt
ОглавлениеWie viele Menschen, die im Garden State geboren und aufgewachsen sind, frönen auch meine Frau und ich jeden Sommer der alten Tradition, die Kinder einzusammeln und meine Schwester und ihre Familie für eine Woche voller Spaß an der Küste von Jersey zu treffen. Bis vor ein paar Jahren sah unsere Sommerreise so aus: Jeder verbrachte den Tag am Strand und dann begannen die Erwachsenen gegen 16 Uhr mit der Happy Hour, sprachen ausgiebig darüber, die Nacht durchzumachen und schliefen prompt um 19 Uhr ein.
Doch ich habe es kaum zur Happy Hour geschafft oder viel Zeit am Strand verbracht. Ich habe gearbeitet. Durchgehend. Wenn ich nicht mit einem Projekt oder Meeting beschäftigt war, versuchte ich mir „ein paar Minuten“ zu erschleichen, um Mails zu checken. Wenn ich es nach draußen schaffte, um den anderen Gesellschaft zu leisten, war ich so abgelenkt von der Arbeit, dass ich nicht wirklich anwesend war. Das verursachte mir Stress und ärgerte meine Familie.
Jedes Jahr versuchte ich erneut, das Muster des „Arbeitsurlaubs“ zu durchbrechen. Ich hatte immer denselben Plan: Ich würde meine ganze Arbeit im Vorfeld erledigen, damit ich „diesmal“ endlich meinen Urlaub genießen und voll und ganz bei meiner Familie sein konnte. Dann, so dachte ich, würde ich aus dem Urlaub zurückkehren und keine oder nur sehr wenig Arbeit vorfinden. Ich dachte, es würde leicht werden, wieder auf den neuesten Stand zu kommen. Doch mein Plan hat nie funktioniert. Oft passierte genau das Gegenteil von dem, was ich geplant hatte.
Das letzte Mal, als ich versuchte zu beweisen, dass dieser Urlaubsplan wirklich funktionieren konnte, geriet zu einer totalen Katastrophe. Ein Problem mit einem Kunden tauchte am Nachmittag vor unserer Abreise auf. Ich kann mich nicht einmal daran erinnern, was das Problem war, aber damals [18] dachte ich, es sei wichtig genug, um bis spät in die Nacht an der Lösung zu arbeiten. Dann blieb ich weiter wach, um die Arbeit zu erledigen, die angestanden hatte, bevor es zur Kundenkrise kam.
Der Morgen graute schon, als ich von der Arbeit nach Hause kam. Ich schlief drei Stunden und fuhr dann nach Long Beach Island. (Wenn du nicht aus New Jersey kommst, solltest du wissen, dass LBI die wahre Küste von Jersey ist, nicht das Sauffest das Anspruch darauf erhebt.) Bevor ich zum Strand ging, beschloss ich, meine Mails zu lesen, um „sicherzustellen, dass alles in Ordnung war“. Das war es nicht. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Telefonaten und E-Mails. Selbst als ich es am nächsten Tag zum Strand schaffte, war ich gedanklich im Unternehmen und körperlich todmüde. Wieder einmal war ich nicht wirklich da. Das vergiftete auch den Urlaub meiner Familie, weil sich meine Anspannung wie Zigarettenrauch in einer Bar ausbreitete. Ein einziger Typ kann die Bude wirklich vollqualmen und allen anderen den Spaß verderben.
Meine Frau war von meinen Workaholic-Methoden so frustriert, dass sie mich eines Nachmittags auf einen Spaziergang an den Strand schickte – ohne Handy. Als ich mir die Strandhäuser ansah, dachte ich: „Die Leute, die in diesen Mega-Villen Urlaub machen, haben alles im Griff.“ Sie hatten finanzielle Freiheit. Sie konnten Urlaub machen, ohne sich Sorgen um die Arbeit zu machen. Sie konnten sich amüsieren und zu einem Unternehmen zurückkehren, das weiterläuft, immer noch wächst und immer noch Geld verdient. Das war es, was ich wollte.
Doch als ich genauer hinsah, sah ich einen Menschen nach dem anderen auf ihren Decks sitzen und verzweifelt auf ihren Laptops herumtippen. Ich sah sogar Leute am Strand, die Laptops auf den Knien balancierten, voller Angst davor, dass Sand in die Tastatur geraten könnte, während sie versuchten, ihre Monitore vor dem grellen Sonnenlicht zu schützen. Die Leute, von denen ich annahm, dass sie alles im Griff hatten, waren nicht anders als ich. Sie arbeiteten alle im Urlaub. Zur Hölle?
An diesem Punkt in meinem Leben hatte ich ein Multimillionen-Dollar-Unternehmen aufgebaut und an ein Private-Equity-Unternehmen verkauft, ein weiteres an ein Fortune-500-Unternehmen, zwei Businessbücher geschrieben und einen guten Teil meines Jahres damit verbracht, mit Tausenden von Unternehmern darüber zu sprechen, wie sie ihre Unternehmen schnell und organisch wachsen lassen können. Klingt, als lebte ich den Traum, nicht wahr? Man könnte meinen, ich hätte meinen Workaholic-Orden für immer abgelegt. Doch dass ich schon wieder im Urlaub Stress [19] wegen der Arbeit hatte, bewies, dass dem nicht so war. Ich war sogar ziemlich weit davon entfernt. Und es war klar: Ich war definitiv nicht allein. Und das bist du auch nicht.