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Die Minze
ОглавлениеMentha spp.
Um Minze zu ziehen, braucht man keinen Garten. Auch ein Topf oder Balkonkasten reicht völlig aus, um sich im Sommer immer mit frischen Minzblättern zu versorgen, denn Minzen sind recht anspruchslos und vielseitig einsetzbar.
Die Geschichte um die Entstehung der Minze ist nicht so ganz jugendfrei. Die schöne Nymphe Minthe und Hades, der Herr der Unterwelt, verliebten sich ineinander, doch Persephone, der Gattin des Hades, blieb dies nicht verborgen. Aus Eifersucht riss sie ihre Rivalin in Stücke und verstreute diese im Gebirge, wo aus ihnen Kräuter wuchsen. Als Hades seine Geliebte darin erkannte, verlieh er ihr mit einer letzten zärtlichen Berührung ihren besonderen Wohlgeruch und den ausdauernden Wuchs.
Dabei gibt es die Minze gar nicht, sondern eine Vielzahl an Arten, die sich auch munter miteinander kreuzen, um neue Varianten in Duft und Geschmack zu ergeben. Oder wie die Botaniker sagen: die Minzen neigen zur Bastardisierung. Unter den kultivierten Arten ist sicherlich die Pfefferminze am bekanntesten. Allerdings ist sie noch gar nicht so alt. Sie wurde erst im 17. Jahrhundert als Bastard aus Wasserminze (Mentha aquatica) und Grüner Minze (Mentha spicata) entdeckt und zeichnet sich durch einen hohen Mentholgehalt aus. Die andere recht beliebte Gartenpflanze ist die Grüne oder Krause Minze (auch Marokkanische bzw. Nanaminze genannt, wobei Nana auch Minze heißt) mit dem typischen Spearmint-Aroma. Sie darf im marokkanischen Tee und im Mojito nicht fehlen. Daneben gibt es viele Züchtungen wie Erdbeerminze, Schokominze, Orangenminze, Ananasminze etc. Jede hat ihr ganz eigenes Aroma und es lohnt sich in einer Gärtnerei einmal alle in Ruhe „durchzuriechen“. Da findet bestimmt jeder seinen Liebling.
Außer den kultivierten Sorten gibt es noch zahlreiche einheimische Minzarten. Seit der Antike wird die Minze als Heilpflanze geschätzt und für verschiedene Leiden eingesetzt, aber auch in der Küche machen sich die Minzen prima. Als Sirup oder Eis, im Obstsalat, in Kombination mit Schokolade kennt man sie, doch auch zu deftigen Gerichten kann sie passen. Es muss ja nicht die berühmte englische Minzsoße zum Fleisch sein, sondern z.Bsp. in Kombination mit Couscous, Tomaten und anderem Gemüse als Tabouleh, einem traditionellen nordafrikanischen Salat.