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5. Auftritt

Orgon, Cleante, Dorine


Orgon. Ah! Guten Morgen, Schwager.

Cleante. Ich wollte gerade gehen, aber schön, dass ich dich noch treffe. Wie stehen denn die Dinge draußen im Land?

Orgon. Dorine ––– [Zu Cleante] Warte bitte kurz, Schwager. Ich möchte kurz meine Bedenken zerstreuen und fragen, was es Neues in der Familie gibt. [Zu Dorine] Sind die letzten zwei Tage gut verlaufen? Ist etwas passiert? Und wie geht es allen?

Dorine. Madame hatte vorgestern Fieber und rasende Kopfschmerzen, den ganzen Tag und auch am Abend.

Orgon. Und wie geht es Monsieur Tartuffe?

Dorine. Tartuffe? Ihm geht's gut – sogar sehr gut; gut genährt, fast schon fett, sehr gesund und mit rosa Bäckchen.

Orgon. Armer Mann!

Dorine. Gegen Abend hatte sie Brechreiz und bekam keinen Bissen runter; auch der Kopfschmerz war noch sehr stark.

Orgon. Und Monsieur Tartuffe?

Dorine. Er aß allein zu Abend, direkt vor ihren Augen; verschlang ohne zu zögern zwei Rebhühner, dazu eine halbe Hammelkeule; wirklich teuflisch.

Orgon. Armer Mann!

Dorine. Die ganze Nacht hat sie kein Auge zugetan; das Fieber hat sie so gequält, dass wir bis zum Morgengrauen bei ihr bleiben mussten.

Orgon. Und Monsieur Tartuffe?

Dorine. Als ihm bei Tisch die Augen zugefallen sind, ging er in sein Zimmer, legte sich sogleich in sein gutes, warmes Bett, und schlief ganz ungestört bis zum nächsten Morgen.

Orgon. Armer Mann!

Dorine. Wir redeten ihr alle gut zu, sodass sie schließlich den Mut fasste, sich schröpfen zu lassen; danach ging es ihr sofort besser.

Orgon. Und Monsieur Tartuffe?

Dorine. Oh, auch er fasste richtig Mut, und um seine Seele umfänglich gegen alles Übel zu schützen, als auch um das Blut zu ersetzen, das Madame verloren hatte, trank er zum Frühstück vier große Schlucke Wein.

Orgon. Armer Mann!

Dorine. Mittlerweile geht es beiden wieder gut. Ich werde sofort losgehen und Madame sagen, wie sehr Sie sich über ihre Genesung freuen.

Tartuffe

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