Читать книгу Meine Hölle Depression Offline am Leben - Mona Prinz - Страница 7
Dem Alltag bin ich keineswegs noch gewachsen, die Last des Tages beginnt bereits am Morgen
ОглавлениеIch verfluchte zu dieser Zeit meinen Wecker enorm, denn das Aufstehen am Morgen wurde immer mehr zur Qual und ich dachte mir jeden Tag „Duschen, Zähne putzen, Kaffee kochen und dann auch noch der lange und mühsame Arbeitstag, wie soll ich das nur schaffen?!“ An Frühstücken war mittlerweile längst nicht mehr zu denken, denn Appetit hatte ich nicht mehr. Wie jeden Tag quälte ich mich aus dem Bett, doch ich fühlte keinen Elan mehr für all diese morgendlichen Notwendigkeiten und erledigte sie nur noch schleppend und widerwillig. Bereits als ich das Bad verließ und mich angezogen hatte, fühlte ich mich am Ende meiner Kräfte und hätte mich am liebsten wieder in mein Bett verkrochen. Dann auch noch die Wohnung verlassen zu müssen, um zur Arbeit zu gehen, ließ mich völlig verzweifeln. So quälte ich mich in meine Schuhe und sah mich, wie jeden Tag, gezwungen, mich durch den Tag zu schleppen. Eigentlich war ich kaum in der Lage, einen Fuß vor den Anderen zu setzen. Es war ein Gefühl, eine Zentnerlast zu tragen, unter der ich bei jedem Schritt förmlich zusammenbrach. Meine Kraft war mittlerweile verbraucht, die Grenzen meiner Leistungsfähigkeit waren völlig überschritten und mein Energiehaushalt war zusammengebrochen.