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ОглавлениеDas Experiment
Ben sitzt über seinen Büchern.
Die letzte Geschichts-Stunde beschäftigt ihn immer noch.
Inzwischen hat er viel Zeit mit Lesen verbracht.
Überall auf dem Schreibtisch liegen Notizen herum.
Der junge Lehrer stützt den Kopf in die Hände.
Wie kann er den Schülern die Nazi-Zeit
in Deutschland verständlich machen?
Er möchte seinen Schülern gern so vieles erklären:
Warum die Menschen den Versprechen von Hitler gerne glauben wollten.
Warum es ihnen so gefallen hat,
als Herren-Rasse zu gelten.
Warum Menschen dann lieber nicht darüber nachdenken, ob das alles gut und richtig ist.
Sondern die Augen verschließen vor dem Unrecht.
„Aber vielleicht kann man das nicht mit Worten erklären“, denkt er.
„Vielleicht muss man selbst dabei gewesen sein.
Oder …“
Plötzlich kommt ihm eine Idee.
Vielleicht kann er im Unterricht eine ähnliche
Situation schaffen?
Die Schüler so eine Bewegung erleben lassen?
Und sie spüren lassen wie es ist,
wenn einem alles von jemand anderem vorgegeben wird?
Der Gedanke lässt ihn nicht mehr los.
Ben Ross nimmt seinen Beruf sehr ernst.
Er ist ein guter Lehrer.
Er gibt sich viel Mühe mit dem Unterricht.
Er möchte, dass seine Schüler wirklich begreifen, was er ihnen beibringt.
Und nicht nur auswendig lernen für gute Noten.
„Vielleicht kann ich ein oder zwei Unterrichts-Stunden für ein Experiment verwenden“, überlegt er.
„Die Schüler sollen selbst spüren,
wie die Leute die Nazi-Zeit erlebt haben.
Das wäre hilfreicher als alles Wissen aus Büchern.“
Was man selbst ausprobiert,
das versteht man am besten.
Davon ist Ben überzeugt.
Spät am Abend kommt Bens Frau Christy nach Hause.
Christy unterrichtet an derselben Schule wie Ben.
Sie ist Lehrerin für Musik.
Heute war sie noch mit Freunden aus.
Jetzt kommt sie zu Ben, um ihn zu begrüßen.
Sie gibt Ben einen Kuss und sieht sich die Bücher an.
„Aufstieg und Fall des Dritten Reiches?
Die Hitler-Jugend?“ Erstaunt nimmt sie einige
Bücher vom Tisch.
„Was hast du denn vor?
Willst du eine wissenschaftliche Arbeit
über die Nazi-Zeit schreiben?“
Ben sieht etwas verlegen hoch.
„Die Schüler hatten heute eine Menge Fragen, die ich nicht beantworten konnte.“
„So etwas kommt vor“, lacht Christy.
„Dann mach dich mal weiter an die Arbeit.
Aber komm nicht zu spät ins Bett!“
Sie streicht ihm übers Haar und geht schlafen.