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Tourthema C „Apulien entlang der Via Trajana“
ОглавлениеIm Jahre 109 n. Chr. wird auf bereits älterer Trasse die Via Trajana (Abb. 5) ausgebaut, die in Rom beginnend bei Benevent von der älteren Via Appia abzweigt und bis Brindisi führt. Noch heute kann man einigenorts über ihr antikes Pflaster laufen oder auf Meilensteine (Abb. 23) derselben treffen. Der Ausbau dieser Straße mit allen Trassen und zugehörigen Brücken gehörte zum umfangreichen Verkehrsprogramm des Kaisers, der die Personifikation der Via Trajana auch auf seine Münzen prägen ließ. In Troia, dem antiken Aecae, verläuft die Trasse der Via Trajana noch heute schnurgerade durch den Ort. An einigen Stellen ist das antike Straßenpflaster sichtbar, und am Wegesrand und im örtlichen Museum sind römische Meilensteine ausgestellt. Von Troia führt sie gen Ordona, dem antiken Herdonia. Hier ist direkt am Forum noch ein langer gepflasterter Abschnitt der Via Trajana zu sehen, gesäumt von typisch römischen Bauten wie einer Therme, einer Basilika, großen Wohnbauten und dem Amphitheater. Sie führt weiter nach Canosa, dem antiken Canusium, wo sie mit der heutigen Via Cerignola übereingeht. Noch vor der Stadt überquert sie auf einer fünfbogigen römischen Steinbrücke den Ofanto. Vor den antiken Stadttoren wird sie von teils zweistöckigen Grabbauten und Gräberfeldern gesäumt. Dort steht vor dem Westtor auch noch ein römischer Ehrenbogen, der Arco Trajano. Nachdem sie Canosa passiert hat, führt sie nach Ruvo di Puglia, wo sich nur wenige römischen Bauten erhalten haben. Die Via Trajana verläuft direkt südlich der Stadt und ist teils noch oberirdisch sichtbar. Einer ihrer Meilensteine wurde ebenfalls hier gefunden. Nach Süden verläuft sie nun an der Küste, zuerst durch Bari, in dem zwar kaum Römisches zu besichtigen ist, das jedoch einst ein wichtiger römischer Hafenort war. Danach passiert sie den Küstenort Egnathia nahe dem heutigen Fasano. Hier führt sie direkt durchs Stadtgebiet und wurde zusammen mit großen Teilen desselben freigelegt. In das weiße Kalksteinpflaster des Straßenbelages haben die metallbeschlagenen Räder der Karren damals tiefe Gleise eingefahren. Sie passiert einen größeren Platz – vielleicht das Forum – und wird am Stadtausgang von Gräbern gesäumt. Nun führt die Via Trajana gen Südosten zum wichtigen Hafen Brindisi. Hier trifft sie wieder mit der aus Tarent kommenden Via Appia zusammen.