Читать книгу Pfalz und Pfälzerwald - HeimatMomente - Nadine Taylor - Страница 17
6 Burgruine Drachenfels und Sprinzelfelsen
ОглавлениеSüdlich vom Dörfchen Busenberg, ganz nah an der Grenze zu Frankreich, thront auf dem 367 Meter hohen Burgberg die Burgruine Drachenfels. Der höchstgelegene Teil des gleichnamigen Sandsteinfelsens wurde zum Bergfried ausgebaut. Wegen seines bizarren Aussehens wird der Turmrest heute nur noch der „Backenzahn“ genannt.
Der Besuch der Ruine Drachenfels ist ein eindrucksvolles Erlebnis. Denn hier lässt sich alles besichtigen, was für eine Pfälzer Felsenburg typisch ist: schwindelerregende Steintreppen, kleine Brücken, dunkle Kammern, Gänge und alte Gewölbe sowie Brunnenlöcher und Zisternen. Man ahnt es bereits: Die wie aus dem Buntsandstein herausgewachsene Felsenburg ist ein architektonisches Gesamtkunstwerk. Und das, obwohl die Ruine wahrlich schon bessere Zeiten gesehen hat.
Sind die Anfänge der Burg weitestgehend ungeklärt, wurde sie zum ersten Mal urkundlich um 1200 erwähnt. Damals war Drachenfels womöglich die Grenzburg des Benediktinerklosters Klingenmünster. Besonders spannend: Im Laufe der Jahre hatte sie zeitweise mehr als 20 Besitzer – und das gleichzeitig. Im Jahr 1335 wurde die einst so stolze Mittelalterburg durch kriegerische Auseinandersetzungen zerstört und dann wiederaufgebaut. Ihr Ende wurde am 10. Mai 1523 endgültig besiegelt, als während der „Sickinger Fehde“ die Burg von den Truppen des Erzbischofs von Trier, des Kurfürsten von der Pfalz und des Landgrafen von Hessen zerstört und ihr Wiederaufbau verboten wurde.
Heute sind nur noch wenige Überreste vorhanden wie die Felsenkammer auf der Oberburg, das Torgebäude und die Reste eines Flankierungsturms in der Unterburg. Über eine steile, in den Felsen gehauene Treppe, kleine Brücken und eine Leiter geht es hoch hinaus auf die Aussichtsplattform des „Backenzahns“. Von hier hat man eine herrliche Aussicht über die Gipfel des Wasgaus, das Dörfchen Busenberg und das schier endlose tiefgrüne Meer aus Baumkronen, aus denen immer wieder rote Buntsandsteinfelsen hervorragen.
Wer die Burg erkundet, der sollte unbedingt auch auf eine goldene Krone achten. Denn die Sage der Burg besagt, dass einst eine Riesenschlange mit einer goldenen Krone auf dem Kopf von den Gemäuern der Burg herabgeglitten war, um im Weiher an der Kapelle zu baden. Das kostbare Geschmeide legte die Schlange ab. Wer es heute findet, so die Sage, wird mit unermesslichem Reichtum beschenkt.
Vom Sprinzelfelsen hat man eine tolle Aussicht.
Ein echter Geheimtipp ist ganz in der Nähe der Sprinzelfelsen, ein verstecktes Felsenriff zwischen der Burg Drachenfels und dem Wieslautertal. Der Felsen ist wenig bekannt und selten überlaufen, doch die Panorama-Aussicht ist phänomenal. Wie so oft führen mehrere Wege hierher. Wer wenig Zeit hat oder zum Sonnenaufgang am Felsenriff sein möchte, der fährt am besten von Dahn kommend bei Reichenbach am Kreisel in Richtung Busenberg und parkt in der zweiten, nach links abgehenden kleinen Straße. Von hier überquert man die Landstraße und folgt dem breiten Waldweg nach rechts. Direkt an der ersten Kreuzung geht ein malerischer Pfad steil auf den Dickenberg hinauf. Nach 30 Minuten ist der Sprinzelfelsen erreicht.
Wer Zeit für eine Tageswanderung hat, der kann die Besichtigung der Burg mit einem Stopp beim Sprinzelfelsen verbinden. Los geht es hier am Dorfplatz in Busenberg Richtung Ruine Drachenfels. Von dort wandert man mit einem Zwischenstopp auf der Drachenfelshütte durch den dichten Pfälzerwald bis zum Sprinzelfelsen.
Info
Anfahrt: aus Richtung Dahn/ Schindhard/Bruchweiler kommend: Busenberg komplett durchfahren (B427), am Ortsausgang den Berg hochfahren (B427), oben rechts abbiegen, (Beschilderung Weißensteiner Hof und Drachenfelshütte), direkt vor dem Weißensteiner Hof rechts abbiegen (Beschilderung Drachenfelshütte)
•aus Richtung Bad Bergzabern, Erlenbach, Vorderweidenthal kommend: B427 Richtung Busenberg folgen, oben auf der Bergkuppe links abbiegen (Beschilderung Weißensteiner Hof und Drachenfelshütte), direkt vor dem Weißensteiner Hof rechts abbiegen (Beschilderung Drachenfelshütte)
•Parkplatz an der Drachenfelshütte; von hier sind es nur noch circa 300 Meter bis zur Ruine, der Anstieg ist allerdings sehr steil.
Wanderung: 11,9 Kilometer, 3,5 Stunden, mittelschwer
Einkehr:
•Auf der nahen Drachenfelshütte wartet vor oder nach der Erkundung der Burgruine leckere Hausmannskost auf die Wanderer; Mittwoch, Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr
Website: pfalz.de/de/sehenswuerdigkeit/drachenfels
HINWEISE:
•Die Burgruine kostet keinen Eintritt und ist ganzjährig geöffnet. Der Westfels kann nur von geübten Kletterern bestiegen werden.
•Die Burgruine Drachenfels ist einer der zehn Höhepunkte des 24 Kilometer langen Busenberger Holzschuhpfades.