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Diagnose der Histaminintoleranz

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Bisher gibt es noch keine standardisierten Diagnoseverfahren für die Histaminintoleranz. Natürlich sollten ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch zu Beschwerden und Essgewohnheiten sowie Untersuchungen zum Ausschluss organischer Erkrankungen und anderer Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien an erster Stelle jeder Diagnostik stehen, gekoppelt mit späteren Ausschlussdiäten und Laboruntersuchungen.

Bevor Sie einen Arzt aufsuchen, sollten Sie einige Zeit lang ein Ernährungstagebuch führen (siehe Seite 26). Auf Grundlage der hierbei gewonnenen Erkenntnisse wenden Sie sich dann an Ihren Hausarzt, der Sie gegebenenfalls an einen Allergologen verweist. Ich habe meinen Test bei einer Hautärztin gemacht, echte Spezialisten für Histaminintoleranz gibt es kaum, am ehesten noch unter Homöopathen und Naturheilpraktikern.

Da meine Erfahrungen mit vielen Ärzten in der Vergangenheit nicht allzu positiv verliefen, war es für mich persönlich ein sehr langer Weg bis zur Diagnose – ein Weg, den ich weitestgehend allein gegangen bin. Bislang ist selbst vielen Ärzten die Erkrankung Histamin-Unverträglichkeit noch relativ unbekannt und sie wissen nicht, wie sie die Symptome einordnen sollen. Inzwischen weiß ich, dass viele Betroffene ähnliche Erfahrungen gemacht haben und machen, oft jahrelang die Ursache für ihre Beschwerden suchen. Man rennt von Arzt zu Arzt, von Homöopath zu Ökotrophologin – die Beschwerden bleiben. Ich persönlich wurde auch auf eine Laktose- und Fruktose-Unverträglichkeit getestet. Jahrelang lebte ich mit der Diagnose »Reizdarmsyndrom«, bis ich zufällig im Internet von einem DAO-Test, einem Labortest, der die Aktivität des Histamin abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) bestimmt, erfahren habe. Meine Ärztin teilte mir mit, nur sehr wenige Menschen seien von Histaminintoleranz betroffen und ich solle mir schon einmal Gedanken machen, ob ich zu einem weiteren teuren Allergietest bereit sei. Zuvor müsse ich in jedem Fall einen klassischen Pricktest machen. Mein Hinweis, dass dieser Test bei mir sicherlich negativ ausfallen würde, was ich zuvor gelesen hatte, erzürnte sie etwas. Letztendlich hatte ich recht: Ich machte den klassischen Pricktest und er fiel, typisch für Menschen mit Histaminintoleranz, negativ aus.

Pricktest und RAST-Test bei Histaminintoleranz?

Der klassische Pricktest, bei dem einige Tropfen hochprozentiger Lösungen verschiedener Lebensmittel vor leichtem Einritzen der Haut auf selbiger aufgetragen werden, ist wenig geeignet, um eine Histaminintoleranz festzustellen. Dies liegt auch an der Wirkweise des Tests. So kann der Test fälschlicherweise negativ ausfallen, wenn Sie vorher Antihistaminika eingenommen haben oder wenn sich Ihre Beschwerden nur im Magen-Darm-Trakt äußern – und nicht als Hautreaktion, die beim Pricktest ausschließlich getestet wird. Ein Pricktest kann andererseits fälschlicherweise auf eine Unverträglichkeit hindeuten, wenn Sie zuvor Histamin freisetzende Lebensmittel wie Tomaten oder Erdbeeren verzehrt haben.

Neben dem klassischen Pricktest fällt auch der üblicherweise zur Ermittlung von Lebensmittelallergien eingesetzte RAST-Test bei Histaminintoleranz negativ aus. Der RAST-Test (Radio-Allergo-Sorbens-Test) weist ausschließlich die bei Allergien im Blut vorhandenen Antikörper nach. Weil der Körper bei Histaminintoleranz keine Antikörper bildet, ergibt sich bei diesem Test ein negatives Ergebnis.

Wichtig: Bitte beachten Sie, dass übliche Allergie- und Unverträglichkeitstests wie Pricktest, RAST-Test, Laktose- oder Fruktose-Unverträglichkeitstest hilfreich sind, um bestimmte Allergene, Laktose, Fruktose oder andere Substanzen als Ursachen für Ihre Beschwerden auszuschließen!

Wenn Sie sicher wissen wollen, ob Sie von Histaminose betroffen sind, hilft nur das Führen eines Ernährungstagebuches, eine Eliminationsdiät mit histaminarmer Kost über mehrere Wochen und eventuell eine an die Diät anschließende Provokation (siehe auch Seite 26).

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit eines enzymatischen Bluttests – den sogenannten Diaminoxidase-Test (DAO-Test) – zum möglichen Nachweis der Histamin-Unverträglichkeit. Dieser Test misst die Aktivität des Enzyms DAO im Blut. Allerdings sind weder das Messverfahren noch die Bewertung des Ergebnisses bisher standardisiert, sodass der Test nur einen – sicherlich sinnvollen – Anhaltswert zusätzlich zur Auslassdiät geben kann.

Leider kann der DAO-Test in einigen Fällen von Histaminose negativ ausfallen, obwohl eine Histamin-Unverträglichkeit vorliegt. Sinnvoll kann es daher sein, gleichzeitig den Vitamin-B6-Status bestimmen zu lassen, da nach neueren wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Mangel an Vitamin B6 eine Fehlfunktion der DAO verstärken könnte, weil das Vitamin als Cofaktor für das Enzym im Stoffwechsel fungiert (siehe auch Seite 37).

Auch die Bestimmung des Histaminspiegels im Blut kann hilfreich bei der Diagnose sein, sie ist jedoch wie der DAO-Test bisher noch nicht standardisiert.

Sicherlich werden in den nächsten Jahren weitere diagnostische Verfahren getestet und eingeführt – eventuell lassen sich hieraus auch Ansätze für die Therapie entwickeln. Versuchen Sie also, stets auf dem neuesten Stand zu sein.

Wichtige Diagnosemethoden im Überblick

1 Ernährungstagebuch und Eliminationsdiät mit anschließender Provokation

2 Bestimmung der Diaminoxidase-Aktivität im Blut

3 Bestimmung des Vitamin-B6-Gehalts im Blut

4 Bestimmung des Histaminspiegels im Blut

Histaminarm kochen - vegetarisch

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